PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stillen im PJ



Seiten : [1] 2 3 4

Gruebelwolke
12.03.2014, 07:54
hallo,

angeregt durch andere Beiträge hier, will ich mal nach euren Meinungen fragen.
Es ist zwar ein Assistenzarztforum, aber ihr wisst vielleicht eher wie die praxis aussieht als ein Student.
Also ich komme im Mai ins PJ- Innere, Chirurgie/gesplittet mit Klinischer Chemie und Wahlfach Gyn.
Ich stille meinen dann 17 Monate alten Sohn noch abends/nachts und morgens.
kann ich trotzdem alle Tätigkeitn im PJ machen? Flexülen, Blutentnahmen, OP, Kreissaal...?
Wie ist eure Erfahrung?

Danke schonmal

Rico
12.03.2014, 08:25
Wüßte nicht, dass es da Einschränkungen gäbe, zumal Du ja scheinbar eine Infektion, die dann über die Muttermilch übertragen wird befürchtest, wenn Du explizit nach Nadeltätigkeiten fragst. Da hast Du ja im Gegensatz zur Schwangerschaft den Vorteil, dass falls es tatsächlich den begründeten Verdacht gäbe, Du ja einfach solange nicht stillen kannst bis das geklärt ist.
Wobei ich jetzt spontan gar nicht wüßte, ob es da relevante Erkrankungen gibt - aber vielleicht weiß eine der Still-assoziierten Fachrichtungen da genaueres.

Muriel
12.03.2014, 08:51
Bei den genannten Tätigkeiten sehe ich auch keinerlei Einschränkungen. Falls jedoch
Deine Uni verpflichtende Nachtdienste für PJler vorsieht, so müsstest Du Dich davon befreien lassen können. Für stillende Ärztinnen jedenfalls gilt das als Befreiung von der Dienstpflicht.

McBeal
12.03.2014, 08:56
Bei den genannten Tätigkeiten sehe ich auch keinerlei Einschränkungen. Falls jedoch
Deine Uni verpflichtende Nachtdienste für PJler vorsieht, so müsstest Du Dich davon befreien lassen können. Für stillende Ärztinnen jedenfalls gilt das als Befreiung von der Dienstpflicht.

Wobei es da meiner Meinung nach keine genauen Angaben zum Alter des Kindes gibt und es wohl an vielen Kliniken Usus ist, dass diese Dienstbefreiung nur im ersten Lebensjahr des Kindes gewährt wird.

LG
Ally

Muriel
12.03.2014, 09:22
Ganz genau steht es hier:http://komnet.nrw.de/ccnxtg/frame/ccnxtg/danz?zid=public&did=6051&lid=DE&bid=BAS&&spt=stillen
Anscheinend gibt es damit wohl, auch Einschränkungen im Tätigkeitsfeld. Aber mit den ND jst es für die gesamte Stilldauer verankert im MuSchuG. Da darf ein AG nicht mit "das gilt nur im ersten Jahr" kommen.

Rico
12.03.2014, 09:28
Wobei ein PJler ja kein Arbeitnehmer ist und nicht unter das Mutterschutzgesetz fällt, oder?

Gruebelwolke
12.03.2014, 09:40
Keine Ahnung ob das Gesetz gilt...
Danke schonmal für eure Antworten.
Also ich will natürlich mein Kind nicht gefährden. Ich möchte mich weder infizieren und das auf mein Kind übertragen, noch Medikamente aufnhemen transdermal oder inhaltativ (OP?) und das an mein Kind weitergeben.
Aber hört sich ja an, als gäbe es n icht wirklich einschränkungen :)
nachtdienste im PJ sind bei uns nicht verpflichtend (sachsen).
Wenn noch jemand Anmerkungen hat, immer her damit

Muriel
12.03.2014, 10:06
Wobei ein PJler ja kein Arbeitnehmer ist und nicht unter das Mutterschutzgesetz fällt, oder?

Tja, das ist die Frage, wie das bewertet wird. Mit der Argumentation hätte meine schwangere Kommilitonin auch damals nicht vom Chemiepraktikum ausgeschlossen werden dürfen, da sie als Studentin keine AN war und damit nicht unter das MuSchuG fällt und eigenverantwortlich solche Dinge regeln müsste. Letztendlich wird der beste Weg der sein, entweder das Stillen nach anderthalb Jahren la gsam auszuschleichen oder aber frühzeitig zur Klärung mit der Klinik Kontakt aufzunehmen.

Rico
12.03.2014, 10:17
Naja, es heißt, dass es eben diese Verpflichtungen nicht gibt, z.B. kann ein PJ bis zur Entbindung zum Dienst kommen, weil es für Studenten eben keine Sperrzeit gibt, in der sie nicht mehr zur Uni dürfen. Das schließt aber nicht aus, dass die Uni die Schwangere von irgendwas ausnimmt wie dem Umgang mit toxischen oder infektiösen Dingen, kann die ja sich von sich aus machen - da ist die Uni ja auch gut beraten, sich analog zum Mutterschutzgesetz zu verhalten, denn die Vorgaben da drin sind ja recht sinnvoll.

Bei ein uns gab es vor dem PJ so ne arbeitsmedizinische Untersuchung, da kann man sowas ha auch klären (manche Unis machen die auch nach dem Physikum, aber die, die damals gemacht haben bleiben ja auch zuständig).

mainzer
12.03.2014, 14:35
ich habe nicht vor eine derartige (sicher sehr kontroverse und bisweilen bestimm hässlich vorurteilslastige) diskussion hier loszutreten...kann auch (als mann) gerade nichts produktives zum thema beitragen, erlaube mir allerdings die frage, ob ich der einzige bin, der sich über das stillen eines "dann 17-monate alten kindes" wundert......

Rico
12.03.2014, 16:39
Naja, die Stilldauer ist ungefähr so eine individuelle Entscheidung wie Deine Haarlänge. Manche mögen es kurz, manche länger. Haare bis zum Boden sind zwar ungewöhnlich, aber die gibt es auch.
Schaden wird es jedenfalls nicht, solange der normale "Kostaufbau" nicht vernachlässigt wird, von daher fällt das unter die individuelle Freiheit.

mainzer
12.03.2014, 17:18
jep; wollte es nur angemerkt haben...
der vergleich mit den haaren ist gut..merk ich mir :-)

Gruebelwolke
12.03.2014, 22:45
Also da bin ich sehr empfindlich!!! Muss jetzt sehr aufpassen, dass ich mich beherrsche.
Die WHO empfiehlt kinder bis einschlielich 6. lebensmonat voll zu stillen, und dann langsam Beikost (nicht ersatzkost) einzuführen...wegen dem angeblichen Eisenmangel, der aber gar nicht oder höchst selten besteht, da das Eisen aus der muttermilch viel besser aufgenommen werden kann als 3 Löffel gemüse-Fleischbrei.WHo sagt weiter, dass Muttermilch das Hauptnahrungsmittel im 1- lebensjahr bleiben sollte und dass das Kind bis zum 2. Lebensjahr gestillt werden sollte. danach so lang Mutter und Kind wollen.
Die durchschnittliche weltweite Stilldauer liegt übrigens bei 4,7 Jahren!

so einmal kurz durchatmen. Sorry, aber solche Aussagen regen mich richtig auf. Ich habe mich lange und viel mit Stillen beschäftigt und möchte auf jeden Fall eine Stillberaterausbildung machen.
Warum wundert man sich wenn ein 17 monate altes kind gestillt wird??? Womöglich noch in der Öffentlichkeit??? Ist ja total ekalhaft, pervers...und macht die Mutter das Kind nicht abhängig von sich? Enthält sie dem kind nicht was vor?
man, wo leben wir denn?
Stillen ist das Beste für das Kind. Es ist nahrung, es ist Körperkontakt, es ist Bindung, es ist Sicherheit und Trost und Nähe. All das brauchen Kinder. In der heutigen zeit mehr denn je. immer schneller sollen Kinder immer selbstständiger sein. So funktioniert das nicht!
Warum wundert sich niemand wenn 3 Jährige Kinder die Flasche bekommen oder nen Schnuller haben? Das ist dann okay, aber wehe, das Kind kriegt noch die brust. das ist doch aber das Natürliche. Da stillen wir die Kinder ab um ihnen dann industriell hergestellt Milch zu geben oder Kühen die Kälber weg zu nehmen um diese Milch dann unseren Kindern zu geben, obwohl das Verdauunssystem nicht darauf ausgelegt ist, obwohl kuhMilch in verdacht steht Autismus, Allergien und krebs auszulösen, obwohl wir selber die perfekte Milch hätten.
Man hat so viel mit Vorurteilen zu kämpfen, wenn man stillt und womöglich noch länger als die üblichen 6 Monate. Warum denn nur?
Ich wünsche mir mehr Informiertheit, gerade von ärztlichem personal. Kinderärzte und Gynäkologen sind schlecht informiert über das Stillen. man muss schon stillfreundliche Ärzte suchen. Schrecklich!
Das Kind isst nicht richtig- das Stillen ist Schuld. Das Kind schläft nicht durch- das Stillen ist Schuld. Das Kind hat Durchfall- stillen Sie es lieber nicht. Ich kann das nicht mehr hören. Nur falsche informationen. man man dann nicht belesen und motiviert ist, wenn man keinen Rückhalt in der familie hat, wenn man keine tolle Stillgruppe oder berater der La leche liga hat, dann lässt eine junge Mutter auf anraten des Arztes dann einfach das Stillen sein. Die Ernährung des Kindes mit dem eigenem Körper, diese beziehung und Nähe- einfach alles weg.
Damit will ich übrigens nichts gegen Flaschenmuttis sagen. jeder soll es machen, wie er es mag. Aber ich wünsche mir auch Toleranz für die, die Stillen wollen und es länger als 12 Monate tun.

Rico
13.03.2014, 00:21
Die WHO empfiehlt kinder bis einschlielich 6. lebensmonat voll zu stillen, und dann langsam Beikost (nicht ersatzkost) einzuführen...wegen dem angeblichen Eisenmangel, der aber gar nicht oder höchst selten besteht, da das Eisen aus der muttermilch viel besser aufgenommen werden kann als 3 Löffel gemüse-Fleischbrei.WHo sagt weiter, dass Muttermilch das Hauptnahrungsmittel im 1- lebensjahr bleiben sollte und dass das Kind bis zum 2. Lebensjahr gestillt werden sollte. danach so lang Mutter und Kind wollen.
Die durchschnittliche weltweite Stilldauer liegt übrigens bei 4,7 Jahren!Das muss man aber ein bisserl trennen:
Die Empfehlung für das volle Stillen für 6 Monate von der WHO und auch der DGE beruht auf dem Schutz vor Allergien. Hier ist alleiniges Stillen allen anderen Kostformen überlegen, sehr gute Studienlage hierfür bis 6 Monate.
Hauptargument in vielen Teilen der Erde (und Grund für lange Stillzeiten) ist aber schlicht ein hygienisch/finanzielles: Muttermilch ist keimfrei und gratis und deshalb vor allem in Entwicklungsländern und Schwellenländern wo die Versorgung mit sauberem Wasser und unbedenklicher Babynahrung (Stichwort Melamin in China) nicht gewährleistet ist eine sinnvolle Alternative über die 6 Monate hinaus.

In Deutschland ist das ja nicht so das Problem, weshalb man sich dann tatsächlich frei entscheiden kann OHNE, dass es Nachteile für das Kind bringt.

Die WHO spricht hier absichtlich keine differenzierten Empfehlungen aus, da es ja politisch sehr unglücklich wäre, langes Stillen nur in Ländern mit miserabler Hygiene und zweifelhafter Lebensmittelindustrie zu empfehlen, weil dann natürlich für jede nationale Gesundheitsbehörde eine Empfehlung zum Stillen über sechs Monate hinaus als indirektes Eingeständnis der katastrophalen Verhältnisse vor Ort aufzufassen wäre.

Stillen ist das Beste für das Kind. Es ist nahrung, es ist Körperkontakt, es ist Bindung, es ist Sicherheit und Trost und Nähe. All das brauchen Kinder. In der heutigen zeit mehr denn je. immer schneller sollen Kinder immer selbstständiger sein. So funktioniert das nicht!Also man sollte bei aller Liebe das ganze auch nicht ideologisch überhöhen. Es bedarf wohl kaum des Stillens um dem Kind Sicherheit, Trost und Nähe zu vermitteln!! Das gelingt ebenso wie die Bindung ganz hervorragend auch so, sonst macht man was verkehrt, das ist selbstverständlicher Teil der normalen Eltern-Kind-Beziehung. Angeblich sollen sogar Väter dazu in der Lage sein.

Warum wundert sich niemand wenn 3 Jährige Kinder die Flasche bekommen oder nen Schnuller haben? Ein dreijähriger mit Schnuller und Flasche ist nicht normal. Das behauptet keiner und es wird auch nirgends empfohlen - im Gegenteil. Gruß von den Zahnärzten.

Da stillen wir die Kinder ab um ihnen dann industriell hergestellt Milch zu geben oder Kühen die Kälber weg zu nehmen um diese Milch dann unseren Kindern zu geben, obwohl das Verdauunssystem nicht darauf ausgelegt ist, obwohl kuhMilch in verdacht steht Autismus, Allergien und krebs auszulösen, obwohl wir selber die perfekte Milch hätten.
Man hat so viel mit Vorurteilen zu kämpfen, wenn man stillt und womöglich noch länger als die üblichen 6 Monate. Warum denn nur?
Ich wünsche mir mehr Informiertheit, gerade von ärztlichem personal. Kinderärzte und Gynäkologen sind schlecht informiert über das Stillen. man muss schon stillfreundliche Ärzte suchen. Schrecklich! Du wünscht Dir mehr Informiertheit und schleppst dann die ollen Räuberpistolen von Autismus und Krebs an... Also bitte, hat man sowas als Stillbefürworter nötig? Als ob es nicht genug gescheite Argumente gäbe (s.o.) aber man braucht doch nicht das Stillen zur eierlegenden Wollmilchsau hochstilisieren, da kommt man ja schnell in die Folklore. Die Studie zum Zusammenhang Autismus und Kuhmilch hätte ich gerne mal gesehen.
Mit sowas erweist man, der im Grundsatz ja nicht verkehrten Sache einen Bärendienst. Wenn Du versuchst, einen mit Argumenten dieser Preisklasse, wo jeder, der auch nur einen Funken von Medizin versteht sofort merkt, dass das jeder Grundlage entbehrt, zu überzeugen, dann ist es kein Wunder dass man dann in einem Lager mit Esoterikern, Heilpraktikern und Impfgegnern landet. Die argumentieren nämlich ähnlich stichhaltig und auch sie eint die weitgehende Kritikunfähigkeit.

Die sechs Monate sind gut belegt und sinnvoll, ob kürzer oder länger ist dann letztlich eine individuelle Sache, aber man sollte halt auch nicht zuviel reininterpretieren. :-meinung

McBeal
13.03.2014, 07:41
Es ist echt schade, dass das Thema immer so ausartet...

Ich (als böse angehende Kinderärztin) habe mir z.B. vorgenommen ein Jahr zu stillen und es dann langsam ausschleichen zu lassen Einfach, weil die Kinder im ersten Jahr nunmal Säuglinge sind und ich keine Pre o.ä. kaufen wollte und Kuhmilch ja in dem Alter nur in geringeren Mengen gegeben werden soll und ich es jetzt bei der Tagesmutter-Eingewöhnung immunologisch noch echt praktisch finde. Meine Tochter ist 11 Monate alt und der große Bruder schleppt andauernd was an, sodass sie auch schon diverse Gastroenteritiden hatte - die verlaufen wirklich harmloser als beim Großen.
Nach einem Jahr sehe ich das Stillen dann aber eben nicht mehr als Ernährung, sondern eher als Ritual zwischen Muttet und Kind, das man beibehalten kann, wenn man kann und mag, aber auch gegen etwas anderes ersetzen kann. Und ob ich dann, wenn ich wieder arbeite noch stille oder nicht: meine Tochter wird bestimmt ihre Probleme haben, sich vom Vater ins Bett bringen zu lassen und er muss dann ein eigenes Ritual entwickeln. Das liegt aber meiner Meinung nach dann nicht am fehlenden Stillen, sondern an der fehlenden Mutter. ;-)
Mein Sohn hatte übrigens in der letzten Zeit häufig Probleme, sich von mir ins Bett bringen zu lassen, weil er an seinen Vater gewöhnt war (zum Glück ist es gerade besser). Geht also auch andersrum.

Mir persönlich ist nichts arbeitsmäßiges bekannt, das (außer Stich- und Schnittverletzungen) das Stillkind gefährdet und das bemerkt man ja in aller Regel, und die Abende (und Nächte) müssen die Väter dann nunmal auf ihre Weise gestalten, sodass ich auf keinen Fall, wenn ich wieder arbeite und die ersten Wochen vielleicht noch wenige Male täglich stillen sollte, auf Einhaltung irgendwelcher Sonderrechte bestehen würde. Dann ist es nämlich nichts, was noch notwendig ist und auf dass die Kollegen deswegen Rücksicht nehmen müssen (wäre bei einem Vollstillkind etwas ganz anderes), sondern ein persönliches Ritual zwischen meinem Kind und mir, das ich eben noch nicht gegen etwas anderes ersetzt habe.

Ich würde da wohl nicht so ein Faß aufmachen...

LG
Ally

Gruebelwolke
13.03.2014, 07:49
@Rico
"Angeblich sollen sogar Väter dazu in der Lage sein. "- ich finde es nicht so schön, dass du mich so ins Lächerliche ziehst. Ich habe ja niergendwo gesagt, dass Väter das nicht können oder dass man Bindung und Nähe nicht auch anders geben kann. Natürlich kann man. Ich wollte damit nur sagen, dass Stillen mehr ist, als nur Nahrungsaufnahme.
Un lieber stelle ich idealistisch überhöht da, als dass mal wieder der Grundsatz verstärkt wird, Stillen über 6 Monate hinaus ist komisch.
"Wenn Du versuchst, einen mit Argumenten dieser Preisklasse, wo jeder, der auch nur einen Funken von Medizin versteht sofort merkt, dass das jeder Grundlage entbehrt, zu überzeugen, dann ist es kein Wunder dass man dann in einem Lager mit Esoterikern, Heilpraktikern und Impfgegnern landet. Die argumentieren nämlich ähnlich stichhaltig und auch sie eint die weitgehende Kritikunfähigkeit"

Du führst hier an, dass hier so viel von Medizin verstanden wird...und warum wird sich dann gewundert, wenn ein Kind mit 15/16/17 Monaten noch gestillt wird? Was ist daran verwunderlich? Es ist normal. Völlig normal. Letzlich abhängig von Mutter und Kind. manche Mutter mag einfach irgendwann nicht mehr stillen, manches Kind stillt sich allmählich ab. Jdes Stillpaar soll das für sich entscheiden. darum geht es mir. Dass es jeder für sich entscheiden kann und dass das von der Umwelt toleriert und nicht abgekanzelt wird.
Ich muss hier neimanden überzeugen- wozu? ich werde mein Kind stillen so lange es für ihn und mich okay ist. fertig.
Ich finde es nicht fair, dass du gleich so scharf schießt. verstehe ich auch nicht.

Und warum werden gelcih wieder Esoteriker und heilpraktiker angeführt? Ja ich studiere klassische Schulmedizin. Aber ich selbst gehe auch zu einer Heilpraktikerin (klassische Homöopathie). Ich bin überzeugt davon. Ich gehe auch ganz normal zum Arzt. Ich finde, man kann das wunderbar vereinen. Aber ich muss niemanden dazu überzeugen. ich wünsche mir nur bissl Toleranz. Warum werden gleich die Augenbrauen hoch gezogen und man misstrauisch angeschaut. kann doch jeder machen wie man will.
Achso und Impfgegener...hm ja, ich habe auch ein Buch "Impfen pro und contra", informiere mich vor Impfungen für mich und mein Kind gut und wäge ab, was wir machen.
Was ist falsch daran mal über den tellerand zu schauen? Ich finde es auch wichtig, sich als Arzt mit solchen Themen zu befassen, denn unsere patienten tun es auf jeden fall. Und ich möchte wissen, was sie tun und wie das meine therapie etc.beeinflusst.

Fazit: jeder soll machen wie er denkt.

Gruebelwolke
13.03.2014, 08:01
@Ally
danke für deinen Post. warum schreibst du "böse Kinderärztin"? verstehe ich nicht. Hab ich irgendwo gesagt, dass Kinderärzte böse sind? Ich habe nur gesagt, dass leider viele zu wenig informiert sind und das stillen nicht unterstützen. Aber nicht alle.

"Ich würde da wohl nicht so ein Faß aufmachen"- hab ich doch nicht. ich wollte nur von euch schon erfahrenen Klinikern oder Eltern wissen, ob ich etwas beachten muss. Ich hatte nicht vor, mich zu wagen mir irgendwelche Sonderrechte raus zu nehmen. Ich wollte nur mein Kind nicht gefährden.

Finde es trotzdem komisch, dass diese Regelungen nur das erste jahr gelten sollen und danach hat man Pech gehabt, weil Stillen ist ja nicht mehr nötig. Wer bestimmt das denn? Mein Sohn hat erst mit 13 Monaten angefangen relevante Mengen nahrung zu essen. darum haben wir einfach weiter gestillt. Er wollte einfach nicht. Er war zu sehr mit anderen Dingen (Motorik) beschäftigt als mit Essen. Ich kann es ja nicht in ihn reinzwingen. Wenn ich schon hätte arbeiten gehen müssen, hätte ich dann Pech gehabt oder wie? Ist eben bei jedem Kind anders. jetzt isst er ganz normal und geht in die krippe. naja zur Not müssten man halt Elternzeit verlängern.

McBeal
13.03.2014, 08:21
Nein, es gilt ja auch nicht nur fürs erste Jahr. Ich persönlich hätte nur im ersten Jahr Rücksichtnahme deswegen haben wollen.
Und klar ist das alles individuell. Wir haben gerade im Freundeskreis ein Flaschenkind, das jetzt mit 10,5 Monaten endlich langsam anfängt zu essen.

Aber ab dem Zeitpunkt, ab dem ich mich entscheide, wieder zu arbeiten, möchte ich persönlich, bis auf einzelne Absprachen, keine Sonderrechte mehr genießen. Weil es eben, wenn ich dann noch stillen sollte, was ich jetzt nicht weiß, nichts wirklich notwendiges mehr wäre und ich es daher unfair fände, die Kollegen dadurch zu belasten. Die werden schon genug schimpfen, wenn ich wegen kranker Kinder fehle. ;-)
Das ist aber eben meine Einstellung dazu.

LG
Ally

Muriel
13.03.2014, 08:41
Ja, jeder soll so lange stillen wie er es für nötig oder angebracht hält. Dass man irritiert angeschaut wird ab einem gewissen Alter sollte einem aber auch klar sein. Alles, was nicht normal im Sinne von "macht fast jeder so" ist, führt nun mal zu Aufmerksamkeit. Ich habe meine erste Tochter acht Monate gestillt, davon sechs voll, die zweite nun mit neuneinhalb Monaten vor vier Tagen endgültig abgestillt. Ich hätte auch immer den Anspruch, wenn ich wieder arbeiten gehe, mit dem Thema zumindest soweit durch zu sein, dass mir keine Sonderrechte im Sinne von längeren Pausen etc entstünden aus dem Grund, den Ally anführte. Wenn man nach nur wenigen Monaten gezwungen ist, wieder zu arbeiten, kann das sicherlich noch mal anders aussehen. Ich bin jedenfalls sehr froh, mit dem Thema jetzt durch zu sein, so sehr ich das Stillen auch befürworte. Gerade bei einem Kind wie meiner zweiten, die nach vier Wochen des Übens mit sieben Monaten endlich mal den Mund für einen (!) Löffel aufgemacht hat und erst mit gut acht Monaten verstanden hat, dass ich sie mit einer Flasche nicht vergiften möchte, ist es eine wirkliche Erleichterung und ein Stück wiedergewonnene Freiheit. Milch trinken ist immer noch ihr Liebstes, Milch- und Obstbrei ist ok, jegliches Mittagessen weiterhin eine Katastrophe, und selbstgekocht wird noch mehr verschmäht. Naja, sie wird es schon lernen ;-)

Rico
13.03.2014, 08:58
Ich finde es nicht fair, dass du gleich so scharf schießt. verstehe ich auch nicht.Weil Du nicht verstanden hast, dass ich in der Sache gar nicht so weit weg bin von Dir. Ich finde auch, dass Stillen eine klasse Sache ist, meine beiden Kinder sind auch über die 6 Monate hinaus gestillt und wir sind gut damit gefahren.
Wie lange man es letztlich durchziegt und mit wieviel Verve man das Kind bei der Stange hält, bzw. abstillt ist eine persönliche Entscheidung, wie ich auch mit meinem Eingangspost mit der Haarlänge deutlich machen wollte.
Was mich stört, ist die Art WIE Du da argumentierst. Es gibt so viele, so gute Gründe für das Stillen, die Du sachlich und differentiert hättest darlegen können.
mainzer - vermutlich weder Kinderbesitzer noch in einer Fachrichtung die mit Stillen zu tun hat tätig - wundert sich einfach mal. Eigentich Deine Chance (und vielleicht eine gute Übung als zukünftige Stillberaterin), jemanden, der sich offensichtlich bisher nicht mit der Materie beschäftigt hat mit den vorhandenen guten Argumenten zu überzeugen.
Stattdessen verschwimmt das alles in einer Tirade aus mehrfachen Bekundungen der eigenen emotionalen Erregung und - was ich jetzt am schlimmsten finde - einer wilden Vermischung von wissenschaftlichen und gut belegten Fakten zum Stillen mit wenig aussagekräftigen Statistiken bis hin zu den unbewiesenen Räuberpistolen von autistischen Kindern nach Kuhmilchkonsum. Damit diskreditierst Du nicht nur die guten Argumente, sondern verschreckst jeden, der ohne spezifische Vorkenntnisse an das Thema herantritt, aber weiß, dass hinter diesem Geschwätz von Autismus und Krebs quasi immer nur heiße Luft aus irgendwelchen überidiologisierten Ecken steckt und selten was stichhaltiges.
Du nennst den gut belegten Allergieschutz in einem Satz und ohne irgendwelche Differentierung mit diesen Falschaussagen; das ist doch völlig unseriös und eigentlich eine Argumentationsweise, die wir sonst vorwiegend aus dem alternativmedizinischen Bereich kennen, wo man sich gemeinhin ja auch schwer tut, die Sinnhaftigkeit von dem zu belegen was man da so mit Magnetfeldern und Irisdiagnostik tut.

Und damit erweist Du dem Stillen insgesamt einen Bärendienst, wenn auf eine harmlose (und ich unterstelle jetzt auch mal ahnungslose und nicht böse gemeinte) Frage, gleich so ein hochideologisch gefärbter Sermon kommt, in dem die guten Argumente allenfalls im Nebensatz versteckt kommen.