PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ursache für Lymphopenie bei M. Hodgkin



Sebastian04
03.06.2014, 17:24
Hey Leute,

bei M. Hodgkin handelt es sich ja um ein Lymphom, also eine maligne Systemerkrankung die von den Lymphocyten ausgeht. Ich versteh nicht ganz warum es dann regelhaft zu einer Lymphopenie kommen soll? Kann mir das jemand erklären?

LG

Gesocks
03.06.2014, 22:05
Die Fragengrundlage verstehe ich nicht ganz: Die maligne entarteten Zellen (Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen) tummeln sich ja gerade in den Lymphknoten und nicht im peripheren Blut, dahingehend fände ich die Lymphozytopenie äußerst einleuchtend.

Was mich "damals" verwirrt hat war in dem Kontext, dass die malignen Zellen nur 5 % der Tumormasse ausmachen - bisschen wenig zum Supprimieren der funktionierenden Zellreihe; der weit überwiegende Rest ist benignes Gedöns (v.a. Lymphozyten, Eosinophile und Monozyten). Und tatsächlich scheint es wohl so zu sein, dass beim Hodgkin Zytokine der Reed-Sternberg-Zellen ein homing der Lymphozyten verursachen, die totale Anzahl also nicht abnimmt, die Verteilung aber zugunsten der Lymphknoten die Lymphozytopenie bedingt.

alex1
09.06.2014, 12:46
Die Lymphopenie kommt durch die Chemo zustande... :-oopss:-oopss:-oopss

reggit
05.11.2019, 19:41
Die Fragengrundlage verstehe ich nicht ganz: Die maligne entarteten Zellen (Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen) tummeln sich ja gerade in den Lymphknoten und nicht im peripheren Blut, dahingehend fände ich die Lymphozytopenie äußerst einleuchtend.

Was mich "damals" verwirrt hat war in dem Kontext, dass die malignen Zellen nur 5 % der Tumormasse ausmachen - bisschen wenig zum Supprimieren der funktionierenden Zellreihe; der weit überwiegende Rest ist benignes Gedöns (v.a. Lymphozyten, Eosinophile und Monozyten). Und tatsächlich scheint es wohl so zu sein, dass beim Hodgkin Zytokine der Reed-Sternberg-Zellen ein homing der Lymphozyten verursachen, die totale Anzahl also nicht abnimmt, die Verteilung aber zugunsten der Lymphknoten die Lymphozytopenie bedingt.

sorry, dass ich nach 5 Jahren hier nochmal frage, aber irgendwie bin ich hier über die Argumentation gestolpert und verstehe sie nicht ganz: beim HL haben wir eine Lymphopenie und eine Eosinophilie. Wenn man die Argumentation mit dem "benignen Gedöns" weiterverfolgt, dann müsste es ja eigentlich auch erniedrigte Eosinophilenzahlen geben, weil sich die Zellen dann ja umso mehr "in den Lymphknoten tummeln". Wandern die Tumorzellen beim HL denn nicht auch im Verlauf der Erkrankung ins Knochenmark? Demnach könnte es ja sein, dass sie dort (also im KM) weiterwachsen und so eine Suppression der Lymphozyten bewirken, oder? Ich finde dazu in der Literatur irgendwie komischerweise überhaupt nichts... kann mir jemand eine Quelle empfehlen? Wäre sehr dankbar.