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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wege zur Proktologie



Middeke
05.04.2014, 20:39
Moinmoin!
Ich hoffe ich ernte hier etwas weniger Kopfschütteln als von meinen Kommilitonen :-)) , jedenfalls ist mein Berufsziel die Proktologie. Natürlich hatte ich da zu Beginn des Studiums nie drüber nachgedacht, dann war ich aber selber in proktologischer Behandlung, habe mich länger mit dem Oberarzt und seinem Assi unterhalten und fand das auf einmal sehr spannend. Für mich ist das ein Fach, in dem man den Patienten in einem sehr sensiblen Bereich (körperlich und psycholgisch) oft sehr schön helfen kann. Jetzt stellt sich mir die Frage, welchen Weg man gehen kann um die Zusatzbezeichnung Proktologie zu erlangen. Was mir generell sehr zusagt, sind kleine, überschaubare Eingriffe (so wie eben in der Proktologie auch). Größere chirurgische Sachen schrecken mich ab. Daher habe ich die Urologie auf dem Schirm, die mir fachlich sowieso auch zusagen würde. Hat jemand Ideen, was man in der Urologie so für OPs macht in der Ausbildungszeit? Macht z.B. jeder Nephrektomien? Das wäre eher nichts für mich. Und dieses ganze DaVinci-Prostatektomie-Zeugs machen vermutlich auch nur versierte Operateure bzw. Leute mit dementsprechendem Interesse, oder?
:-top für Antworten!

nasenbaer12
05.04.2014, 23:04
Mal beispielhaft angeführt:
http://www.aekno.de/page.asp?pageID=6242

Gibt viele Fächer aus denen heraus du die Zusatzbezeichnung erwerben kannst. Ob das dann an späteren Tätigkeiten alles umfasst was du dir vorstellst musst du natürlich mal schauen.

alex1
06.04.2014, 13:55
Also der Weg ist per ano sicherlich kürzer als per ore...

:-D:-D:-D

Sorry, ich konnte einfach nicht wiederstehen!


Nun ernsthaft:
Eine allgemeinschirurgische Ausbildung würde ich am ehesten empfehlen.
Wichtig wäre, dass in deiner Weiterbildungsstätte eine proktologische Sprechstunde stattfindet, wo die Chirurgen die "Herren" über die eigene Endoskopie sind.
Das ist nicht in allen Häusern so. Es gibt Häuser, wo alles Endoskopisches via Gastroenterologen geht.
Das würde dich ermöglichen auch mit komplexen Untersuchungstechniken, wie beispielsweise den endorektalem Ultaschall, umzugehen.

Middeke
06.04.2014, 14:37
Danke schonmal! Mein Proktologe damals war auch Viszeralchirurg, aber der "großen" Chirurgie wollte ich eigentlich aus dem Weg gehen. Mal schauen.

test
06.04.2014, 15:53
Hallo,

in der Tat sind proktologische Patienten häufig sehr angenehm und dankbar (Abgesehen von den Analneurotikern). Auch mit dem Dermatologen kann man gut in die Proktologie gehen, es sollte einem aber auch das drumherum gefallen und nicht nur Mittel zum Zweck sein. ;-)

Middeke
06.04.2014, 16:07
Derma ist eigentlich mein Traumfach, leider halte ich das Ergattern einer Assistentenstelle dort für nicht besonders realistisch (vor allem, da ich örtlich nicht besonders flexibel bin). Urologie finde ich aber, wie gesagt, auch super.

Relaxometrie
06.04.2014, 16:07
Der Weg zur Proktologie kann auch über Innere/Gastroenterologie erfolgen.

Fr.Pelz
06.04.2014, 17:47
Der wg über die allgemein oder viszeralchirurgie ist sicher der bessere, gerade wenn man kleinere eingriffe machen will. Und in der Ausbildung sind die großen Eingriffe gar nicht so unspannend. Wenn man das Becken und das ganze "gewumse" rund und Rektum mal von innen gesehen hat, schadet das nicht für die proktologie. Du kannst dann auch die Patienten mit Beschwerden nach rektumresektion besser betreuen.
Proktologie Ist sicher eine gefragte Sparte, an meinem Haus findet dich schon seit Jahren niemand, der das mit Herzblut machen will.

Middeke
06.04.2014, 19:13
Bei mir ist es so, dass ich nicht unbedingt von meiner chirurgischen Begabung überzeugt bin. Mir fehlt es da vielleicht ein wenig an Kaltschnäuzigkeit und Selbstbewusstsein. Ich bin überhaupt kein "Chirurgentyp". Hatte, auch nach einem eher erfolglosen Präpkurs (fast alles kaputtgeschnitten, was kaputtzuschneiden war :-blush), alles chirurgische weit von mir gewiesen. So richtig große OPs a la Viszeralchirurgie traue ich mir irgendwie nicht zu. Inzwischen hat sich bei mir aber durch diverse Kurse und Famulaturen ein Interesse an kleineren Eingriffen herausgebildet. Daher eben auch mein Interesse für Derma und Urologie. Dass Viszeralchirurgie prinzipiell der beste Weg zur Proktologie wäre, leuchtet mit aber ein.

Relaxometrie
06.04.2014, 19:24
Inzwischen hat sich bei mir aber durch diverse Kurse und Famulaturen ein Interesse an kleineren Eingriffen herausgebildet. Daher eben auch mein Interesse für Derma und Urologie.
Du sprichst die ganze Zeit von "kleinen Eingriffen" in der Urologie. Die mag es ja geben.....aber Nephrektomien, Neoblasen, Prostatektomien sind nicht selten, und das sind nun keine kleinen Eingriffe.

Fr.Pelz
06.04.2014, 19:29
Nur ging's ähnlich, ich kann noch nicht mal eine Torte hübsch aufschneiden... Und wollte deswegen auch nie Chirurgie machen... Aber es ist 1. etwas völlig anderes am lebenden zu operieren- das sind Handgriffe, die einem Stück für Stück beigebracht werden. Da würde ich auch keinen großen Unterschied zwischen großen und kleinen Ops sehen. Man muss bei allem vorher einen Plan im Kopf haben. 2. ist das wichtige in der Chirurgie auch die Indikationsstellung, nicht das operieren an sich. (Mein Chef sagt immer, operieren kann man jedem Affen beibringen). Und es streben extrem viele Frauen in die viszeralchirurgie.

Middeke
06.04.2014, 19:53
@Relaxometrie: Ja, ich dachte nur, dass man sich in der Urologie seine Nische suchen könnte und die großen Eingriffe denen überlassen kann, die das auch wollen. Hatte mir mal die Weiterbildungsordnung angeschaut, da steht, dass man bei Eingriffen höherer Schwierigkeitsgrade nur "mitwirken" muss. Aber da steht natürlich schon was von Nephrektomien usw, das stimmt.

@Fr.Pelz: Das hört sich ja ermutigend an. Ich denke, probieren kann man es auf jeden Fall. Wenn es dann doch nichts für mich ist, geht's eben weg vom Skalpell :-oopss

Drosophilia
15.04.2022, 11:06
An die Proktologen dieser Gruppe: Ich fange demnächst mit der Zusatzweiterbildung an- übrigens als Internistin (yes, das geht auch ;-))- welche Literatur könnt ihr mir empfehlen (also Sachbuch und welchen Atlas für das Endoskopieren?) Danke euch schonnmal, herzliche Grüße