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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag1 A84/B150 Ca 19-9



21.08.2003, 16:29
Mag sein,daß ich mich irre - laut Exaplan ist Ca19-9 Tumormarker für ein KolonCa. Ist es mit einem Titer von 1200 U/l dann nicht eher wahrscheinlich, daß hier Metastasen (E) vorliegen?

Tetracyclin
21.08.2003, 16:34
Hallo,

ich bin mir auch nicht sicher, aber man sollte Tumormarker generell nicht zur Diagnosestellung sondern nur zur Verlaufsbeobachtung benutzen, weil sie ja auch bei vielen anderen Sachen erhöht sind. Warum nicht auch bei einer Colitis Ulcerosa?

Netzelch
21.08.2003, 16:40
man soll sie nicht zum screening verwenden... das is was anneres...

außerdem wenn er schonmal ein rektum-ca hatte ist es ja eine verlaufsbeobachtung und der wert spricht voll für ein rezidiv

21.08.2003, 17:06
Hab auch auf die Metastasen getippt... laut Pschyrembel "markert" CA 19-9 aber neben Kolon-CA auch Pankreas- und Gallengangs-CA sowie Ösophagus- und Magen-CAs...
Leider fehlt mir im Moment jegliche Vorstellung wie man anhand des Befundes (Anatomie?) auf die DD Kolon-CA-Metastase/Gallengangs-CA kommt...

Viel Erfolg beim Rest vom Stex ;-)
Steffen

condorito
21.08.2003, 17:10
Wie lautete denn genau die Frage?

CA 19-9 ist zwar zur Verlaufsbeurteilung bei colorektalen Carcinomen geeignet, geht abba zum Beispiel auch bei Cholestase hoch.
Gabs noch andere Laborparameter oder anamnestische Angaben?

Christoph_A
21.08.2003, 17:14
CA 19-9 ist in erster Linie ein Gallengangs- und Pankreaskarzinommarker,deshalb geht die medilearn Lösung hier meineserachtens in ordnung.

21.08.2003, 18:39
Der typische Colon-Ca-Marker ist der CEA-Wert, ausserdem kommt bei ca. 8% der colitis ulcerosa im Verlauf ein GallengangsCA vor (gabs auch als Altfrage). Ich schätze also dass GallengangsCA wohl das richtige sein soll...

21.08.2003, 18:41
In der Fragestellung heißt es, dass die Proktokolektomie vor 8 (!!!) Jahren erfolgte. Da scheinen Metastasen doch eher unwahrscheinlich, oder?

Tante Käthe
21.08.2003, 18:45
Vorsicht! Es gibt Tumore, die können nach bis zu 20 Jahren noch Metastasen setzen...

22.08.2003, 20:59
Hab noch nen ganz anderen Ansatz:

Bei ner Colitis ulcerosa kommt es doch gehäuft zu einer primär sklerosierenden Cholangitis!!!!

Diese liegt laut Pathobuch vorwiegend extrahepatisch. Das könnte doch die Einengung des Ductus hepaticus erklären!

Der Tumormarker Ca 19-9 ist, so viel ich weiß, nicht wirklich spezifisch für ein bestimmtest Organ im Abdomen. Kann auf jeden Fall bei Kolon- und Pankreas-CA erhöht sein.

Habe mich deshalb für E, die Metastasen entschieden!

8 Jahre Latenz ist nicht wirklich ein Kriterium, das gegen die Metastasen spricht.

Ich glaube, bei dieser Frage hat es das IMPP geschafft, mich zu verwirren!

Barolo
23.08.2003, 16:04
Habe auch metastasen angekreuzt. Fragte am nächsten Tag einen bekannten Onkologen danach und er meinte, das im Prinzip alle Lösungen in betracht kommen, da die Proktokolektomie aber vor 8 Jahren war, sollte man in 1.Linie an das Gallengangs- CA denken und in 2. Linie ans Rezidiv. Natürlich gibt es auch Rezidive nach 8 Jahren, die meisten sind jedoch nach 2- 3 Jahren zu erwarten.