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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsunfähigkeitsversicherung für Tiermediziner?



Elvira93
04.02.2014, 21:25
Hey,

sagtmal, ich hab jetzt schon von vielen gehört, dass sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben oder überlegen eine abzuschließen...
Ist das überhaupt sinnvoll?

Könnt ihr mir da irgendwelche Tips geben?

Danke schonmal :).

Viele Grüße

Viehdoc
05.02.2014, 09:32
Hallo Elvira,

also ich habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung, weil ich es durchaus für sinnvoll halte. Gerade weil ich in den Großtierbereich gehen will. Es muss dich nur einmal ein Pferd oder eine Kuh blöde treten oder einquetschen und schon hat sich die Karriere in der Großtierpraxis erledigt. Ich bin bestimmt keine Schwarzmalerin, aber ich bin mit großen Tieren aufgewachsen und weiß, dass man echt in gefährliche Situationen geraten kann, auch wenn man noch so vorsichtig ist.
Und auch bei den Kleintieren muss man bedenken, dass Bissverletzungen, die sich infizieren nicht ohne sind. Und ein Chirurg, der seine Hand nicht mehr richtig gebrauchen kann, kann auch einpacken.

Wichtig ist, dass du bei der Versicherung darauf achtest, dass es keine "Verweisungsklausel" gibt, sie also nicht sagen können: ach in der Großtierpraxis können Sie nicht mehr arbeiten, aber Sie können ja noch mit Kleintieren arbeiten oder im Büro. Bringt dir ja nichts, wenn du jahrlang in dem Bereich gearbeitet hast und von dem anderen keine Ahnung hast.

Wenn du die Versicherung abschließen willst, musst du deine Erkrankungen der letzten 5 Jahre, also z.B. Knie-OPs, etc. nachweisen. Nicht so optimal ist es, wenn man in psychischer Behandlung war, da muss man dann meist etwas länger suchen, um eine Versicherung zu finden.

Es ist auch durchaus von Vorteil, die Versicherung schon in der Studienzeit abzuschließen, weil man dann günstigere Beiträge zahlt und in einer geringeren Risikoklasse einsteigt und in dieser auch eingestuft bleibt, zumindest ist das bei meiner Versicherung so. Das wird sonst als fertiger Tiermediziner ziemlich teuer.

Liebe Grüße

DrJoa
05.02.2014, 11:53
hallöchen elvira,

bei uns ins hannover kommt auch regelmäßig ein typ vom tvd. da ist meist einmal im semester oder einmal im jahr eine abendveranstaltung, wo er dann die berufsunfähigkeitsversicherung vorstellt.
meine freundin war zu ihm hin und war sehr zufrieden. der arbeitet halt mit diversen anbietern zusammen und versucht die für dich optimale versicherung zu finden. das kann ich dir besonders empfehlen, wenn du irgendwelche gesundheitlichen probleme in den letzten 5 jahren hattest, weil der dann gezielt gucken kann, wo du trotzdem gescheit versichert wirst :)

vg Jo

Nette
05.02.2014, 19:20
Meine Erfahrungen und Tipps:

1. eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist absolut sinnvoll und anzuraten!
2. schließe nur eine Versicherung ab, wenn du dir absolut sicher bist dass sie dich als Versicherungsnehmeer nehmen!

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist keine Unfallversicherung!
Es ist ja so, dass wenn dich z.B. eine Katze beißt, die Wunde sich stark infiziert hat und der Finger abgenommen werden muss (oder mehr) kannst du ja schon berufsunfähig sein und eine Unfallversicherung reicht da nicht aus.
Deshalb würde ich auf jeden Fall eine abschließen! "Vorsicht ist besser als Nachsicht" ;-)

VORSICHT!!!!
(kleine Geschichte):
Bei meinen Finanzcheck bei meiner Bankn redete ich mit meinen Finanzberater über meine Zukunft, Wünsche und meine finanziellen Absicherungen. Natürlich fiel dann auch das Schlagwort "Berufsunfähigkeitsversicherung".
Da ich es ja schon immer im Hinterkopf hatte, sagte ich natürlich dass ich eine BU abschließen möchte.
Mein Problem war jetzt dies (weshalb ich keine BU im Vorfeld abgeschlossen hatte), dass ich wegen meiner Prüfungsangst eine Therapie gemacht habe und ich weiß, dass man dann Probleme hat eine BU abzuschließen bzw. man wird nicht gerne genommen!
Nun ja....mein Finanzberater sagte mir dann, dass man einfach den Vermerk im Antragsbogen mit einträgt und entweder nimmt die Versicherung einen dann an, oder nicht.
-> Natürlich wurde ich nicht genommen (= KEINE BU) und bekam das Ablehnungsschreiben 3 Wochen später.

Als ich dann 2 Wochen später bei meinen guten Freund/ meinen Versicherungsmakler war bekam ich einen riesen Anschiss ;-)
Er machte mir den Vorwurf warum ich nicht direkt bei ihm war und ihn darum gebeten habe die BU bei einen geeigneten Versicherungsinstitut abzuschließen?? Ich sagte nur, dass ich halt überrumpelt wurde...

Worum es nun eigentlich geht bei meiner Geschichte:
- mein Versicherungsmakler hätte für mich eine günstige BU abschließen können, obwohl ich eine Therapie gemacht habe
- dies war allerdings jetzt nicht mehr möglich, da ich zuvor schon bei einen anderen Versicherungsinstitut eine Anfrage bezüglich der BU gemacht habe und abgelehnt wurde!

Und das ist ein großes Problem!!!!!! Jede Versicherung möchte natürlich die erste Anlaufstelle sein!

Also....das Ende vom Lied: ich muss jetzt 5 Jahre warten (nach Therapieende) und kann dann woanders eine BU abschließen.
Bei der günstigen Variante wird es niemals gehen, da ich schonmal woanders die Anfrage gemacht hatte ;-)
C'est la vie ;-)

Lg, Nette

Elvira93
05.02.2014, 21:13
Hey,

vielen, vielen Dank für eure Antworten ;).

Und danke an Nett für den Tip, dass man direkt zu einem Berater gehen sollte, wenn man gesundheitliche Probleme hatte. Darauf wär ich wahrscheinlich nicht gekommen. Da hätte ich wohl ein Problem gehabt mit meinen Rückenbeschwerden vor einiger Zeit ;).

Werde dann die Tage mal zu dem TVD-Berater gehen, damit der mir mal weiterhelfen kann :)

Viele Grüße

Nette
05.02.2014, 21:31
Ja, sehr gerne ;-)
Mein Versicherungsmakler ist halt auch ein guter Freund von mir und er sagt: seine Aufgabe ist mehrere Versicherungsanbieter für mich zu vergleichen und bevor er eine Anfrage (per Antrag) stellt, kann er bei den Instituten anrufen und in der "Risikoabteilung" erfragen, ob dann eine Person mit gewissen Vorerkrankungen NICHT genommen wird.