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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin studieren.. Teilzeit möglich!?



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Norwag
13.02.2014, 23:57
Hi,

mich würde mal interessieren ob es Jemanden gibt, der bedingt durch Schwangerschaft, aufsichtpflichtiges Kind oder eben dringende Berufstätigkeit, den Versuch unternommen hat das Medizinstudium in Teilzeit anzugehen.

Ist das denn überhaupt möglich? Oder wird es durch die jeweiligen Studienordnungen ausgeschlossen? Im konkreten Fall geht es mir um den Studienort Berlin... da dort mein Wunschort läge. :-D

Was haltet Ihr von diesem Konzept und welche Nachteile hat man, abgesehen von der zeitlich- und finanziellen Belastung? Dann doch lieber auf eine Karte setzen und bis zum Ende durchspielen?


Grüße und danke im Vorraus für Teilung der Eigenerfahrung oder Meinung.

Sticks
14.02.2014, 09:12
Das Medizinstudium ist nach meinen Informationen ein Vollzeitstudium. Mit irgendeinem guten Willen es als "Teilzeitstudium" laufen zu lassen wäre mir unbekannt.
Was du aber machen kannst ist, dass du nicht wie üblich sämtliche Klausuren und Kurse des Semesters belegst, sondern nur die in deinen Zeitplan passen. Das wird dir sehr viel Zeit kosten, aber wenn du es nicht anders hin bekommst wirst du keine andere Möglichkeit haben.
Nachteile sind sicherlich, dass dein Semester mit dem du angefangen hast immer weiter sein wird als du, und du die Seminare etc ein Jahr/ein halbes Jahr später mit neuen Leuten nachholen musst.

Was ich von dem Konzept halte? Gar nichts!

EVT
14.02.2014, 09:52
das pj kann man mittlerweile in teilzeit absolvieren.
ob es das komplette studium richtig als teilzeitstudium gibt, weiß ich nicht.
man kann halt von vorneherein mehr zeit einplanen, muss das aber mit dem dekanat absprechen. oft ist man direkt zu allen klausuren und seminaren angemeldet und muss die in einem bestimmten zeitraum absolvieren.

maxz
14.02.2014, 10:06
Ein Freund von mir will damit jetzt anfangen. Arbeitet hauptberuflich, hat aber ein 5/3 Arbeitsmodell und somit mehr Tage frei. Hat sich beraten lassen und will demnächst in Franfurt anfangen.

Hab hier mal einen Link rausgesucht:
http://www.med.uni-frankfurt.de/stud/familie/modell/index.html

Obs das ganze noch woanders gibt, weiß ich nicht.

ehemaliger User_25062015
14.02.2014, 14:12
Ich könnte mir vorstellen, dass das bei uns gehen würde. Vermutlich würde man das dann nicht Teilzeit-Studium nennen, aber du kannst die Vorklinik so entzerren, dass du erst nach 3 oder 4 Jahren Physikum machst. Wie das in der Klinik ist, weiß ich nicht, so weit bin ich noch nicht. Allerdings finde ich an diesem Konzept den finanziellen Aspekt sehr kritisch. Weiß nicht inwiefern das Bafög-Ämter und Banken wegen nem Studienkredit mitmachen. Kann mir vorstellen, dass die das so nicht bis zum Ende mitmachen. Zudem ist das Studium an sich mit 6 Jahren schon recht lang. Irgendwann hat man dann vermutlich auch keinen Bock mehr auf das ewige studieren, weiß nicht ob man das dann noch durchzieht, wenn nach 6 Jahren das Ende des Studiums noch nicht in greifbarer Nähe ist. Das sind so meine Überlegungen. Wenn dir aber der Zeit- und Geldfaktor keine Probleme bereiten, dann könnte man es ja auf einen Versuch ankommen lassen. Tatsächlich gibt es aber sehr viele Studierende mit Kindern/Job/Schwangerschaft, die das Studium als normales Vollzeitstudium packen. Manche brauchen evtl ein bisschen länger, aber dann doch nicht so lange, wie es vermutlich mit nem Teilzeitstudium dauern würde.

Norwag
16.02.2014, 00:10
Vielen Dank für die interessanten Beiträge, nach knapp 8 Jahren Wartezeit wäre es schön eine Möglichkeit zum Studieren zu bekommen ohne die Familie abschreiben zu müssen.

Ich hoffe ich werde das Entzerren bald genug beherrschen. Wäre es eine gute Idee die beratende Stelle der Uni anzusprechen oder sollte man da lieber unter dem Radar bleiben? Wer kann mir die Klarsicht lehren?

ehemaliger User_25062015
16.02.2014, 00:15
Hast du denn schon eine Uni angepeilt?

Norwag
16.02.2014, 00:27
Berlin ist die Stadt, die mir am nächsten käme. Und ein Umzug ist nicht möglich. Aber hier ist der Andrang natürlich auch am größten, dennoch "ich bin ein Berliner".

Nilani
16.02.2014, 21:14
Denke, in Berlin wird das ziemlich schwierig. Die hatten schon immer was extrem gegen Leute, die irgendwie hinterherhängen für 1 Semester, Wechsel an diese Uni sind dann z.B. überhaupt gar nicht mehr möglich. Außerdem haben sie dem Modellstudiengang, keine Ahnung, ob das da mit Kurse auslassen klappt. Dazu kommt, dass man in der Vorklinik meist auch automatisch in die Kurse eingegeben wird. Vielleicht kann ein Berliner mehr dazu sagen.

Meine Uni hat z.B. das Siegel für Familienfreundlichkeit. Es gibt Stillraum, Babys/kinder in den Hörsälen sind nichts ungewöhnliches, Mütter haben Vorrang bei Kurswahl und es gibt auch stundenweise Betreuung für die Kids, z.B. wenn Abends mal ne Vorlesung oder Praktikum ist (Physio ging bei uns z.B. abends bis 19.30; Berlin hatte "damals", wo ich dort war, auch den einen oder anderen langen Tag). Würde mich dann eher also in diese Richtung orientieren. In der Klinik nachher wirds einfacher, da ist es allgemein viel entspannter. Die Vorklinik würde ich einfach versuchen, so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, wenn ich du wär. Das geht auch mit Familie, da bist du ja längst nicht die einzige mit Kindern

fallenangel30487
17.02.2014, 00:08
Bei uns (Mainz) ist das auch gar kein Problem. Ich kenne viele aus meinem Semester die wegen Familie oder Arbeit weniger Kurse pro Semester belegt haben.

roxolana
17.02.2014, 16:17
Auch im Modellstudiengang in Berlin kommen längst nicht alle in Regelstudienzeit durch, im Gegenteil. Der 1. Jahrgang (jetzt im 7. Semester) ist schon ordentlich ausgedünnt...

ehemaliger User_29072015
17.02.2014, 16:21
Ich glaube auch, dass es bei Medizin völlig egal ist, ob man da Regelstudienzeit hat oder nicht.
Ich würde an der Uni fragen wie es ist. Wir haben auch verhältnismäßig viele Mütter mit Kind(ern) und man kann sich aussuchen ob man jetzt z.B. Biochemie belegt oder erst wann anders und dann halt ein oder mehr Semester braucht für das Physikum.

Was halt nach 18 Monaten abläuft ist das Praktikum. Wenn du z.B. jetzt im kommenden Semester das Chemie-Praktikum machst, muss man binnen 18 Monaten die Klausur schreiben, oder man muss das komplette Praktikum wiederholen (und ich schätze das wollen die wenigsten ;-))

nie
17.02.2014, 17:09
Wenn du z.B. jetzt im kommenden Semester das Chemie-Praktikum machst, muss man binnen 18 Monaten die Klausur schreiben, oder man muss das komplette Praktikum wiederholen (und ich schätze das wollen die wenigsten )

Das ging ja noch. Nach 18 Monaten ohne Leistungsnachweise gilt das Praktikum als endgültig nicht bestanden --> Zwangsexmatrikulation.

Norwag
18.02.2014, 21:54
Es scheint einfach schwer die Zeit zu strecken, ohne den Erfolg zu gefährden. Es ist schade, dass man sich das nicht etwas freier einteilen kann oder das die Anwesenheit zwingend den Erfolg am Studium gefährdet. Hätte mich gefreut, wenn das Bestehen der Prüfungen genug wäre.

Was ist denn überhaupt die Pflicht? Die Kurse, die Praktika´s oder Seminare? Was gehört zu welchem Teil? Alles recht verwirrend gestrickt. Ich hoffe ich werde mich mit Informationen anderer Studenten etwas stärken können in meinem Verstädnis...

Wie passen Urlaubssemster in dieses Thema? Kann man während des Urlaubsemesters auch Anwesenheits"punkte" sammeln?

EVT
20.02.2014, 20:32
kurse, praktika und seminare sind je nach fach alle anwesenheitspflichtig... oft gibt es z.b. ein biochemie praktikum und ein seminar dazu. aber musst du dir den berliner stundenplan angucken.
vorlesungen sind nicht anwesenheitspflichtig.
im urlaubssemester kann man manchmal klausuren schreiben, aber eigentlich nicht an den veranstaltungen teilnehmen, es ist ja auch ein urlaubssemester..

Nessiemoo
20.02.2014, 20:40
So ganz offiziell geht es mMn nicht wirklich...es ist aber doch oft/fast immer möglich nicht alle Kurse, sondern eben nur die Hälfte zu nehmen - das stelle ich eben bei einem Modellstudiengang wie in Berlin relativ schwierig vor. Jenachdem wo du genau wohnst, würde denn Magdeburg/Greifswald/halle/leipzig in Frage?

Sticks
22.02.2014, 10:01
Es scheint einfach schwer die Zeit zu strecken, ohne den Erfolg zu gefährden. Es ist schade, dass man sich das nicht etwas freier einteilen kann oder das die Anwesenheit zwingend den Erfolg am Studium gefährdet. Hätte mich gefreut, wenn das Bestehen der Prüfungen genug wäre.

Was ist denn überhaupt die Pflicht? Die Kurse, die Praktika´s oder Seminare? Was gehört zu welchem Teil? Alles recht verwirrend gestrickt. Ich hoffe ich werde mich mit Informationen anderer Studenten etwas stärken können in meinem Verstädnis...

Wie passen Urlaubssemster in dieses Thema? Kann man während des Urlaubsemesters auch Anwesenheits"punkte" sammeln?


Noch freier als in einem Studium kannst du eigentlich nicht lernen. Ich frage mich gerade ob du das ganze schon erfasst hast. Was verlangst du denn? Das du einmal in einem Jahr zwei Klausuren schreibst und so ruck zuck das Studium durch bringst? Das die Praktika und zum Teil die Seminare Pflicht sind halte ich für Sinnvoll. Gerade in den Praktika machst du genau das, was sonst immer nur trocken im Buch steht. Ausserdem werden irgendwann wirklich einmal Patienten auf dich zukommen. Ein Untersuchungskurs ist da schon sehr gut vorbereitend, als Beispiel.
Was möchtest du denn überhaupt "lernen"? In einer Ausbildung zum Beispiel hast du noch mehr Pflichtveranstaltungen, Arbeitszeiten, weniger "Urlaub/Freie Tage". Man kann halt nicht alles haben! Schön das du Kinder hast, aber das es dadurch schwierig wird ist nicht Schuld des Stundenplans.

davo
22.02.2014, 10:36
Naja, das Medizinstudium ist durch die vielen Kurse/Praktika/Seminare schon ziemlich verschult - viel Anwesenheitspflicht. Da sind die meisten anderen Studienrichtungen sicher leichter nebenbei oder in Teilzeit zu absolvieren.

Das ist ja durchaus sinnvoll, und man lernt dadurch sehr viel. Aber es muss einem halt bewusst sein.

ehemaliger User_25062015
22.02.2014, 19:16
Sticks lass stecken. Dass du nicht viel von Familie, aber dich fuer sonstwie geil hältst, haben wohl mittlerweile alle kapiert. Es gibt Möglichkeiten, da Gott sei Dank nicht alle so verquere Ansichten haben wie du.

Norwag
22.02.2014, 19:20
Ich verstehe die Kritik, aber leider muss ich neben dem Studium auch noch arbeiten und da kann ich einige Tage nur schwer abdecken. Ich kenne den Unterschied von der Studiumsgestaltung der Medizin zu anderen Studiengängen. Aber es ist schön, dass hier wertvolle Informationen zusammenkommen.

Ich akzeptiere es, wenn ich wegen dem Zeitmanagement nicht genug lernen kann und das Studium nicht schaffe, das wäre eigenes Verschulden. Ich fände es aber schade, wenn es an der Anwesenheit hapert und habe deshalb Angst vor dem was dann auf mich zukommt. Um es mal auf die notwendigen Termine zu reduzieren, wieviele Tage die Woche könnte man fehlen ohne das Studium zu gefährden?