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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie ist Bereitschaft definiert?



tahoe
28.05.2014, 03:23
Hallo,

eine Frage zu Bereitschaftsdiensten:

In meinen Wochenend/Feiertagsdiensten ist es in der Regel so, dass man erst mal ca 3-4 Stunden lang Blutabnehmen und Viggos legen muss. Dies ist (meiner Auffassung nach) Vollarbeitszeit, da es geplante Tätigkeit ist. Leider wird dies aber nur als Bereitschaftsdienst abgerechnet (90%), also entsprechend ohne Zuschäge etc.

Wir sind eine Abteilung mit ca 85 Planbetten aber einer tatsächlichen Belegung von meist über 100.

Wie is das bei euch?

ChillenMitBazillen
28.05.2014, 11:10
In Summe über den ganzen Dienst muss eben der Arbeitsanteil stimmen. Die Definition von BD ist, dass erwartungsgemäß Arbeit anfällt, aber, je nach BD-Stufe, nur zu einem bestimmten Teil der Bereitschaftsdienstzeit. Alleine die Tatsache, dass du zu Beginn deines BD fest eingeplant wirst, macht daraus nicht zwingend insgesamt Vollarbeit. Wir haben es bei uns aber trotzdem so gelöst, dass die ersten 8 Stunden eines Dienstes immer als Vollarbeit gerechnet werden.

Muriel
28.05.2014, 11:44
Gilt denn nicht, dass keine fest geplante Arbeit wie diese BEs anfallen dürfen? Sondern nur ungeplante Arbeit je nach Bedarf, also typische Ambulanzbereitschaft eben. Man kann sich sicher sein, dass was kommt, aber es ist nichts fest?

ChillenMitBazillen
28.05.2014, 13:12
Ich denke nicht, siehe zB Tarifvertrag VKA:

"Der Arbeitgeber darf Bereitschaftsdienst nur anordnen, wenn zu erwarten ist, dass zwar Arbeit anfällt, erfahrungsgemäß aber die Zeit ohne Arbeits-leistung überwiegt."

Bei geplanten BEs ist also zu erwarten, dass Arbeit anfällt - dann muss eben nachher umso weniger Arbeit anfallen. Wenn der Dienst also 24h geht, darfst du davon max. knapp 12h mit Arbeit verbringen. Wenn das nicht der Fall ist, ist es insgesamt Regelarbeit. Dienstbelastungsanalyse heißt hier das Stichwort.

Wenn die Spielregeln eingehalten werden/würden, also ein ganz angenehmes Modell: Morgens 4h arbeiten, dann nur noch max. 8 der verbleibenden 20h arbeiten.

tahoe
01.06.2014, 09:27
Wenn das so ist - wie definiert sich dann die Stufe des Bereitschaftsdienstes?
Bei uns ist es meistens so das wir von morgens 8 bis Nachts um 23 oder 24 Uhr, dann nachts ein wenig Ruhe einkehrt.

Wie definieren sich die Dienststufen, wenn die maximale Bereitschaftsstufe 50% beträgt?

Coxy-Baby
01.06.2014, 09:35
Steht die Bereitschaftsdienststufe nicht im Arbeitsvertrag?

tahoe
01.06.2014, 10:24
sorry hab mich falsch ausgedrückt. ich meinte anhand welcher bewertungskriterien festgelegt werden kann welche Stufe es ist?
Klar stehts im Arbeitsvertrag. Aber wer entscheidet die Stufe und auf Grund welcher Bemessungsgrundlage?

LostSoul
01.06.2014, 10:28
Es ist der durchschnittliche Anteil der tatsächlich anfallenden Arbeit bezogen auf die Gesamtzeit des Bereitschaftsdienstes. Im jeweiligen Tarifvertrag ist dann festgelegt, welche Stufe das für wieviel % Arbeitsleistung gilt.

Rico
01.06.2014, 10:35
Da muss die durchschnittliche Arbeitsbelastung in der Dienstzeit ermittelt werden. Meine Frau musste mal ne Zeit lang so ein Protokoll führen was sie wann im Dienst gemacht hat. Das wird dann über ein paar Wochen ausgewertet und am Ende kommt raus, wieviel Prozent Arbeitszeit und wieviel Ruhezeit ist und dann wird das festgelegt, welche Stufe das ist, ab glaub 50% Arbeitszeit gilt es nicht mehr als Bereitschaftsdienst und dann müsste eigentlich ein Schichtdienst her.
Es gibt aber wie immer Möglichkeiten sich da rauszuwieseln für die Verwaltung, z.B. indem sie die arbeitsreiche Arbeitszeit bis meinetwegen Mitternacht zur Vollarbeitszeit erklären und bezahlen und dafür der Bereitschaftsdienst erst von 0 Uhr bis 8 Uhr geht und da wegen des geringen Arbeitsanfalls in dieser Zeit dann eine niedrigere Bereitschaftsdienststufe bezahlt wird...