studentenverbindungen

[DrJoa]

hallöchen,

da ja jetzt grad ganz groß über den göttinger asta diskutiert wurde bezüglich der studentenverbindungen usw. würde ich gerne mal wissen wie ihr das so seht. findet ihr die diskriminierend? sind bei euch viele leute in studentenverbindungen? kennt ihr welche die auch frauen aufnehmen?

bin mal gespannt wie ihr da so zu steht.

vg Jo

[Gesocks]

Natürlich gibt es weibliche (und gemischte) Studentenverbindungen.
Was ist mit "diskriminierend" gemeint? Diskrimination wird selbstverständlich geübt, fängt bei den Aufnahmebedingungen an. Mit Diskriminierung wird ganz unterschiedlich umgegangen. Alles eine Frage von Dachverband, individuellen Satzungen und Mitgliedern.

[Viehdoc]

Hallo Jo,

bei uns in Hannover kenne ich nur eine gemischte, aber von ner reinen Frauen-Verbindung hab ich noch nie gehört. Es ist schon diskriminierend, dass in bestimmten Verbindungen keine Frauen aufgenommen werden oder nur katholische Studenten oder so. Das ist ja schon ein bisschen wie aus einem anderen Jahrhundert und ich denke, dass auch die Verbindungen da so langsam mal umdenken müssen. Gerade in der Tiermedizin mit dem riesigen Frauen-Anteil ist das einfach nur noch Blödsinn, als wenn die Männer sich zusammenrotten müssten.
Andererseits denke ich mir: sollen se doch machen was sie wollen, es gibt ja sogar schon Frauen-Studiengänge (z.B. für Informatik) - ganz ehrlich? - das ist finde ich genauso diskriminierend den Männern gegenüber. Ich persönlich hatte nie das Bedürfnis zu so einer Verbindung zu gehören, auch wenns ja angeblich Vorteile bezüglich Vitamin B usw. hat...
Bei uns im Semester gibt es schon einige, die in ner Verbindung sind. Aber ich finde, dass das ganz normale, nette Menschen sind, die keine Anti-Frauen-Haltung oder so an den Tag legen. (Wär ja auch schön blöd in unserem Studiengang mit 90% Frauen ;)). Vielleicht findet da ja irgendwann mal ein umdenken statt.

Liebe Grüße

[SuperGabi]

Habe bisher von keinen Verbindungen bei uns gehört

[Gesocks]

[...] bei uns in Hannover kenne ich nur eine gemischte, aber von ner reinen Frauen-Verbindung hab ich noch nie gehört. Es ist schon diskriminierend, dass in bestimmten Verbindungen keine Frauen aufgenommen werden oder nur katholische Studenten oder so. Das ist ja schon ein bisschen wie aus einem anderen Jahrhundert und ich denke, dass auch die Verbindungen da so langsam mal umdenken müssen. [...]
Doch, bei euch gibt's die Victoria. Und das Verbindungswesen ist aus einem anderen Jahrhundert.
Aber warum sollte eine männliche Verbindung Frauen aufnehmen oder umgekehrt? Ein Anspruch der Sache ist es, unter Männern zu sein, und den finde ich überaus legitim. Konfessionelle Diskriminierung sehe ich auch nicht. Warum sollte ein überzeugter Protestant sich einem katholischen Lebensbund hingeben, geschweige denn hingeben dürfen? Wenn jemand Evangelisches unbedingt ans katholische Verbindungswesen will, dann kann er konvertieren.

[ehemaliger User_25062015]

Da ich ein Semester lang in GÖ studiert hab, hab ich da auch ein bisschen was von diesen Studentenverbindungen mitbekommen. Dass die teilweise keine Frauen aufnehmen..mein Gott, sollen sie doch, wen juckt das. Mich zumindest nicht. Und was man so von der ein oder anderen Verbindung gehört hat, ist diese Diskriminierung auch das kleinste Übel.. (auch wenn ich wie gesagt, das Ausschließen eines bestimmten Geschlechts aus einer Verbindung jetzt für nicht ganz so tragisch halte wie manch andere..wie Gesocks gesagt hat, wenn ihr Anspruch ist "unter Männern zu sein"..joa dann is das halt so. Muss man wohl akzeptieren.).

[Strodti]

Solange Geschlecht, sexuelle Orientierung, Nationalität, Wehrdienstverweigerung, Religion oder rassistische Kriterien bei der Aufnahme eine Rolle spielen finde ich diese Vereine zutiefst verabscheuungswürdig. Dazu kommen irgendwelche intransparenten Seilschaften, da werden Jobs zugeschustert. Weiter kotzt mich das elitäre Weltbild an.

[McDübel]

Mir sind solche Verbindungen ja auch fast ein wenig "unheimlich"...weiß auch nich...:-oopss
Aber wer's brauch...

[Muriel]

Den Grundgedanken, dass die "alten Herren" den Jungen helfen (günstige Wohnmöglichkeiten auf den Verbindungshäusern, Vermittlung von Praktika etc), finde ich völlig ok. Den ganzen von Strodti genannten Rest finde ich ebenso zum Kotzen.

[Viehdoc]

Den Grundgedanken, dass die "alten Herren" den Jungen helfen (günstige Wohnmöglichkeiten auf den Verbindungshäusern, Vermittlung von Praktika etc), finde ich völlig ok. Den ganzen von Strodti genannten Rest finde ich ebenso zum Kotzen.

Ja wie gesagt das finde ich auch in Ordnung, trotzdem finde ich das Denken ziemlich veraltet. Es wär doch schön wenn auch die Frauen auf diesem Weg an ein bisschen Vitamin B kommen würden. Es ist ja nunmal so, dass die guten Stellen und Praktikumsplätze unter der Hand weggehen.
Aber ich hätte auch nicht das Bedürfnis zu so ner schlagenden Verbindung zu gehören, das find ich totalen Blödsinn.
Aber wie du sagst, der Grundgedanke ist gar nicht so schlecht ;).

[Gesocks]

Solange Geschlecht, sexuelle Orientierung, Nationalität, Wehrdienstverweigerung, Religion oder rassistische Kriterien bei der Aufnahme eine Rolle spielen finde ich diese Vereine zutiefst verabscheuungswürdig. [...]
Wie gesagt, warum nicht nach Religion bzw. Konfession und Geschlecht diskriminiert werden sollte, sehe ich nicht.
Wehrdienstverweigerung juckt mich auch nicht. Ich identifiziere mich überhaupt nicht mit irgendwelchem Veteranentum und hätte keinerlei Lust mich einem Verein anzuschließen, der das offensichtlich tut. Umgekehrt genauso.
Der Rest spielt in einigen Verbindungen und sogar Dachverbänden eine Rolle, ist aber kein gemeinsames Merkmal der Studentenverbindungen.
Ich bin übrigens über einen Schwarzen drangekommen, Schwule trifft man reichlich. Ob ich mich mal durchringe beizutreten ist ungewiss - eher nicht.

EDIT:
Stimmt, in einigen Sparten, einigen Unternehmen erst recht, hat man als Verbindungsstudent große Networkingvorteile. Ich finde es aber unverhältnismäßig, mit diesem Argument Verbindungsprinzipien (z.B. "männlicher, katholischer Lebensbund") aushebeln zu wollen.

[EVT]

es gibt auch frauenverbindungen und nicht-schlagende verbindungen, es sind nicht alles burschenschaften ;-) aber die praegen wohl das bild in der oeffentlichkeit.
bei den maennerverbindungen kann man als frau aber auch als gast mitgehen zu manchen veranstaltungen.

anderswo hat man auch networkingvorteile, parteien, alle moeglichen anderen gruppen und vereine, an der uni, von der schule, freunde und verwandte...

[Absolute Arrhythmie]

Hier gibt es einige Verbindungen, aber ich hätte null Interesse daran dort mit zu machen, selbst wenn die mich nehmen würden.

[Elvira93]

Hallo ihr,

also ich hab mich noch nicht so richtig viel damit beschäftigt, weil ich finde, dass man sich genügend engagieren kann und dadurch Kontakte knüpfen kann. Dafür braucht man ja nicht zwingend so eine Verbindung. Hab auch keine Lust da zu irgendwelchen Aktivitäten "gezwungen" zu werden, aber wems gefällt, der kanns ja gerne machen.
Und ich finde auch, dass man sich trotzdem im AStA engagieren kann, schließlich tut man da was für die Studenten und solange die das nicht als "Sprachrohr" missbrauchen, find ichs völlig ok. So wie ich das mitbekommen habe, ists zum Beispiel bei uns an der Uni nicht so weit her mit dem Engagement, es sind halt immer die gleichen Leute, die das machen. Und ich finds einfach gut, wenn jemand noch freiwillig neben der Uni sowas macht.

LG Steffi