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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Du Mörder, du Tierquäler...."



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Nessiemoo
25.03.2014, 21:28
Hier ist ein FELASA B Kurs voraussetzung für eine tierexperimentelle Arbeit :)

Was ziemlich viele machen aber, sind sgn tötungsversuche, wo eben nur bestimmte organe herausgenommen werden. Da geht der Kurs zwei Tage, wo man nur lernt wie man die kleintiere richtig haltet, anäthesiert usw.

Nickel1992
26.03.2014, 13:02
Was lernt man denn in den FELASA Kursen und wie lange dauern die so?

Nurbanu
26.03.2014, 13:07
Mich interessieren ja vielmehr die Kosten und deren Übernahme. Bekommt man die Kosten von der AG bezahlt?

Nessiemoo
27.03.2014, 16:07
Jop, kriegt man von der AG bezahlt. Ist auch für Uni-angehörige nicht so ganz teuer, ich glaube um die 150 euro (gibts auch externe Kurse, die kosten um die 800 euro).

ich fand den Kurs echt cool, man lernt die Theorie - rechtliche Bestimmungen, die ethische Fragen, Hygiene, wie die Antragstellung funktioniert, und dazu eben Praxis bei Mäusen und Ratten - wie hebt man es hoch, wie haltet man die, wie kann man die markieren, übt verschiedene Injektionen (s.c, i.m), macht am Ende Narkosen und eine OP. Dazu noch ein Mini-Präpkurs der Ratte und die Tötung übt man auch.

Als Mediziner hat man schon einen Vorteil, da man viel schon mal weiss (Durchführung der Narkose, OP Hygiene, das Nähen), was für die Biologen bestimmt neu ist.

TorVeti
27.03.2014, 17:27
Sind die Kurse NUR für die Humanmediziner?

Nette
27.03.2014, 18:09
Als ich Praktikum in der Tierversuchsanlage gemacht habe wurde mir gesagt, dass alle Humanmediziner die eine tierexperimentelle Dissertation schreiben diesen Kurs machen müssen. Tiermediziner waren allerdings davon ausgenommen. Ich denke aber dieser Kurs ist für Jedermann/-frau interessant und ist dann für die Tiermediziner eine gute Auffrischung! Ich werde ihn auf jeden Fall nicht auslassen :-)

Viehdoc
27.03.2014, 18:21
Hallo ihr,

also neulich kam bei uns eine Mail über den Verteiler, in der eine Studentin von uns schrieb, dass sie Leute sucht, die auch noch nen FELASA B Kurs machen müssen, damit man vielleicht an der Uni noch einen auf die Beine stellen könnte.
Also das hörte sich so an, als ob für manche Dissertationen Richtung Tierversuche auch Tiermediziner so einen Kurs brauchen...

Liebe Grüße

Nessiemoo
27.03.2014, 19:00
Also es ist eher für Humanmediziner, Biologen, Biochemiker und Pharmazeuten gedacht - ich dachte immer dass die Inhalte sind sowieso in Tiermedizinstudium integriert...aber keine Ahnung...die neuen Tierschutzgesetze sind auch wohl ziemlich streng.

Nette
30.03.2014, 18:22
Wie gesagt wurde mir gesagt dass wir den Kurs nicht machen müssen, weil wir ja die Theorie bzw. den Hintergrund aus der Uni haben.

Viehdoc
31.03.2014, 09:03
Joa kann ja gut sein, dass man bei manchen Stellen den Kurs braucht und andere den für Tiermediziner überflüssig finden... Obwohl ich ja sagen muss, dass ich jetzt mal nicht so viel Ahnung von der Handhabung von Versuchtieren habe. So mit Ratten usw. kommen wir ja einfach wenig in Kontakt.

Nette
04.04.2014, 21:52
Ja das meine ich auch! Ich werde den Kurs auch auf jeden Fall machen, da mir halt die Routine beim Handling etc fehlt.

Viehdoc
07.04.2014, 09:10
Hab grad gesehen, dass wir im 8. Semester tatsächlich eine Stunde in der Woche eine Vorlesung zum Thema Labortierkunde haben. Die findet allerdings freitags von 14-15 Uhr statt und danach haben wir frei, also denke ich nicht, dass da besonders viele Leute hingehen werden ^^.
Sollte ich wider Erwarten doch ne Doktorarbeit machen und Labortiere sind ein Teil davon, werde ich auf jeden Fall auch so einen Kurs noch machen...

Nette
14.04.2014, 16:46
Das ist immer das Problem mit der Verteilung der VL! Warum werden diese auf den FR gelegt? Klar, weil sie nicht für so wichtig wie andere VL eingestuft werden. Ich meine eigentlich wissen die Profs ja auch, dass die meisten DO abends heim fahren...

Viehdoc
14.04.2014, 16:59
Ja denke auch, dass die das als "nicht so wichtig" ansehen, da es ja auch nicht prüfungsrelevant ist. Donnerstags abends nach Haus fahren geht leider bei uns nicht mehr wegen anwesenheitspflichtiger Kurse am Freitag ^^, aber allein schon eineinhalb Stunden Mittagspause davor und die Stunde Vorlesung... da bin ich schon zu Haus wenn ich gut durchkomme.

TorVeti
17.04.2014, 16:27
Ich habe mir auch schon so einen Kurs angeschaut und kann nur sagen :-top man lernt noch allerhand was einem im Studium nicht vermittelt wird.

noame
22.05.2014, 16:10
da hast du recht! Ohne Tierversuche, deren biochemie ganz anders funktioniert als unsere, hätte man niemals dieses tolle Beruhigungs und Antiübelkeitsmittel entdeckt.. mh wie hieß das noch gleich?
Contergan stimmts?
naja Armen und Beinen werden meines Erachtens nach eh viel zu viel Bedeutung beigemessen.

und warum nicht? weil die Versuche grausam und lebensverachtend sind? Ich finde Medikamente und Operationstechniken sollten an denen getestet werden, denen das später auch nutzen soll. Mit Einwilligung und voller Aufklärung.


Genau das erfolgt ja durchaus auch. Und nein - man kann das nicht pauschalisieren. Man sucht sich, WENN Tierversuche nötig sind (und in einigen Bereichen ist eben die Alternative noch nicht gefunden, und jeder Tierversuch muß genehmigt werden), Tiere zu nehmen, und das entsprechende System erst einmal isoliert zu betrachten. Natürlich funktioniert eine Maus nicht wie ein Schwein, ein Schwein nicht wie ein Hund, eine Katze nicht wie ein Mensch.

Ich finde es dann (ähnlich wie die Lebensmittelgewinnung, sprich, die Schlachtung von Tieren) am wichtigsten, das die Tiere ansonsten kein Leid zugefügt wird. Das die Tiere nicht unnötig gequält werden. Was sagte eine Kommilitonin so schön? Dann lieber alle nötigen Tierversuche nach Deutschland legen, hier ist nämlich das Tierschutzgesetz, und damit auch die benötigten Genehmigungen, am strengsten. Was dann definitiv positiv für die Tiere ist.

Und jeder, der Tiermedizin studiert, sollte sich auch darüber hinaus bewußt sein, das auch für das Studium Tiere gezielt getötet werden. Und vielfach habe ich feststellen müssen, das die Dinge, die man beispielsweise am Froschherz oder am Ziegenbein erlernt, deutlich besser hängen bleiben, als Dinge, die man als Film vorgesetzt bekommt, was vielfach eben die Alternative in der Lehre ist.



Zweitens:
Thalidomid ist ein echtes Problem. Vorher ging man nämlich davon aus, dass Teratogenität im Tierversuch gleichbedeutend mit Teratogenität im Menschen wäre. Und dass das Fehlen von Teratogenität im Tierversuch auch bedeuten würde, dass die Substanz nicht teratogen beim Menschen wäre.

Wir wissen seit dem Contergan-Skandal, dass es eine "Artspezifität" der Teratogenität gibt. Während Thalidomid bei Mäusen und Ratten nicht teratogen ist, ist es sehr wohl teratogen beim Menschen. (Und laut wikipedia auch bei Weißen Neuseeländern, die sind aber als Tiermodell absolut ungebräuchlich.)


Also was machen?
Auf die Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität will wohl niemand verzichten, eine Wiederholung des Contergan-Skandals kann man sich nicht ernsthaft wünschen.
Aber im Bereich Teratogenität gibt es, soweit ich weiß, einfach absolut keine Alternative zu Tierversuchen.
(Nebenbei, den - scheinbar ernst gemeinten - Vorschlag, Menschenversuche an "Mördern und Vergewaltigern" durchzuführen, nebst dem Hinweis, "leider" sei das wegen der Menschenrechte nicht möglich, finde ich ziemlich krank. Ehrlich.)


Es ist leider ganz simpel:
Man sollte versuchen, überall da, wo es möglich ist, auf Tierversuche zu verzichten, man sollte an Alternativen zu Tierversuchen forschen, aber es gibt Einsatzbereiche, wo (leider) Tierversuche absolut unverzichtbar sind, weil die entsprechende Fragestellung in vitro nicht zu beantworten ist.
Zellkulturen können nicht alles. Auch wenn die radikalen Fanatiker das gerne glauben wollen, niemand in der pharmazeutischen Wissenschaft macht Tierversuche, weil er Spaß daran hat, Tiere zu quälen.
Man macht Tierversuche, weil es Fragestellungen gibt, die vor dem Einsatz am Menschen beantwortet sein müssen, und die man nicht via Zellkultur oder Computersimulation beantworten kann, sondern nur am lebenden Organismus.

Das ist nicht schön, ich würde es auch begrüßen, wenn man auf Tierversuche komplett verzichten könnte. Aber die Wissenschaft ist eben noch nicht weit genug.

Was die Versuche an Menschen angeht - ja, auch die bringen die Forschung weiter, ohne Frage... wurde ja im Dritten Reich sehr umfassend gemacht. Ob man das tatsächlich wieder aufleben lassen sollte?! Sehe ich auch sehr kritisch.



also neulich kam bei uns eine Mail über den Verteiler, in der eine Studentin von uns schrieb, dass sie Leute sucht, die auch noch nen FELASA B Kurs machen müssen, damit man vielleicht an der Uni noch einen auf die Beine stellen könnte.
Also das hörte sich so an, als ob für manche Dissertationen Richtung Tierversuche auch Tiermediziner so einen Kurs brauchen...


Genau, auch für Tiermediziner ist dieser Kurs Voraussetzung für die Arbeit mit Versuchstieren.



Hab grad gesehen, dass wir im 8. Semester tatsächlich eine Stunde in der Woche eine Vorlesung zum Thema Labortierkunde haben. Die findet allerdings freitags von 14-15 Uhr statt und danach haben wir frei, also denke ich nicht, dass da besonders viele Leute hingehen werden ^^.
Sollte ich wider Erwarten doch ne Doktorarbeit machen und Labortiere sind ein Teil davon, werde ich auf jeden Fall auch so einen Kurs noch machen...

Die Vorlesung hat bei uns der Hackbarth selber gemacht, und genau deswegen waren durchaus auch immer Leute da... gab WP Stunden, und die Vorlesung war auch eigentlich immer interessant und unterhaltsam. Also tatsächlich zu empfehlen!

(ok, ich hab komplett gependelt, und fand es daher nicht so schlimm, wenn ich Freitag nicht immer so früh zu Hause war *g*)

Naddel4ever
28.09.2014, 07:34
http://www.youtube.com/watch?v=IXoFXmYMItM

Furchtbar geschockt!

Nette
28.09.2014, 09:11
Oh ha...das war ja nur eine Frage der Zeit wann dieser Bericht hier auftaucht

Elvira93
28.09.2014, 10:56
Es ist wirklich einfach nur gruselig, was da abgeht. Aber ganz besonders erschreckend fand ich den Herrn Aune. Was der da für einen verdammten Müll abgelassen hat, ist ja nun ernsthaft unglaublich. Die Filme waren so eindeutig und er behauptet einfach: nein, das stimmt nicht. Mir ist auch klar, dass sie vermutlich die schlimmsten Filmteile zusammengeschnitten haben, trotzdem kann es einfach nicht sein, dass Tiere so furchtbar misshandelt werden...

Nette
28.09.2014, 11:23
Ja ich denke auch das die Szenen aus dem Zusammenhang gerissen sind. Man kann so einiges mit wenigen Filmmomenten erschreckend darstellen (zB einen Hund der unter Polamivet aus der Narkose aufwacht). Dennoch sehe ich es auch ganz klar, dass dort etwas gewaltig schief gelaufen ist bzw nicht tierschutzrechtens gearbeitet wurde!
Und es ist einfach kaum zu glauben dass jemand der sich "Tierschutzbeauftragte(r)" schimpft die Anträge dieses Versuches genehmigt und nichts von den Aktivitäten mitbekommt.

Ganz klar will und muss ich sagen, dass sowas vorkommt und nicht zu entschuldigen ist. Aber nicht jeder Tierversuch nimmt solche Ausmaße an!

Weiß denn zufällig jemand wie es nun dort weiter geht? Versuchsabbruch? Strafen? Etc...