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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ITS-Kurs Arnsberg - eine kritische Beurteilung



derdoc
29.01.2014, 19:27
Hallo liebe KolleginInnen!

Wie so viele von euch, die noch wenig bis kaum Intensiv-Erfahrung haben und demnächst auf die ITS kommen, dachte ich mir, dass ein Vorbereitungs-Kurs sicherlich sinnvoll ist. Und da gibt es ja eigentlich kaum, gleich keine (!) Alternative - jeder schwärmt ja von Arnsberg, wie toll, super, informativ, geil dieser Kurs doch ist.

Nun ich besuche gerade aktuell den 75. Kurs (vom 24.01.-31.01.2014) und möchte hiermit doch einen kritische Zwischenbeurteilung abgeben!

Die wird sicherlich vielen nicht schmecken und ist selbstverständlich höchst subjektiv! Grundsätzlich möchte ich den KollegenInnen den Kurs auch nicht madig reden, doch eine kritische Hinterfragung sollte doch gestattet sein!

Meine Kritikpunkte:

1. Kein gutes Preis-Leistungsverhältnis!

Der Kurs kostet für Assistenzärzte 725€ (!) inklusive Skript und Kaffeepausen. Exklusive sonstige Verpflegung, Übernachtung und fakultative Zusatzveranstaltungen. Teilnehmer ca. 220 Personen, immer ausgebucht. Macht pro Kurs ca. 160.000€ (!), der Kurs findet 5x/Jahr statt = insgesamt Einnahmen von ca. 800.000€/Jahr!
Frage: Wofür? Meines Erachtens ist der Gegenwert, den man für diesen stolzen Preis bekommt, nicht wirklich gegeben bzw. können die Fixkosten sicherlich nicht hoch sein! Die Hälfte des Kurses besteht aus Vorträgen/Vorlesungen, die langjährige Dozenten/Weggefährten halten (die sicherlich keine exorbitanten Vortragshonorare verlangen), für die Räume im Kaiserhaus gibt´s sicherlich nen Rahmenvertrag zu günstigen Konditionen und das Catering ist nicht überwältigend bzw. völlig normal. Und die ganzen Praktika? Sind meiner Meinung nach sicherlich auch nicht d-e-r Kostentreiber, da hier Massen durchgeschleust werden, die immer dieselbe Evita, CVVH, Bronchoskope et al. vorgesetzt bekommen - einzig die "frischen" Zutaten wie die Schweine könnten was kosten...

Hier finde ich, steht schon der Verdacht im Raum, dass mit den KollegenInnen Kasse gemacht wird, da meines Erachtens der stolze Preis nicht gerechtfertigt ist!

2. Schwankende Lehrvermittelung/-leistung

Sicherlich kennt ihr das alle noch aus den Vorlesungen in der Uni: mal gibt es schlechte Dozenten, mal gibt es gute Dozenten - klar! Über die nicht so tollen Profs ärgert man sich nicht wirklich und pennt einfach weiter, die supertollen sind rar gesäht. Soweit, sogut. Nur: Für diesen ach-so-tollen-Superkurs könnte man doch schon erwarten, dass es bei einigen Dozenten nicht nur ein reines Ablesen von PowerPoint-Folien ist - dann könnte ich genausogut einfach zuhause ein ITS-Buch lesen und müsste nicht Zeit, Mühe und Kosten auf mich nehmen, um nach Arnsberg zu kommen!

Genauso mit einigen Tutoren in den den Praktika! Es ist schon erstaunlich mit welchen Geltungsdrang und Selbstbewußtsein hier einige KollegenInnen zum einen übertrieben anektdotische Geschichten aus Ihren supertollen Notarzt-Einsätzen im Kurs erzählen und zum anderen gleichzeitig nur Ihre dogmatischen Ansätze vertreten bzw. zulassen!

3. Medizinische Fehler

Punkt zwei wäre ja nicht so schlimm, wenn meiner Meinung nach nicht auch inhaltliche, medizinische Behauptungen aufgestellt/erzählt werden, die bei manchen jungen Kollegen, der noch nicht so viel intensivmedizinische bzw. Notarzt-Erfahrung hat, einen fatalen Eindruck hinterlassen!

Beispiele:
- Ketanest zur Einleitung des SHT bei komatösen Patienten? Was ist mit dem Hirndruck?
- Sufentanyl verursacht eine ausgeprägte Thoraxrigidität? Habe ich persönlich noch nie (!) erlebt
- zur Kurznarkose bei Kardioversion am besten einen Larnyxtubus zur Atemwegssicherung verwenden! Was ist mit einer erhöhten Aspirationsgefahr i.S. Toleranz des Patienten?
- bei akuter Psychose habe ich mal eine Patientin, die nackt und von der Polizei an ein Fußgitter gekettet mit 17,5mg Dormicum abgeschossen und der Effekt war gleich null -> LOL, Hahaha im Kurs - Nur, schon mal an Haldol gedacht?
- Gegenbeispiel: bei einem sauerländer Metzger-Meister (140kg/180cm) spritze ich bei Lumboischalgien 1,5mg Dormicum und er atmet nicht mehr -> LOL, Hohoho, jetzt müssen meine RTW-Leute den Patienten die Treppe runter schleppen - Hat Dormicum jemals einen analgetischen Effekt?! Wieso Dormicum überhaupt?

4. Kostenlose Probandenrekrutierung mit Dogma

Wer es noch nicht bemerkt hat: Diese Leute von AIM rekrutieren euch ungefragt für eine Reanimations-Studie, die dann irgendein Post-Doc für sein Paper zur Auswertung nutzt! Was bekommt Ihr dafür!? Nichts! Bei meiner Meinung nach sowieso höchst fraglicher, wenn nicht sogar kapitalistischer Finanzierung dieses Vereins die absolute Krönung - hinzu kommt dann noch, dass hier Dogmen postuliert werden, die meiner Meinung nach als solche nicht gekennzeichnet werden:

- zählt bei CPR immer bis 200, anstatt 30:2! - ist viel, viel besser als sonstiger Sch***
- ladet den Defi doch bitteschön vorher wenn ihr noch im Algorhythmus seid, damit ihr sofort defibrillieren könnt, falls ein defibrillierbarer Rhythmus vorliegt! - Und was ist mit der Gefahr der unabsichtlichen Schockabgabe, dann unkontrolliert während die Kollegen noch am Patienten sind?
- verwendet bitteschön immer und sofort den Larnyxtubus (E-r ist der allmächtige Gott und Heilsbringer) und intubiert bitte niemals! - schon einmal erlebt, dass der LT nicht funktioniert? Ich schon! Was macht man dann?

Und die absolute, definitive Krönung ist dann der Vorwurf, man selbst wäre unprofessionell, wenn man nicht diskutieren möchte - Hallo?! Ticken die AIM-Leute noch richtig oder merken die nicht einmal mehr, wenn die ihre Dogmen ungefiltert durch die Welt posaunen???


Zusammenfassend möchte ich noch sagen, dass natürlich nicht alles schlecht ist an diesem Einführungs-Kurs Intensivmedizin. Natürlich gibt es tolle, motivierte Dozenten, die superlehrreich sind, und einige Praktika sind auch sehr hilfreich und informativ...

Nur: Erhebt sich hier meiner Meinung nach der Verdacht, dass mit der Angst der vielen, vielen KollegenInnen vor der Intensivstation - und mal ehrlich: W-e-r hat die nicht, wenn man zum ersten Mal auf die ITS soll? - dass mit dieser Furcht zum einen der große Reibach gemacht wird und zum anderen die selbst ernannten Experten diesen Kurs nutzen, um Ihre Ansicht, und nur Ihre Ansicht ungefiltert an die (jungen) KollegenInnen zu verbreiten!

Abschließend muss jeder selbst entscheiden, ob er/sie diesen Kurs in Arnsberg zur Vorbereitung für die ITS nutzen möchte. In Ermangelung einer guten Alternative und durch die weiterhin nicht vorhandene Einarbeitung auf deutschen Intensivstationen wird aber sicherlich jeder Kurs weiter frühzeitig und vollständig ausgebucht sein...

Und bevor jetzt die sicherlich vielen, vielen Gegenmeinungen hier im Forum gepostet werden (ich rechne ja schon mit einem Sh**storm).... Eine kritische Hinterfragung bzw. Beurteilung sollte bzw. muss noch erlaubt sein!

In diesem Sinne

mit kollegialen Grüßen

Anonymous

P.S.: Der Kurs Nummer 76 ist schon ausgebucht. AIM wird also durch diesen Beitrag sicherlich nicht Pleite gehen...

Relaxometrie
29.01.2014, 20:06
Die Rettungsmedizin ist meiner bisherigen Beobachtung nach leider voll von Leuten, die meinen, das Wissen gepachtet zu haben, die nicht diskutieren können/wollen (warum auch.....sie haben ja die Weisheit mit Löffeln gefressen) und andauernd mit rechtlichen Konsequenzen drohen, wenn man das-und-das nicht so-und-so macht.
Von daher kann ich Dein Unbehagen teilweise nachvollziehen.

Aber ich nehme mal zwei Dinge aus Deinem Posting, die mir aufgefallen sind:


verwendet bitteschön immer und sofort den Larnyxtubus (E-r ist der allmächtige Gott und Heilsbringer) und intubiert bitte niemals! - schon einmal erlebt, dass der LT nicht funktioniert? Ich schon! Was macht man dann?
Im letzten MegaCode-Training vor ca. 2 Monaten wurde uns auch gesagt, daß die Intubation im Rettungsdienst für den Ungeübten (und das war nach der Definition fast jeder, der nicht wirklich in Übung ist) tatsächlich nicht mehr empfohlen wird.
Von daher finde ich Deine Kritik etwas hart....denn ein nicht funktionierender Larynxtubus mag vorkommen.....aber eine Fehlintubation auch :-nix


Algorhythmus
Immer wieder nett :-))

anignu
29.01.2014, 20:11
Preis: ist normal, kostet überall ungefähr so viel.
Wenn du dich darüber beschweren willst, dann beschwer dich über die Preise vom Strahlenschutzkurs! Fast reine Vorlesungsveranstaltung, Kosten um 350 Euro für 3 Tage und ist höllenlangweilig. Dafür gehen aber mehr Leute in den Kurs (hundert und mehr) und man braucht viel weniger Dozenten da praktische Übungen quasi nicht stattfinden.
Kurz: Wenns dir zu teuer ist, dann geh nicht hin.

Dozenten die sich wichtig machen kennt man in der Medizin doch zu hauf. Professoren die nur über die eigene Forschung dozieren statt über das eigentliche Thema, Klausurfragen die dann nur auf diese Themen abzielen usw. Und ja, Ärzte die im Rettungsdienst "krasse Sachen" erlebt haben und davon erzählen. Rede mal mit Rettungsdienstlern: die können sich stundenlang genenseitig mit immer krasseren Geschichten übertrumpfen. Einfach ignorieren und sich seinen Teil denken ist da das Beste.
Kurz: geltungssüchtige Dozenten wird man nicht ändern...

Medizinische Fehler: übernehm NIEMALS unkritisch die Meinung von Kollegen. Wenn dann irgendwann mal was schiefgeht, kannst du dich auch nicht darauf berufen. Ich zumindest hab in Studium und bisherigem Arztdasein gelernt, dass manche Kollegen eine sowas von völlig entgegengesetzte Krankheitstheorie zu manchen Erkrankungen haben wie ich und daher die Patienten sowas von völlig anders behandeln. Das muss jeder selbst wissen. Aber ich will "meine Patienten" nach meinem Wissen und Gewissen bestmöglich behandeln. Und das beinhaltet auch dass ich selbst denken muss und nicht ungefiltert irgendeine Dozentenmeinung übernehm.
Kurz: selber denken ist in der Medizin Pflicht.

Ich wünsch dir trotzdem noch viel Spaß. Der Kurs ist nämlich eigentlich wirklich gut!!!

mainzer
30.01.2014, 07:45
zuerst einmal muss ich sagen, dass ich es schon komisch finde, dass sich jemand extra hier anmeldet, um seine meinung loszuwerden, oder aber sich ein bestehendes mitglieed unter einem neuen namen registriert, um diesen beitrag zu posten...ich finde, man könnte schon die eier haben, das unter seinem/ihren richtigen username zu machen.... meine meinung.



1. Kein gutes Preis-Leistungsverhältnis!

Der Kurs kostet für Assistenzärzte 725€ (!) inklusive Skript und Kaffeepausen. Exklusive sonstige Verpflegung, Übernachtung und fakultative Zusatzveranstaltungen.


- vergleichbare kurse, z.b. notarztkurse, die ebenfalls 7 tage gehen kosten ähnlich viel, manch andere kurse, die auf einen als assistenten - je nach fachrichtung zukommen - z.b. phtls/atls kosten deutlich mehr!!! (1350€ bei atls)
- andere intensiv-kurse kosten bei kürzerer dauer sehr viel mehr( bsp: http://www.medizin-im-gruenen.de/fortundweiterbildung/fueraerzte/anaesthesieintensivmedizin/gingrundlagenderintensivmedizin/index.php
oder aber vergleichbar viel geld:
http://www.icu-beginnerkurs.de/public/downloads/icu-beginner-kursexpose.pdf
- wenn man mal überlegt, dass pro vormittag im schnitt 5 dozenten themen erläutern und man den kurspreis auf die tage herunterrechnet ist das preis-leistungs-verhältnis nach meinem dafürhalten schon sehr gut! wenn man dann noch die praktika und hands-on-trainings mit einbezieht und sich überlegt, dass das abendprogramm des kurses (das selbst bezahlt werden muss) exzellent durchorganisiert ist (wenn man überlegt, dass sich ansonsten katz und maus in arnsberg gute n8 sagen), kann man eigentlich nicht meckern...



Teilnehmer ca. 220 Personen, immer ausgebucht. Macht pro Kurs ca. 160.000€ (!), der Kurs findet 5x/Jahr statt = insgesamt Einnahmen von ca. 800.000€/Jahr!


also bitte...dafür können ja die veranstalter nichts, dass der kurs immer ausgebucht ist...und ich hatte auch nicht das gefühl, dass die praktikagrößen zu groß sind....alle sind gut drangekommen...und in den vorlesungen stört die hohe teilnehmerzahl ja auch nicht...
was die einnahmen pro kurs und aufs jahr gesehen angeht hast du das korrekt und schön vorgerechnet...na und?!?!?!?! ;-)



Hier finde ich, steht schon der Verdacht im Raum, dass mit den KollegenInnen Kasse gemacht wird [...]


solltest du jemand sein, der einen kurs auf vergleichbarem niveau anbieten kann und das kostenlos...dann nur zu. die leute werden dir die bude einrennen... zum einen ist es natürlich eine angebots-/nachfragesache, zum anderen ist es doch klar, dass man einen solchen kurs nicht als philantrop anbietet, sondern für den jährlich durchgängigen aufwand auch geld damit generieren will/muss!



2. Schwankende Lehrvermittelung/-leistung

Sicherlich kennt ihr das alle noch aus den Vorlesungen in der Uni: mal gibt es schlechte Dozenten, mal gibt es gute Dozenten - klar! Über die nicht so tollen Profs ärgert man sich nicht wirklich und pennt einfach weiter, die supertollen sind rar gesäht. Soweit, sogut. Nur: Für diesen ach-so-tollen-Superkurs könnte man doch schon erwarten, dass es bei einigen Dozenten nicht nur ein reines Ablesen von PowerPoint-Folien ist - dann könnte ich genausogut einfach zuhause ein ITS-Buch lesen und müsste nicht Zeit, Mühe und Kosten auf mich nehmen, um nach Arnsberg zu kommen!


deine entscheidung: wenn du lieber den striebel für die chirurgische intensivmedizin oder den haverkamp für die internistische lesen magst.....nur zu.
gott sei dank wird in arnsberg ja eine sehr ausgeprägte evaluationskultur geprägt..es wird ausdrücklich um zeitnahme schriftlich-anonymisierte aber auch persönliche und direkte rückmeldung bzgl. der dozenten gebeten...dozenten die den anforderungen nicht genügen oder als schlecht bewertet wurden, sind in den letzten jahren auch konsequent ersetzt worden...keine ahnung, auf wen du anspielst; es kann natürlich jederzeit sein, dass ein neuer kollege sich am dozieren versucht (weil ein anderer ersetzt wurde oder aber z.b. kurzfristig erkrankt ist) und das nicht so gut hinbekommt...ich wage vorherzusehen, dass er/sie nicht lange dabei sein wird...



Genauso mit einigen Tutoren in den den Praktika! Es ist schon erstaunlich mit welchen Geltungsdrang und Selbstbewußtsein hier einige KollegenInnen zum einen übertrieben anektdotische Geschichten aus Ihren supertollen Notarzt-Einsätzen im Kurs erzählen und zum anderen gleichzeitig nur Ihre dogmatischen Ansätze vertreten bzw. zulassen!


hier muss ich dir mal recht geben; ist von anignu aber auch schon angesprochen worden.....DIESE typen gibt es ÜBERALL....leider :-(



3. Medizinische Fehler

Punkt zwei wäre ja nicht so schlimm, wenn meiner Meinung nach nicht auch inhaltliche, medizinische Behauptungen aufgestellt/erzählt werden, die bei manchen jungen Kollegen, der noch nicht so viel intensivmedizinische bzw. Notarzt-Erfahrung hat, einen fatalen Eindruck hinterlassen!

Beispiele:
- Ketanest zur Einleitung des SHT bei komatösen Patienten? Was ist mit dem Hirndruck?


da muss ich leider und entschieden widersprechen; in der neuen s3-leitlinie polytrauma von 2012 (?) steht ganz klar, dass bei polytraumapatienten - auch mit vermutetem/gesicherten sht - eine narkoseeinleitung mit ketanest erfolgen soll, wenn im anschluss eine beatmung mit kapnographie und ziel einer normokapnie möglich ist! man macht sich dabei die positiven effekte des ketanest auf den RR und den CPP zunutze und vermeidet damit den gerade bei trauma-patienten fast immer lehrbuchartig auftretenden RR-abfall zur narkoseeinleitung und im rahmen des sht damit einhergehenden CPP-abfall...
nachzulesen z.b. hier:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19569909, bzw. in der s3-leitlinie hier: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/012-019.html



- Sufentanyl verursacht eine ausgeprägte Thoraxrigidität? Habe ich persönlich noch nie (!) erlebt


tatsächlich macht sufentanil (im übrigen wie alle anderen opiate auch) eine thoraxrigidität - nachzulesen hier: http://www.pharmazie.com/graphic/A/47/1-18247.pdf
klinisch gemerkt habe ich das noch nie, das gilt allerdings für das remifentanil bei dem der effekt viel stärker ausgeprägt sein soll ebenfalls! wir verwenden es standardmäßig auf unserer interdisziplinären icu für die analgesie in den ersten 7 tagen.
diskutiert werden wohl für diesen antidopaminergen effekt zu schnelle bolus-applikation...genaueres habe ich jetzt auch nicht parat.



- zur Kurznarkose bei Kardioversion am besten einen Larnyxtubus zur Atemwegssicherung verwenden! Was ist mit einer erhöhten Aspirationsgefahr i.S. Toleranz des Patienten?


find ich auch fragwürdig...aber nicht wegen der erhöhten aspirationsgefahr i.s. toleranz des patienten sondern aus monetärer sicht...so n lt kostet nicht mal eben 2,50€, sondern halt knapp 15€ (einmal-artikel), bzw. >120€ (autoklavierbar)...wenn man den durchgehend für cv nehmen würde....hallelujah! daher machen wir cv in propofol-kurznarkose (wahlweise mit oder ohne piritramid) und maskenbeatmung...natürlich in intubationsbereitschaft.
da cv's auch von anderen fachabteilungen durchgeführt werden, die mit der maskenbeatung evtl. nicht so sicher sind wie ein anästhesist das vielleicht nach einiger zeit des trainings ist, macht die empfehlung zum lt fast schon wieder sinn....



4. Kostenlose Probandenrekrutierung mit Dogma

Wer es noch nicht bemerkt hat: Diese Leute von AIM rekrutieren euch ungefragt für eine Reanimations-Studie, die dann irgendein Post-Doc für sein Paper zur Auswertung nutzt!


war mir in meinem kurs nicht bewusst, bzw. war vielleicht einfach nicht so...woher hast du die info!?



[...]hinzu kommt dann noch, dass hier Dogmen postuliert werden, die meiner Meinung nach als solche nicht gekennzeichnet werden:

- zählt bei CPR immer bis 200, anstatt 30:2! - ist viel, viel besser als sonstiger Sch***


da teile ich deine meinung; kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.



- ladet den Defi doch bitteschön vorher wenn ihr noch im Algorhythmus seid, damit ihr sofort defibrillieren könnt, falls ein defibrillierbarer Rhythmus vorliegt! - Und was ist mit der Gefahr der unabsichtlichen Schockabgabe, dann unkontrolliert während die Kollegen noch am Patienten sind?


steht gott sei dank(!) genauso in den aktuellen erc-leitlinien von 2010 drin... (http://download.springer.com/static/pdf/383/art%253A10.1007%252Fs10049-010-1369-9.pdf?auth66=1391239527_40b5892cea75c76949e9162d04 de96de&ext=.pdf ; seite 545 rechts unten):
"Die Verzögerung zwischen der Unterbre*chung der Thoraxkompressionen und der Abgabe des Schocks – die Präschockpau*se – muss auf ein absolutes Minimum be*schränkt werden; sogar 5* bis 10*s* Verzö*gerungen reduzieren die Chancen auf ei*nen erfolgreichen Schock. Die Schockpause kann leicht auf weniger als 5 s beschränkt werden, indem die Herz*druckmassage während des Ladevorgangs des Defibrillators fortgesetzt wird und in* dem ein leistungsstarkes Team eingesetzt wird, dessen Teamleader klar kommuni*ziert und effektiv koordiniert. Der Sicher*heits-*Check, der garantiert, dass im Mo*ment der Defibrillation niemand in Kon*- takt mit dem Patienten ist, soll schnell, aber effizient durchgeführt werden. Das vernachlässigbare Risiko, dass ein Retter aus Versehen einen Schock erhält, wird ebenfalls weiterreduziert, wenn alle Helfer Handschuhe tragen "

aus meiner klinischen wie präklinischen erfahrung heraus funktioniert das auch in situationen wo man als uneingespieltes team unterwegs ist erstaunlich gut und wird von mir leitlinienkonform genauso durchgeführt!
anmerkung am rande als vorgegriffener insider: es könnte sogar sein, dass mit der novellierung der erc-leitlinien 2015 eine durchgehende reanimation - auch während der defibrillation - empfohlen wird, da die stromabgabe über den defibrillierten körper des patienten an den reanimierenden helfer durch den widerstand der handschuhe soweit minimiert wird, dass der strom zum einen völlig ungefährlich ist, zum anderen auch gar nicht gespürt wird...bin gespannt wie das ausgeht :-)



- verwendet bitteschön immer und sofort den Larnyxtubus (E-r ist der allmächtige Gott und Heilsbringer) und intubiert bitte niemals! - schon einmal erlebt, dass der LT nicht funktioniert? Ich schon! Was macht man dann?


gegenfrage: schonmal erlebt, dass ein nicht-anästhesiologischer kollege draußen intubiert hat und du als 2. notarzt alarmiert wurdest, weil der patient blitzeblau und ösophageal intubiert war?!?!?!?!?!?!?
der goldstandard der atemwegssicherung ist die endotracheale intubation, rückfallebenen sind supraglottische atemwege wie lm oder lt...nachdem der umgang mit einer lm erst einmal geübt werden muss (stichwort umschlagen der maske, zurückgedrängte zunge....) hat sich gerade auch präklinisch der lt etabliert, da er im zweifel auch von einer zufällig anwesenden putzfrau problemlos geschoben werden kann (sorry für den vergleich, aber ist doch wahr!). sicher birgt er auch risiken aber in der akutsituation oder bei schwieriger intubation ist es doch schön ihn zu haben...und warum ein kollege, der wenig/keine erfahrung im intubieren hat (schließlich braucht man ja nur 25 endotracheale intubationen, aber 50 (!!!) venöse zugänge zur zulassung zum notarzt-kurs - zumindest in unserer ärztekammer) in der notfallsituation erst versuchen zu intubieren, wenn die sache auch in knapp 2sekunden mittels lt zu lösen ist... ich war anfangs auch kontra lt, bin aber inzwischen, nachdem ich mehrfachst damit gearbeitet habe völlig entspannt und habe z.b. auch nicht mehr den ehrgeiz einen vom rd mit lt versorgten patienten (präklinisch wohlgemerkt) umzuintubieren...das kann man im geordneten setting in der klinik gerne machen.
genauso habe ich mich als anästhesist schon bei schwierigen notfallmäßigen intubationen ertappt und nach zweimalig frustranem itn-versuch einen lt geschoben...so what!



In Ermangelung einer guten Alternative und durch die weiterhin nicht vorhandene Einarbeitung auf deutschen Intensivstationen [...]


...bei uns wird gut eingearbeitet, da wir das als eminent wichtig für eine gute qualität der intensivtherapie gerade bei den jungen kollegen ansehen!!!!!



Eine kritische Hinterfragung bzw. Beurteilung sollte bzw. muss noch erlaubt sein!


auf jeden fall...dann musst du dir aber auch unsere möglicherweise deinen aussagen kritisch gegenüberstehenden meinungen anhören :-)



In diesem Sinne
mit kollegialen Grüßen
Anonymous


ebenfalls retour..vom mainzer



P.S.: Der Kurs Nummer 76 ist schon ausgebucht. AIM wird also durch diesen Beitrag sicherlich nicht Pleite gehen...

das hat auch glaube ich niemand ernsthaft in betracht gezogen ;-)


achso...damit nicht über mich der sh**storm hereinbricht :-)...ich bin weder verwandt noch verschwägert mit den organisatoren der arnsberger kurse (ich schiele auch nicht so wie der kursleiter)...habe den kurs selbst einmal irgendwann gemacht und bin momentan ganztägig in der intensivtherapie tätig...

Brutus
30.01.2014, 08:38
Mainzer: :-top

Eigentlich schon alles gesagt, kleine Anmerkungen:

Die wird sicherlich vielen nicht schmecken und ist selbstverständlich höchst subjektiv! Grundsätzlich möchte ich den KollegenInnen den Kurs auch nicht madig reden, doch eine kritische Hinterfragung sollte doch gestattet sein!
Bitte schreib Deine Ausführungen auch so in die Evaluation! Vor allem die "schlechten" Dozenten betreffend! Wie Mainzer schon geschrieben hat, werden die Evaluationen sehr genau angesehen. Und die "schlechtesten" Dozenten sind beim nächsten Mal nicht mehr dabei! (Hilft Dir jetzt nicht beim Auskotzen, aber den nachfolgenden Teilnehmern).


1. Kein gutes Preis-Leistungsverhältnis!
Der Kurs kostet für Assistenzärzte 725€ (!) inklusive Skript und Kaffeepausen. Exklusive sonstige Verpflegung, Übernachtung und fakultative Zusatzveranstaltungen. Teilnehmer ca. 220 Personen, immer ausgebucht. Macht pro Kurs ca. 160.000€ (!), der Kurs findet 5x/Jahr statt = insgesamt Einnahmen von ca. 800.000€/Jahr!
Frage: Wofür? Meines Erachtens ist der Gegenwert, den man für diesen stolzen Preis bekommt, nicht wirklich gegeben bzw. können die Fixkosten sicherlich nicht hoch sein! Die Hälfte des Kurses besteht aus Vorträgen/Vorlesungen, die langjährige Dozenten/Weggefährten halten (die sicherlich keine exorbitanten Vortragshonorare verlangen), für die Räume im Kaiserhaus gibt´s sicherlich nen Rahmenvertrag zu günstigen Konditionen und das Catering ist nicht überwältigend bzw. völlig normal. Und die ganzen Praktika? Sind meiner Meinung nach sicherlich auch nicht d-e-r Kostentreiber, da hier Massen durchgeschleust werden, die immer dieselbe Evita, CVVH, Bronchoskope et al. vorgesetzt bekommen - einzig die "frischen" Zutaten wie die Schweine könnten was kosten...
Nicht vergessen, auch die Infrastruktur muss erstmal angeschafft werden. Und das Kaiserhaus wurde seinerzeit von denen gekauft, eben weil sie mehr als nur "Notarzt" anbieten wollten. Und dann berücksichtige bitte, dass die Dozenten auch alle noch einen "normalen" Beruf haben. Die müssen dann in den Zeiten Urlaub nehmen, oder auf Teilzeit reduzieren, etc. Wenn das Geld hinterher immer noch stimmen soll, dann helfen auch Weggefährten / Freunde nichts mehr.


Hier finde ich, steht schon der Verdacht im Raum, dass mit den KollegenInnen Kasse gemacht wird, da meines Erachtens der stolze Preis nicht gerechtfertigt ist!
Für einen von einer "privaten" Firma organisierten Kurs finde ich das eigentlich nicht. Wenn man sich mal überlegt, was selbst unsere Standesorganisationen noch an Gebühren abziehen, wird das alles sehr relativ. Und wie die anderen schon schrieben: guck Dir mal die Preise von anderen Anbietern oder für andere Kurse an...


2. Schwankende Lehrvermittelung/-leistung
Sicherlich kennt ihr das alle noch aus den Vorlesungen in der Uni: mal gibt es schlechte Dozenten, mal gibt es gute Dozenten - klar! Über die nicht so tollen Profs ärgert man sich nicht wirklich und pennt einfach weiter, die supertollen sind rar gesäht. Soweit, sogut. Nur: Für diesen ach-so-tollen-Superkurs könnte man doch schon erwarten, dass es bei einigen Dozenten nicht nur ein reines Ablesen von PowerPoint-Folien ist - dann könnte ich genausogut einfach zuhause ein ITS-Buch lesen und müsste nicht Zeit, Mühe und Kosten auf mich nehmen, um nach Arnsberg zu kommen!
Gut. Schlechte Dozenten wird es immer geben. Daher noch einmal die Bitte, dies auch so im Evaluationsbogen zu dokumentieren. Allerdings ist, wie Mainzer schon schrieb, das Script echt klasse! Wenn Du wirklich mal schnell was nachlesen willst, geht das deutlich besser mit diesem Script, als sich durch 100 Seiten ICU oder wasauchimmer durchzuquälen.


Genauso mit einigen Tutoren in den den Praktika! Es ist schon erstaunlich mit welchen Geltungsdrang und Selbstbewußtsein hier einige KollegenInnen zum einen übertrieben anektdotische Geschichten aus Ihren supertollen Notarzt-Einsätzen im Kurs erzählen und zum anderen gleichzeitig nur Ihre dogmatischen Ansätze vertreten bzw. zulassen!

Keine Frage! Das nervt. Aber ein bißchen Verständnis habe ich dafür. Die meisten kommen eben anfänglich aus dem NA-Kurs. Und manche bleiben auch immer ein bißchen da. Wie hieß es mal so schön: Du kannst Harald Juhnke aus dem Kiez holen, aber niemals den Kiez aus Harald Juhnke! :-nix


3. Medizinische Fehler
Punkt zwei wäre ja nicht so schlimm, wenn meiner Meinung nach nicht auch inhaltliche, medizinische Behauptungen aufgestellt/erzählt werden, die bei manchen jungen Kollegen, der noch nicht so viel intensivmedizinische bzw. Notarzt-Erfahrung hat, einen fatalen Eindruck hinterlassen!
Gut, wenn Du so deutliche Fehler findest, dann muss man die auch diskutieren! Dann sollte man sich aber auch sicher sein, dass man weiß, wovon man spricht. Wer mir erzählt, dass man bei Säuglingen und Kleinkindern bei Notfällen immer mindestens eine grüne Viggo benötigt, und alle ITN bei Säuglingen / Kleinkindern eine RSI mit Succi sein muss, der muss damit rechnen, auf die verbal auf die Fingerchen zu kriegen. (So geschehen, und nach Diskussion auch eingesehen.) ;-)


Beispiele:
- Ketanest zur Einleitung des SHT bei komatösen Patienten? Was ist mit dem Hirndruck?
Siehe Mainzer! Ist mittlerweile etabliert und in der S3-Leitlinie drin. Ich würde es übrigens ein wenig liberaler ausdrücken: Schuster bleib bei Deinen Leisten... Ich leite Patienten mit den Medikamenten ein, die ich am besten beherrsche. Und wenn das Ketanest ist, dann bitte...


- Sufentanyl verursacht eine ausgeprägte Thoraxrigidität? Habe ich persönlich noch nie (!) erlebt
Willkommen in der Welt der Kinder. Geht mit JEDEM Opiat. Und ist reproduzierbar. Bei Erwachsenen seltener, bei Kinder regelmäßig gesehen (und dabei regelmäßig das Schwitzen angefangen!).


4. Kostenlose Probandenrekrutierung mit Dogma
Wer es noch nicht bemerkt hat: Diese Leute von AIM rekrutieren euch ungefragt für eine Reanimations-Studie, die dann irgendein Post-Doc für sein Paper zur Auswertung nutzt! Was bekommt Ihr dafür!? Nichts! Bei meiner Meinung nach sowieso höchst fraglicher, wenn nicht sogar kapitalistischer Finanzierung dieses Vereins die absolute Krönung.
Naja, auf der einen Seite nicht richtig, weil wenn das so gemacht wird, dann sollte man das vorher auch so sagen. Und wenn Du damit nicht einverstanden bist, dann sag das und bitte darum, dass Deine Daten nicht verwendet werden. Auf der anderen Seite: Was meinst Du, wie die Doktoranden in der Klinik an ihre Daten kommen? Da liegt morgens auf der ITS ein neuer Zettel, der laut CA bitte bei jedem neuen Patienten bei Aufnahme und Entlassung ausgefüllt werden soll. Und nun? Kriege ich dafür was? Nööö, und auf dem Paper stehe ich noch nicht mal mit drauf...


Und die absolute, definitive Krönung ist dann der Vorwurf, man selbst wäre unprofessionell, wenn man nicht diskutieren möchte - Hallo?! Ticken die AIM-Leute noch richtig oder merken die nicht einmal mehr, wenn die ihre Dogmen ungefiltert durch die Welt posaunen???
Und nochmal: Bitte genau so evaluieren! Wenn das mehrere Leute schreiben, dann wird sich derjenige auf ein Gespräch mit dem Chef einstellen müssen und darf danach seine Papiere holen...


Nur: Erhebt sich hier meiner Meinung nach der Verdacht, dass mit der Angst der vielen, vielen KollegenInnen vor der Intensivstation - und mal ehrlich: W-e-r hat die nicht, wenn man zum ersten Mal auf die ITS soll? - dass mit dieser Furcht zum einen der große Reibach gemacht wird und zum anderen die selbst ernannten Experten diesen Kurs nutzen, um Ihre Ansicht, und nur Ihre Ansicht ungefiltert an die (jungen) KollegenInnen zu verbreiten!
Angst? Naja, Respekt ja. Angst eher nicht. Meine Meinung zu diesem Kurs: der ersetzt nicht eine vernünftige Einarbeitung und Supervision. Schön ist, dass man die Geräte schon mal kennenlernt und noch einmal die gängigen Pathologien und Fallstricke auf einer ITS wiederholen/auffrischen kann. Für ganz grüne ITSler ist der Kurs sicher nicht schlecht. Für Leute, die schon Dienste gemacht haben ist er sicher nicht der richtige Kurs...


Abschließend muss jeder selbst entscheiden, ob er/sie diesen Kurs in Arnsberg zur Vorbereitung für die ITS nutzen möchte. In Ermangelung einer guten Alternative und durch die weiterhin nicht vorhandene Einarbeitung auf deutschen Intensivstationen wird aber sicherlich jeder Kurs weiter frühzeitig und vollständig ausgebucht sein...
In Arnsberg ist (fast) jeder Kurs ausgebucht. Und jetzt rate mal, wieso? :-))


Und bevor jetzt die sicherlich vielen, vielen Gegenmeinungen hier im Forum gepostet werden (ich rechne ja schon mit einem Sh**storm).... Eine kritische Hinterfragung bzw. Beurteilung sollte bzw. muss noch erlaubt sein!
Keine Frage. Aber wie oben schon mal gesagt. Wenn Du schon einmal grob über alles drüberschlägst, dann sollten wenigstens die Fakten stimmen! ;-)
Ansonsten noch einmal: Evaluieren! Evaluieren! Evaluieren!
Und wenn Du jetzt glaubst, dass sich doch nix ändert... Doch! Tut es.

Caja
30.01.2014, 17:27
Also ich kann gut nachvollziehen, dass sich jemand extra hier anmeldet, um seinen Frust über eine enttäuschende Fortbildung loszuwerden! Mir geht es nämlich gerade ähnlich...

Ich selber hab seit Ewigkeiten nicht mehr hier reingeschaut.
Auch ich war kürzlich auf einer Fortbildung, von der ich - aus ähnlichen Gründen wie derdoc (schlechtes Preis-Leistungsverhältnis, furchtbare Verpflegung, z.T. didaktisch schlechte Vorträge, absolut unzureichende praktische Übungen) - sehr enttäuscht war.
Im Anschluss an den Kurs habe ich bei Google nach Foren oder Websites gesucht, auf denen man sich als Mediziner über Fortbildungen und Kurse austauschen kann, habe aber auf die Schnelle nichts gefunden. Und bin so mal wieder hier gelandet...

Übrigens, was die Evaluation angeht: meine mich begleitende Kollegin und ich haben am Ende des Kurses nicht mal einen Evaluationsbogen bekommen, lediglich unsere Teilnahmebescheinigung (wir mussten etwas früher gehen wegen der Zugverbindung).
Ich bin mir sicher, die wollten nicht, dass wir den Kurs evaluieren, denn wir hatten schon in den Tagen zuvor einige Sachen beim Veranstalter und bei den Dozenten kritisiert bzw. Änderungen angeregt und sind dabei auf taube Ohren gestoßen bzw. haben einmal sogar richtig herablassende Kommentare geerntet.

Das hat uns ziemlich geärgert, ebenso wie die in unseren Augen zum Fenster rausgeschmissene Kohle, die wir für Kursgebühr, Benzin, Übernachtung und außer-kursliche Verpflegung bezahlt haben.
Schade, dass es keine Website gibt, auf der man Erfahrungen mit Fortbildungen gezielt austauschen kann.
Oder kennt vlt jemand eine?

Solara
30.01.2014, 17:50
Caja,

was gibt es denn für Fortbildungen, bei denen man nicht entweder direkt bei der Veranstaltung oder nach der Veranstaltung per Mail evaluieren kann? War bei mir bislang bei jeder Fobi so, wobei das nachträgliche Evaluieren am heimischen PC zunimmt.

Muriel
30.01.2014, 18:59
Meist sind doch die CME-Punkte an die roten Evaluationsbögen gekoppelt.

Feuerblick
30.01.2014, 19:01
Echt, Muri? Hab ich schon ewig nicht mehr erlebt... :-nix

Brutus
30.01.2014, 19:08
Nee, das kenne ich aber auch nicht. Die meisten geben den Evaluationsbogen mit den Teilnahmebögen aus und bitten darum, dass die Evaluationen am Ausgang abgegeben werden. Aber dass bei Nichtausfüllen / -abgabe keine CME-Punkte gutgeschrieben werden, kenne ich nicht. :-nix

Feuerblick
30.01.2014, 19:20
Manche Evaluationen werden einem später per E-Mail zugeschickt bzw. der Link zu einer solchen. Die Punkte sind da aber schon längst auf dem Konto...

Muriel
30.01.2014, 19:36
Hm, vielleicht meine ich das, weil beides immer zusammen mit den Klebchen zusammenkommen. Meine letzte FoBi ist aber auch ewig her. Boah, ich freu mich so auf März :-love

Caja
30.01.2014, 20:03
Caja,

was gibt es denn für Fortbildungen, bei denen man nicht entweder direkt bei der Veranstaltung oder nach der Veranstaltung per Mail evaluieren kann? War bei mir bislang bei jeder Fobi so, wobei das nachträgliche Evaluieren am heimischen PC zunimmt.

Das war ein Echokardiographie-Grundkurs. Wie gesagt, wir mussten am letzten Tag ca. ne dreiviertel Stunde vor offiziellem Ende gehen und haben dadurch den Programmpunkt "Zusammenfassung und Evaluierung" verpasst. Ich nehme daher an, dass der Rest am Ende noch Zettel zum Evaluieren bekommen hat.
Und wenn man online hätte evaluieren können, hätte man uns das doch rechtzeitig gesagt und den Link mitgeteilt bzw nach dem Kurs eine E-Mail mit dem entsprechenden Link geschickt... ?

Ich hab allerdings bisher immer Zettel bei den Fortbildungen bekommen. War aber auch schon seit fast zwei Jahren nicht mehr bei entsprechenden umfangreicheren Veranstaltungen (ich sammel meine Punkte lieber online *g*).
Vielleicht variiert das auch von Bundesland zu Bundesland?

Grombühlerin
30.01.2014, 20:14
Hi,

analog zu dem schon existierenden Thread, in dem nach empfehlenswerten Intensivmedizin-Kursen gefragt wird, können wir ja mal einen Sammeltherad für Kurse aufmachen, die überwiegend Zeit- und Geldverschwendung waren.

Ich war da mal auf so einem für internistische Intensivmedizin in Würzburg....puh, nix praktisches, nur Vorträge...zum Glück hat es wenigstens die Klinik bezahlt!

PS: die heldenhaften Rettungsrambos nerven mich auch. Obwohl ich in der Anästhesie arbeite und auch gerne Notarzt fahre!

Caja
30.01.2014, 21:24
Ich hatte auch mal so einen Intensivmedizin-Kurs besucht, in Erlangen, der war auch nur mit Vorträgen - war für mich zu dem Zeitpunkt aber okay, denn ich hatte nichts anderes erwartet/gewünscht und wollte einfach ein bisschen was hören. Die praktischen Sachen hab ich dann bei meinem ICU-Einsatz üben können. Einige Monate später war ich dann noch zum zugehörigen Aufbaukurs (ebenfalls ohne viel praktischen Teil), den ich auch gut fand, sogar besser, denn dann war ich bereits auf ICU tätig und konnte somit einige Sachen vertiefen.

Das mit dem Thread über Kurs-Erfahrungen ist eine gute Idee! Damit man nachlesen und sich ein Bild machen kann.

Zumal ja auch Geschmäcker, Ansprüche und Erwartungen verschieden sind, so wie wir die Intensivmedizin-Kurse unterschiedlich erlebt haben.
Wenn ich z.B. mehr Praxis erwarte, und lese, dass ein Kurs eher theoretisch ist, bin ich vorgewarnt und melde mich da gar nicht erst an.

Meine besten Fortbildungen bzw. Kurse waren eigentlich meistens die, die mir von irgendjemand empfohlen wurden.
Und bei diesem Echo-Kurs wäre ich froh gewesen, wenn ich vielleicht schon im Vorfeld Infos dazu gehabt hätte. Vielleicht wär ich dann gar nicht hingefahren oder wenn doch, mit einer anderen Einstellung.