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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Strittig: Tag-2/ A 141, B 29, Hilflosigkeit



MEDI-LEARN
21.08.2003, 12:13
Aus unserer Sicht ist auch diese Frage strittig!
Wir haben uns aufgrund einer Textpassage aus Wilker et al. S. 99 für C entschieden:

„Wer typischerweise negative Ereignisse internal stabil global attribuiert, kurz: wer einen pessimistischen Attributionsstil hat, lebt mit hohem Risiko, depressiv zu werden, wenn er mit unkontrollierbaren Ereignissen konfrontiert wird. Wichtig: derselbe internale, stabile und globale Attributionsstil führt in Bezug auf positive Ereignisse nicht zu Hilflosigkeitssymptomen, […] internale Attribution negativer Ereignisse (Ich bin selbst schuld) führen zu einem verminderten Selbstwertgefühl (persönliche Hilflosigkeit).“

Umgekehrt haben hier aber auch die recht, die C als Lösung in Frage stellen und sich für A oder B entschieden haben, in denen ein externaler Attributionsstil vorgeschlagen wird, denn weiter unten heißt es in der selben Quelle: „External attribuieren bedeutet, zu unterstellen, dass in der Situation auch andere hilflos wären (universale Hilflosigkeit) ….

Da in er Frage nicht zwischen „persönlicher“ und universaler Hilflosigkeit unterschieden wird, sind grundsätzlich mehrere Antworten denkbar.

Zumal das Konzept der „erlernten Hilflosigkeit“ beschreibt, dass keine Kontingenz zwischen eigenem Handenl und dessen Konsequenzen gesehen wird, welches auch für einen grundsätzlich EXTERNALEN Attributionsstil spricht.

Weiterhin finden sich Beispiele im Wilker et al. S. 99, die ebenfalls „Erleben von Hilflosigkeit“ -wie es in der Frage heißt- annehmen lassen.
In diesen Beispielen erklärt ein Arzt, warum ein Patient nach einer Krankheit verstorben ist:

A )External, global, variabel:
„Die Patienten kooperieren zu wenig“:
Diese Attribution lässt durchaus das „Erleben von Hilflosigkeit“ annehmen.

B) External, spezifisch, stabil:
„Magenkrebs in diesem Stadium ist unheilbar“
Diese Attribution lässt ebenfalls das „Erleben von Hilflosigkeit“ annehmen.

C) internal global, stabil:
„Ich bin als Arzt einfach unfähig.“
Diese Attribution lässt ebenfalls das „Erleben von Hilflosigkeit“ annehmen.

D) Internal, spezifisch, stabil:
„Bei malignen Erkrankungen versage ich als Arzt“
Auch diese Attribution lässt das „Erleben von Hilflosigkeit“ annehmen!

E) Internal, spezifisch, variabel:
„Ich habe den Patienten nicht genug in seinem Lebenswillen bestärkt“
Dies ist die einzige Attribution, die eine gewissen Kontrolle erwarten lässt, nämlich, dass ich das nächste Mal helfen kann. Ich werde nicht hilflos sein, ich werde Patienten künftig bestärken.

Sowohl das Konzept der Erlernten Hilflosigkeit als auch die Beispiele für die Attributionsstile lassen also mehrere Antworten zu.

Wir haben uns für Lösung C entschieden, weil der hier beschriebene Attributionsstil eigentlich der „Klassiker“ für pessimistischen Attributionsstil ist, der mit Hilflosigkeit und Depression eng assoziiert wird.
Wenn aber schon der Begriff HILFLOSIGKEIT eingeführt wird, so wird leider nicht zwischen persönlicher und universaler Hilflosigkeit unterschieden, so dass sowohl ein internaler als auch ein externaler Attributionsstil in Frage kommen.

Aus unsere Sicht müsste auch diese Frage aus der Wertung genommen werden.


Viele Grüße

MEDI-LEARN

Ancalagon
21.08.2003, 12:14
Internal, Stabil, Global war in allen Altphysika die Lösung für diese Art Frage...