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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A40 / B21 Neuropathisches Schmerzsyndrom Diabetes



Laryana
09.04.2014, 18:14
Ein Auslassversuch der analgetischen Therapie nach Blutzuckereinstellung soll richtig sein??? Für mich ist es klar Antwort D weil z.B. Amitryptilin als Co-Analgetikum in Frage kommt und das nun mal so seine Zeit braucht bis es wirkt

Laryana
09.04.2014, 18:37
keiner ne Meinung dazu?

Unregistriert
09.04.2014, 18:39
fand die frage unverschämt und wüsste nicht mal mittels internet was die nun hören wollten :(

Unregistriert
09.04.2014, 18:39
Sehe ich auch so. Wüsste auch nicht warum die PNP nach eingestelltem Zucker wieder verschwinden sollt? Ist doch der Witz dass das irreversibel ist? Zumal hier überhaupt nix von einem entgleisten Zucker bei seit 12 Jahren bestehendem D.m. steht?

Unregistriert
09.04.2014, 18:41
haha... Das gute alte IMPP.. Ich frag mich bei sowas immer, ob die wirklich glauben, dass jm. weiß oder ob sie eine gute Ratewahrscheinlichkeit einberechnen? Oo

Laryana
09.04.2014, 18:41
würde mich interessieren, wie die Dozenten zu der Lösung gekommen sind, E ist für mich wirklich völlig nicht nachzuvollziehen...

Unregistriert
09.04.2014, 18:46
Bei einer 70jährigen mit Diabetes könnte man auch über die Bestimmung der Wirkspiegel nachdenken!

Reislord
09.04.2014, 18:55
Wahrscheinlich ist jede Antwort anfechtbar.

Unregistriert
09.04.2014, 19:11
Ich bin mir auch nicht so sicher, ob man die über 80% Non-responder nicht auch irgendwie begründen könnte. Schließlich besteht die Polyneuropathie ja und egal wie ich die behandle, fit wie ein Turnschuh wird die Frau nie mehr sein.

Unregistriert
09.04.2014, 20:12
Laut Leitlinien(http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/nvl-t2d-neuro-lang.pdf):

"Bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen, welche nach spätestens 12 Wochen Therapie keine ausreichende Schmerzlinderung zeigen und deren Lebensqualität durch diese Schmerzen eingeschränkt ist, soll zur weiterführenden Therapie ein in der Schmerztherapie erfahrener Arzt hinzugezogen werden."

da steht aber nichts von mindestens 12 Wochen klingt eher nach maximal.

es gibt allerdings auch folgende Empfehlung:

"Carbamazepin kann zur Behandlung einer schmerzhaften diabetischen Polyneuro- pathie aufgrund des unzureichenden Nachweises einer analgetischen Wirksamkeit und unter Berücksichtigung seiner potentiell gefährlichen Arzneimittelnebenwirkungen nicht empfohlen werden."

das schließt ja A mehr oder weniger aus wenn ich mich recht entsinne.

Bzgl. eines Auslassversuchs gibt es allerdings keine Äußerung

Maxxel
09.04.2014, 20:14
Ich hab auch D

Unregistriert
09.04.2014, 20:18
Der "Auslassversuch" ist meiner Meinung nach ein red herring(Da AEDs auch bei PNP angewendet werden) und spielt eigentlich in der Antiepileptischen Therapie ne Rolle, um zu schauen ob der Patient auch ohne AEDs anfallsfrei bleibt.
Allein der Grundsatz "ohne Konsequenz keine Diagnostik" würde auch eher E ausschließen.
Der Mehrwert aus der Untersuchung wäre: Ok, jetzt hat er wieder Schmerzen - Wie verwunderlich.
Zudem ist die PNP natürlich irreversibel, da hilft auch der neu eingestellte HbA1c nichts.

drcox1
09.04.2014, 20:19
Antwort E macht zwar irgendwie Sinn, aber wenn E richtig ist, wüsste ich nicht, warum C falsch sein soll. E besagt, man soll versuchen ohne Medi's auszukommen, aber wenn man Medis gibt, dann keine Monotherapie? Ich würde doch erst einmal mit einer Monotherapie anfangen dann. Jeder weiß doch, dass mehrere Medikamente Nebenwirkungen verstärken, die nimmt ja sicherlich noch andere Sachen.
Blöde Antwortkombination...

Unregistriert
09.04.2014, 21:20
Ja genau!nach 12 Jahren Diabetes sollen die PNP Symptome beim Auslassversuch besser werden!?!Hääää??

CBehrendt1988
09.04.2014, 22:20
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?term=22696371



"Abstract
BACKGROUND:
There are two types of diabetes. Type 1 diabetes affects younger people and needs treatment with insulin injections. Type 2 diabetes affects older people and can usually be treated by diet and oral drugs. Diabetic neuropathy affects 10% of patients with diabetes mellitus at diagnosis and 40% to 50% after 10 years. Enhanced glucose control is the best studied intervention for the prevention of this disabling condition but there have been no systematic reviews of the evidence.
OBJECTIVES:
To examine the evidence for enhanced glucose control in the prevention of distal symmetric polyneuropathy in people with type 1 and type 2 diabetes.
SEARCH METHODS:
We searched the Cochrane Neuromuscular Disease Group Specialized Register (30 January 2012), CENTRAL (2012, Issue 1), MEDLINE (1966 to January 2012) and EMBASE (1980 to January 2012) for randomized controlled trials of enhanced glucose control in diabetes mellitus.
SELECTION CRITERIA:
We included all randomized, controlled studies investigating enhanced glycemic control that reported neuropathy outcomes after at least one year of intervention. Our primary outcome measure was annual development of clinical neuropathy defined by a clinical scale. Secondary outcomes included motor nerve conduction velocity and quantitative vibration testing.
DATA COLLECTION AND ANALYSIS:
Two authors independently reviewed all titles and abstracts identified by the database searches for inclusion. Two authors abstracted data from all included studies with a standardized form. A third author mediated conflicts. We analyzed the presence of clinical neuropathy with annualized risk differences (RDs), and conduction velocity and quantitative velocity measurements with mean differences per year.
MAIN RESULTS:
This review identified 17 randomized studies that addressed whether enhanced glucose control prevents the development of neuropathy. Seven of these studies were conducted in people with type 1 diabetes, eight in type 2 diabetes, and two in both types. A meta-analysis of the two studies that reported the primary outcome (incidence of clinical neuropathy) with a total of 1228 participants with type 1 diabetes revealed a significantly reduced risk of developing clinical neuropathy in those with enhanced glucose control, an annualized RD of -1.84% (95% confidence interval (CI) -1.11 to -2.56). In a similar analysis of four studies that reported the primary outcome, involving 6669 participants with type 2 diabetes, the annualized RD of developing clinical neuropathy was -0.58% (95% CI 0.01 to -1.17). Most secondary outcomes were significantly in favor of intensive treatment in both populations. However, both types of diabetic participants also had a significant increase in severe adverse events including hypoglycemic events.
AUTHORS' CONCLUSIONS:
According to high-quality evidence, enhanced glucose control significantly prevents the development of clinical neuropathy and reduces nerve conduction and vibration threshold abnormalities in type 1 diabetes mellitus. In type 2 diabetes mellitus, enhanced glucose control reduces the incidence of clinical neuropathy, although this was not formally statistically significant (P = 0.06). However, enhanced glucose control does significantly reduce nerve conduction and vibration threshold abnormalities. Importantly, enhanced glucose control significantly increases the risk of severe hypoglycemic episodes, which needs to be taken into account when evaluating its risk/benefit ratio.

Unregistriert
09.04.2014, 23:09
und nun? Die PNP hat der Pat. ja schon. Da dosiere ich mühevoll verschiedene Medis auf, und wenn der Patient dann keine Schmerzen mehr hat und der BZ stimmt (der ja wohl gar nicht schlecht eingestellt war?) setz ich alles wieder ab?

Unregistriert
10.04.2014, 06:41
Gute Studie, aber sie spricht von prevent, also dem Verhindern des Auftretens von Pnp, keine Verbesserung der bereits manifesten Pnp, ist für uns also nicht relevant!

Unregistriert
10.04.2014, 17:33
Die Medikamente sind ja dafür da, die Schmerzen, nicht die PNP zu therapieren. Da man keine Polypharmazie betreiben will, lohnt sich daher auf jeden Fall ein Absetzversuch, wenn der Zucker gut eingestellt ist. Lebenslang Medikamente mit Interaktionen und Nebenwirkungen zu geben, nur damit man hinsichtlich des Schmerzes auf der "sicheren Seite" ist, ist da keine gute Option, finde ich.

Unregistriert
10.04.2014, 17:41
... An erster Stelle steht auch bei chronischen neuropathischen
Schmerzen die Suche nach einer kausalen Behandlungsoption,
zum Beispiel gute Diabeteseinstellung
bei schmerzhafter Polyneuropathie und Operation
beim Karpaltunnelsyndrom. ......

..... Auch die Therapieziele müssen mit den Patienten
besprochen werden, um zu hochgesteckte Erwartungen
und damit Enttäuschungen zu vermeiden.
Auslassversuche einer Medikation sind in der Regel
nach einem Jahr angeraten.......

quelle : http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=5&cad=rja&uact=8&ved=0CEgQFjAE&url=http%3A%2F%2Fwww.aerzteblatt.de%2Fpdf%2F103%2F 41%2Fa2720.pdf&ei=gbtGU6-XO4iTtQbThoHoAw&usg=AFQjCNGC6M-5hn_ddR0tpe6_ektLwJ36vg&sig2=L30qWdIObnBJS5hDKS76fg&bvm=bv.64507335,d.Yms

tiw28
11.04.2014, 22:08
hat jemand was hieraus gemacht?