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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Magendrehung- der Notfall in der Tierarztpraxis



TorVeti
25.02.2014, 18:12
Hey!

Die Magendrehung (Gastric Dilatation Volvulus = GDV) ist eine der häufigsten lebensbedrohlichen Notfälle beim Hund. Es sind vor allem große Hunde mit tiefen Brustkorb betroffen.

Charakteristisch ist die übermäßige Dehnung → Verlagerung bzw. Dehnung des Magens → Schädigung anderer abdominaler Organe → Blockade des Blutfluss es der V. Cava caudalis & V. Portae → Blutdruck fällt ab → Herzminutenvolumen wird geringer → abdominale Organe werden ischämisch.

Klinik:
- aufgetriebenes Abdomen
- Atembeschwerden aufgrund der Zwergfellverlagerung nach kaudal
- Perkussion = klingt nach Luft und nicht plätschernd nach Flüssigkeit
- Hypovolämie = KRZ erhöht, blasse SH, Tachykardie

Vorgehen:
1. Röntgenaufnahme anfertigen (wenn Klinik NICHT eindeutig)
- Magen bildet eine Art „Zipfelmütze“

2. Stabilisierung des Hundes
- O2-Zufuhr
- EKG
- Verweilkatheter legen
- Gastrozentese mittels Trochar
- leichte Anästhesie
- Magensonde schieben + Futterbrei entfernen soweit möglich

3. operative Gastropexie
- zurückdrehen des Magens
- an korrekte Position zurückverlagern und an der Bauchwand befestigen

Die postoperative Behandlung sollte 3-5 Tage betragen. Dabei wird eine Überwachung auf DIC, Schock und ventrikuläre Extrasystolen durchgeführt.

Falls die nötige Behandlung in der eigenen Praxis NICHT möglich ist, sollte der Hund trotzdem sofort stabilisiert werden und mit einen richtig-liegenden Verweilkatheter in die nächste Tierklinik überwiesen werden.

Lg