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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alternative Berufsfelder als Facharzt



kingston
08.03.2014, 15:35
Ich stehe vor der Facharztprüfung aus Innerer Medizin und möchte mich mal gern erkundigen ob jemand sich mit alternativen Berufsfeldern gerne auch im nichtkurativen Bereich auskennt. Es hieß ja immer als Facharzt hätte man so tolle Möglichkeiten.
Ich kann mir eine Weiterarbeit im KH kaum vorstellen und auch die Niederlassung reizt mich wenig. Örtlich bin ich an Hamburg und Umgebung gebunden.

Was ich bisher so in Erfahrung gebracht habe wäre wohl für ne Pharmafirma arbeiten möglich. Weiß jemand für welche Tätigkeitsbereiche Ärzte gesucht werden und wie die Bezahlung so ist. (Angeblich vergleichbar mit nem OA im KH was ich gehört habe). Und wie man dort zu ner Stelle kommt? Denk mal dass das wohl nicht über Initiativbewerbungen geht. Headhunter?

Für den MDK arbeiten soll wohl auch ne Möglichkeit sein. Hat da jemand Erfahrungen über Arbeitsbedingungen, Einkommen und Stellensituation?
Ansonsten fällt mir noch Controlling ein wie auch immer man da hineinkommt. BWL oder Public health Ausbildung hab ich leider nicht.
Oder nen Facharzt für Arbeitsmedizin anhängen.

Hat sonst noch jemand Ideen? Wäre für jegliche Anregungen, Hinweise und Ideen dankbar.

*Neuritis Ulcerosa*
08.03.2014, 19:35
Mir würden spontan Auftragsforschungsorganisationen einfallen. Das sind Firmen, die im Auftrag von Pharmaunternehmen klinische Studien planen und durchführen. Viele davon haben auch eigene Stationen, auf welche die Probanden einbestellt werden. Als Arzt würdest du dort z.B. die Probanden voruntersuchen, die Studienmedikation verabreichen bzw. die Einnahme beaufsichtigen und natürlich auch bei Notfällen bereitstehen. Gerade als Internist solltest du für so eine Tätigkeit gut aufgestellt sein. Guck einfach mal im Internet, in und um HH sollten sich solche Firmen finden lassen. Freie Stellen werden oft direkt auf den entsprechenden Internetseiten angeboten. Zur Bezahlung kann ich dir leider nix sagen, aber schlecht wird sie schätzungsweise nicht sein :-nix

Viel Erfolg bei der Stellensuche und alles Gute für die FA-Prüfung! :-top

chillkrötchen
28.03.2014, 15:25
Hey kingston,
ich hab mich in letzter Zeit auch mal nach nicht-klinischen Tätigkeiten umgeschaut. Bin selbst leider noch recht weit vom FA Innere entfernt und überlege, berufsbegleitend Public Health zu studieren (in Lüneburg geht das anscheinend ganz gut). Habe mich auch mit ein paar Public Health Absolventen unterhalten und die bewerben sich dann z.B. am UKE, Institut für Allgemeinmedizin um sowas Richtung Epidemiologie oder Versorgungsforschung zu machen oder gehen in Richtung Entwicklungshilfe. Ich habe mich bislang noch nicht erkundigt, glaube aber eigentlich, dass man da auch ohne Aufbaustudium eine Stelle bekommt. Krankenkasse geht sicherlich auch immer, wie Du schon sagst. Medizin-Controlling stelle ich mir irgendwie nicht so erbaulich vor - immer erzählen, wo man noch Stellen wegrationalisieren könnte... Hmpf... Hast Du in der Zwischenzeit noch was herausgefunden? Erzähl mal wenn Du magst! Grüße, chillkrötchen

Feuerblick
28.03.2014, 16:16
Ein paar Worte zum MDK:
38,5 Stunden/Woche, elektronische Zeiterfassung, Überstunden können, nein sollen (!) abgebummelt werden. Teilzeit oder Stunden reduzieren meist kein Problem. Fortbildung wird gewünscht und teilweise auch bezahlt. Insbesondere wird gewünscht, dass man die Zusatzbezeichnung Sozialmedizin macht. Kurse dafür werden entsprechend auch bezahlt. Einarbeitungskonzept für neue Gutachter ist vorhanden -und wird auch umgesetzt.
Zur Bezahlung einfach mal den aktuellen Tarifvertrag googeln. Der ist kein Geheimnis.
Stellensituation ist unterschiedlich. Falls beim MDK Nord (der müsste in HH sein) gerade nichts frei ist, einfach mal anfragen und hospitieren. Stellen gibts immer mal wieder.
Man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass man einerseits von den kurativ tätigen Kollegen gerne mal belächelt wird (weil keiner zugeben will, dass da fachlich wirklich kompetente Gutachter sitzen, was oft an dem Kuddelmuddel liegt, den die Krankenkassen an die Ärzte weitergeben...) und dass man andererseits nicht alles, was medizinisch sinnvoll ist auch aus sozialmedizinischer Sicht machen kann. An dieser "anderen" Art zu denken kann man schon mal verzweifeln. :-nix