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ASS1000
26.02.2014, 19:11
Hi,

Ich habe vor ein paar Stunden die freudige Nachricht erhalten dass ich in der 5 Woche schwanger bin. An sich ja nichts schlechtes auch wenn es eigentlich noch nicht für jetzt sondern für das nächste Jahr geplant war. Nun mein eigentliches Problem ich arbeite seit nicht mal ganz vier Monaten auf der Onko, habe also noch nicht mal die Probezeit hinter mir und bin kompletter Berufsanfänger und weiß jetzt nicht wie es weitergehen soll. Die Stelle ist mein absoluter Traumwunsch gewesen und es war schwierig an sie heranzukommen. An sich möchte ich gerne weiter auf Station arbeiten, anderseits habe ich gerade sehr große Angst dass ich meinem Kind zukünftig schade durch die vielen Zytos und auch infektiösen Patienten.
Dennoch möchte ich ungern ins BV, das kann ich meinem Chef und auch meinen Kollegen nicht antun. Denn ich werde ganz klar diejenige sein die Elternzeit nimmt und anschließend ist schon der Umzug in ein anderes Bundesland geplant. Die Stelle war von vornherein nur auf zwei Jahre befristet( dennoch mit der Möglichkeit zur Verlängerung). Und bis zur 12 ssw sagt man sich kann es ja eh noch verloren gehen.
Ist hier vielleicht die eine oder andere Mutti die Rat weiß wie man sich am besten verhält. Kann man auch sorgenfrei schwanger auf der Onko arbeiten ohne seinem Kind zu Schaden? Sollte ich vielleicht lieber kündigen auch wenn's dann finanziell sehr eng wird da ich erst vier Monate Gehalt bekommen habe.

McBeal
26.02.2014, 21:06
Auf der Onko war ich nur im PJ, würde dort aber keinesfalls schwanger weiterarbeiten. Ich würde Dir sehr zum BV oder, falls hausintern möglich, sofortigen Wechsel auf eine andere Station raten. Kündigen halte ich für keine Option - welche Vorteile sollte das haben? Wenn Du jetzt ins BV gehst oder die Station wechselst, bekommst Du Dein volles Gehalt, ein relativ hohes Elterngeld und kannst nicht gekündigt werden.
Klar wäre es schrecklich, jetzt ins BV zu gehen und dann das Kind zu verlieren, aber möchtest Du wirklich weiterhin das Risiko auf der Onko eingehen?!

Alles Gute!

LG
Ally

SusiSorgenlos
26.02.2014, 21:07
Hallo,
also kündigen würde ich auf gar keinen Fall....warum denn? Ich arbeite auch in der Onkologie und bin auch schwanger. Ich wurde in das der Klinik angehörige MVZ versetzt. Ich nehme kein Blut ab, hänge keine TKs und EKs an und natürlich auch keine Chemotherapien. Das machen bei uns aber eh mittlerweile die Schwestern. Trotzdem fühle ich mich manchmal nicht wohl, wenn ich doch in die Therapieräume muss...ist aber wahrscheinlich nicht rational. Andere Kolleginnen vor mir haben weiter auf Station gearbeitet. Ging auch. Ich würde vielleicht noch abwarten, bis man was aufm Ultraschall sieht. Dann würde ich es dem Arbeitgeber melden, dann müssen ja die Mutterschutzvorschriften eingehalten werden. Das heißt ja nicht unbedingt Berufsverbot. Gekündigt werden kannst du dann nicht.

Ulle
26.02.2014, 21:46
Rein interessehalber - mit welchen Risiken für das ungeborene Kind muss man auf einer onkologischen Station rechnen?

Sebastian1
26.02.2014, 22:37
...das kann ich meinem Chef und auch meinen Kollegen nicht antun.

Doch.

Keiner wird es dir danken, wenn du dich und dein Kind diesem Risiko aussetzt und etwas passiert. Und genau für sowas gibt es BV.

Und wie ja schon von SusiSorgenlos geschrieben - es besteht ja zB auch die Möglichkeit, auf sichere Tätigkeiten versetzt zu werden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass man gerade als Berufsanfänger bzw bei einer neuen Stelle Probleme damit hat, nach wenigen Wochen wegen einer Schwangerschaft auszufallen, aber das ist nunmal so, dafür wird man dir den Kopf nicht abreissen ;-)

Und last but not least: Herzlichen Glückwunsch und alles Gute :-)

Fr.Pelz
27.02.2014, 04:59
Huhu ASS1000
auch von mir herzlichen Glückwunsch!
Bei mir ist es gerade ähnlich, auch noch nicht ewig viel Berufserfahrung, aber schwanger und das in der Chirurgie. Ich habs sobald ichs wusste, meinen OA ins Vertrauen gezogen, damit er mich nicht mehr so viel in den OP einteilt, nach kurzer Zeit bin ich dann dort gar nicht mehr hingegangen. Jetzt gehe ich (12 SSW) auch ins BV.

Hatte natürlich auch Angst, dass es nur beim positiven SST bleibt, das kommt ja oft vor. Aber im Endeffekt ist es schlimmer, wenn man die Schwangerschaft verliert, weil man sich nicht schont, als dass ein paar Leute wissen, dass es dann doch nicht geklappt hat (ist ja auch keine Schande). Von daher würde ich dir auch empfehlen, so schnell wie möglich mit Chef, OA oder Stationsarzt zu reden und nach einer Lösung zu suchen. Die giftigen Chemos sind ja das eine..das andere sind ja die möglichen Immunsupprimierten Patienten bei euch. Hier (http://www.gaa.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/16416/Werdende_Muetter_im_Krankenhaus.pdf?command=downlo adContent&filename=Werdende_Muetter_im_Krankenhaus.pdf) steht dass wegen der möglichen CMV-Infizierten auf der Onko das Arbeiten von Schwangeren nicht erlaubt wird.
Das Andere haben die anderen ja schon geschrieben, lass dich versetzen oder geh ins BV. Das ist zwar echt hart, aber ich merk grad, dass wenn der Arbeitsalltag sowieso schon stressig ist, es kaum möglich ist, ihn unstressiger zu gestalten. Obwohl meine Kollegen es alle wissen und vordergründig natürlich ganz besorgt um mich sind, bleibt doch (zu) viel an mir hängen.

LG

Jule-Aline
27.02.2014, 05:36
Du musst auch immer damit rechnen, dass es Komplikationen gibt.Ich hatte die ersten Wochen Blutungen,die sich zum Glück aber legten.Trotzdem war das neben anderen Dingen ein Grund weshalb der Gyn mir das BV aussprach.
Ich hatte mir vor der Schwangerschaft das nie vorstellen können.Aber seine Ausssage. Das Kind ist nun einmla wichtiger als die Arbeit. Sie sehen doch,dass in der Klinik Sie nicht geschont werden.Wollen Sie es verlieren,Sie haben nun die Blutungen". Da gab ich klein bei,schließlich war es zu diesem Zeitpunkt personell die Katastrophe.Damals war ich in der 8 .Wo. Heute bin ich froh,dass ich es habe.nachdem die Blutungen vorbei waren kam die Hyperemesis über viele Wochen.Heute suche in aller Ruhe die Sachen für das Kleine zusammen, besuche Leute die ich lange nicht mehr gesehen habe und mache Dinge,für die ich später keine Zeit mehr habe.Wenn du in einer Unistadt wohnst,kannst du vielleicht einige Vorlesungen/Semianre zu med Themen oder ganz anderen Themen besuchen.
Ach ja,kündigen würde ich unter keine Umständen.Denn das Gehalt für das BV bemisst sich an deinem jetzigen Einkommen, das Elterngeld ebenfalls. Und du hast Kündigungsschutz.

FirebirdUSA
27.02.2014, 06:21
Erstmal herzlichen Glückwunsch und viel Glück für den weiteren Schwangerschaftsverlauf (auch Fr. Pelz)! Jetzt bin ich als Mann zwar nicht selbst betroffen, kenne aber eine ähnliche Situation (anderes Fach) durch meine Frau aktuell.

Was ich mich bei dem lesen der Threads gefragt habe:
Warum BV als Internistin oder Chirurgin (Fr. Pelz)?
Gerade in der Chirurgie bist du doch zu mindestens bis zum 2. Schwangerschaftsdrittel doch noch gut einsetzbar. Klar du darfst nicht in den OP, darfst keine BEs machen und solltest auch nicht alleine eingesetzt sein (für akute Notfälle braucht es dann nämlich den Kollegen). Z.B. kannst du alle nicht notfallmäßigen Aufnahmen machen, etc.
Onko: Hier finde ich es wichtig zu wissen ob du CMV negativ oder positiv bist. Wenn du CMV negativ bist darfst du (siehe Link Fr. Pelz) tatsächlich nicht auf der Onko-Station arbeiten, da viele Patienten eben hier doch wieder zu Ausscheidern werden wenn die Immunabwehr nach unten geht. Das du keine Zytostatika anhängen solltest, keine BEs machen kannst und ähnliches ist ebenfalls klar. Aber auch hier: Eine normale Aufnahmeuntersuchung, Anamnese, etc. ist auch schwanger aus meiner Sicht möglich wenn sie CMV positiv sind. Warum sollst du hier ein erhöhtes Infektionsrisiko haben wenn du Patienten mit akutem Fieber, Durchfall, o.ä. eben den Kollegen überlässt? Eine wirklich gute Übersicht über die rechtlichen Grundlagen, mögliche Risikotätigkeiten die Verboten sind, etc. gibt das Merkblatt des Gewerbeaufsichtsamt BW das Fr. Pelz schon verlinkt hat. Ggf. gibt es ja auch die Möglichkeit mit einem Kollegen zu Rotieren der z.B. auf der Gastro o.ä. arbeitet (je nach Situation im Haus).

Grundsätzlich musst du dir halt klar werden, wie groß deine Angst ist (ob die Ängste begründet sind) und ob du tatsächlich 6 Monate zu Hause "rum hängen" kannst (nicht jeder verträgt das nicht arbeiten, manche finden es ganz toll). Wenn deine Sorgen groß sind, du CMV negativ oder dein Chef wenig Verständnis zeigt ist das sofortige BV natürlich richtig.
Meine Frau hat klar mit ihrem Chef besprochen was aus ihrer Sicht geht und was nicht geht (in Anlehnung an das PDF vom GAA BW; Betriebsarzt war hier keine Hilfe) und daran wurde sich dann auch gehalten. Man muss dann aber auch konsequent sein und manchmal einfach sagen, nein das geht nicht wenn die Kollegen es nicht verstehen.

Wegen der Kündigung: Du hast prinzipiell Kündigungsschutz ab Bekanntgabe der Schwangerschaft. Wenn in deinem Vertrag nicht explizit drin steht, dass das Vertragsverhältnis zum Ende der Probezeit endet und es einer Verlängerung bedarf kannst du nur nach Zustimmung der zuständigen Landesbehörde gekündigt werden. Kannst du z.B. hier (http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-05/arbeitsrecht-kuendigung-schwangerschaft) nachlesen.

Fr.Pelz
27.02.2014, 06:48
Warum BV als Internistin oder Chirurgin (Fr. Pelz)?
Gerade in der Chirurgie bist du doch zu mindestens bis zum 2. Schwangerschaftsdrittel doch noch gut einsetzbar. Klar du darfst nicht in den OP, darfst keine BEs machen und solltest auch nicht alleine eingesetzt sein (für akute Notfälle braucht es dann nämlich den Kollegen).

Ja theoretisch ist man noch gut einsetzbar, hab ich auch gedacht. Praktisch ist es 1. oft extrem anstrengend mit Übelkeit und Kreislaufproblemen z.B auf Visite zu gehen. 2. ist es praktisch nicht immer möglich, aufs Flexülenlegen zu verzichten. Wenn alle anderen im OP sind, der Patient aber jetzt eine Infusion braucht oder auch nur später zu seinem elektiven CT-Termin kommt und fürs KM noch den Zugang braucht… 3. ist es blöderweise echt so, dass kaum Rücksicht genommen wird. Bin in der Hinsicht auch echt enttäuscht von den Kollegen. Ja, Routine-BEs und Wundkontrollen werden mir erspart.
Aber dann werden Kollegen in andere Fachabteilungen in den OP "geborgt" (bzw lassen sich ausborgen) und ich mache den gesamten Stationskram alleine, alle Aufnahmen, alle Visiten, bin natürlich auch verantwortlich wenn was schief geht und wenn man dann nach einer Überstunde gehen will, kommt der OA und bittet einen, den und den Brief noch schnell fertig zu machen….

Vermutlich müsste ich mich stärker wehren, aber auch meckern bringt nichts. Will nicht wissen, wieviel ich in den letzten Tagen rumgemeckert hab, hat nichts geändert. Als ich gesagt hab, dass ich das nicht mehr mitmache, hieß es nur "Du bist alt genug". Bin ich auch und deswegen geh ich. (Meine FÄ hat mir das schon vor 3 Wochen angeboten, aber da hatte ich noch Hoffnung, dass es besser wird.)
Naja, ist vielleicht ein Einzelfall. Aber im Großen und Ganzen sind meine Kollegen vermutlich auch "nur" gestresst.
Und ich bin etwas eingeschränkter, da es gleich Zwei sind und die FÄ auch damit Recht behalten hat, dass das schon in der ersten Zeit anstrengender ist, als mit einem Einling.

Und: DAS Argument fürs BV: meine Arbeitshosen passen mir schon nicht mehr:-keks

SusiSorgenlos
27.02.2014, 06:54
Bei uns ist in der Abteilung keine Schwangere ins BV geschickt worden. Und wir haben viele Chemos und immunsupprimierte Patienten und alle waren bisher CMV negativ. Ich untersuche auch noch Patienten, auch wenn ich CMV negativ bin. Auf Station würde es so geregelt, dass die Schwestern auf jeden Fall die Chemo anhängen und ich dann halt nur noch die Pumpe eingestellt habe. So war es vom Betriebsarzt aus ok...danach richte ich mich jetzt, auch wenn ich mich damit manchmal nicht ganz wohl fühle, aber vielleicht sind das irrationale ängste.

Muriel
27.02.2014, 07:48
Mit CMV hätte ich allerdings riesige Probleme, muss ich sagen. Wenn ich so Berichte von Fr. Pelz lese, bin ich echt froh, wie meine Klinikskollegen das damals aufgefangen haben. Ich hätte mich mal erdreisten sollen, eine Kanüle in die Hand zu nehmen... uiuiui, die wäre mir aber sofort aus der Hand gerissen worden. Ich war froh, diese Dinge abgenommen zu bekommen und sie, dass ich mich um haufenweise ungeliebten Organisationskram gekümmert habe.

McBeal
27.02.2014, 08:02
Bei CMV (der Grund für meine BVs ;-) ) wäre ich auch sehr vorsichtig. Klar, das Zeug wird nur über Körpersekrete übertragen, aber zu denen kann man auch bei der normalen Aufnahmeuntersuchung Kontakt haben.
In den drei Wochen, die ich "offiziell" schwanger gearbeitet habe, bis das BV ausgesprochen wurde, habe ich Erstversorgungen im Sectio-OP und Untersuchungen der Neu- und Frühgeborenen nur mit Handschuhen und Mundschutz mit Visier gemacht. Die Kinder hat's nicht gestört, bei Erwachsenen Onko-Patienten wäre das vielleicht nicht so praktikabel... Nee, auf der Onko kann man wohl eher nur Schreibtischtäter sein, wenn überhaupt.

Gib Dir einen Ruck - ab zum Gyn, Schwangerschaft bestätigen lassen und dann offiziell machen. Alles Gute nochmals!

LG
Ally

FirebirdUSA
27.02.2014, 15:14
Ja theoretisch ist man noch gut einsetzbar, hab ich auch gedacht. [...]
Aber dann werden Kollegen in andere Fachabteilungen in den OP "geborgt" (bzw lassen sich ausborgen) und ich mache den gesamten Stationskram alleine, alle Aufnahmen, alle Visiten, bin natürlich auch verantwortlich wenn was schief geht und wenn man dann nach einer Überstunde gehen will, kommt der OA und bittet einen, den und den Brief noch schnell fertig zu machen….


Hört sich so an als ob dein Chef es einen Scheißdreck kümmert wie er dich einsetzen darf (und er im Zweifel haftbar gemacht werden kann):
1. Flexülen legen ist nicht, deswegen muss ja ein anderer erreichbar sein
2. Überstunden ist eigentlich auch nicht, du musst nach 8,4h Arbeitszeit die Klinik verlassen (ist bei meiner Frau auch nicht so... )
3. Wenn deine Kollegen nicht verstanden haben, dass sie froh sein können das du ihnen hilfst und nicht ganz ausfällst werden sie halt erleben müssen wie es ist wenn du weg bist und auch fehlst... verstehe deine Gründe jetzt und kann sie auch gut nachvollziehen.

Das mit der Übelkeit: Bei meiner Frau war es dann nach der 14. SSW endlich besser. Bis dahin hat sie aber immer wieder Tageweise ausgesetzt weil es einfach nicht ging.

anignu
27.02.2014, 16:21
Ich muss sagen ich find das fast normal. Man ist es einfach nicht gewohnt wenn jemand ganz anders arbeitet und denkt als man selbst. Mich regt eine Kollegin total auf die einfach mal halb so schnell arbeitet wie ich. Und die ist nicht schwanger. Eine andere Kollegin hat nen Bandscheibenvorfall, woher soll ich denn wissen bei welcher Arbeit oder in welcher Stellung sie Schmerzen hat. Sie muss es mir entweder sagen oder es selbst aushalten. Wenn sie mir was sagt nehm ich natürlich Rücksicht, ansonsten gehts schlecht.
Rechtlich passt das ja sicher alles. Irgendwie wäre schon ein anderer erreichbar, halt nicht so leicht und wenn die Schwangere ja eh grad da ist... Überstunden waren es ja nicht, nur "Mehrarbeit". Und diese Mehrarbeit ja nicht weils sein musste weil die OP länger gedauert hat, sondern weil der OA oder ein Kollege einen bitte "nur noch schnell" was zu machen. Mei und bevor man sich mit dem OA streitet...
Als Kollege verstehen die wenigsten was eine Schwangerschaft bedeutet, was alles anstrengend ist und was man machen kann. Das ist auch nicht unbedingt der Job der Kollegen, das verstehen zu müssen. Es geht für die Schwangere drum, dass sie sich schützen muss. Dafür gibts Rechte und man kann was sagen. Das muss man aber auch tun.
Und großen Respekt bekommt man auch nicht dafür, wenn man sich als Schwangere aufarbeitet. Genauso wenig wie es einem gedankt wird wenn man krank zur Arbeit geht. Das interessiert keinen. Und es geht trotzdem immer irgendwie. Erstaunlicherweise...

Zusammengefasst:
1. Jeder ist für sich selbst verantwortlich
2. Schwangere sollten wenn nur geringste Zweifel bestehen lieber das BV wählen als irgendwas zu riskieren

Fr.Pelz
27.02.2014, 17:27
Ja anignu, du hast Recht. Wie gesagt, ich hab bei meinen Kollegen gemeckert…gerade dieses "Ausborgen" an andere Abteilungen, wenn in der eigenen schon viel zu tun ist, hab ich kritisiert. Aber mein einer Kollege ist auch einer von der langsameren Sorte und wird natürlich auch nicht schneller dadurch, dass ich schwanger bin. Der andere ist ein "Askhole", 1000 Fragen stellen, damit man selbst nicht nachdenken muss. Am schlimmsten war, als ich ihm mal gesagt hab, dass mir gerade extrem übel ist und ich mich mal kurz ausruhen muss. Er wollte gleich die Gelegenheit nutzen, dass ich ruhig aufm Stuhl sitze und Fragen stellen…hab ihn dann weggeschickt, fand es aber echt asozial.

Nö ich war jetzt beim Gyn und hab das BV ab heute :-)

Brutus
28.02.2014, 08:26
Nö ich war jetzt beim Gyn und hab das BV ab heute :-)

:-top :-)
Super Fr. Pelz! Dann lehn Dich zurück, genieß das Frei und freu Dich auf die Beiden! :-))

Fr.Pelz
28.02.2014, 10:08
Danke, mach ich auch. Hab mich gerade mit Kuchen verabschiedet und noch ein paar lustige Zwillingsstories zu hören bekommen. :-)))

ASS1000
28.02.2014, 10:51
Vielen vielen Dank für die Glückwünsche und die vielen Ratschläge und Meinungen :). Das hilft mir wirklich etwas weiter. Habe mich auch überwunden und es Chef und OA gesagt. Beide haben mir zwar gratuliert, wirkten verständlicherweise aber nicht gerade glücklich. Sie haben mich dann darauf hingewiesen dass ich jetzt natürlich erstmal keine BE, Flex usw. anrühren darf und der Kontakt zu Chemos und Ausscheidungsprodukten ist ebenfalls tabu, da müssen dann die Kollegen übernehmen. Habe mich beim Gyn auch auf CMV testen lassen, die ergebnisse bekomme ich aber erst noch.
Jetzt mache ich mir dennoch sorgen dass ich meinem Kind schädigen könnte und würde wenn es mir angeboten wird ein BV annehmen. Allerdings hat Chef nichts dazu gesagt, würdet ihr ihn darauf ansprechen? des weiteren wäre es doch ganz schön "arschig" nach vier monaten abzuhauen und dafür weiter Gehalt zu beziehen oder nicht. Er bzw der Arbeitgeber machen damit doch verlust oder nicht?

vanilleeis
28.02.2014, 10:54
Nein, dein AG macht keinen Cent Verlust, er bekommt Dein Gehalt über die U2-Umlage der VErsicherungen. Im Grunde ist es für den AG sogar besser, wenn Du ein BV hast als eine Krankschreibung. In der REgel ist aber der Betriebsarzt dafür Dein Ansprechpartner, er würde es im Falle einer CMV-Seronegativität vermutlich auch ausstellen, nciht Dein Chef.

WackenDoc
28.02.2014, 10:57
Keine Angst, dein Arbeitgeber wird es verkraften. Das ist nun mal so, dass werdenden Müttern bestimmte Rechte zustehen.

Es gibt übrigens einige interessante Broschüren vom Bundesfamilienministerium- kann man sich völlig kostenfrei bestellen. Hab ich mal für meine Patientinnen gemacht. Die haben immer ein ganzes Paket davon bekommen.
Da gibt es unter anderem das Mutterschutzgesetz.

Und da wo ich früher mal gearbeitet habe, mussten alle Schwangeren nach Bekanntgabe zum Krankenhausingenieur (hört sich komisch an, aber der war federführend für Arbeitsschutz), dort gab es eine detailierte Analyse zum Arbeitsplatz und automatisch Verbote für bestimmte Tätigkeiten.
Lustig wird es, wenn durch mehrere Schwangerschaften eine Abteilung fast platt gemacht wird.