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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Berufsanfänger in die Radiologie



AvonBarksdale
01.04.2014, 17:24
Liebe Kollegen,

ich werde noch eine kleine Reise unternhemen und bin danach als Berufsanfänger auf der Suche nach einer Stelle in der Radiologie, kann aber außer einer Famulatur in der Radiologie keine Vorerfahrung (wie Radio-PJ oder Radio-Dr.-Arbeit) vorweisen. Meine Diss habe ich im Orthopädischen Forschungslabor geschrieben.

Weiß jemand, wie die Stellenaussichten in Baden-Württemberg bzw im Südwesten momentan sind? Oder kennt jemand Institute mit solider Weiterbildung in Süddeutschland bei denen man gute Chancen hätte, anfangen zu können?

Generell habe ich jetzt schon mitbekommen, dass sich die Stellensituation für Absolventen wieder stärker angespannt hat über die letzten 2 Jahre.

Viele Grüße

gk#3
01.04.2014, 18:07
Ich würd mir da an deiner Stelle keinen großen Kopf machen und einfach mal alle Häuser, die dich interessieren, anschreiben! Vielfach werden Stellen nicht ausgeschrieben und man hat mit seinen Initialbewerbungen erfolg... und das ein oder andere Haus lädt gerne auch mal Leute ein, um sie sich anzugucken für eventuell später frei werdende Stellen, ist zwar in der Situation etwas doof, aber so bekommt man auch eine gewisse Routine in Vorstellungsgesprächen bzw. weiß so grob, was einen erwartet...

Ich hatte erst nur Uni-Häuser angeschrieben und da ein paar Vorstellungsgespräche gehabt, aber die hatten alle keine freien Stellen, danach hab ich ein paar Maximalversorger angeschrieben und hatte 3 Stellenangebote (Schwerin, Flensburg, Oldenburg)... so war's zumindest hier oben im Norden... Hatte bis auf eine Famu in der Neuroradiologie und 2 Wochen in einer Praxis auch nichts vorzuweisen...

Radio ist genau wie Pädiatrie zur Zeit sehr gefragt, aber wenn man örtlich nicht allzu festgelegt ist, sollte das schon klappen... :)

AvonBarksdale
01.04.2014, 19:02
Danke für die Infos!
dachte auch va an Maximalversorger und Unis eben in BaWü, Rheinland-Pfalz und evtl Bayern.
Würdest Du die Stellensituation sogar so umkämpft wie in der Pädiatrie sehen?

gruß

gk#3
01.04.2014, 19:50
Ne, keine Ahnung... die Aussage basierte eher auf dem, was man so hört... also dem Hören-Sagen nach, sind das z.Z. 2 sehr beliebte Fächer... ich würde aber mal behaupten, dass es in Pädiatrie insgesamt schlechter aussieht mit Stellen, ist aber eine sehr subjektive Meinung nach dem, was ich so im Freundeskreis mitbekommen habe...

Aber bei Maximalversorgern in BaWü, Rheinland-Pfalz oder Bayern sollte schon was dabei sein... :)

Pflaume
01.04.2014, 21:34
Pädiatrie ist auf jeden Fall schwieriger als Radiologie. Eine Radiologie-Stelle bekommt man schon, auch ohne PJ oder Doktorarbeit in der Radiologie. Etwas flexibel muß man aber schon sein. Grundsätzlich kann man auch eine Stelle bei großen niedergelassenen Praxen in Erwägung ziehen - gerade da muß man sich initiativ bewerben. Manche haben volle Weiterbildungsermächtigung. Eine Freundin von mir hat das gemacht und war damit sehr glücklich.

Meines Wissens wird in allen Bundesländern noch 1 Jahr klinische Weiterbildung auf Radiologie anerkannt - und von Radiologen grundsätzlich positiv gesehen. Also kann man auch erst mal irgendwo z.B. in der Inneren anfangen und nach 1 Jahr eine radiologische Stelle suchen - dann hat man auf jeden Fall bessere Auswahl als als absoluter Berufsanfänger. Zumal man in dem klinischen Jahr a) Kontakte sammelt und b) notfallmedizinische Erfahrung sammelt, was insbesondere radiologischen Praxen auch sehr wichtig ist, damit sie wissen, daß man bei Anaphylaxie auf Kontrastmittel nicht gleich den Kopf verliert.

Was Ba-Wü angeht, so meine ich, daß der Klinikverbund Südwest in letzter Zeit gelegentlich Radiologie-Stellen ausgeschrieben hatte. An Standorte kann ich mich nicht mehr erinnern... ich glaube, eine Anzeige war aus Calw oder Herrenberg. In Augsburg und Würzburg gibt es noch große radiologische Praxen, die immer mal wieder Stellen ausschreiben. Habe natürlich keine Ahnung, wie da die Arbeitssituation ist. Und das ist ja nicht BaWü.

Wenn man sucht, findet man auf jeden Fall eine Radiologie-Stelle in BaWü. NRW ist viel schwieriger.

blond
02.04.2014, 20:36
Meines Wissens wird in allen Bundesländern noch 1 Jahr klinische Weiterbildung auf Radiologie anerkannt - und von Radiologen grundsätzlich positiv gesehen. Also kann man auch erst mal irgendwo z.B. in der Inneren anfangen und nach 1 Jahr eine radiologische Stelle suchen - dann hat man auf jeden Fall bessere Auswahl als als absoluter Berufsanfänger. .

Wobei es auch andersrum ausgelegt werden kann... Bewirbt sich einer in der Radiologie, weil ihm z.B. Innere zu stressig war und er denkt, dass Radiologen den ganzen Tag nur Maniküre machen und um halb 4 nach Feierabend Golf spielen gehen?
Von Vorteil ist sicherlich, IRGENDWELCHE Erfahrungen in der Radiologie gesammelt zu haben. Wenn man da nicht famuliert oder PJ gemacht hat, kann man versuchen, irgendwo zu hospitieren. Damit man im Bewerbungsgespräch zeigt, dass man echtes Interesse am Fach hat und nicht nur keinen Bock auf andere Fächer und praktisch notgedrungen in die Radiologie will...
Gruß, blond

HorstHützel
04.04.2014, 09:32
Kann mich nur anschliessen.
Wir haben hier in den letzten Jahren auch leidvolle Erfahrungen mit Leuten machen müssen, die Radiologie als angeblich "stressfreie" Alternative zu anderen Fachgebieten gewählt haben und sich nach einigen Wochen böse gewundert haben und meist über kurz oder lang gegangen oder gegangen worden sind.
Man benötigt schon ein ehrliches Interesse am Fachgebiet und auch ein Mindestmaß an technischem und computertechnischem Grundverständnis, sonst kommt man nicht weit. Die Stellensituation ist zwar immer noch OK, aber bei weitem nicht mehr so entspannt wie noch vor 2 oder 3 Jahren und die Chefs nehmen nicht mehr jeden. Deswegen sollte man einen Fachrichtungswechsel gut begründen können.

AvonBarksdale
04.04.2014, 11:39
Danke für die Antworten!
Hab auch vor direkt einzusteigen. Könnte mir höchstens Anästhesie als kluge Übergangsalternative vorstellen, da ich halt eher im Südwesten starten wollte.
Achten die Chefs denn auf irgendwelche Aspekte besonders in der Bewerbung? oder wird man auf jeden Fall mal zur Hospitation eingeladen?

gruß

flopipop
05.04.2014, 12:38
Achten die Chefs denn auf irgendwelche Aspekte besonders in der Bewerbung?


meiner erfahrung nach ist es den meisten chefs wichtig, dass man zumindest irgendwelche erfahrungen in dem fach gehabt hat, am besten natürlich pj-tertial, diss, famulatur, wahlfach, etc...also man sollte schon die frage, warum ausgerechnet dieses fach ausgesucht wurde, überzeugend beantworten können. ist ja acuh verständlich, wer will schon einen einstellen, der sich für das fach nie interessiert hat und nur deswegen wechseln will, weil er glaubt, es sei ein chilliges fachgebiet (was auch nicht stimmt). ich würde an deiner stelle versuchen, noch vor der stellensuche einen kontakt zum fachgebiet zu suchen, sei es durch hospitationen, kurse, rotationen....damit du im gespräch dein interesse am fach untermauern kannst.

GreenGarden
17.03.2015, 21:25
Ich würd mir da an deiner Stelle keinen großen Kopf machen und einfach mal alle Häuser, die dich interessieren, anschreiben! Vielfach werden Stellen nicht ausgeschrieben und man hat mit seinen Initialbewerbungen erfolg... und das ein oder andere Haus lädt gerne auch mal Leute ein, um sie sich anzugucken für eventuell später frei werdende Stellen, ist zwar in der Situation etwas doof, aber so bekommt man auch eine gewisse Routine in Vorstellungsgesprächen bzw. weiß so grob, was einen erwartet...

Ich hatte erst nur Uni-Häuser angeschrieben und da ein paar Vorstellungsgespräche gehabt, aber die hatten alle keine freien Stellen, danach hab ich ein paar Maximalversorger angeschrieben und hatte 3 Stellenangebote (Schwerin, Flensburg, Oldenburg)... so war's zumindest hier oben im Norden... Hatte bis auf eine Famu in der Neuroradiologie und 2 Wochen in einer Praxis auch nichts vorzuweisen...

Radio ist genau wie Pädiatrie zur Zeit sehr gefragt, aber wenn man örtlich nicht allzu festgelegt ist, sollte das schon klappen... :)

Ja so ist es. Ich habe letztes Jahr auch dauernd nach einer Stelle gesucht um mich zu bewerben. Da hat ein Kollege mir gesagt, das ich nicht warten soll bis eine Stelle frei wird sondern einfach mich überall bewerben soll. Das habe ich auch gemacht. Und dann hatte ich etliche Bewerbungsgespräche, die alle nicht gefruchtet hatten, weil es keine Freien stellen gab. Und dann ca. ein dreiviertel Jahr nach dem Vorstellungsgespräch in der Radiologie Herne (www.radiologie-herne.de), bekam ich ein Anruf, ob ich immer noch an einer Stelle Interessiert wäre. Ich schreibe dir diese zeilen weil ich dir Mut machen möchte, dich einfach zu Bewerben. Falsch machen kann man damit nichts.