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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fernabitur und dann Medizinstudium?



Jasmin96
21.01.2014, 21:19
Hallooo ! :)
Ich spiele schon über langen Zeitraum mit dem Gedanken, Medizin zu studieren. Im Oktober habe ich die Ausbildung zur gesundheits-und Krankenpflegerin begonnen, weil das einfach mein Traumberuf war, dachte ich... :P hatte auch einige Praktika gemacht,wusste also was auf mich zukommt.
Aber seit rund zwei Monaten weiß ich, dass das nicht ganz das ist, was ich beruflich machen möchte. Ich will medizin studieren, dessen bin ich mir vollkommen sicher. Das Problem ist nur,dass ich kein abitur habe. Abendschule geht ja nicht wegem Schichtdienst, also blieb mir nur das Fernabitur übrig. Habe mich auch schon angemeldet und warte nun auf die Unterlagen... ich will mein abi innerhalb von 2 Jahren machen, um mich aufs Krankenpflegeexamen in 3 Jahren vorbereiten zu können.
Ich weiß dass es extremst schwierig ist, neben der Ausbildung noch Abitur zu machen und das möglichst so, dass man es mit <1,5 abschließt. . Aber ich will es auf jeden fall schaffen und bin hochmotiviert, deshalb gehe ich recht positiv an die Sache heran.
Habe allerdings auch so meine zweifel, ich bin noch immer in der Probezeit und kann fristlos kündigen. Habe überlegt, die Ausbildung abzubrechen und mich voll aufs Abitur zu konzentrieren und nebenher vielleicht Teilzeit zu jobben, aber im Lebenslauf kommt eine abgebrochene Ausbildung auch nicht allzu gut.. was würdet ihr mir denn am besten raten? Nach der Ausbildung will ich nicht anfangen, also schon jetzt... :-//
Stimmt es denn eigentlich auch, dass man 2 Wartesemester angerechnet bekommt mit Fernabitur?

Danke schonmal für jede Antwort! :)
Jasmin

EVT
22.01.2014, 13:55
da du medizin studieren willst, sollte ein sehr guter abischnitt priorität haben. daher wäre vollzeit schule vllt. am besten, wenn du das finanzieren kannst etc. die abgebrochene ausbildung würde ich als nicht so schlimm ansehen, du hast sie ja für einen wichtigen grund abgebrochen. könntest du sie denn nach dem abi fortsetzen?

Jasmin96
22.01.2014, 18:52
da du medizin studieren willst, sollte ein sehr guter abischnitt priorität haben. daher wäre vollzeit schule vllt. am besten, wenn du das finanzieren kannst etc. die abgebrochene ausbildung würde ich als nicht so schlimm ansehen, du hast sie ja für einen wichtigen grund abgebrochen. könntest du sie denn nach dem abi fortsetzen?

Leider gibt es an meiner Schule diese Möglichkeit leider nicht.. und neben der ausbildung schaffe ich niemals ein abitur von unter 1,5..

Sv86
23.01.2014, 10:49
Hallo Jasmin,
ich denke mal, keiner wird Dir die Entscheidung abnehmen könne, ich würde Dir jedoch eher dazu raten die Ausbildung fertig zu machen und dann das Abitur neben einer kleinen Stelle (25-30%) in der Klinik durchzuziehen. Ich vermute, dass du 1996 geboren, also erst 17/18 bist. Das heißt ja, dass du noch jede Menge Zeit hast und wenn du dann mit 22 dein Abi und die Ausbildung hast, kannst du immernoch locker vor 30 fertig sein.

EVT
23.01.2014, 11:05
dann solltest du die ausbildung abbrechen und dich voll aufs abi konzentrieren. denn wartesemester sammelst du erst nach dem abitur. wie das mit der bonierung der ausbildung aussieht, ob sie auch zählt, wenn man sie vor dem abi gemacht hast, musst du schauen. ich weiß nur, dass ein freund von mir vor ein paar jahre große probleme damit hatte, weil er sein abi auch nachgemacht hatte.
wird dir der erste teil der ausbildung später nicht angerechnet?

Snowcake
23.01.2014, 12:53
Hallo,
die Situation ist schwierig, aber ich kann Dir nur von einer Fernschule abraten. Dir fehlt die Betreuung, Möglichkeit für Nachfragen und (nicht zu unterschätzen) auch ein Klassenverbund, der in Teilen als Lerngruppe fungieren kann, allenfalls aber i. d. Regel eine echte Motivationsspritze ist und das braucht man in manchen Phasen, Abi macht man ja nicht an einem Wochenende. Das blödeste ist aber wahrscheinlich die externe Abiturprüfung, darauf wird man meines Erachtens einfach unzureichend vorbereitet und ich kenne leider nur Leute mit schlechten Erfahrungen diesbezüglich.
Ich würde an Deiner Stelle zwei Möglichkeiten näher in Betracht ziehen.
Vorweg: Erkundige Dich, ob eine Aufnahme ohne Ausbildung und/oder Berufserfahrung möglich ist, das ist nicht überall so.
Ein Abendgymnasium. Dafür müsstest Du natürlich die Klinikstelle aufgeben. Ich bin diesen Weg gegangen und kann ihn nur empfehlen, auch wenn er hart ist. Ich habe mir eine Stelle in einer Arztpraxis gesucht (es gibt für Krankenschwestern aber auch darüber hinaus einige Stellen ohne Schichtdienst) und bin abends zur Schule. Nachteil: Dauert länger (3 1/2 Jahre)
Oder aber Du gehst auf ein Kolleg, da kannst Du von Anfang an elternunabhängiges BAföG beantragen, dass auch nicht zurück bezahlt werden muss und ggf. noch den ein oder anderen Wochenenddienst in der Klinik (sprich auf 450€ Basis) schieben, damit kommt man dann gut über die Runden. Dort kannst Du das Abi in Vollzeit innerhalb von 2 1/2 oder manchmal auch 2 Jahren machen).

Die Ausbildung vor dem Abi wird im übrigen (zumindest hier in Mainz) problemlos boniert, sofern Du sie abschließt.

Alles Liebe

Natrissa
06.02.2014, 20:06
es gibt auch noch andere möglichkeiten das abitur nachzuholen. z.b. auf einem kolleg, da wirst du vollzeit unterrichtet und bekommst in den meisten fällen auch bafög. nebenbei wäre es dann noch möglich das bafög mit einem nebenjob aufzustocken. allerdings setzen manche kollegs auch eine berufsausbildung voraus, da müsstest du dich bei interesse sonst mal informieren.

ehemaliger User_25062015
07.02.2014, 11:41
In Bayern könntest du z.B. einfach auf ne FOS gehen und hättest dann nach 3 Jahren dein Abi (Voraussetzung ist halt, dass du bereits eine zweite Fremdsprache nachweisen kannst oder an der FOS belegst).

Dummie
08.02.2014, 21:43
Ich hatte mein Abitur bereits vor dem Beginn der Krankenpflegeausbildung. Die Ausbildung mag am Anfang vielleicht ziemlich banal und wenig anspruchsvoll beginnen, aber die Ansprüche steigen ganz klar immer weiter. Das sollte man dabei auf keinen Fall vergessen.

Außerdem ist man ja auch noch in externen Einsätzen, um auch alle Fachdisziplinen kennengelernt zu haben. Das eigene Haus kann je nach Größe evtl. nicht alles abdecken. Und auch Einsätze in der Ambulanten Pflege sind vorgesehen.

Während meines Gyn. Einsatzes habe ich etwa 80 km weit weg in einem Wohnheim gewohnt, um eben auch diese Fachdisziplin kennengelernt zu haben.

Und wenn man dann auch noch Klausuren schreibt und dafür lernen muss, dann ist das schon recht anstrengend. Vorallem wenn man dann eben nicht im Schulblock, sondern im Praxisblock ist. Nach den Diensten bin ich oft sehr erschöpft und nicht gerade motiviert. Das freie Wochenende will man dann auch nicht so gerne dafür opfern, weil man ja nur jedes zweite Wochenende Zeit hat... Allein das ist schon recht schwierig. Wenn man dann auch noch das Abitur machen will, dann wird es irgendwie eng, oder nicht? Insbesondere wenn man nicht nur irgendwie das Abitur machen will, sondern ein richtig gutes.

Ich würde an deiner Stelle wohl die Probezeit noch mitnehmen, um noch etwas Erfahrung zu sammeln und dann das Abitur beginnen. Sollte sich die Möglichkeit zum Abitur schon vorher bieten, dann würde ich auch schon vorher aufhören.

Andreas
27.02.2014, 14:59
Hallo Jasmin,

die Sache mit dem Fernabitur will SEHR gut überlegt sein. Snowcake hat schon einige wesentliche Punkte angesprochen.

Für Erfahrungsberichte, Schilderungen der Abläufe und wie das ganze überhaupt abläuft wäre dieses Forum hier zu empfehlen:
http://www.fernstudium-infos.de/fernabitur
oder dieses:
http://forum.fernabitur.com

Nimm dir Zeit und durchstöbere die Foren und die Threads.
Du wirst im Laufe dessen vermutlich feststellen, dass so ein Fernabitur eine extreme Form des Lernens ist. Die überwiegende Zeit verbringt man dem Stoff. Die angegebenen Stundenanzahlen der Lerninstitute sind häufig völlig untertrieben (der Aufwand liegt um ein vielfaches höher).
Das ganze neben der Ausbildung / Arbeit durchzuführen und dann noch in unter 2 Jahren und dann noch mit einem sehr guten Ergebnis dürfte nicht machbar sein. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Für weitere Eindrücke verweise ich auf die angegebenen Foren.

Es gibt hier im Forum einige wenige Leute, die das Abitur im Wege des Fernlernens absolviert haben. Womöglich meldet sich noch jemand von denen noch an dieser Stelle.

ehemaliger User_29072015
07.03.2014, 11:41
Hallo Jasmin!

Ich würde dir ebenfalls von der Fernschule abraten. Ich selbst habe nach meiner Ausbildung das Abitur an der Abendschule nachgeholt. Eine meiner Lehrerinnen war auch Prüferin für die Fernabiturienten und sie meinte, dass von 10 Leuten bestenfalls 3 durchkommen, also eine echt schwache Quote. Kenne eine, die mir mit Abi gemacht hat, die auch erst Fernabi angefangen hat und dann halt aufgehört hat, weil sie es für nicht wirklich möglich hielt. Um ehrlich zu sein, kann ich mir Fernabi auch nur wirklich schwer vorstellen.

Ich habe halt 3 Jahre an der Abendschule gesessen und es hat mir auch echt Spaß gemacht, weil ich wusste wofür ich mir das nochmal alles antue. Von 50 Leuten waren wir am Ende 9 Abiturienten, weitere 10 waren vorher schon nach 2 Jahren mit Fachabi abgegangen, der Rest hat aus verschiedenen Gründen abgebrochen (keine Lust, Kind, zu stressig, ...).

Bei uns in Hessen zumindest gibt es ein Hessenkolleg, wo man in Vollzeit nochmal Abi machen kann: www.hessenkolleg-wiesbaden.de.

Voraussetzung für Abi an der Abendschule:
• Mindestalter 18 Jahre
•abgeschlossene Berufsausbildung oder eine mindestens zweijährige Berufstätigkeit (Die Führung eines Familienhaushaltes ist der Berufstätigkeit gleichgestellt. Eine durch Bescheinigung der Agentur für Arbeit nachgewiesene Arbeitslosigkeit kann bis zu einem Jahr berücksichtigt werden.)
•Mittlerer Abschluss (Realschulabschluss) oder Fachhochschulreife.


Außerdem bekommst du ab der 12. (Q1) Schülerbafög, welches du nicht zurückzahlen musst.
Weiterer Bonus, wie du schon selbst schreibst, auf Abi an der Abendschule bekommt man 2 Semester in der Wartezeit gutgeschrieben :-)

Wenn du noch Fragen hast, darfst du mich gerne anschreiben ;-)