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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pharmazie als zweite Wahl?



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luckyluc
19.04.2014, 16:59
Hi zusammen,
gibt es hier Leute unter uns, die Pharmazie nur als zweite Wahl studieren, weil sie etwa für Medizin keine Zulassung bekommen haben?
Und wenn ja seid ihr mit eurer Wahl zufrieden? Ich kenne in meinem Semester zwei Leute, die nun nach dem 2. Semester (man bemerke "dem OC-Semester") genau aus diesem Grund abgebrochen haben. Sie wollten eigentlich Medizin studieren, aber haben aufgrund der NC-Hürde nur eine Zulassung für Pharmazie erhalten. Ende vom Lied. Sie sind dermaßen angenervt von der Chemielastigkeit in Pharmazie, dass sie nun abbrechen.
Vielleicht gibt es aber auch gegenteilige Erfahrungen?! Der Thread kann hiermit vielleicht potenziellen 2.-Wahlstudierenden als Wegweiser dienen.

Minoo
19.04.2014, 19:59
Und was wäre daran so schlimm? Ja glaube schon, dass diese Alternative nahe liegt. Die Fächer sind thematisch ähnlich. Klar, bei Pharmazie sollte einem bewusst sein, dass viel Chemie kommt. Und eine Doktorarbeit eine "wirkliche" Promotion ist, die nicht mal eben in einem halben Jahr runter geschrieben wird. Aber sonst, kann man damit sicher auch glücklich werden, wenn erstmal das Ziel ist einen Studienplatz zu ergattern. Ich kenne auch Freunde, die Medizin studiert hätten, wenn sie einen Platz bekommen hätten. Die sind jedoch nun auch mit Pharmazie glücklich. Ansonsten würde ich lieber erst eine Ausbildung als Rettungsassistent oder ähnlichem machen, wenn wirklich der Wunsch besteht Arzt zu werden.

la Valentina
20.04.2014, 19:20
[...] Und eine Doktorarbeit eine "wirkliche" Promotion ist, die nicht mal eben in einem halben Jahr runter geschrieben wird
Nota bene: eine derart kurze Dauer ist auch im Medizinstudium eher die Ausnahme als die Regel ;-)

Phosphorsalzperle
20.04.2014, 22:27
Nota bene: eine derart kurze Dauer ist auch im Medizinstudium eher die Ausnahme als die Regel ;-)

warum wie lange schreibt denn der Durchschnitt bei euch an der Diss? Bei uns sind es 4 Jahre. Und man darf erst nach dem Studium damit beginnen.

*Neuritis Ulcerosa*
20.04.2014, 23:17
warum wie lange schreibt denn der Durchschnitt bei euch an der Diss?

Na ja, ne Freundin von mir hat 2003 angefangen und 2009 endlich verteidigt. Das war dann doch schon deutlich länger als 6 Monate...

Linda.1001
21.04.2014, 12:28
Hi zusammen,
gibt es hier Leute unter uns, die Pharmazie nur als zweite Wahl studieren, weil sie etwa für Medizin keine Zulassung bekommen haben?
Und wenn ja seid ihr mit eurer Wahl zufrieden? Ich kenne in meinem Semester zwei Leute, die nun nach dem 2. Semester (man bemerke "dem OC-Semester") genau aus diesem Grund abgebrochen haben. Sie wollten eigentlich Medizin studieren, aber haben aufgrund der NC-Hürde nur eine Zulassung für Pharmazie erhalten. Ende vom Lied. Sie sind dermaßen angenervt von der Chemielastigkeit in Pharmazie, dass sie nun abbrechen.
Vielleicht gibt es aber auch gegenteilige Erfahrungen?! Der Thread kann hiermit vielleicht potenziellen 2.-Wahlstudierenden als Wegweiser dienen.

Ich bin einer von eben jenen. Ich habe genau aus diesem Grund abgebrochen, aber nicht wegen Chemie sondern wegen Statistik :D Nunja, ich studiere jetzt zwar noch in der Vorklinik Medizin,aber hätte ich gewusst dass ich vom Regen in die Traufe komme, wäre ich wohl dabei geblieben. :-))

astrophys
21.04.2014, 16:35
Na ja, ne Freundin von mir hat 2003 angefangen und 2009 endlich verteidigt. Das war dann doch schon deutlich länger als 6 Monate...

Solche Zeitangaben sind nichtssagend. Vollzeit ist nunmal was anderes als Teilzeit...

*Neuritis Ulcerosa*
21.04.2014, 16:48
Solche Zeitangaben sind nichtssagend. Vollzeit ist nunmal was anderes als Teilzeit...

Na bei ihr wars ja auch Teilzeit. So viel zu: der durchschnittliche Mediziner ist in 6 Monaten fertig...

la Valentina
21.04.2014, 16:55
Eben. Es ist einfach nicht wahr, dass medizinische Doktorarbeiten im Durchschnitt nicht länger als 6 Monate dauern.
Da könnte man jetzt außerdem noch anführen, dass das Pharmaziestudium ja kürzer ist als das Medizinstudium und allein deswegen für Mediziner meist die Notwendigkeit besteht, die Diss schon während des Studiums zu beginnen, da eine Diss während der Weiterbildung zu schreiben äußerst schwierig ist.
Je nach Studienort kann es auch schon mal ein paar Jahre dauern, bis man überhaupt eine annehmbare Doktorarbeit findet. Und, was auch sicher nicht ganz uninteressant ist, medizinische Doktorarbeiten werden eigentlich nicht bezahlt.
Wie ist das bei den Pharmazeuten?

*Neuritis Ulcerosa*
21.04.2014, 17:15
Wie ist das bei den Pharmazeuten?

Wir dürden erst nach dem Studium und bei uns gibt´s Geld :-)) Aber mal ehrlich: das ist dann ja wohl auch mehr als recht, wenn man sich zwischen 3 und 4 Jahren fulltime der Forschung widmet. Allzu rosig ist die Bezahlung aber auch nicht. Meist hockt man auf einer halben Assistentenstelle und geht mit ca. einem Tausender aus dem Monat raus (ich würde sagen, da ist das Assistenzarztgehalt doch deutlich üppiger). Und weil einen die Laborarbeit natürlich nicht adäquat auslastet, darf man sich wenn man Glück hat nebenher noch mit den Studenten herumschlagen, die man in Praktika betreuen darf. Die meisten machen nebenher noch Vertretungsdienste (Nacht und Wochenende) in einer Apotheke ihres Vertrauens, um das Gehalt etwas aufzubessern. Damit die Profs sehen, dass man es mit den Forschungsambitionen auch ernst meint, wollen sie an manchen Unis auch noch, dass man vorher eine Diplomarbeit geschrieben hat. Das geht zwar im Rahmen des PJs, allerdings kommt während dieses (mind.) halben Jahres auch kein Geld in die Kasse.

Doktorarbeit geht theoretisch mit Abschluss des Studiums. Das PJ abgeleistet muss man dafür nicht haben. Manche Leute mit genug Selbstbewusstsein dass sie denken, die Uni warte nur auf sie, lassen das PJ dann tatsächlich sausen und promovieren gleich. Die meisten machen aber erst das PJ, um die Approbation zu kriegen und notfalls auch woanders arbeiten zu können, falls es mit der Forschung nicht klappt.

Edit: Allerdings glaube ich, dass man als Mediziner doch leichter an eine Doktorarbeit kommt - eben weil für das entsprechende Institut nicht das Erfordernis besteht, den Doktoranden zu entlohnen. Das ist ja bei den meisten Projekten das größte Problem :-(

EVT
21.04.2014, 20:41
Ich bin einer von eben jenen. Ich habe genau aus diesem Grund abgebrochen, aber nicht wegen Chemie sondern wegen Statistik :D Nunja, ich studiere jetzt zwar noch in der Vorklinik Medizin,aber hätte ich gewusst dass ich vom Regen in die Traufe komme, wäre ich wohl dabei geblieben. :-))

statistik in pharmazie? meinst du den matheschein am anfang?
und jetzt bei medizin kann dich ja mathe nicht mehr stoeren ;-)

und mal ganz ehrlich: welcher mediziner würde promovieren, wenn er nach dem studium mindestens drei jahre für 1000 euro im labor stehen müsste?
in welchem fach kommt man leichter an einen doktor als in medizin? wo kann man schon im studium anfangen und fertig werden?
ingenieure machen sich auch über medizin doktorarbeiten lustig.

Minoo
23.04.2014, 21:14
Ich bin einer von eben jenen. Ich habe genau aus diesem Grund abgebrochen, aber nicht wegen Chemie sondern wegen Statistik :D Nunja, ich studiere jetzt zwar noch in der Vorklinik Medizin,aber hätte ich gewusst dass ich vom Regen in die Traufe komme, wäre ich wohl dabei geblieben. :-))

Hi Linda, ah was. Du hast also erst mit Pharmazie begonnen, obwohl du eigentlich Medizin studieren wolltest? Aber umso besser dann, dass du jetzt bei Medizin gelandet bist.
"Vom Regen in die Traufe zu kommen" würde ich vielleicht gar nicht so sehen. Ich habe immer wieder gehört, dass das Hauptstudium (Klinik nennt ihr das glaube ich) wesentlich besser werden soll. Auf Pharmazie bezogen sind meine persönlichen Erfahrungen genau das Gegenteil. Das Grundstudium ist derbe hart und das Hauptstudium wird noch viel härte. Gerade das 7. und 8. Semester, in dem man eh schon total ausgelaugt ist, hauen nochmal richtig rein. Von daher bist du nun vielleicht besser dran.

StuartProwerFaktor
15.07.2014, 09:40
Das Problem an der ganzen Geschichte ist - was glaube ich viele falsch einschätzen - folgendes:

Wenn man wirklich Medizin studieren will, dann ist Pharmazie nicht 2te sondern eher 3te Wahl. Mal folgender Vergleich um das klar zu machen: Wenn ich Bundesliga spielen will, dann ist ein Lokalverein wohl kaum erfüllend und befriedigend.

Die Stundenplände überschneiden sich nur teilweise und das auch nur formal. Pharmazie ist ein Studiengang welcher primär auf Chemie ausgerichtet ist, es dabei aber nicht schafft diese verständlich und umfassend zu vermitteln - an dieser Stelle entsteht also für den Studierenden keinerlei "inhaltliche Befriedigung". In Der Medizin hingegen werden diese "Ballastfächer" 1-2 Semester gelehrt und man macht dann auch wirklich Medizin und erlangt auch ein gewisses Verständnis.
Dies ist meiner Meinung nach auch der Punkt mit dem größten Frustpotential; Man studiert Semester um Semester (Pharmazie) und fragt sich immer wieder aufs Neue: "Was hab ich eigentlich gelernt/Was kann ich eigentlich?" - Für mich war die Antwort immer sehr ernüchternd ...

Mal davon ab ist die Medizin auch vom ganzen Ablauf wesentlich entspannter, da man erheblich mehr Freizeit hat. Sofern man Vorlesung Vorlesung sein lässt und auch nur für Referate und den ganzen Quatsch das nötigste tut, hat man problemlos die Zeit 20 Stunden zu arbeiten oder was auch immer zu machen ...

LG von jeman der beides studiert (hat).

cavalorn
15.07.2014, 12:41
Reichlich daneben dein Vergleich mit der Bundesliga/mit dem Lokalverein... Klingt so als wäre Pharmazie die "Schmalspurmedizin".
Dennoch, wer gerne Medizin studieren würde aber keinen Platz bekommt, der ist doch mit Humanmedizin besser beraten. Auch was die Chancen auf einen Quereinstieg angeht...

Stuart, hast du eins von beiden bereits fertig studiert? Oder bist du Wechsler..

StuartProwerFaktor
15.07.2014, 12:48
Ich habe Pharmazie fertig studiert.

Quereinstieg kann man vergessen, da man einen Schein zu wenig anerkannt bekommt.

cavalorn
15.07.2014, 13:35
Habe mich oben verschrieben, meinte natürlich Humanbiologie als Brücke zu Medizin.

Einen Schein zu wenig? Für welches Fachsemester? Für das 2. FS bekommt man genug angerechnet. Fürs 3. FS fehlen 2 große oder 3 kleine Scheine, ja.
Man hat also die Chance auf den Quereinstieg. Man braucht nur Glück da man ja nicht der einzige Bewerber ist..
Aber ist ja hier off topic

EVT
15.07.2014, 21:56
Das kann man so pauschal nicht sagen, kommt auf die Uni an.

Phosphorsalzperle
16.07.2014, 22:23
Habe mich oben verschrieben, meinte natürlich Humanbiologie als Brücke zu Medizin.
Mit Humanbiologie sitzt du doch hinterher auch arbeitslos auf der Straße. Da spiele ich doch lieber im "Lokalverein", um deine Methapher aufzugreifen. (Die ich übrigens nicht nur schelcht, sondern auch falsch finde.) Zu wenig Chemie? Wo hast du denn Pharmazie studiert? Ich habe mega viel Chemie und das auch auf ziemlich hohem Niveau. Sagt zumindest ein Freund von mir, der Chemie studiert. Ich stimme dir zu, dass man sich öfter mal fragt, wozu lerne ich das. Ich denke aber, dass der Grund darin liegt, dass Pharmazie eben ein breites Fachgebiet ist, bei dem man sich anfangs viel Handwerkszeug aneignen muss. Hat man aber erstmal seinen Werkzeugkasten gefüllt, lässt sich damit auch auf Ebene der "Bundesliga" arbeiten.

Hanno04
18.07.2014, 14:36
für pharmazie bewerben sich ca 2 Leute auf einen studienplatz und bei medizin sind es vier. liegt doch nahe, dass pharmazie da zweite wahl ist. wäre mein abi nun sau gut, dann würd ich mich auch für medizin bewerben. aber es wird auch sicher genug leute geben, die pharmazie als erste wahl studieren.

Angii_ka
19.07.2014, 19:04
hallo Leute,
ach ich weiß ja nicht. finde dass pharmazie nicht so viel mit medizin zu tun hat weil im studizm ganz andere schwerpunkte gelegt werden. pharmazie ist hamma viel chemie.... und medi hat da ganz andere schwerpkt. klar haben die berufe einiges gemeinsam. aber leute die eigl ärzte werden werden schbell feststellen dass es in ner apotheke was ganz anderes ist als zb ne praxis zu haben.
denke ich zumindest....