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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reaktion auf Kontrastmittel



Knifee
11.05.2014, 12:49
Hallo,

habe mal eine allgemeine Frage.

Ein Patient hatte schon mal eine Angio-MRT gehabt, muss demnächst wieder zur Angio des Schädels und hatte bei der ersten Gabe etwas Übelkeit und "kribbeln" verspürt. Ich weiß, Gadolinum ist verträglicher als Kontrastmittel mit Jod-Zusatz, trotzdem habe ich eine Frage. Und zwar:

Ich habe einpaar Studien gelesen, die dazu raten, wenn leichte Überfindlichkeitsstörungen aufgetreten sind, mit Cortison ( Prednisolon 30 mg) 12 Stunden vor der Kontratmittelgabe zu verabreichen.

Was meint ihr? Eher nützlich, oder nicht?

Und wie sieht es unmittelbar vor der Untersuchung mit der Gabe von Antihistaminika ( Fenistil, Ranitidin)?

Grüße

FirebirdUSA
21.05.2014, 14:29
Ein Patient hatte schon mal eine Angio-MRT gehabt, muss demnächst wieder zur Angio des Schädels und hatte bei der ersten Gabe etwas Übelkeit und "kribbeln" verspürt. Ich weiß, Gadolinum ist verträglicher als Kontrastmittel mit Jod-Zusatz, trotzdem habe ich eine Frage. Und zwar:

Ich habe einpaar Studien gelesen, die dazu raten, wenn leichte Überfindlichkeitsstörungen aufgetreten sind, mit Cortison ( Prednisolon 30 mg) 12 Stunden vor der Kontratmittelgabe zu verabreichen.

Was meint ihr? Eher nützlich, oder nicht?

Und wie sieht es unmittelbar vor der Untersuchung mit der Gabe von Antihistaminika ( Fenistil, Ranitidin)?

Grüße

1. Übelkeit kann ein Symptom einer allergischen Reaktion sein, es gibt aber auch eine "direkte" Übelkeit auf KM-Gabe.
2. Wenn du auf ein KM allergisch reagierst sind die Reaktionen meist ähnlich dramatisch, jedoch ist es auf jodhaltige KMs häufiger.
3. Die laut ESUR Leitlinien korrekte Prämedikation ist tatsächlich 12 und 2h vor KM-Gabe eine orale Kortisiongabe von 30 mg Prednisolon (oder Methylprednisolon 32 mg).

Fenistil/Ranitic i.v. wurde bisher meist gemacht (und wird auch weiterhin gemacht), ob es tatsächlich hilft weiß aber keiner und in den ESUR Leitlinien wird Fenistil/Ranitic auch nicht mehr zur Prämedikation erwähnt. Auch hier muss die Gabe aus pharmakokinetischen Aspekten ca. 20 Minuten vor der KM-Gabe erfolgen damit die Histaminrezeptoren auch abgesättigt werden können.

Grundsätzlich würde ich auf ein anderes MRT-Kontrastmittel wechseln, ich hatte schon Patienten die auf ein gadolinumhaltiges KM reagiert haben und auf ein weiteres nicht.