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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innere Medizin: Schwerpunkt-Zeit vor Basisweiterbildung?



Mike84
26.04.2014, 16:26
Hi liebe Kollegen,

seit längerem beschäftigt mich eine Frage zum Ablauf meiner Weiterbildung:

Ich arbeite im Moment in der Kardiologie der CA hat die volle WB-Ermächtigung für Kardio, und besitzt zusammen mit den anderen internistischen Kliniken die Befugnis 36 Monate Basisweiterbildung.

Ich bin jetzt etwa 12 Monate nur in der Kardio gewesen, ohne Rotation und wechsele zum September das Bundesland. Mein Berufsziel ist zunächst der allgemeine Internist (60 Monate).

Bekanntermaßen besteht ja die Ausbildung zum Internisten aus 36 Monaten Basisweiterbildung stat. Innere + 24 Monate in den Facharztkompetenzen, wovon man in den 12 Monaten mind. zwei verschiedene machen muss.

Jetzt die Frage: Ich würde mir gerne meine 12 Monate Kardio als WB-Zeit in der Facharztkompetenz anrechnen lassen. Die 36 Monate Basisweiterbildung werde ich dann zum Stellenwechsel absolvieren.

Geht das so, also kommt es nur auf die Zeiten an? Oder muss man sich auch an die Reihenfolge halten, dass heißt erst Basisweiterbildung und dann WB im Schwerpunkt?

LG, wür mich freuen wenn jmd. da eine Idee hat

Kackbratze
26.04.2014, 16:48
Die Idee dazu besteht darin, die jeweils zuständigen Ärztekammern anzurufen und dort nachzufragen, da das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt wird.

Rico
26.04.2014, 17:28
Also bei mir (BaWü) war es kein Problem Inhalte der Fachweiterbildung und "common trunk" zu mischen. Ist ja auch fast nicht anders praktikabel, wenn man jetzt z.B. Gastroenterologie machen will, von einer Gastroenterologie eingestellt wird und dann erstmal drei Jahre nicht in der Gastroenterologie arbeiten dürfte. Da macht sich ja auch der Chef total beliebt, wenn er seine Berufsanfänger immer an die anderen Abteilungen zur Rotation vertickert und wenn die dann fit sind, dann dürfen sie wiederkommen. :-D

Manche ÄKs (glaub z.B. Berlin) sind ein bissle komisch mit der Intensivzeit, die da nicht in den ersten zwei Jahren sein darf - was gerade in der Kardio relevant sein kann, weil da ja einige einen Teil ihrer Intensivzeit auf Wachstationen/CPUs ableisten und das kann man ja bei entsprechender Einarbeitung schon nach meinetwegen eineinhalb Jahren machen...

Aber wie schon gesagt, im Zweifel die eigene LÄK am besten per Mail anfragen, dann hat man was schriftliches...

herrdoktor0815
27.04.2014, 09:42
Frage dich zuerst wie deine langfristige Perspektive aussieht. Klinik oder Niederlassung. In der Klinik ist eine Spezialisierung immer sinnvoller. Bei der Niederlassung ist die Antwort schwierig. Eine Niederlassung z.B. als Kardiologe ist sehr schwierig, weil fast alle (alle ? ) Planbezirke gesperrt sind. Hier rate ich zur Kombi Allgemeinarzt oder Allgemein-Internist mit spezialisierten Internist, um optimal an den Markt angepasst zu sein. Die Spezialisierung ist wirtschaftlich immer sinnvoller. Bleibe lieber 2-3 Jahre länger in der Klinik und verbreitere dein Spektrum. Niemand kann abschätzen, wie der Markt sich die nächsten Jahrzehnte weiterentwickelt. Nicht frühzeitig festlegen ist eine kluge Entscheidung !!!

Rico
27.04.2014, 11:30
Frage dich zuerst wie deine langfristige Perspektive aussieht. Klinik oder Niederlassung. In der Klinik ist eine Spezialisierung immer sinnvoller. Bei der Niederlassung ist die Antwort schwierig. Eine Niederlassung z.B. als Kardiologe ist sehr schwierig, weil fast alle (alle ? ) Planbezirke gesperrt sind. Hier rate ich zur Kombi Allgemeinarzt oder Allgemein-Internist mit spezialisierten Internist, um optimal an den Markt angepasst zu sein. Die Spezialisierung ist wirtschaftlich immer sinnvoller. Bleibe lieber 2-3 Jahre länger in der Klinik und verbreitere dein Spektrum. Niemand kann abschätzen, wie der Markt sich die nächsten Jahrzehnte weiterentwickelt. Nicht frühzeitig festlegen ist eine kluge Entscheidung !!!Das kann man so pauschal aber nicht sagen:
Es kommt - wie immer - drauf an, was das für eine Klinik bzw. Praxis sein soll. Wenn er Kardiologe werden will, wieso soll er da einen Allgemeinmediziner machen? Wenn er in eine kardiologische Praxis will, dann ist der FA für Innere und Kardio genau das richtige. Und wie es mit Planstellen aussieht ist ja auch nicht so wichtig, man kann ja auch erstmal als angestellter Arzt anfangen und nach ein paar Jahren einsteigen oder übernehmen.
Und die Spezialisierung ist auch in der Klinik auch nicht pauschal besser. Gerade in kleineren Kliniken oder in den Zentralbereichen eines größeren KHs (INA, ITS) muss man z.B. als Hintergrund-OA das ganze Spektrum der Inneren beherrschen.

Man muss sich halt überlegen was man will und was man dafür braucht und das dann durchziehen. :-meinung
Wenn dann was nicht klappt, dann kann man immer noch einen Plan B durchziehen, aber von vornherein Plan A vermeiden, weil der nicht klappen könnte und parallel Plan A-C umzusetzen ist eher nicht so sinnvoll.

Evil
27.04.2014, 11:33
Sorry, herrdoktor, aber was Du schreibst, stimmt mal wieder nicht wirklich.
Wo die Niederlassung schwierig ist, hängt 1. von der Region ab (Metropolregionen vs ländliche Gebiete) und betrifft 2. Allgemeininternisten wie Spezialisten gleichermaßen. Zudem nützt Dir eine Spezialisierung nichts mehr, wenn Du Dich erst auf einem allgemeinen Sitz niedergelassen hast.

Abgesehen davon hat das mit der Fragestellung nichts zu tun, denn es ging ja nicht darum, ob einen Spezialisierung gemacht wird, sondern nur in welcher Reihenfolge.

herrdoktor0815
27.04.2014, 12:14
Ich beobachte Folgendes. Typisch z.B. für Rheumatologen. Man lässt sich als Hausarzt nieder. Arbeitet aber faktisch als Partner eines z.B. Rheumatologen. Beantragt dann nach einem Jahr eine Sonderbedarfszulassung. Klappt sehr gut. Die Situation ist komplex und schwierig. Der Einstieg in eine Kardiologenpraxis erfordert faktisch, das einer in der Praxis aufhört. Nicht ganz so einfach. Alternativen sind sicherlich sinnvoll.

Rico
27.04.2014, 13:30
Und was genau soll das Beispiel mit dem Rheumatologen jetzt illustrieren? Versteh ich irgendwie nicht... :-nix

Abgesehen davon kann man ja nach 6 Jahren, wenn man seine Spezialisierung hat und es dann tatsächlich nicht mit dem Wunsch-Ziel klappt immer noch Alternativen ergreifen, grad der Allgemeinmediziner ist ja auf einen Internisten schnell draufgesattelt. Das ist zeitlich auch kein Unterschied zu Deinem Doppelfacharzt. Dafür ist man nach 6 Jahren aber schon FA, kriegt mehr Geld und hat die ganze Zeit noch die Möglichkeit in die gewünschte Niederlassung zu wechseln falls sich doch was ergibt.

herrdoktor0815
27.04.2014, 13:40
Gut. Das entspricht genau meinen Vorstellungen.

Evil
27.04.2014, 16:53
Beantragt dann nach einem Jahr eine Sonderbedarfszulassung. Klappt sehr gut.
Nope. Sonderbedarfszulassungen bekommst Du nur in Gebieten mit Mangelversorgung, und wie der Name schon sagt, ist da sowieso ein Mangel, d.h. da kannst Du Dich direkt niederlassen.
In Gebieten mit Überversorgung bekommst Du keine Sonderbedarfszulassung.

herrdoktor0815
27.04.2014, 17:28
Das Problem besteht darin, dass die Facharztinternisten eine gemeinsame Gruppe bilden. Der Planbezirk kann z.B. für Rheumatologen gesperrt sein, obwohl es dort gar keinen oder zu wenig Rheumatologen gibt. Dann kann man die Sonderbedarfszulassung beantragen. Das gilt natürlich auch für alle anderen internistischen Subspezialitäten.

Mike84
30.04.2014, 08:11
Guten Morgen,

ich hab mich jetzt noch mal schlau gemacht - in der Tat ist es hier am besten kurz bei der zuständigen Ärztekammer anzurufen und im Anschluss noch aml eine kurze Mail als schriftliches Gedächtnis zu schreiben.

In meinem Fall ist es kein Problem den Schwerpunkt vor der ´Basisweiterbildung zu absolvieren, es geht hier also nicht um die Reihenfolge, sondern auschließlich um die Zeiten. Nach Auskunft meiner zukünftigen Ärztekammer gibt es aber auch Kammern die das anders und sehr rigide hand haben --> also kurzer Anruf empohlen :-)

la Valentina
01.05.2014, 10:51
Ggf. Kann da auch ein Blick in die WBO der jeweiligen LÄK helfen, da steht das, zumindest bei meiner, auch ziemlich ausführlich drin.