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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie schätzt ihr die Entwicklung eurer allgemeinen Arbeitssituation ein?



test
12.02.2014, 20:18
Liebe Forenuser/-innen,

mich würde mal interessieren, wie ihr die Entwicklung eurer allgemeinem Arbeitssituation einschätzt (Rahmenbedingungen, Arbeitszeiten, Arbeitsverdichtung, Arbeitsklima, Weiterbildung, Stressniveau, Überstunden, usw...). Meine Umfrage richtet sich also vornehmlich an Ärztinnen/Ärzte mit mind. 2-3 jähriger Berufserfahrung. ;-)
Ich würde gerne getrennt nach Universitätsklinika und Nicht-Universitätsklinika fragen, da ich das Gefühl habe, dass hier die Entwicklungen eher unterschiedlich sind. ;-)

Bin gespannt auf die Ergebnisse. Gerne können natürlich auch Kommentare abgegeben werden ;)

Lava
12.02.2014, 22:16
Hab lange überlegt, ob ich "hat sich nicht wesentlich verbessert" anklicken soll. Aber wenn mans genau nimmt, waren wir zuletzt sehr viel mehr Leute als zu der Zeit, in der ich angefangen habe. Dadurch verteilt sich die Arbeit auf mehr Schultern und man hat weniger Dienste. Im Gegenzug scheint es mir aber so, dass wir einen höheren Durchsatz an Patienten haben, mehr OPs und auch viel mehr ambulante OPs.

psycho1899
12.02.2014, 22:38
Oh, das ist schwierig... habe jetzt Klinik/Fachgebiet/Arbeitszeitmodell/Land gewechselt, daher nicht vergleichbar. Zuvor komplette Entschleunigung in Ballerburg.

Wenn ich die Zeit davor (Neurologie Uniklinik) betrachte, würde ich sagen:

Arbeitszeiten stabil, Überstunden weniger (da erfahrener und (NOCH ;-)) schneller geworden, Stimmung stabil, Weiterbildung stabil (wobei Lernkurve flacher).

Arbeitsverdichtung hat deutlich zugenommen, was Dokumentation etc. anbelangte. Zudem in der ZNA innert insg. 6 J gefühlt und auch anhand der Konsile nachvollziehbar sukzessive Zunahme der Arbeitslast und damit bei gleichbleibender Dienstzahl deutlich höhere Belastung in diesen. Zusammengefasst eher gleichbleibend bis schlechter (durch höhere Belastung in Diensten...).

hiddl
14.02.2014, 07:43
Ich sehe das gemischt.
Meine persönlichen Bedingungen (Uniklinik) haben sich in den letzten 10 Jahren nicht verschlechtert, eher sogar verbessert, was aber vor allem auch mit den veränderten Aufgaben zusammenhängt, die so eine langjährige Tätigkeit mit sich bringt.

Wenn ich mir die Berufsanfänger bei uns ansehe, dann denke ich, dass sich die Bedingungen eher verschlechtert haben. Durch den enormen Arbeitszuwachs in der Notaufnahme arbeiten sie dort jetzt im Schichtsystem, das sehr viel Personal zieht und entsprechend lang ist man während seiner Weiterbildung dort. Auch auf den Stationen hat die Arbeitsdichte durch verkürzte Liegezeiten etc. schon sehr zugenommen. Andererseits wird bei uns jetzt systematischer geforscht und weniger nach Feierabend, was am neuen Chef liegt.

Ich habe jetzt mal "unverändert" angeklickt.

test
15.02.2014, 11:25
Hallo,

vielen Dank schonmal für eure Kommentare. Ich meinte damit eher nicht die Bedingungen fü einen persönlich (durch die Entwicklung zum Facharzt und Oberarzt verbessert sich ja schon meist etwas ;) ). Ich meinte vor allem die allgemeinen Rahmenbedingungen für Ärzte. Also eher der Vergleich AA im 1. Jahr jetzt vs. AA im 1. Jahr vor 5 Jahren bzw. Facharzt heute vs. Facharzt vor 5 Jahren.
Ich habe so aus Erfahrungsberichten und von dem was ich so höre das Gefühl, dass es insbesondere an Unikliniken die letzten 1-2 Jahre eher bergab geht, was Personalschlüssel, Arbeitsverdichtung, Assistenzberufe, Verbesserungen von Überstundenanerkennung und Ausgleich usw... angeht. Ich bin daher interessiert, ob das hier ähnlich gesehen wird oder eher nicht und ob es an Nicht-Universitären Häusern anders ist? Zumindest im Alltag höre ich öfter, dass an nicht-universitären Häusern die Bedingungen oft besser wären. Wird aber sicher regional alles variabel sein. :-nix

Kackbratze
15.02.2014, 17:14
Der Kostendruck ist gestiegen, die Arbeit wird auf weniger Schultern verteilt.
Insgesamt ist die Situation schlechter, aber als erfahrener Assistent kann man sich seine Nische suchen und schnell alles abarbeiten.
Aber für Jungsassis ist es definiti schlechter geworden.

Evil
15.02.2014, 19:12
Von welchem Zeitraum sprichst Du?
In der Zeit, seit ich angefangen habe 2005 bis 2011, hat sich die Situation der Assistenten definitiv verbessert, zumindest an nicht-universitären Kliniken.

test
16.02.2014, 01:18
Ich habe auch das Gefühl, dass es so um die Zeit 2006-10/11 eher besser wurde, gerade nach den Ärztestreiks gab es Verbesserungen, die sich in verschiedene Bereiche fortgesetzt haben. In den letzten 2 Jahren habe ich das Gefühl, dass es zumindest an den Unikliniken einen ziemlichen Sparzwang gibt, der so extrem vorher nicht bestand und jetzt teilweise wieder zu einer Verschlechterung (Personaldecke, Arbeitsverdichtung usw..) führt. :-nix

Kackbratze
16.02.2014, 07:05
Durch eine Veränderung beim Krankenhausträger wurde die Situation schnell Anders.

Relaxometrie
16.02.2014, 07:55
Durch eine Veränderung beim Krankenhausträger wurde die Situation schnell Anders.
Was hat sich verändert? Der neue Träger möchte bestimmt auftrumpfen und noch mehr sparen?

Kackbratze
16.02.2014, 09:10
Korrekt. Teilweise sinnvoll, teilweise schwierig zu verstehen, was da an manchen Stellen gerade passiert.