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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1 Tag - A61 / B127: Aspirationspneumonie



22.08.2003, 20:00
Ich sehe auf dem Röntgenbild eine deutlich keilförmige Verschattung im rechten Unterlappen.
Eine Aspirationspneumonie (laut Medilearn richtig) ist eigentlich eher fleckig oder ähnliches, aber doch nicht keilförmig.

Außerdem hat der Patient die Pneumonie ja erst 10 Tage nach dem Unfall bekommen, also das er da noch Apiriert ist doch eher unwahrscheinlich.

Da glaube ich doch eher (der Patient liegt ja immerhin immobilisiert in einem Gipsbett und hat eine etwas größere OP hinter sich) an ein Infarktpneumonie nach Embolie.

Was ist eure Meinung?

DocScarpetta
22.08.2003, 20:11
Genau!

Ich glaube nämlich auch nicht, daß man so gezielt in seinen rechten Unterlappen aspirieren kann.
Die Anamnese mit der kurzzeitigen Bewußtlosigkeit sollte wohl darauf hinlenken.

Kann er nicht aber auch einen Erguß haben, nach so´nem Thorax-Anprall-Trauma?

:-winky

Netzelch
22.08.2003, 20:31
ich seh das ja immernoch als erguß... des passt von der form und lokalisation auch gut... aba ich bin nich wirklich sicha...

22.08.2003, 20:35
Also, ich habe ja das Mittellappensyndrom angekreuzt, weil bei einem Unterlappenbefall der Recessus verschattet wäre. Ich hatte an eine Atelektase des Mittellappens gedacht mit aufgesetzter Entzündung. Weiß aber nicht, irgendwie passt nichts so richtig

DocScarpetta
22.08.2003, 20:46
Ja, ich glaube da auch an ´nen Erguß.
Hab´ zwar ´ne Brille und einen Röntgenbild-Semi-Neglekt, aber ich bilde mir ein, solche Ergüsse schon mal in der Famulatur gesehen zu haben. Das Bild war allerdings wie immer recht klein.

:-meinung

22.08.2003, 21:26
Habe auch auf die Infarktpneumonie getippt!

Pneumonie ist wohl sehr wahrscheinlich bei 39 Grad Fieber!

zu Pleuraerguß: befindet sich zwischen den Pleurablättern und macht im Rö-Bild eine Verschattung des Recessus costalis. Der ist aber ganz eindeutig nicht verschattet!

Fettembolie: wäre wohl wesentlich diffuser und auf beiden Seiten

Mittellappensyndrom: Atelektase bei Bronchusverschluß. Wo soll der Bronchusverschluß 11 Tage nach dem Unfall herkommen. Außerdem ist die Verschattung einer meinung nach im Unterlappen, der obere Rand der Verschattung entspricht der Abgrenzung des Mittel zum Unterlappen!

Aspirationspneumonie: Ist wirklich ein bißchen spät, 11 Tage nach dem Unfall und dann so deutlich abgegrenzt!

Infarktpneumonie: Die Keilform paßt doch sehr gut zur Blutversorgung der Lunge. Und der Patient ist immobilisiert nach großer OP!

Also: Ich bin für die Infarktpneumonie!

T.

Krane
22.08.2003, 22:02
Ich muß auch sagen das ich auf dem Bild eine basale, keilförmige Verschattung sehe. Der Patient hat außerdem Fieber und Schüttelfrost also eine Entzündung

Außerdem erscheint mir eine Aspiration nach 10 doch als eher unwahrscheinlich, wüßte nicht warum er was aspirieren sollte

Einen Pleuraerguß sehe ich auch nicht da die Lungenspitzen gut und deutlich in den Recessus zu sehen sind, müßten glaube ich eher abgerundet sein

Mittellappensyndrom kenne ich leider nicht aber das Problem liegt basal

the_doctor
23.08.2003, 02:30
Hatte gerade noch eine nächtlilche und geniale Idee!!

Auf dem Röntgen bild erkennt man rechts basal eine keilförmige Verschattung mit konkaven Rändern!!!

Konkave Ränder enstehen immer dann, wenn die Luft resorbiert wird, also ne Atelektase, dadurch kommt es auch zu einer homogene Verschattung! Der Befund ist zwar sehr basal, aber der Mittellappen reicht bis zum zwerchfell.

Und das Mittellappensyndrom ist nun mal eine Atalektase des Mittellappens, die auch durchaus posttraumatisch auftritt (steht hier im RadioBuch)

Bei einer Pneumonie ist mit einer Substanzzunahme zu rechnen, so daß es zu konvexen Rändern kommt, und die ist auch nicht so homogen!

Ich hab zwar keine Ahnung, woher dann der Patient das Fieber bekommt, aber er hat ja keinen Auswurf! Bei ner Pneumonie müsste man wohl eher mit Auswurf rechnen (wenn's nicht gerade ne interstitielle ist)

Deshalb in erster Linie vom Rö-Bild her (leider) das Mittellappensyndrom!

Thomas

Krane
23.08.2003, 15:42
Also die konkaven Veränderungen sind zwar eine gute Idee aber ich glaube nicht an diese Lösung.

Auf der Seite http://www.mevis.de/~jend/Lunge/ima/infc_infpn13_4.jpg

ist eine Abbildung zur Infarktpneumonie zu sehen und ich muß sagen die Bilder sind fast gleich.

Also doch (hoffentlich) eine Infarktpneumonie

Grüße
Markus

capucine
23.08.2003, 16:05
wenn man mal ins radiologische wörterbuch schaut , so stellt man auch fest , dass das Mittellappensyndrom eine Verschattung mit Basis zum Hilus zeigt, was auf dem RöThorax am do umgekehrt der fall war.

ich hoffe auch auf die infarkpenumonie aber wenn medi-learn aspiration meint, dann haben sie wahrscheinlich recht. bin ja kein radiologe...

23.08.2003, 17:11
Hallo Markus!

Die Bilder unter der Url sind ja schön, aber außer der Lokalisation haben sie leider überhaupt nichts mit der Abb vom Stex gemein.

Leider. Habe ja auch die Infarktpneumonie angekreuzt!

Auf den Bilder unter der url ist die Verschattung viel diffuser und nicht so geutlich abgegrenzt und man erkennt die konvexen Ränder!

Bin mittlerweile fest vom Mittellappensyndrom überzeugt!
Wäre ich da mal während der Prüfung drauf gekommen

Thomas

23.08.2003, 17:45
Wieso leider? Für mich ist und bleibt das eine Infarktpneumonie ;-) ...

Naja, im Ernst. Mittellappensyndrom halte ich für sehr unwahrscheinlich. In den meisten der von mir durchgesehenen Quellen wird das als Folge von Tumoren und chronischen Entzündungen beschrieben. Da steht nix von Traumata!
Außerdem finde ich die Verschattung 1a-keilförmig = lungeninfarktverdächtig ...