PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pharmaziestudium bei der Bundeswehr



Hanno04
19.02.2014, 09:27
Hi,
so weil ich selbst gerade auf eine Zulassung warte und da eher zu den Wackelkandidaten zähle, hab ich mich schonmal über Alternativen schlau gemacht. Für alle, denen es da ähnlich geht. Hier ein paar Facts zum Studium bei der Bundeswehr.
1. Hürde: schriftliche Bewerbung und Einladung zu einem zweitägigen Prüfungsmarathon an der Offizierbewerberprüfzentrale in Köln. Die Bewerber mit den besten Ergebnissen können sich zusätzlich aus einer vorgegebenen Auswahl von Unis einen Studienort auswählen.
2. Bevor das Studium an einer zivilen Uni bereits als Gefreiter startet, muss eine dreimonatige allgemeinmilitärische Basisausbildung erfolgen. (diese kann aber auch wahlweise in den ersten drei Semesterferien erfolgen)
3. 17-semestriges Studium: Das Studium umfasst ein Pharmaziestudium plus eine verkürzte Form eines Lebensmittelchemiestudiums
4. Postuniversitäre Ausbildung mit militärischen und bundeswehrspezifischen Aspekten, wie einen Lehrgang zum Thema "Krisen- oder Konfliktverhütung"

Wissenswertes:
-während des Semesters ist man beurlaubt und nicht verpflichtet in der Kaserne zu wohnen.
- Zum Studiumbeginn erhält man ein Ausbildungsgehalt von 1560 Euro
- 12 Jahre Verpflichtung bei der Bundeswehr. Bleiben nach dem Studium noch ungefähr sieben :-?

Wie hoch die Chancen auf einen Studienplatz im Vergleich zum normalen ZVS-Prozedere sind, konnte ich nicht wirklich herausfinden. Ich denke es hängt aber maßgeblich mit dem Eignungtest zusammen.

So wer hat Lust auf Bundeswehr :-D..mich hat das ganze ziemlich abgeschreckt

davo
21.02.2014, 20:44
Was ist mit arbeiten (oder Ausbildung anfangen) und dann über die Wartezeitquote? Die letzten vier Wintersemester hat mit drei Wartesemestern ja jeder einen Platz bekommen.

(Im Sommersemester ist Pharmazie interessanterweise immer deutlich schwieriger.)

WackenDoc
22.02.2014, 21:27
Die Grundausbildung findet immer am Anfang und nicht erst nach Studienbeginn statt.
Was inzwischen in das Studium verlegt wurde ist die Offiziersausbildung.

Der genannte Lehrgang ist vor allem ein militärischer und dient der Vorbereitung auf Auslandseinsätze. Dort werden einige Themen wie z.B. Schießen, Gefechtsdienst, Patrouillentätigkeiten etc. vertieft.

Was die Verpflichtungszeit angeht, müsste ich noch einmal nachschlagen. Würde mich aber wundern, wenn das bei 17 Semestern Studium nur 12 Jahre wären (bei den Humanmedizinern sind es z.B. 17 Jahre Verpflichtungszeit bei 12 Semestern Studium).

Das Ausbildungsgeld entspricht im wesentlichen dem Gehalt, was man mit dem entsprechenden Dienstgrad bekommen würde und steigt auch mit der Zeit.

Die Anzahl der Stellen jedes Jahr ist gering bei hohem Bewerberaufkommen.

Wer meint, zur Bundeswehr gehen zu wollen nur um ein gut bezahltes Studium abzugreifen oder auch um das zivile NC-Problem zu umgehen, sollte die Finger davon lassen.
Auch wenn Apotheker in Auslandseinsätzen vergleichsweise sicher sind, besteht dort immer die Gefahr, dass man verwundet oder auch getötet wird. Ebenso kann es passieren, dass man selber töten muss.

Eine Wartesemesterregelung gibt es bei der Bundeswehr nicht, da es sich bei der Einstellung um eine Bestenauslese handelt.
Infos sind übrigens auf www.bundeswehr-karriere.de zu bekommen.

Phosphorsalzperle
25.02.2014, 12:52
Ich würde dir auch, falls es vorerst mit dem Studium nichts wird, wärmstens eine Ausbildung ans Herz legen. Damit würdest du dich sehr gut auf das Studium vorbereiten und auch Geld verdienen.
Die Zeit der Verpflichtung kann un abschätzbar lang werden. Ich persönlich würde das nie machen. Hat aber auch was mit meiner persönlichen Einstellung zur Bundeswehr zu tun.
Das musst du für dich abwägen.

Lissminder
25.02.2014, 13:36
Hast du schonmal über einen Auslandsaufenthalt vor dem Studium nachgedacht? Dadurch könntest du auch Wartesemester ansammeln und noch viel wichtiger, du kannst wirklich wichtige Erfahrungen kulturell, sprachlich persönlich...sammeln. Es gibt eigentlich kaum einen besseren Zeitpunkt als nach dem Abi dafür. Aus eigener Erfahung kann ich sagen, dass es im Studium kaum Zeit dafür gibt. Solltest du also mit dem Gedanken Ausland spielen, dann nutze die Chance jetzt. Ist wirklich eine gute Alternative. Wäre ich nochmal an deiner Stelle, würde ich das so machen.

Hanno04
25.02.2014, 13:48
hey ne wirklich ernsthaft habe ich das mit der bundeswehr nicht gemeint. habe nen kumple der über die bundeswehr jetzt medizin studieren will und daher einiges darüber gehört habe. Bisher hoffe ich auch so einen studienplatz zu bekommen. Diese verpflichtung schreckt echt ab. ausland ist natürlich auch reizvoll, habe nur auch meine eltern im nacken, die es lieber sehen würden, dass ich was "richtiges" mache.

davo
27.02.2014, 08:55
Wenn das so ist, also wenn sowohl die Verpflichtung als auch die Wünsche deiner Eltern dagegen sprechen, dann würde ich diesen Weg wohl nicht gehen. Vermutlich musst du gar nicht den Weg über die Wartezeit gehen, denn auch im AdH solltest du gute Chancen haben. Da wurden z.B. voriges Sommersemester, wie du sicher weißt, in Greifswald und Würzburg alle Bewerber ausgewählt, und in Marburg gings bis 3,5.

Und es gibt ja auch viele andere Auslandsoptionen als die Bundeswehr - in Kanada z.B., nur um ein Beispiel zu nennen, gibts etliche Apotheker die im Ausland studiert haben, und die verdienen im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten in vielen Provinzen auch deutlich besser als in Deutschland. Und das trotz der Omnipräsenz von Drogeriemarktketten mit integrierten Apotheken, bei denen der (bzw. ein) Apotheker dann üblicherweise der Franchisenehmer für einen gesamten Drogeriemarkt ist.

Hanno04
28.02.2014, 11:08
Und es gibt ja auch viele andere Auslandsoptionen als die Bundeswehr - in Kanada z.B., nur um ein Beispiel zu nennen, gibts etliche Apotheker die im Ausland studiert haben, und die verdienen im Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten in vielen Provinzen auch deutlich besser als in Deutschland. .
wie meinst du das mit den kanadischen apothekern? haben die im ausland ihr studium abgeschlossen und dürfen trotzdem in kanada arbeiten, ist das so? Gibt es da nicht meistens probleme wegen der anerkennung. in deutschland wird doch alles auf das europäische arzneibuch bezogen. du meinst, man kann trotzdem ohne eine extra ausbildung in kanada arbeiten?