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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : an die Spätberufenen: Wie haben die Eltern reagiert?



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-wilhelmina-
26.03.2014, 12:07
Hallo!

Wie haben Eure Eltern reagiert, als ihr nach Lehre/Arbeit in medizinfernen Berufen mit diesem Vorschlag bzw. dieser Entscheidung zu einem Medizinstudium bei Euren Eltern aufgeschlagen seid? Welche Bedenken wurden geäußert und - vielleicht interessanter - was habt Ihr drauf geantwortet? Welche Gegenargumente gab es? Wie habt Ihr Eure Eltern überzeugt?
(Bitte kommt nicht mit: Ich bin über 18 und kann machen, was ich meine ...)

Zur Zeit ist es bei mir seeeeehr schwierig. Verständnis geht gegen Null.
Heutige Reaktion: „Das ist doch Käskram, was du dir da ausgedacht hast.“

Obwohl mir aus dem Freundeskreis viel Mut zugesprochen wird, ist das alles total frustrierend, mühsam und sehr ermüdend.

Vielleicht habt Ihr ein paar Anregungen aus eigener Erfahrung.

Herzlichen Dank!
wilhelmina

PrinzessinAmygdala
26.03.2014, 13:42
Also ich hatte nur ein mäßiges Abi und damit stand dann auch direkt fest, wenn ich wirklich Medizin machen möchte, muss ich erstmal warten und mich anderweitig beschäftigen.

Meine Familie fand das eigentlich auch super und findet es auch nicht zu spät mit Ende 20 erst zu studieren. Meine Eltern haben selbst im Bekanntenkreis welche, die erst mit 30 studiert haben. Ist halt manchmal so. Finde gut, dass sie mich alle unterstützen, mir Mut zusprechen und gucken wie das dann alles mal geregelt wird (finanziell etc.)
Der ein oder andere hat natürlich auch mal gezweifelt. Meine Oma z.B. hat anfangs gesagt, dass wenn ich erstmal Geld verdient habe ich bestimmt nicht mehr drauf verzichten möchte. Und klar, wenn man jahrelang immer erzählt, man möchte studieren und die Zeit so vergeht, glauben im Bekanntenkreis auch manche weniger dran, obwohl die Wartezeit ja von vorneherein klar war.

Bei mir ist es allerdings so, dass ich mir auch einen medizinnahen Beruf gewählt habe und somit auch alle wissen, dass ich weiß, was auf mich zukommt und was ich da machen will.

Was hast du denn bisher gemacht bzw. warum möchtest du Medizin studieren? Vielleicht kann man ja ein paar Argumente sammeln.

*milkakuh*
26.03.2014, 13:56
Ich bin nicht wirklich spätberufen aber auch für mich stand irgendwann fest, dass ich nur über die Wartezeitquote einen Studienplatz bekommen werde. Meine Eltern waren davon alles andere als begeistert und haben auch immer mal wieder versucht mir das ganze Vorhaben auszureden - auch noch während meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin. Irgendwann haben sie es aber aufgegeben und eingesehen, dass Lehramt oder Informatik nichts für mich ist (das waren immer die Gegenvorschläge :-))). Allerdings haben sie sehr darauf gedrängt, dass ich nach der Ausbildung direkt anfange zu studieren. Daher blieb für mich erstmal nur der Weg ins Ausland....

Snowcake
26.03.2014, 14:39
Ich habe mein Studium mit 23 nach einer Ausbildung und nachgeholtem Abi angefangen, also eher nicht spätberufen. Aber ich würde ehrlich gesagt nicht soo viel auf die Meinung meiner Eltern geben. Meine akzeptieren meinen Weg, finden ihn sogar gut, aber wenn nicht, würde ich ihn genauso gehen, ich bin erwachsen und muss meine Entscheidungen selbst treffen. Von der Idee damals nach der Ausbildung neben dem Beruf noch Abitur zu machen hielten sie z. B. anfänglich gar nichts und versuchten mir das auszureden. Argumente waren z. B. "Du vernachlässigst dann deine Arbeit", "Du hast doch eine Ausbildung und einen sicheren Arbeitsplatz, was willst Du jetzt Abi machen?", "Wie willst Du danach eigentlich ein Studium finanzieren?", "Das ist zu viel, das schaffst du eh nicht". Es hat lange gedauert, eigentlich sogar bis kurz vor den Abiturprüfungen bis sie sozusagen einverstanden waren und es nach und nach gut fanden und dann eben auch das anschließende Studium gut hießen. Mich hat das aber nicht ansatzweise von irgendwas abgehalten und das finde ich auch wichtig.

ehemaliger User_11062015
26.03.2014, 17:51
mh was heißt denn nun genau spätberufen für dich?
Also ich finde mich (2011 Abi) schon sehr spätberufen und alt. Mir wurde das ganze Unterfangen seitens meiner Eltern auch ziemlich ausgeredet, obwohl mein Vater sogar selber als Arzt tätig ist.. Erst nach den ersten bestandenen Prüfungen haben sich bei mir letztlich die Gemüter etwas beruhigt..

Aber ich kann dich verstehen, es ist richtig schrecklich, wenn die eigenen Eltern, an deinen Fähigkeiten zweifeln und irgendwie auch keinen Hehl daraus machen.. Wichtig ist, dass du (zumindest vorerst) einfach an dich selber glauben musst, wenn dus wirklich durchziehen willst. Eltern sind meistens nur beunruhigt. Wenn sie sehen, dass es dir Spaß macht, du gut mitkommst und auch irgendwo deine und deren Unabhängigkeit behälst/lässt, dann denke ich, ist die Basis für ein neues klärendes Gespräch geschaffen :)

Absolute Arrhythmie
26.03.2014, 17:57
Meine Eltern haben mich die gesamte Wartezeit über unterstützt und mir auch von zwischendurch aufkommenden anderen Ideen abgeraten. Jetzt sind sie happy, dass ich endlich studieren kann.
Aber ganz ehrlich, ich bin 27, bis auf gelegentliche Besuche und telefonischen Kontakt habe ich mit meinen Eltern schon lange nicht mehr soviel zu tun, dass sie sich irgendwie in meine Entscheidungen einmischen könnten.

Rhiannon
26.03.2014, 18:06
Meine Eltern fanden es anfangs eine absolute Schnapsidee und haben das auch zeitweise wirklich raushängen lassen. Schließlich hatte ich ja schon ein Studium gemacht und es wäre ja mal Zeit gewesen "endlich" arbeiten zu gehen statt nochmal zu studieren und das noch dazu in einem Fach, das ja ne recht lange Studiendauer hat. Und obwohl ich mir sicher war, dass ich genau das will und obwohl mein Mann mich in der Entscheidung voll gestützt hat, hat es trotzdem zeitweise echt an mir genagt, dass die eigenen Eltern einem das nicht zutrauen bzw es halt für total blöde halten.
Mittlerweile akzeptieren sie es und sind gerade nach all dem, was in letzter Zeit so an medizinischen Voll- und Teilkatastrophen in der Familie los war, ganz froh, dass da jemand ist, der zumindest nen Hauch Ahnung mitbringt.

Thunderstorm
26.03.2014, 18:49
Also ich habe auch erst nach 2 Berufsausbildungen (und der Einsicht, dass ich nicht bis zur Rente Rettungsdienst fahren kann) das Abi nachgeholt und dann nochmal 4 Jahre auf den Studienplatz warten müssen.
Meine Eltern waren zuerst weder vom Abi auf dem Abendgymnasium, noch vom Studium begeistert.
Seit sie aber gesehen haben, dass ich beides (also Abi und Studium) hin bekomme und mir das Ganze auch selbst finanziere, sind sie ziemlich stolz auf mich :-)
Klar kam zwischendurch das Argument, dass ich weniger verdiene (da ich von einer Vollzeitstelle auf eine Halbzeitstelle reduziert habe) und daher auch weniger in die Rentenkasse einzahle.
Aber die paar Jahre weniger verdienen, stehen in keinem Verhältnis zum Gehalt als Ärztin.
Wichtig ist aber v.a., dass ich den Arztberuf aller Voraussicht nach bis ins Rentenalter fortführen kann und es mir Spaß machen wird. Beides sind für mich wichtige Argumente.
Also lass Dich nicht ins Bockshorn jagen: gehe Deinen Weg und Du wirst sehen - irgendwann wird die Anerkennung kommen ;-)

PrinzessinAmygdala
26.03.2014, 20:32
Da kann ich ja echt froh über meine Eltern sein.

Mit welchen Argumenten kann man es denn nicht gut heißen, dass das eigene Kind noch Medizin studieren möchte? Das ist doch eigentlich ein ganz sinniger Beruf.
Warum finden deine Eltern dein Unterfangen als Käse, wilhelmina?

Wenn man als Elternteil doch merkt, dass der aktuelle Beruf das eigene Kind nicht glücklich macht und es sich nach etwas anderem sehnt. Ist doch egal, dass man dann schon Ende 20 ist. Wenn man fertig ist, hat man immer noch über 30 Jahre bis zur Rente. Das ist ein schlagendes Argument.

EVT
27.03.2014, 00:07
viele sehen nur die sechs jahre studium, in denen man nichts oder nicht so viel wie vorher verdient. dass man das nachher meist wieder raus hat, geht dann irgendwie unter :-nix
oder man sollte mit 30 heiraten, kinder kriegen, haus bauen und kein studentenleben führen. wie früher eben, alles in gesitteten bahnen ;-)

eny
27.03.2014, 08:47
Nun, meine Eltern fanden schon immer alle meine Ideen entweder Flausen oder sonst nichts.
Ich habe mich schon vor einiger Zeit finanziell auf die eigenen Füsse gestellt und etwas angespart und kann mir so jetzt mein Studium selbst finanzieren.
Auch wenn es hart klingt, ihre Meinung interessiert mich gar nicht so sehr (wahrscheinlich glauben sie auch gar nicht daran, dass ich auch wirklich abschliessen werde).

Generell bin ich der Meinung, dass man von einem gewissen Alter an seine Entscheidungen selber in die Hand nehmen muss und im Notfall auch gegen die Meinung nahestehender durchsetzt.
Es geht ja nicht um irgendwelche Machtkämpfe sondern um die eigene Zukunft.

PrinzessinAmygdala
27.03.2014, 13:15
Generell bin ich der Meinung, dass man von einem gewissen Alter an seine Entscheidungen selber in die Hand nehmen muss und im Notfall auch gegen die Meinung nahestehender durchsetzt.
Es geht ja nicht um irgendwelche Machtkämpfe sondern um die eigene Zukunft.

Wilhelmina wird sicherlich auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, aber trotzdem fühlt es sich nicht gut an, wenn man gegen den Strom schwimmt - vor allen Dingen nicht dann, wenn man sich eigentlich ganz gut mit seiner Familie versteht.

-wilhelmina-
27.03.2014, 15:05
Danke Euch allen für die vielen Schilderungen.

Mit „Spätberufen“ meine, daß der Wunsch nach einem Medizinstudium nicht bereits zum Abi stand oder der Weg nicht ganz so der familiären Art entspricht.

Nach dem Abi hatte ich keine Lust mehr auf Lernen. Ich hätte auch nicht gewußt, was ich hätte studieren können. Manches interessierte mich (wie z. B. Archäologie), war eher brotlos.
Außerdem fehlte mir es damals sehr an Selbstbewußtsein und Co. Das kam erst viel später.
Also nach dem Abitur habe ich eine kaufmännische Lehre absolviert und bin in der Industrie gelandet. => das ödet mich inhaltlich (Papier drucken und Papier abheften; dafür sorgen das beim Kunden die Bänder laufen - ganz toll) und karrieretechnisch (ohne Studium kann man nicht aufsteigen, nicht mal durch Engagement und Leistung) an.
So ist im Lauf der letzten Jahre deutlich geworden, daß ein kompletter Neubeginn her muß.
In dieser Zeit habe ich mich zu verschiedensten Themen/Fachrichtungen informiert und konnte sogar eins mal ausprobieren, aber irgendwie bin ich immer wieder bei der Medizin gelandet. Hinzu kommen ein paar Erlebnisse, die ebenfalls in diese Richtungen deuten. Also alles keine Spontanidee ...

Ein Punkt war: „Das kannst du nicht.“ Vermutlich spielen sie auf meine Skoliose inkl. OP an. Darin sehe ich keine Probleme (mein HA auch nicht). Vielleicht meinten sie sogar die geistigen Fähigkeiten ... wurde jedoch nicht so gesagt, schwang irgendwie mit ...
Dank des Forums habe ich erfahren, daß auch im Medizinstudium nur mit H2O gekocht wird.


...
oder man sollte mit 30 heiraten, kinder kriegen, haus bauen und kein studentenleben führen. wie früher eben, alles in gesitteten bahnen ;-)
RICHTIG! Man lernt, arbeitet - möglichst immer in der gleichen Bude -, geht in Rente. Wie aufregend! :-kotz


Wilhelmina wird sicherlich auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, aber trotzdem fühlt es sich nicht gut an, wenn man gegen den Strom schwimmt - vor allen Dingen nicht dann, wenn man sich eigentlich ganz gut mit seiner Familie versteht.
:knuddel: *ausdemherzengesprochen* :knuddel:.

PrinzessinAmygdala
27.03.2014, 15:38
Kann das mit dem Anöden und keine Perspektive im Beruf total verstehen. Man tritt auf der Stelle. Gerade das sollte ja dann auch ein wichtiges Argument sein. Und warum sollst du das aufgrund einer Skoliose nicht können?

http://www.mdr.de/tv/programm/sendung368846.html

Diese Reportage wurde letztens an anderer Stelle hier im Forum empfohlen. Sie zeigt sehr deutlich, dass man auch mit körperlichen Einschränkungen den Beruf ausüben kann. Warum auch nicht? Du musst ja nicht gerade 10 Std. als Chirurg im OP stehen. Es gibt genug Alternativen.

ehemaliger User_11062015
27.03.2014, 19:46
ach Wilhelmina ganz ehrlich? wenn man immer auf die Leute hören würde, die einem nur sagen, was man alles nicht kann, würde man einfach nichtglücklich werden. Trau dich und probiers aus! Selbst wenn dir das Studium doch nicht gefällt, kannst du dir dann später immerhin keine Vorwürfe machen, es nicht probiert zu haben!

klar is es doof, wenn die Eltern nicht zu 100% hinter deinem Vorhaben stehen, aber so eine Meinung lässt sich auch schnell revidieren, wenn sie sehen, dass du im Studium richtig am aufblühen bist! :)

-wilhelmina-
27.03.2014, 22:02
Kann das mit dem Anöden und keine Perspektive im Beruf total verstehen. Man tritt auf der Stelle. Gerade das sollte ja dann auch ein wichtiges Argument sein. Und warum sollst du das aufgrund einer Skoliose nicht können?

http://www.mdr.de/tv/programm/sendung368846.html

Diese Reportage wurde letztens an anderer Stelle hier im Forum empfohlen. Sie zeigt sehr deutlich, dass man auch mit körperlichen Einschränkungen den Beruf ausüben kann. Warum auch nicht? Du musst ja nicht gerade 10 Std. als Chirurg im OP stehen. Es gibt genug Alternativen.
Die Reportage habe ich auf die Forumempfehlung hin gesehen. Fand ich sehr beeindruckend.
ICH sehe da kein Problem, andere leider schon ...

eny
28.03.2014, 09:33
Wilhelmina wird sicherlich auch ihre eigenen Entscheidungen treffen, aber trotzdem fühlt es sich nicht gut an, wenn man gegen den Strom schwimmt - vor allen Dingen nicht dann, wenn man sich eigentlich ganz gut mit seiner Familie versteht.

Nun, wenn das Verhältnis mit den Eltern sonst gut ist, seh ich so eine Äusserung auch nicht als allzu tragisch an, sie äussern ihre Meinung/Bedenken und das ist in meinen Augen in Ordnung, das würde ich auch einfach akzeptieren.

Ich meine sind wir mal ehrlich, ein Spaziergang ist es keiner, aber wo gibts schon was umsonst.

Absolute Arrhythmie
28.03.2014, 10:06
Hmm, ich kann ehrlich gesagt nicht so ganz verstehen, wozu die Unterstützung oder nicht-Unterstützung des Studienwunsches jetzt so elementar sein soll.
Ich hab mich nach dem Abi entschieden mein Ding zu machen, bin ausgezogen, hab ne Ausbildung angefangen und hab seither meine Eltern immer nur noch über meine Entscheidungen informiert. Durch meinen Lebensweg bin ich finanziell nicht von Ihnen abhängig. Dass sie meine Entscheidungen okay finden ist nett, aber eigentlich nicht relevant. Meine Eltern Fragen mich doch auch nicht was sie tun sollen :-))
Und wie oft Rede ich mit denen über das Thema?! Ich rufe alle paar Wochen an, "hab dies oder jenes bestanden, schreib nächste Woche Klausur xy, drückt mir mal die Daumen. Wie geht's der omma; was macht mein Bruder? Sonst alles okay? Alles klar, Tschüß Bis demnächst". Ab und zu mal ein Besuch, das wars. Wieso sollte ich mich da von Ihnen in einer Berufsbestimnenden, existenziellen Entscheidung von Ihnen beeinflussen lassen?
Ganz ehrlich: man muss sich auch irgendwann mal abgrenzen können.

davo
28.03.2014, 10:23
Du willst es zwar nicht hören Wilhelmina, aber es ist wirklich so, dass man sich als Erwachsener nicht mehr irritieren lassen darf wenn andere, auch wenn es Eltern oder Freunde sind, nicht derselben Meinung sind. Schließlich geht es um dein Leben, nicht um ihres. Sicher, wenn es plausible Gegenargumente gibt, dann sollte man diese schon mal durchdenken, aber grundsätzlich sollte man das tun was man selbst für richtig hält. Wenn man sich vorher gut informiert und gut vorbereitet hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man nachher unzufrieden ist, IMHO relativ gering. Ich wusste schon im voraus recht gut Bescheid über den Studienaufbau, über die Arbeitswelt der Ärzte, usw., insofern ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass ich große negative Überraschungen erleben werde.

Dass du es nicht kannst - ich glaube nicht, dass deine Eltern das beurteilen können. Sicher, ich habe erst ein Semester hinter mir, aber im Grunde genommen ist meine Erfahrung genau dieselbe wie bei meinem (wirtschaftswissenschaftlichen) Erststudium: eine gewisse Grundintelligenz ist sicher notwendig, aber letztlich ist es wichtiger gut organisiert zu sein, und bereit zu sein die notwendige Zeit in das Studium zu investieren, als sehr intelligent zu sein. Es gibt sicher viele andere Studienrichtungen in denen der Stoff schwerer ist - das Hauptproblem beim Medizinstudium ist dass die Stoffmenge extrem hoch ist, dass man durch die Praktika und Famulaturen nur sehr wenig echte Freizeit hat, und dass man folglich mit Stress und hoher Lernbelastung gut umgehen können muss. Man muss einfach gut organisiert sein. Ich erlebe immer wieder Kommilitonen die Probleme haben weil sie Dinge nicht gemacht haben die ihnen empfohlen wurden, weil sie Materialien nicht gelesen haben die bereitgestellt wurden, usw. Wenn man aufmerksam und organisiert durchs Studium geht braucht man eigentlich "nur" noch viel Sitzfleisch :-)) Da hilfts dann natürlich wenn einen der Stoff auch wirklich fasziniert, denn sehr viel zu lernen was man eigentlich gar nicht lernen will ist meist sehr qualvoll.

charmingbaer
28.03.2014, 10:55
WUsste schon zu Abizeiten, dass ich Medizin studieren möchte und dass ich dann die Wartezeit in Kauf nehmen werde. Meine Eltern haben mir da nicht viel reingeredet, auch nicht, als ich mitten in der Wartezeit doch mal andere Ideen hatte, weil ich doch mal gezweifelt habe. Jetzt freuen sie sich, dass ich endlich studieren kann und sind vielleicht auch ein wenig stolz.
Wenn sie jetzt dagegen wären, wäre es mir aber auch ziemlich egal. Wäre wohl persönlich betroffen, dass sie nicht hinter mir stehen, würde aber trotzdem mein Ding machen - wahrscheinlich gerade deswegen. Ich mein, ich wohne jetzt auch seit 7 Jahren nicht mehr zuhause sondern in einer anderen Stadt, bin verheiratet... da sind mir meine Eltern trotzdem noch wichtig, aber mein Leben lebe ich selbst ;-)