Logbücher von verschiedenen Arbeitgebern

[Schlafmützchen]

An die jenigen von euch, die ihre Weiterbildungszeit bei verschiedenen Arbeitgebern verbracht haben: Hattet ihr von jedem Arbeitgeber ein extra Logbuch oder habt ihr alles in eins eintragen lassen?
Die Ärztekammer ist sich da nicht so ganz sicher wie es am besten ist. Es war sowieso sehr schwierig brauchbare Informationen zu bekommen, was wie bescheinigt werden soll.
Der letzte Arbeitgeber liegt in einem anderen Bundesland, davon hätten sie schon gerne ein extra-Logbuch, aber ob die beiden anderen ihre Einträge nun in ein gemeinsames Logbuch oder jeder einzeln machen sollten blieb offen. Bei Arbeitgeber Nr. 2 war ich nur recht kurz und die haben mir noch gar nichts bescheinigt, insofern liese sich das noch flexibel Handhaben.

[Evil]

Ich habe in mehreren Kliniken in Westfalen und in Bayern gearbeitet und mir alles in einem einzigen Logbuch bescheinigen lassen, das war für die Zulassung zur Facharztprüfung in Westfalen-Lippe überhaupt kein Problem.

[Schlafmützchen]

Danke Evil!

Ich dachte eigentlich auch, dass einfach alles in ein Logbuch kommt, aber der Mensch von der ÄK war sich da total unsicher und wollte dann zumindest die verschiedenen Bundesländer getrennt haben. Dann soll ich aber alles wieder in einer Tabelle zusammen fassen. Das wird wohl noch lustig... :-keks

[Feuerblick]

Ich hatte zwei Logbücher. War auch kein Problem :-)

[Lakemond]

Bei verschiedenen ÄK würde ich auch mehrere Logbücher nehmen. Wahrscheinlich ist es aber egal, wird so oder so anerkannt.

[Rico]

Diese Logbücher sind eh ein Mist. Wieder nur 1000 Unterschriften zum Sammeln und für den Kandidaten Arbeit, den Unterschreibern hinterher zu rennen.
Sollte ja eigentlich die Qualität der Weiterbildung verbessern, aber mal ehrlich, wer hat sich mit dem Logbuch nach 4 Weiterbildungsjahren vor den Chef gestellt und gesagt: "Schauen Sie mal, da fehlen mir noch ganz viele Dinge für den FA, jetzt wird es aber langsam mal Zeit."
De facto verkompliziert es nur die Anmeldung zur Prüfung, weil es nochmal was ist, was die Ärztekammer bekritteln kann ("auf Seite 13 fehlt eine }-Klammer, die deutlich macht, dass sich die Unterschrift auf mehrere Felder bezieht" - "Eigentlich müsste jede Untersuchungszahl einzeln unterschrieben sein...")

[Bronkhorst]

Bei mir ist es ganz seltsam... Ich habe nun 4,5 Jahre beim selben Arbeitgeber gearbeitet. Der ist ein ganz Cleverer, denn er hält sich seine Assitenten ein paar Jahre länger, in dem er jedes Jahr eine im Weiterbildungsgespräch solange abprüft, bis man eben mal etwas nicht weiss. Dann heisst es: "Tja, so kann ich aber ihnen kein Weiterbildungszeugnis ausstellen"... also beliben die Assistenten eben solange, bis das Logbuch vollständig ausgefüllt ist.
Ich wollte das Spiel aber nicht mitspielen und will jetzt nach 4,5 Jahren Neurologie weitermachen mit dem Pflichtjahr Psychiatrie.
Nun behauptet mein Chef, dass ich noch Lücken hätte und er mir kein Weiterbildungszeugnis ausstellen könne. Dabei geht es nur um inhaltliche Dinge und nicht den Teil, der so und so viele Untersuchungen (Duplex, EEG etc.) belegt. Die hat er einfach ausgefüllt, ohne nachzuschauen, ob ich wirklich die geforderte Untersuchungsanzahl nachweisen kann.

Er will mir auch kein Logbuch aushändigen..... Was mache ich? Darf er mir mein Logbuch und auch mein Weiterbildungszeugnis verweigern?

[Brutus]

Ohhh, Dein Chef bewegt sich aber auf ganz dünnem Eis. Einfach mal bei der Kammer nachhaken.
Das dürfte dort sicher nicht soooo gut ankommen...
Das Logbuch kannst Du Dir selbst ausfüllen. Die Teile kann man sich auf den Kammerseiten runterladen.
Und ein Weiterbildungszeugnis MUSS er Dir ausstellen. Dazu ist er nach der Weiterbildungsordnung verpflichtet.

[Bronkhorst]

Okay, danke. Ich hab schon die Landesärztekammer angeschrieben, mal sehen, was die dazu zu sagen haben.

[Rico]

Außerdem ist Dein Chef ja verpflichtet Dich weiterzubilden wenn er Dich als Weiterbildungsassistentin beschäftigt, denn der Zweck Deiner Anstellung (und auch der Grund der Befristung, die Du vermutlich hast) ist ja die Weiterbildung. :-notify
Also darf Dein Chef nicht nur traurig kucken, wenn er meint, dass sein Weiterbildungsassistent für seinen Ausbildungsstand noch zu wenig weiß, sondern muss diese Lücke aktiv zu schließen versuchen.
Und wenn alle (oder ein Großteil) seiner Assistenten nicht in der benötigten Zeit die Facharztreife erlangen, dann scheint das ein strukturelles Problem des Weiterbilders zu sein und die Ärztekammer könnte ja mal prüfen, ob er die Weiterbildungsermächtigung denn zurecht hat und in der Lage ist, die Weiterbildung überhaupt durchzuführen.

Wie Brutus sagt: ganz dünnes Eis.

[Relaxometrie]

Warum sprecht Ihr von "dünnem Eis"? Wenn ich diese Ausdrucksweise richtig verstehe, bedeutet sie, daß ein Sachverhalt zwar fast illegal ist, aber mit viel gutem Willen und Interpretation gerade eben noch in die Legalität gedrückt werden kann.
Das Verhalten eines Chefarztes, Logbuch und Weiterbildungszeugnis zu verweigern, ist mMn allerdings schon illegal.

[Rico]

Warum sprecht Ihr von "dünnem Eis"?Nee, das heißt soviel wie dass es eigentlich nicht geht und nur deshalb gut geht weil alle Beteiligten still halten, sobald aber einer einen kleinen Hüpfer tut bricht das Eis. :-))

[Bronkhorst]

Ja, hab schon einen Hüpfer gemacht, mal sehen, was die von der Landesärztekammer zu erzählen haben. Wenn die mir nicht so recht helfen wollen (was andere Kollegen schon von meiner Klinik erzählt haben, die das gleiche Problem hatten), dann gibt es Gott sei es gedankt, noch den Marburger Bund, bei dem ich ja...Gott sei es gedankt... Mitglied bin