Unregistriert
09.04.2014, 15:51
Hallo,
diese Frage ist unserer Meinung nach aus den Angaben nicht sicher beantwortbar. Sie verstirbt 4 Wochen nach der Rückkehr aus Kenia nach unspezifischen Symptomen wie Fieber, "grippaler Infekt" sowie Ikterus und hat als Diagnose kurz vor dem Tod in einem KH ein positives HbS-AG bestimmt bekommen.
Inwiefern der Ikterus für die Differentialdiagnose verwertbar ist, wenn parallel eine neu diagnostizierte HBV-Infektion vorliegt, sei dahingestellt.
Damit bleiben zur Eingrenzung Fieber, grippaler Infekt und Koma zusammen mit den Autopsie-Bildern. Die zeigen eine (je nachdem, wen man fragt, dezent) vergrößerte Leber, tiefschwarze Milz sowie punktförmige Blutungen im Hirnschnitt.
Ohne genauere Infos zur Klinik ist es hier nur schwer, sinnvoll vorzugehen:
M. Weil könnte sein (Ikterus, grippaler Infekt) aber ohne Infos zu Schmerzart, Lokalisation (Wadenschmerz als IMPP-Stichwort), Kreawert und einen Ikterus, der auch von HBV kommen könnte, ist das sehr vage. Ohne ein paar Laborwerte und einen Ikterus unabhängig von möglichem HBV-Ikterus ist das schwammig.
Milzbrand-Erreger könnne durch minimale Hautläsionen eindringen, alternativ auch über Lunge, Magen-Darm-Trakt und parenteral - irgendwoher hat die Dame auch ihr HBV. Möglicherweise hat sie aus der selben parenteralen Quelle, aus der sie HBV hat, auch Bacillus Anthracis (wurde nach Veröffentlichungen auch parenteral über Drogen übertragen). Passend wäre die tiefschwarze Milz. Der Ikterus könnte von HBV aber auch von Hämolyse durch Sepsis sein - Sepsis induziert Hämolyse nach Veröffentlichungen unter Prof. Lang/Tübingen.
Malaria Tropica - Fieber, grippaler Infekt, Tropenrückkehrer. Das passt doch sehr gut. Dass die Diagnose aber nach Hausarztbesuch und Krankenhausbesuch bei einer fiebrigen Tropenrückkehrerin nicht schon gestellt wurde, spricht dafür, dass es nicht Malaria ist - diese makroskopisch zu erkennen ist auch eher schwer und das IMPP hätte lieber Blutausstriche liefern sollen. Die dezenten Blutungen im Gehirn könnten zwar daher sein und Hepatosplenomegalie wäre auch möglich - so eine tiefschwarze Milz hätte ich da jetzt aber nicht erwartet. Makroskopisch die Diagnose Malaria im Examen stellen, die schon labortechnisch offensichtlich weder Hausarzt noch KH in den Sinn kam, macht dies als Lösung unwahrscheinlich.
Botox und Trypanosomiasis haben wir nicht in die nähere Auswahl gezogen.
Wirklich sinnvoll festlegen kann man sich nicht. Auch für M. Weil spricht eigentlich nicht viel, wenn der Ikterus auch von HBV kommen kann und man sonst nichts zur Klinik erfahren darf.
diese Frage ist unserer Meinung nach aus den Angaben nicht sicher beantwortbar. Sie verstirbt 4 Wochen nach der Rückkehr aus Kenia nach unspezifischen Symptomen wie Fieber, "grippaler Infekt" sowie Ikterus und hat als Diagnose kurz vor dem Tod in einem KH ein positives HbS-AG bestimmt bekommen.
Inwiefern der Ikterus für die Differentialdiagnose verwertbar ist, wenn parallel eine neu diagnostizierte HBV-Infektion vorliegt, sei dahingestellt.
Damit bleiben zur Eingrenzung Fieber, grippaler Infekt und Koma zusammen mit den Autopsie-Bildern. Die zeigen eine (je nachdem, wen man fragt, dezent) vergrößerte Leber, tiefschwarze Milz sowie punktförmige Blutungen im Hirnschnitt.
Ohne genauere Infos zur Klinik ist es hier nur schwer, sinnvoll vorzugehen:
M. Weil könnte sein (Ikterus, grippaler Infekt) aber ohne Infos zu Schmerzart, Lokalisation (Wadenschmerz als IMPP-Stichwort), Kreawert und einen Ikterus, der auch von HBV kommen könnte, ist das sehr vage. Ohne ein paar Laborwerte und einen Ikterus unabhängig von möglichem HBV-Ikterus ist das schwammig.
Milzbrand-Erreger könnne durch minimale Hautläsionen eindringen, alternativ auch über Lunge, Magen-Darm-Trakt und parenteral - irgendwoher hat die Dame auch ihr HBV. Möglicherweise hat sie aus der selben parenteralen Quelle, aus der sie HBV hat, auch Bacillus Anthracis (wurde nach Veröffentlichungen auch parenteral über Drogen übertragen). Passend wäre die tiefschwarze Milz. Der Ikterus könnte von HBV aber auch von Hämolyse durch Sepsis sein - Sepsis induziert Hämolyse nach Veröffentlichungen unter Prof. Lang/Tübingen.
Malaria Tropica - Fieber, grippaler Infekt, Tropenrückkehrer. Das passt doch sehr gut. Dass die Diagnose aber nach Hausarztbesuch und Krankenhausbesuch bei einer fiebrigen Tropenrückkehrerin nicht schon gestellt wurde, spricht dafür, dass es nicht Malaria ist - diese makroskopisch zu erkennen ist auch eher schwer und das IMPP hätte lieber Blutausstriche liefern sollen. Die dezenten Blutungen im Gehirn könnten zwar daher sein und Hepatosplenomegalie wäre auch möglich - so eine tiefschwarze Milz hätte ich da jetzt aber nicht erwartet. Makroskopisch die Diagnose Malaria im Examen stellen, die schon labortechnisch offensichtlich weder Hausarzt noch KH in den Sinn kam, macht dies als Lösung unwahrscheinlich.
Botox und Trypanosomiasis haben wir nicht in die nähere Auswahl gezogen.
Wirklich sinnvoll festlegen kann man sich nicht. Auch für M. Weil spricht eigentlich nicht viel, wenn der Ikterus auch von HBV kommen kann und man sonst nichts zur Klinik erfahren darf.