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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sollte ich das Medizinstudium wagen?



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DaleCooper
03.06.2014, 23:16
Hi Leute,

mir wurde vor kurzem meine Abinote bekanntgegeben, wobei ich sehr positiv überrascht war, dass ich die 1,0 geschafft habe! Richtig angefangen zu lernen habe ich seinerzeit nur, weil ich Psycho studieren wollte oder auch FA für Psychiatrie/Neurologie mir vorstellen konnte. Inzwischen habe ich mich aber näher mit dem Aufbau eines Medizinstudiums befasst, besonders, da ich jetzt mir keine Sorgen mehr bzgl. NC machen muss und auch das Ende der Anmeldefrist für dieses WS ja immer näher rückt!

Mein Problem ist z.B., dass ich nicht weiß, inwiefern ich der "Drecksarbeit" gewachsen bin. Ich wollte Medizin und besonders Neurologie/Psychiatrie besser kennen lernen, weil ich mich aus wissenschaftlicher Sicht sehr dafür interessiere, wie genau denn menschliche Organe zusammenspielen und warum das nicht immer reibungslos abläuft. Mich schreckt jedoch die scheinbar hässliche Realität des Ärztelebens ab: megalange Ausbildung, recht geringe Bezahlung als Assistenzarzt (zumindest hört man das oft) sowie das hohe Arbeits- und Lernpensum, garniert mit der Verantwortung, gleich mehrere Menschenleben pro Tag in der Hand zu haben.

Versteht mich nicht falsch - ich wäre liebend gern Chirurg und ich kann es ehrlich gesagt auch nicht erwarten, meine erste Leiche zu sezieren :D Aber vor Sachen wie direkter Patientenpflege (siehe Pflegepraktikum) würde ich glaub ich zurückschrecken...

Wie gesagt, ich bin noch unentschlossen und habe auch noch keinen unverfälschten Kontakt zum Alltag eines Arztes gehabt. Gibt es irgendeine Möglichkeit, genauere Einblicke zu gewinnen? Ich habe über ein kurzes Praktikum im Krankenhaus nachgedacht, um zu sehen, ob ich mit der Realität des Gesundheitswesens klar kommen würde. Allerdings weiß ich nicht, ob ich da einfach spontan antanzen und Infos sammeln kann...will ja auch nicht zum Laufjungen werden, der dann irgendwelche Blutproben durch die Klinik bringt.
Gibt es sonst noch Möglichkeiten, Einblicke zu sammeln und zu prüfen, ob Medizin "meins" ist?

Danke für eure Antworten!

EVT
03.06.2014, 23:39
Praktika kann man immer machen. Dann solltest du aber darauf achten, dass es kein Pflegepraktikum ist, das musst du nachher sowieso noch machen und das hilft dir erstmal in deiner Situation nicht weiter.

Ich weiss ja auch nicht, was fuer dich ein hohes Einkommen ist, aber auch Assistenzaerzte verdienen nicht schlecht, besonders im Vergleich zu anderen Berufseinsteigern ;-)
Als Anfaenger hast du auch keine Menschenleben alleine in der Hand, es gibt immer auch andere, die schon laenger dabei sind.
Es kommt auch auf die Fachrichtung an. Aber dafuer hast du ja auch die lange Ausbildung.

Patientenpflege hast du drei Moante im Pflegepraktikum, danach nicht mehr. Aber warum schreckst du davor zurueck?

mtz93x
03.06.2014, 23:40
[...] recht geringe Bezahlung als Assistenzarzt (zumindest hört man das oft)


Knapp 4.000€ Brutto empfindest du als "gering" dafür, dass du noch nicht mal Facharzt wärst?

EVT
03.06.2014, 23:42
Du weisst nicht, was die Eltern verdienen, also kann das durchaus nach wenig ausschauen ;-)

mtz93x
04.06.2014, 02:26
Du weisst nicht, was die Eltern verdienen, also kann das durchaus nach wenig ausschauen ;-)

Die Eltern sind aber in den allermeisten Fällen auch schon länger in ihrem Unternehmen bzw. ihrer Branche beschäftigt, womit auch deren Lohn mit der Zeit gestiegen ist. Und zumindest die sollten wissen, was ein gutes Einstiegsgehalt darstellt. (Ohne DaleCooper oder seinen Eltern vorwerfen zu wollen, dass sie keine Ahnung hätten :D )

Aber wenn ich meinen Eltern erzählen würde, dass 4000€ Einstiegsgehalt wenig wäre, dann würden die mich für verrückt erklären. Die haben allerdings auch beide nen Hauptschulabschluss und sind im Handwerk (Vater) und Verkauf (Mutter) tätig. Und meine Mutter redet die ganze Zeit davon wie toll es denn sei, dass mein Vater 2,5k Netto mit nach Hause bringt :) Ist also schon ziemlich subjektiv die ganze Sache.

Fr.Pelz
04.06.2014, 08:42
Hi,
ich kann dir auch nur empfehlen ein Praktikum zu machen. Auch ein Pflegepraktikum ist nicht schlecht, denn so lernst du die Arbeit mit Patienten, den Umgang im Krankenhaus etc mal kennen. Ich habe mein erstes Pflegepraktikum auch nach dem Abi gemacht. Das war ganz gut, ich hatte beim Waschenhelfen viel Zeit mich mit den Patienten zu unterhalten. Den Ärzten hatte ich aber auch gesagt, dass ich Medizin machen will und sie haben mich für spannende Sachen mitgenommen und mir viel erklärt.
Klar macht man dann auch etwas den Laufjungen, aber das ist doch nicht schlimm. Demut ist sowieso ganz wichtig in der Medizin. (Und ich als fertige Ärztin bringe auch manchmal noch Blut ins Labor, ist schon gut zu wissen wo das ist, falls der Transportservice und die Rohrpost mal wieder versagen). Und ich habe großen Respekt vor der Pflege gelernt.
Weiterer Vorteil: du hast in den Semesterferien mehr Zeit und musst dann nicht mehr alle Pflegepraktika machen.
Wenn du dich nur als Hospitant für 2 Wochen bewirbst, kann es gut sein, dass du nur irgendwo rumstehst und sich keiner für dich zuständig fühlt. Die Schwestern haben immer Aufgaben für dich und wenn nicht, kannst du mit ihnen frühstücken oder auch mal früher gehen ;-)

Private Pyle
04.06.2014, 08:57
Ich kann Dir ein Praktikum auch nur wärmstens empfehlen. Nachdem ich BWL nach einem Semester abgebrochen hatte, habe ich auch ein Praktikum im Krankenhaus gemacht (in der Unfallchirurgie, um genau zu sein) und es war einfach nur genial. Ich durfte ab dem zweiten Tag steril an den Tisch, in der Ambulanz impfen, Blut abnehmen, Zugänge legen, Platzwunden nähen und im OP hat mich der OA sogar mal ne Faszie nähen lassen (naja, zumindest hat er es mich versuchen lassen...). Wenn Du ein geschicktes KH findest mit netten Ärzten, dann kannst Du daraus richtig viel mitnehmen.

Das Pflegepraktikum habe ich gleich im Anschluss daran gemacht und fand es ehrlich gesagt nicht so prickelnd. Als zukünftiger Medizinstudent hatte ich bei manchen Schwestern einen schweren Stand (Zitat: "ohne die besch****** Studierten wäre alles viel besser."). Da war ich wirklich nicht mehr als der HiWi, der jetzt noch von ihnen rumkommandiert werden darf. Aber auch daraus habe ich einiges mitgenommen.

Ich kann Dir das Praktikum wirklich empfehlen. Mir hat es sehr geholfen.

a1b2c3d4e5
04.06.2014, 11:29
Ich würde sogar eher zu einem FSJ oder ähnlichem raten. Du bist ja wahrscheinlich noch recht jung. Daher kannst du dir ruhig ein Jahr Auszeit nehmen, im medizinischen/pflegerischen Bereich ein paar Erfahrungen sammeln und dann nochmal überlegen, ob es Medizin oder doch eher Psychologie (oder auch etwas ganz anderes) sein soll. Die Erfahrung im Voraus zu sammeln ist Gold wert und wird dir sicherlich keinen Nachteil sondern eher Vorteile bringen im darauffolgenden Studium (egal welches es wird).

Viel Erfolg!

nasenbaer12
04.06.2014, 11:46
Rein zum monetaeren Aspekt:
Wenn du dich besonders wissenschaftlich fuer Neurobiologie interessierte moechte ich noch einwerfen, dass die Promotions- und Postdoc-Zeit als NaWi hier ueberlicherweise mit aehnlich vielen Stunden wie bei einem Assistenzarzt bei deutlich (!) geringerem Gehalt einhergeht. Fuer Forschung als Mediziner, zB waehrend der Facharztausbildung, wird man dann oft auch besser verguetet als echte Naturwissenschaftler.
Vorteil des Medizinstudiums ist ebenfalls, dass man nach dem Examen prinzipiell jederzeit die Option auf reine Forschungsarbeit hat, sich aber auch davon wieder Richtung Klinik verabschieden kann, wenns mit der Tenure-Stelle nichts wird (zumindest theoretisch) ;)

Chris.
04.06.2014, 13:55
@ TE: Zur Patientenpflege: Falls du ein Praktikum machen solltest, versuch auch möglichst viel von den ärztlichen Tätigkeiten mitzubekommen. Ein Pflegepraktikum gibt meiner Ansicht nach nur wenig Einblick dahingehend - wenn man überlegt sich für ein Medizinstudium zu entscheiden. Mein 2. Monat KPP hätte mich abgeschreckt, wenn ich zuvor nicht genügend Erfahrung gesammelt hätte um zu wissen, dass die Pflege nur einen kleinen Bereich im Studium und auch später darstellt. Patientenpflege war nicht mein Ziel. Aber selbst wenn man es darauf anlegt- ein Arzt hat nicht soviel Patientenkontakt wie jemand aus der Pflege.

Und vor allem: Das Medizinstudium und die spätere Klinikarbeit sind zweierlei! Habe den Eindruck bekommen, als seist du mehr an Medizin als Wissenschaft interessiert. Mit einem Abschluss in Medizin muss man ja nicht zwingend in Bereichen mit Patientenversorgung arbeiten.....Deine Einstellung könnte sich natürlich im Laufe des Studiums ändern- auch was Chirurgie angeht. In meinem Jahrgang gab es für viele zu Beginn des Studiums nur die Fächer Innere, Chirurgie und Pädiatrie ;-) Aber im Laufe des Studiums lernt man ja die zahlreichen auch interessanten andere Fachrichtungen kennen.

Ich würde Medizin immer wieder studieren. Find das Studium wirklich toll- wobei ich sicher nicht nur mit Medizin glücklich geworden wäre. Es gibt noch andere interessante Studiengänge und Berufe. Also nimm dir wirklich die Zeit auch in andere Bereiche nochmal intensiver zu schauen, wenn du nicht so sicher bist. Und studier es vor allem nicht wegen deinen guten Abinoten! Ich kenne zwei Kommilitonen, die Med nur wegen dem guten Abi und dem Prestige angefangen haben- sind damit weniger glücklich geworden.

Mir machen die Praktika und die Patientenversorgung viel Spaß- aber nur bis zu einem gewissen Grad. Ich weiß, dass ich darin nicht so sehr aufgehe wie andere. Und ich sehe mich auch nicht jahrzehntelang in der Klinik. Dennoch bereue ich das Studium keineswegs. Das Studium des menschlichen Körper hat für mich was Faszinierendes und nach dem Studium sind diverse berufliche Laufbahnen denkbar.....Viel Erfolg dir bei der Entscheidungsfindung! Und vielleicht nutzt du die Zeit dich jetzt im SS einfach mal mit in die Vorlesungen zu setzen.

Kackbratze
04.06.2014, 14:15
Mich schreckt jedoch die scheinbar hässliche Realität des Ärztelebens ab: megalange Ausbildung, recht geringe Bezahlung als Assistenzarzt (zumindest hört man das oft) sowie das hohe Arbeits- und Lernpensum, garniert mit der Verantwortung, gleich mehrere Menschenleben pro Tag in der Hand zu haben.


Aso. Gut, dass man sowas bei anderen akademischen Berufen nicht hat. Psychologie zum Beispiel. Wenn man da therapeutisch tätig ist, hat man ja keine Verantwortung...
Lange Ausbildung. Alles ausser Arzt geht fix und danach ist man bei jedem anderen Beruf sofort Chef und reich.
:-kotz



Versteht mich nicht falsch - ich wäre liebend gern Chirurg und ich kann es ehrlich gesagt auch nicht erwarten, meine erste Leiche zu sezieren Aber vor Sachen wie direkter Patientenpflege (siehe Pflegepraktikum) würde ich glaub ich zurückschrecken...

Versteht mich jetzt auch nicht falsch, ich wäre liebend gerne Milliardär und Drogenbaron und ich könnte es auch nicht erwarten, meine erste Lieferung Koks am Hafen zu empfangen und an mein Heer von Dealern zu vertreiben, aber vor den blutigen Bandenkriegen würde ich glaub ich zurückschrecken....


Mach dich schlau über den Beruf "Arzt", mach Praktika, les dich hier im Forum etwas schlauer.
Und mach die auch über die "anderen" Berufe schlau.

Abi 1.0 heisst nicht, dass Du Medizin studieren musst. Richte dich lieber nach deinen Interessen.
Und nur weil Du so scharf auf das Sezieren einer Leiche bist, heisst das nicht, dass Du deswegen Interesse am gesamten Bereich hast.

:-meinung

Kretschmann
04.06.2014, 14:45
Sowas kann nur ein Troll sein.

Puschll
04.06.2014, 14:55
Zum Einstiegsgehalt... 4000 brutto klingt erstmal ganz gut und ist sicher nicht schlecht , aber defacto bleibt dir davon am Ende auch nur ca.2300!
Da verdiene ich als op Schwester ja schon 3500 brutto! Und das als Einstiegsgehalt nach einer nur dreijährigen Ausbildung! Also wenn man bedenkt, wie lange man studiert hat und welche Verantwortung man hat... Rechnet sich nicht wirklich! Werde auch noch med studieren, aber sicher nicht wegen dem Gehalt ;-)

Fr.Pelz
04.06.2014, 15:15
Also 2300 netto ist ja nicht soo schlecht, vor allem kommen durch Dienste /Überstunden o.ä nochmal ein paar Euros dazu. Und 3000 jeden Monat auf dem Konto ist für einen Assistenzarzt (der also eh noch für vieles den Facharzt fragen muss bzw noch nicht alleine operieren darf etc) schon viel. Dafür wird man ausgebildet! Die Psychologen, die für ihre Therapeutenausbildung noch bezahlen müssen, haben es da schlechter.
Man sollte Medizin nicht wegen dem Gehalt studieren, aber zu sagen, man würde wenig verdienen, ist schon Jammern auf hohem Niveau. Vor allem, weil sich ja als Facharzt Chancen ergeben, noch deutlich mehr zu verdienen.

Absolute Arrhythmie
04.06.2014, 16:19
Zum Einstiegsgehalt... 4000 brutto klingt erstmal ganz gut und ist sicher nicht schlecht , aber defacto bleibt dir davon am Ende auch nur ca.2300!
Da verdiene ich als op Schwester ja schon 3500 brutto! Und das als Einstiegsgehalt nach einer nur dreijährigen Ausbildung! Also wenn man bedenkt, wie lange man studiert hat und welche Verantwortung man hat... Rechnet sich nicht wirklich! Werde auch noch med studieren, aber sicher nicht wegen dem Gehalt ;-)

Also ich hab als Schwester keine 3500 € brutto verdient. Eher 2500.

Matzexc1
04.06.2014, 16:20
Hab 2,5 Jahre im OP gearbeitet. 3500 brutto? Hab ich nur gesehen wenn Weihnachtsgeld kam.

Absolute Arrhythmie
04.06.2014, 16:24
Ich glaub auch eher dass das ne Wunschvorstellung ist. Wenn ich mich recht erinnere ist puschlls Abi noch gar nicht lange her.

Matzexc1
04.06.2014, 16:26
Aber mal ganz ehrlich:

Ärztin/Arzt sein ist eine Berufung man braucht Idealismus, Spaß und eine gute Frustrationstoleranz,bzw. die Fähigkeit auch Schläge wegzustecken. Wer damit reich werden will sollte sich genau überlegen was er am Ende für eine Fachrichtung machen will und das Prestige ist auch nur ein bedingt guter Grund zu studieren
Aber man sollte nicht nur wegen einem 1er Schnitt Medizin studieren,dass ist schlicht ergreifend unsinnig.

Sucht euch aus was Spaß macht und nicht das was euch als ideal vorgegaukelt wird.

Chris.
04.06.2014, 16:53
Die Sache mit dem Gehalt wird ja immer wieder diskutiert...erinnere mich bei dem Thema sofort an alley_cat :-D

Ich glaub, da gibt es einfach verschiedene Ebenen, auf denen diskutiert wird, und die dann aber vermischt werden.

Da sind einmal die, denen es darum geht, wie ihre Arbeit gemessen an Verantwortung, Zeitaufwand, Resultaten etc. bezahlt werden sollte. Da gibt es ja schon viele verschiedene Positionen. Zumal wenn dann noch der Vergleich mit ebenso verantwortungsvollen Positionen in anderen, schlechter bezahlten Berufen kommt.

Und anderen geht es um "was habe ich am Ende von meinem Gehalt"- ist auch wieder zu individuell, abhängig vom eigenen Lebensstil, den Lebenshaltungskosten im jeweiligen Wohnort...und nicht zuletzt davon, in welchem Umfeld man aufgewachsen ist. Für den einen ist "gerade ausreichend" das, was für den anderen "mehr als genug" ist.

Nur glaub ich, dass jemand, der wirklich viel Geld verdienen möchte, nicht auf ein Medizinstudium setzt. Dem geht es ja auch erstmal um das Resultat "viel Geld verdient" und weniger um Interesse/Spaß an der Medizin/an der Arbeit.
Für diese Menschen ist gemessen an Zeitaufwand und max. möglichem Einkommen ein Medizinstudium wirklich der falsche Weg. Denn selbst mit einer sehr gut laufenden Praxis eines Plastischen Chirurgen mit einem exklusiven Patientenkreis(dauert dann ja auch ein Paar Jährchen bis dahin)....das kommt seltenst an das, was man mit anderen Studiengängen in kürzerer Zeit erreichen kann. Nur dann studiere ich eben auch nicht Medizin.

Matzexc1
04.06.2014, 16:54
Die Sache mit dem Gehalt wird ja immer wieder diskutiert...erinnere mich bei dem Thema sofort an alley_cat :-D

Ich glaub, da gibt es einfach verschiedene Ebenen, auf denen diskutiert wird, und die dann aber vermischt werden.

Da sind einmal die, denen es darum geht, wie ihre Arbeit gemessen an Verantwortung, Zeitaufwand, Resultaten etc. bezahlt werden sollte. Da gibt es ja schon viele verschiedene Positionen. Zumal wenn dann noch der Vergleich mit ebenso verantwortungsvollen Positionen in anderen, schlechter bezahlten Berufen kommt.

Und anderen geht es um "was habe ich am Ende von meinem Gehalt"- ist auch wieder zu individuell, abhängig vom eigenen Lebensstil, den Lebenshaltungskosten im jeweiligen Wohnort...und nicht zuletzt davon, in welchem Umfeld man aufgewachsen ist. Für den einen ist "gerade ausreichend" das, was für den anderen "mehr als genug" ist.

Nur glaub ich, dass jemand, der wirklich viel Geld verdienen möchte, nicht auf ein Medizinstudium setzt. Dem geht es ja auch erstmal um das Resultat "viel Geld verdient" und weniger um Interesse/Spaß an der Medizin/an der Arbeit.
Für diese Menschen ist gemessen an Zeitaufwand und max. möglichem Einkommen ein Medizinstudium wirklich der falsche Weg. Denn selbst mit einer sehr gut laufenden Praxis eines Plastischen Chirurgen mit einem exklusiven Patientenkreis(dauert dann ja auch ein Paar Jährchen bis dahin)....das kommt seltenst an das, was man mit anderen Studiengängen in kürzerer Zeit erreichen kann. Nur dann studiere ich eben auch nicht Medizin.
:-meinung