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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankenpflegepraktikum vorm Zahnmedizinstudium sinnvoll?



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zahnfee_to_be
25.05.2014, 12:22
Hey,
ich überlege mir gerade, wie ich die Zeit nach meinem Abitur bis zum Beginn des Zahnmedizinstudiums möglichst sinnvoll nutzen könnte.
Die Humanmedizinstudenten müssen ja ein Krankenpflegepraktikum machen. Darf man das auch als Zahnmediziner machen beziehungsweise ist das überhaupt sinnvoll? Ich würde ja gern mal so ein bisschen "Krankenhausluft" schnuppern. Vielleicht kann man ja auch etwas lernen, wie Blut abnehmen.
Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen gemacht?

Bin über Antworten dankbar.

WackenDoc
25.05.2014, 12:40
Meiner Meinung nach völlig sinnfrei. Die Zeit kannst du besser nutzen.
Die meisten Pflegepraktikanten dürfen kein Blut abnehmen und werden vor allem für solche Arbeiten eingeteilt, die keiner wirklich machen will.

McDübel
25.05.2014, 13:05
Sehe es wie WackenDoc. Zumal Du für diese Zeit auch kein Geld bekommst (so war es zumindest damals bei mir). Neben der ganzen Putzerei war man auch Laufbursche, was ich aber wiederum gut fand. Dadurch habe ich doch einiges vom KH gesehen. Natürlich wäscht man auch die Patienten, füttert sie oder wischt Ihnen auch mal den Hintern ab. Fand das aber auch alles nicht weiter wild. Blutabnehmen durfte ich nicht und auch sonst kein Praktikant. :-)) Möchte diese Zeit/diese Erfahrung zwar nicht mehr missen. Aber freiwillig noch einmal? Nein danke. ;-)

WackenDoc
25.05.2014, 13:42
Wenn dich Krankenhaus interessiert, schau mal, ob du einen Arzt findet, der dich als Praktikanten unter seine Fittiche nimmt. Oder wenn es um das rein Medizinische geht, evtl auch beim Hausarzt. Rettungsdienst wäre evtl. auch ne Möglichkeit.

Wenn du mal studierst kann man evtl. mal ein Praktikum über einen deiner Humanikomilitonen organisieren.

Das allerwichtigste für einen Arzt (evtl. weniger als Zahnarzt) ist neben der Fachkompentenz, die jeder mehr oder weniger mit abgeschlossenem Studium geregelt bekommt, gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung- mach doch was ganz anderes: Irgendein Job, der mit Medizin nichts zu tun hat, mithelfen bei nem Sozialprojekt, Work & Travel, Auszeit in nem Kloster.....

EVT
25.05.2014, 16:56
Die beste Vorbereitung waere ein Praktikum beim Zahntechniker, sehr hilfreich fuer den TPK.

zahnfee_to_be
26.05.2014, 13:34
Vielen lieben Dank für eure Antworten!


Die meisten Pflegepraktikanten dürfen kein Blut abnehmen und werden vor allem für solche Arbeiten eingeteilt, die keiner wirklich machen will.
Das war mir gar nicht bewusst. Wieso müssen denn Humanmediziner so ein Praktikum machen? Bringt das was für's Studium?


Die beste Vorbereitung waere ein Praktikum beim Zahntechniker, sehr hilfreich fuer den TPK.
Was darf man denn dort machen? Auch Botengänge und so weiter, oder auch so richtige zahntechnische Sachen lernen/selber machen?

:-)

Miss_H
26.05.2014, 13:37
Bringt das was für's Studium?


http://www.youtube.com/watch?v=ne-FnZFbmNQ

Snowcake
26.05.2014, 14:03
Wenn es ein Praktikum sein soll, würde ich auch zum Dentallabor/Zahntechnik raten. Ich hatte ZM in meiner engeren Wahl als es um Studienplanung ging und habe zwei Wochen Praktikum bei einem ZT gemacht, das war wirklich lehrreich. War ein kleines Labor, man hat sich viel Zeit für mich genommen, viel erklärt und mich auch einiges üben lassen (auch wenn es "nur" teilweise an eigens dafür vorhandenen Lehrmodellen war - egal, Hauptsache man kriegt ein Gefühl dafür). Also fürs Zahnistudium sicherlich die beste Wahl, Pflegepraktikanten im Krankenhaus werden in ihrer Kompetenz entweder heillos überfordert, indem man sie z. B. morgens Grundpflege bei schwerstkranken Patienten machen lässt, bei denen es zum Teil Dinge zu beachten gilt, die ein Laie einfach nicht wissen kann. (Mir so in meinem ersten Praktikum mit 15 passiert, 1. Tag, MRSA-Patient mit Windpocken, Stoma, ZVK, Dekubitus...im Sterben..."Den kannst du mal waschen und fertig machen" Danke!) oder man gibt ihnen wirklich die unbeliebtesten Aufgaben, schickt sie den ganzen Tag im Haus herum á la "besorg mal dies" "bring das mal da und dort hin", putzen, Wäsche einsortieren, Essen austeilen und Tabletts wieder einsammeln. Das höchste der Gefühle ist dann, dass dir jemand zeigt, wie man Blutdruck misst. Blutentnahmen ausgeschlossen. Ist vielleicht dennoch eine nette Erfahrung, aber wirklich nicht nötig, wenn du keine Pflegeausbildung und keine Humandmedstudium planst. :-) Alles Liebe

ehemaliger User_25062015
26.05.2014, 14:18
Ausgeschlossen sind BEs nicht, ich hatte z.B. das Glueck, dass der Stationsarzt damals mitbekommen hat, dass ich bereits studiere und hats mich dann machen lassen.
Aber zu den Grundaufgaben gehörts nicht. Und wenn du nur Schnupperpraktikum machst, wirst du vermutlich eher oben beschriebenes Szenario vorfinden.

baugruen
26.05.2014, 15:05
hab es auch gemacht - vorm ZM-studium. die oben beschriebenen tätigkeiten treffen es schon ganz gut. bei uns war vor allem blutdruck messen angesagt und betten machen. wir waren an manchen tagen bis zu fünf pflegepraktikanten auf station - das war eine sehr lustige zeit.
medizinisch (vor allem zahnmedizinsch) bringt es dir wahrscheinlich nicht so viel. aber menschlich/erfahrungsmäßig nimmst du bestimmt was mit.

Absolute Arrhythmie
26.05.2014, 15:27
Wenn man beides kombinieren will, vllt wäre ja ein Krankenpflegepraktikum in der mund-kiefer-Gesichts-Chirurgie für angehende zahnis interessant?

zahnfee_to_be
29.05.2014, 10:25
Ein Pflegepraktikum in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ist sicher eine gute Idee. Vielen Dank für den Tipp! Meint ihr, ich dürfte da auch als "unausgebildete" Pflegepraktikantin mit in den OP zum Zuschauen? Sind die Eingriffe dort sehr blutig? Im Gesicht doch eher nicht, oder? Hab nur Angst, dass ich im OP umfalle :-((

Miss_H
29.05.2014, 10:47
Hab nur Angst, dass ich im OP umfalle :-((

Kann jedem passieren...

WackenDoc
29.05.2014, 11:00
Ist immer eine Frage, welche Absprachen du triffst. Wir Humanis haben ja das Problem, dass es explizit ein Pflegepraktikum sein muss und damit während des Praktikums zur Pflege gehören. Einige Pflegekräfte lassen auch gerne ihren Frust an den Pflegepraktikanten aus so unter dem Motto "Jetzt gehört er/sie noch als kleiner Praktikant zu uns, jetzt können wir ihm mal zeigen wo der Hammer hängt, bevor er so nen arroganter Arztschnösel wird, dem wir nichts mehr sagen können."
Und wir sind eben auf das Praktikum angewiesen. Da überlegt man sich schon, ob man das Haus wechselt- je nach dem wie man alles geplant hat, wirft das einem nämlich einiges durcheinander.

Das Problem liegt oft auch nicht dran, dass die Ärzte einen nicht Blutabnehmen beibringten wollen oder nicht wollen, dass man mit in den OP oder auf Visite geht- oft unterbinden die Pflegekräfte das.

Wenn du ein freiwilliges Praktikum machst, kannst du ja sagen was du willst und wenn es nicht passt, gehst du einfach wieder.
Wenn du so ein Praktikum machen willst, kannst du auch mal deinen Zahnarzt fragen, ob er ein Labor empfehlen kann oder Connections zu einer MKG hat.

Ob man rein menschlich so viel im Pflegepraktikum lernt ist so ne Frage- das kann man auch beim Kellnern.

Handwerker
29.05.2014, 11:44
hey,
hab im internet gelesen irgendwann ab 2016 soll die neue approbationsordnung in kraft treten.
das studium der zahnmedizin soll an das studium der humanmedizin angenähert werden
es wird wert darauf gelegt, wie ich mit dem patienten in notfallsitautionen umgehe usw.
würde ja eig ein erste hilfe kurs ausreichen. da stand dass dann auch ein praktikum im krankenhaus obligatorisch ist fürs zahnmed studium

weis da jemand mehr darüber?

Shizr
29.05.2014, 17:02
es wird wert darauf gelegt, wie ich mit dem patienten in notfallsitautionen umgehe usw.
würde ja eig ein erste hilfe kurs ausreichen.
ROFL

Das meinst du nicht ernst, oder?



Und zum Thema:

Ein Pflegepraktikum in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ist sicher eine gute Idee. Vielen Dank für den Tipp! Meint ihr, ich dürfte da auch als "unausgebildete" Pflegepraktikantin mit in den OP zum Zuschauen? Sind die Eingriffe dort sehr blutig? Im Gesicht doch eher nicht, oder? Hab nur Angst, dass ich im OP umfalle http://www.medi-learn.de/foren/images/smilies/cry.gif
Die MKG-Eingriffe sind tendenziell wohl die weniger blutigen. Sie sind allerdings (zumindest meiner sehr beschränkten Erfahrung aus dem Chirurgie-Block nach) auch die wenig aufregenden, weil man - wenn man nicht steril mit am Tisch ist, was in deiner Situation wohl unwahrscheinlich wäre - wenig bis gar nichts sieht.
Aber um mal überhaupt ein wenig OP-Luft zu schnuppern, ist das sicherlich ganz gut geeignet.


Mach dir nicht all zu viel Stress vor dem Umfallen, das passiert nicht so häufig, wie es immer befürchtet wird.

jan_mediklin
29.05.2014, 17:07
Die neue Approbationsordnung soll schon seit gefühlten Jahrzehnten kommen :-( . Das mit der Annäherung an die Humanmedizin stimmt, angeblich wohl auch mit dem gleichen Physikum. Wenn das so sein sollte, müssen Zahnmediziner auch das KPP, Erste-Hilfe, Berufsfelderkundung (?) und so weiter machen. Manches davon ist sicher sinnvoll, anderes bestimmt nicjht.

baugruen
29.05.2014, 17:13
Zitat von Handwerker Beitrag anzeigen
es wird wert darauf gelegt, wie ich mit dem patienten in notfallsitautionen umgehe usw.
würde ja eig ein erste hilfe kurs ausreichen.
ROFL

Das meinst du nicht ernst, oder?

na hoffentlich nicht ;-)
von einem zahnarzt sollte man schon etwas mehr notfallmedizinische kompetenz erwarten, als von einem fahrschüler, der gerade nen erste-hilfe-kurs gemacht hat.
meiner meinung nach, sollte das im studium ruhig noch intensiviert werden. z.b. öfter üben, zugänge zu legen oder kunde über notfallmedikamente. dass irgendwann mal ein patient nen anaphylaktischen schock kriegt oder jemand nen herzinfarkt auf dem behandlungsstuhl bekommt ist ja auch nicht ausgeschlossen. und wenn man dann nicht mehr tun kann, als die 112 zu wählen, ist das mehr als traurig.

EVT
29.05.2014, 17:35
Er hat ja nicht geschrieben, dass der Erste-Hilfe-Kurs nur ein paar Stunden dauern soll... Kann ja auch eine Woche gehen, mehr hat man als Humani in Notfallmedizin dann auch nicht.

ehemaliger User_25062015
29.05.2014, 17:42
Lernt man als Zahni eigtl wie man Blut abnimmt und Zugänge legt?