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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Red Bull verleiht...... Approbationen?!



Denüse
14.03.2014, 16:04
Hej hej! :-)

Hab bei SpOn gerade diesen Artikel (http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/red-bull-uni-medizinstudium-gegen-geld-an-der-nuernberg-medical-school-a-956845.html) zur geplanten Paracelsus Medizinische Privatuniversität gefunden...

Hat sich da schon mal jemand beworben? Was haltet Ihr davon?

Liebe Grüße,

Denüse

Kandra
14.03.2014, 16:11
Die PMU in Salzburg hat ja, soweit ich weiß, einen ganz guten Ruf. Man wird halt sehen müssen, ob sie in Nürnberg dieses Niveau halten können, auch ohne ansässige Anatomie und mit "importierten" Professoren.

davo
15.03.2014, 08:24
In Österreich genießt die PMU definitiv keinen guten Ruf. Sie ist jedoch mit ihren 50 Zulassungen pro Jahr einfach viel zu klein um ernsthaften Widerstand der staatlichen Medizinunis auf sich zu ziehen. Da war der Widerstand gegen die neue medizinische Fakultät in Linz viel größer. Die PMU wird eher belächelt.

Wenn man sehr viel Geld fürs Studium zahlen muss dann ist der Druck auf die Lehrenden ja niemanden durchfallen zu lassen enorm hoch - das kenne ich noch sehr gut aus meiner eigenen Lehrerfahrung in England. Denn die Kosten sind ja sowieso da - jedes Mal wenn man einen Studenten rauskickt bleiben die Kosten also ident, man verliert nur Ertrag. Folglich will man auch die allerunfähigsten Studenten nicht rauskicken.

Das Studium in Salzburg ist, trotz der längeren Semester, in Summe ca. 18-31 Wochen kürzer als ein Medizinstudium in Deutschland. Übers "Forschungstrimester" und die "Promotionsarbeit" ( :-)) ) will ich erst gar nicht reden. (Aber das ist an staatlichen österreichischen Unis ja um nichts besser.)

Ob das alles jetzt bedeutet dass dort schlechtere Ärzte rauskommen? Keine Ahnung. Das kann man nur schwer messen. Vielleicht ist es im Endeffekt komplett egal. Aber zumindest auf dem Papier halte ich das Studium für unterlegen.

Andererseits: jedes EU-Medizinstudium muss in jedem anderen EU-Land anerkannt werden - insofern stellt sich die Frage ob ein PMU-Studium in Nürnberg wirklich schlechter wäre als ein Bezahlstudium im Osten der EU. Vermutlich nicht.

EVT
15.03.2014, 17:16
für studenten ist es schon attraktiver, in nürnberg zu studieren als in osteuropa finde ich.
ungefähr gleiche kosten, aber ein jahr kürzer und immer auf deutsch. besonders die kommunikation mit den patienten sollte einfacher sein ;-) ist wahrscheinlich in der allgemeinheit mehr akzeptiert, wenn man sagt, ich studiere an einer österreichischen privatuni in nürnberg als in rumänien..

kassel finde ich auch ganz cool, zwei jahre in england inklusive.

Kackbratze
15.03.2014, 17:47
Pecunia non olet. Zur Zeit ist der Markt auf der Suche nach Ärzten, in 10 Jahren haben wir wieder Ärzteschwemme. Schweinezyklus at its best...

EVT
15.03.2014, 18:04
meinst du echt? ich glaube nicht. vllt. wird es in den großstädten ein bisschen schwieriger, aber überall?

Kackbratze
15.03.2014, 18:17
Es wird nicht ein bisschen schwieriger, irgendwann drängen dann die EU-Master in die Großstädte, verdrängen die Medizin-Einwanderer aufs Land...und dann noch ein paar Examensjahrgänge später gehen die Absolventen überall hin, damit sie bloss einen Job finden.
Erinnert sich noch jemand an die AiP-Zeiten und Co? Auch gemachte Leiden durch Ärzteschwemme. Wer eine Stelle nach dem AiP bekam, war ein Gewinner.

EVT
15.03.2014, 18:22
naja, damals gab es auch noch kein arbeitszeitgesetz und viel mehr ärzte haben sich ausbeuten lassen. die menschen werden immer älter und kränker und es gibt viel mehr weibliche ärzte, die nicht immer in vollzeit arbeiten.

die 50 studienplätze aus nürnberg oder 24 in kassel werden da nicht den großen unterschied machen.

Kackbratze
15.03.2014, 19:09
Und wenn das Geschäftsmodell steht, werden nur Kassel und Nürnberg bleiben?
Nein, es gibt einen Markt, der wird bedient werden und damit werden die Absolventenzahlen steigen.

LasseReinböng
15.03.2014, 21:10
Gibt auch noch die Asklepios Medical School in Hamburg, war die erste private "medical school" in Deutschland, meine ich...

Und Oldenburg hat auch gerade aufgemacht ( ist zwar nicht privat aber auch eine weitere Fakultät mehr :-)

Das Interesse an dem Studiengang ist eben riesig und gerade in der Medizin kommen genügend Interessenten aus Elternhäusern, in denen das Geld für ein Bezahlstudium vorhanden ist.

Kackbratze
15.03.2014, 21:16
Genau. Und damit sind wir sicher nicht am Ende der Fahnenstange.

EVT
16.03.2014, 00:41
man müsste schauen, wie viele studienplätze es in osteuropa gibt, wieviel ernsthafte bewerber dort, und dann könnte man ausrechnen, wie viele es in deutschland höchstens geben dürfte. wäre natürlich besser, wenn das ganze kapital in deutschland bleibt und nicht nach osteuropa fließt.

aber irgendwann werden die schülerzahlen wieder sinken und wenn bis dahin die jobaussichten wieder gesunken sind, wer verschuldet sich dann noch hoch?