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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Postoperative Betreuung - wie wird's bei Euch gemacht?



Moorhühnchen
19.02.2014, 16:52
Doofe Frage vielleicht: aber wie wird bei Euch die nachstationäre Behandlung gehandhabt?

Bin gerade auf einer Homepage einer Hausarztpraxis bei mir in der Nähe auf folgenden Hinweis gestoßen, der mir etwas spanisch vorkommt:


Postoperative Nachbetreuung als Wunschleistung

Bei einer stationären Operation in einem Krankenhaus beinhaltet die Pauschale, mit der das Krankenhaus für die Operation bezahlt wird, im Allgemeinen auch die nachstationäre Behandlung (Wundkontrolle, Fäden entfernen, Versorgung mit Medikamenten) bis zu 14 Tage nach der Operation.
Auf Wunsch können wir für Sie die nachstationäre Behandlung übernehmen; da die Leistung von den gesetzlichen Krankenversicherungen dem Krankenhaus schon vergütet wurde, erfolgt durch uns eine Abrechnung nach der Gebührenordnung für Ärzte)

Bei einer ambulanten oder belegärztlichen Operation führt üblicherweise der Operateur eine postoperative Behandlung durch. Diese Leistung kann er an den Hausarzt per Überweisung delegieren. In diesem Fall fallen für Sie keine weiteren Kosten an.

Nach meiner OP bin ich eigentlich ganz selbstverständlich davon ausgegangen, daß die Nachkontrolle beim Niedergelassenen durchgeführt wird. Eine Überweisung hatte ich gar nicht bekommen und wäre auch nicht auf die Idee gekommen, danach zu fragen. Vom KH bekam ich natürlich die Info, bei Problemen jederzeit wiederkommen zu können.

Aber wenn alle Praxen so wie diese die 'offiziellen Regelungen' streng auslegen würden, hätte das in meinem Falle ja gehießen, ich hätte zur Nachkontrolle eine Überweisung gebraucht (wobei oben ja steht, daß dies nur bei ambulanten OPs oder Belegärzten so sein soll) oder selbst zahlen müssen. Ich hätte auch ehrlichgesagt wenig Verständnis gehabt, für ne popelige Nachkontrolle eine Woche post-op ne Stunde mit den Öffentlichen in bis zum KH zu fahren (war kreislaufmäßig nicht so wirklich fit), wenn der HA/FA doch gleich um die Ecke ist. :-???

Wie wird das bei Euch gehandhabt? Kriegen die Patienten bei Entlassung ne Überweisung? Sollen sie zu Euch zur Kontrolle kommen?
Sowas fällt ja nicht in mein Fachgebiet und dachte bisher immer, die chirurgischen Patienten bekommen bei uns bei Entlassung einen Brief mit der Bitte, sich für Schmerzmed, Fadenzug, Clexane etc. sobald wie möglich beim HA vorzustellen. Falsch gedacht? :-nix

Ich hatte ja zum Glück keine Probleme damit, aber die Regelung an sich war mir unbekannt und man hätte ja auch an jemanden geraten können, der sagt "Nee, krieg ich nicht bezahlt, also mach ich's net."

Feuerblick
19.02.2014, 17:39
Kommt drauf an... in unserem Fachgebiet gibt es die "integrierte Versorgung". Da wird die ambulante OP in der Klinik gemacht, die Nachsorge beim Niedergelassenen (mit Überweisung) und beides durch die Kasse gezahlt.

Fr.Pelz
19.02.2014, 18:41
Bei uns ist das normal so, dass die Nachsorge der Hausarzt macht. Wir schreiben in die Briefe immer "Wir bitten um die ambulante Wundkontrolle, das Klammernahtmaterial kann am 12.postoperativen Tag entfernt werden".
Wenn der Hausarzt zu hat o.ä dürfen die Patienten auch zu uns kommen, aber das ist selten.
Wir haben außerdem noch eine spezielle Wundsprechstunde, wo wir Patienten mit komplizierten Wunden einbestellen oder z.B zum Fäden ziehen am Stoma, das machen die Hausärzte im Regelfall nicht.
Ich würde das o.g jetzt auch so verstehen, dass der Belegarzt das an den HA delegieren kann. Von einer Station aus kann man doch nie Überweisungen in die Ambulanz geben… (hab ich zumindest noch nie gesehen)

murkel
19.02.2014, 19:40
Ich krieg bei ambulanten OPs schon eine Überweisung vom Krankenhaus zurück zur weiteren Betreuung. Bei stationären hab ich bisher auch immer nur die Briefe bekommen...

Muriel
19.02.2014, 19:52
Bei ambulanten OPs immer Überweisung an den Zuweiser. Bei stationären habe ich das noch nie erlebt.

Feuerblick
19.02.2014, 20:19
Hmmmmm.... also bei uns gabs mit stationären Patienten mal ganz böses Blut, weil die Niedergelassenen meinten, dass alles, was innerhalb der ersten beiden postop-Wochen liefe, Teil der stationären Versorgung bzw. der Nachsorge und damit nicht ihr Bier sei. Sie würden dafür ja schließlich nix bekommen. Am Ende hatten wir also alle poststationären Patienten zwei Wochen lang zu ambulanten Kontrollen an der Backe. Und das konnte unter Umständen recht häufig sein :-nix

Moorhühnchen
19.02.2014, 20:54
Jo, so versteh ich die Ansage auf der Homepage da auch. Die postoperative Nachbetreuung wird hier explizit als private Leistung aufgeführt....
Find ich (wie so vieles andere auch) totalen Schwachfug!! Deswegen auch die Frage. Gott sei Dank ging's bei mir ja ohne Murren, aber wenn sich das hier durchsetzt, dann gute Nacht. Ich find's unpraktikabel für mich als Patient und auch auf Station wahrscheinlich schlecht umsetzbar (ohne daß ich da jetzt entsprechende Erfahrungen hätte).


Bei uns ist das normal so, dass die Nachsorge der Hausarzt macht. Wir schreiben in die Briefe immer "Wir bitten um die ambulante Wundkontrolle, das Klammernahtmaterial kann am 12.postoperativen Tag entfernt werden".
Wenn der Hausarzt zu hat o.ä dürfen die Patienten auch zu uns kommen, aber das ist selten.
Wir haben außerdem noch eine spezielle Wundsprechstunde, wo wir Patienten mit komplizierten Wunden einbestellen oder z.B zum Fäden ziehen am Stoma, das machen die Hausärzte im Regelfall nicht.
Offensichtlich soll es ja eben NICHT so sein.

Können die Niedergelassenen die Nachbetreuung denn tatsächlich nicht abrechnen oder ist das nur eine Weigerung, weil das KH ja angeblich schon dafür kassiert hat?

Espressa
19.02.2014, 21:44
Also bei uns (Augen) laufen plastische Patienten nachstarionär, sprich kommen zu uns zum fadenzug etc. Nervig weil sie zum stationsarzt kommen (sinnvoll da der sie entlassen hat und am besten den heilverlauf beurteilen kann), aber bei voller Station dehnt es die Visite schon aus. Allerdings haben wir viele Patienten die weit anreisen, und die können selbstverständlich zu ihrem Doc zuhause gehen. Ebenso die intraokularen, die werden ins im KH eingegliederte MVZ bestellt (das ist ja auch eine Niederlassung), da dort unsere Operateure auch arbeiten. Also kann es so streng nicht sein...