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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erst Hebamme, danach Medizinstudium?



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Hebamme2014
04.06.2014, 15:07
Hallo :-winky

wollte mal nach Erfahrungen von euch fragen. Es geht darum, dass ich nun dieses Jahr im Alter von 25 Jahren eine Ausbildung zur Hebamme beginnen werde und diese dann mit 28 Jahren beenden werde. Abitur habe ich 2008 mit einem Schnitt von 2,9 gemacht, ja damals war ich leider noch sehr sehr faul. In der Zwischenzeit habe ich gearbeitet, bin durch die Welt gereist und habe auch Praktika im Kreißsaal und auf der Gynäkologischen Station absolviert. Ich finde Hebamme ist ein absoluter Traumjob, jedoch fand ich die Arbeit der Gynäkologen auch sehr sehr interessant. Ich durfte öfters zu Untersuchungen und auch Operationen mit. Nun meine eigentliche Frage, ist es mit 28 oder 29 zu spät ein Medizinstudium zu beginnen? Mir geht es absolut nicht darum Karriere zu machen, sondern mich interessiert dieser Fachbereich einfach sehr und natürlich geht es auch darum Menschen zu helfen. Wartesemester hätte ich dann hoffentlich auch genug, (okay 3 muss ich abziehen da ich nach dem Abitur dummerweise ein Studium angefangen und abgebrochen habe). Versteht mich nicht falsch, ich freue mich wirklich sehr die Ausbildung zur Hebamme beginnen zu dürfen und bin glücklich dass es mit einer Bewerbung auf Anhieb geklappt hat, aber ich habe eben schon von einigen Hebammen gehört die hinterher Medizin studierten und z.B. an Wochenenden oder als Nachtschicht im Kreißsaal gearbeitet haben.

LG
Hebamme2014

Matzexc1
04.06.2014, 15:20
Hi.Ist nicht zu spät.
Hab mit 27 angefangen,eine Kollegin mit 28 und einer meiner Bekannten wird in 3 Jahre 40.

Wenn du es willst dann mache es auch. ;-)

Shizr
04.06.2014, 15:21
Nun meine eigentliche Frage, ist es mit 28 oder 29 zu spät ein Medizinstudium zu beginnen?
Nein.

Wenn du dir nach der Ausbildung immer noch sicher bist, dass du studieren möchtest, dann tu es.

Zu alt bist du mit Sicherheit noch nicht. Es fangen schließlich auch Leute erst deutlich jenseits der 30 mit dem Studium an.


Und wenn du am Ende tatsächlich in der Gyn landest... die Hebammenausbildung dürfte da in mancher Hinsicht ein echter Aktivposten sein.

Hebamme2014
04.06.2014, 15:39
Hey super, danke für eure Antworten :-)
Das ist auf jedenfall beruhigend wenn man liest, dass einige so "spät" erst mit dem Studium anfangen. In meinen Praktika waren sehr sehr viele ganz junge Ärzte und Ärztinnen mit 25 und 26 Jahren. Ich denke oft, dass ich vielleicht länger gebraucht habe "das" zu finden was mir Spaß macht, aber ich bin mir ganz sicher nun. Auch wenn mir einige Ärzte davon abraten wollten weil sie selber ihren Job nicht mehr so sehr mögen wegen den vielen Überstunden und dem Stress, denke ich dass das in fast jedem Job vorkommt und jeder Mensch geht anders mit Stresssituationen um oder macht so einen Job aus unterschiedlichen Gründen (Geld, Ansehen oder halt auch um Gutes zu tun und Menschen zu helfen).

Nessiemoo
04.06.2014, 16:11
Du würdest aber über Wartezeit mittlerweile doch schon...wenn ich mich nicht irre, 10 Wartesemester gesammelt haben, richtig? Wenn du unbedingt Medizin studieren willst, könntest du auch schon früher eine Zulassung kriegen.

Hebamme2014
04.06.2014, 16:29
Ja braucht man nicht inzwischen sogar 14 Wartesemester? Ich denke einfach, dass ich die Zeit sinnvoll nutzen sollte. Ich möchte ja aber auch unbedingt Hebamme werden, deshalb habe ich die Praktika auch gemacht. Aber dadurch, dass mich einige Ärzte (waren wirklich supernett und haben einen anfangs sogar besser aufgenommen als die Hebammen :-D) dann immer mitgenommen haben wenn gerade nicht viel los war im Kreißsaal, habe ich eben auch die Arbeitsweise und Aufgaben der Ärzte gesehen und das interessiert mich doch sehr. Wie ist das mit den Wartesemestern, wird man dann auch irgendeiner Uni zugeteilt oder kann man Präferenzen angeben??

Chris.
04.06.2014, 16:29
Die Studenten sind zwischen 18 und 40 Jahre alt :-)... und nachher im KH verschwimmt das Ganze noch mehr, da du ständig mit Menschen unterschiedlichen Alters zusammen bist ( von der Pflegeschülerin zum Chefarzt etc.)

Denk dir das Ganze von hinten. Wenn du in Rente gehst, wirst du bei Berufsbeginn mit 35 mind. noch 30 Jahre in welchem Fach auch immer gearbeitet haben (denn vielleicht interessiert dich später ja etwas anderes mehr als Gynäkologie).
30 Jahre...dann erübrigt sich die Frage eigentlich.

Hebamme2014
04.06.2014, 16:41
Haha Chris, du bist super :-D danke! Du hast recht, dass sich das in der Klinik dann verläuft. Und 30 Jahre im Beruf noch tätig zu sein ist wirklich lange wenn man sich das mal so vorstellt. Irgendwie bekommt man halt doch ein wenig Komplexe wenn man im Praktikum auf "fertige" Ärzte trifft die gerade 1 Jahr älter sind als man selber, aber das darf kein Grund sein sich von einem Studienwunsch abbringen zu lassen.

Chris.
04.06.2014, 17:14
Das Leben der anderen sollte nie die Richtung deines eigenen Leben bestimmen. Hast ja nichts davon, wenn du dir in 10 Jahren denkst: Ich hab zwar nicht Medizin studiert- aber wenigstens war ich nicht die älteste Assistenzärztin ;-)

Außerdem wirst du ja wie erwähnt auch ältere Assistenzärzte treffen....und dir ist wohl auch bewusst, dass du Sachen gemacht und erlebt hast, die andere dann noch nicht gemacht und gesehen haben. Ist ja letztendlich egal wer wieviel gemacht hat oder wie geradlinig man irgendwohin gelaufen ist. Am Ende sitzen alle bei der selben Morgenbesprechung und haben den gleichen stressigen Tag vor sich.

Während einer Famulatur habe ich eine Ärztin getroffen, die erst mit 42 im KH als Chirurgin angefangen hat. In "ihrem früheren Leben", wie sie es nannte, war sie wohl Hausfrau und Mutter von drei Kinder gewesen. Und im Bekanntenkreis war sie für die Idee so spät nochmal mit Medizin anzufangen belächelt worden. Egal, jetzt hat sie es gemacht, steht im OP und freut sich, dass sie Ärztin geworden ist.

EVT
04.06.2014, 18:39
Ja im Moment braeuchtest du 14 Wartesemester. Wie viele hast du denn schon? 9?

Sv86
04.06.2014, 20:03
Ja braucht man nicht inzwischen sogar 14 Wartesemester? Ich denke einfach, dass ich die Zeit sinnvoll nutzen sollte. Ich möchte ja aber auch unbedingt Hebamme werden, deshalb habe ich die Praktika auch gemacht. Aber dadurch, dass mich einige Ärzte (waren wirklich supernett und haben einen anfangs sogar besser aufgenommen als die Hebammen :-D) dann immer mitgenommen haben wenn gerade nicht viel los war im Kreißsaal, habe ich eben auch die Arbeitsweise und Aufgaben der Ärzte gesehen und das interessiert mich doch sehr. Wie ist das mit den Wartesemestern, wird man dann auch irgendeiner Uni zugeteilt oder kann man Präferenzen angeben??

Wenn du ohnehin noch Ärztin werden möchtest, würde ich Dir raten sofort das Studium anzufangen und die Ausbildung sein zu lassen...Wartesemester dürften bei dir doch im Sommer reichen?

Hast du schon einen Ausbildungsplatz? Denn es ist so, dass auf einen Platz an einer Hebammenschule durchschnittlich mehrere hundert Bewerberinnen kommen. Es kann also sein, dass es gar nicht so leicht wird einen zu ergattern und dann bist du mit Wartesemestern eher im Studium drin.

Absolute Arrhythmie
04.06.2014, 20:11
Wenn du ohnehin noch Ärztin werden möchtest, würde ich Dir raten sofort das Studium anzufangen und die Ausbildung sein zu lassen...Wartesemester dürften bei dir doch im Sommer reichen?

Hast du schon einen Ausbildungsplatz? Denn es ist so, dass auf einen Platz an einer Hebammenschule durchschnittlich mehrere hundert Bewerberinnen kommen. Es kann also sein, dass es gar nicht so leicht wird einen zu ergattern und dann bist du mit Wartesemestern eher im Studium drin.

Wenn Sie jetzt nach Adam Riese neun wartesemester hat, dann würde ich eher ne Ausbildung anfangen als noch ein paar Jahre ungelernt zu arbeiten.

EVT
04.06.2014, 20:25
Ja, die Ausbildung passt so ziemlich genau noch in die verbliebene Wartezeit rein. Vielleicht steigt es auch auf 16 Wartesemester, wer weiss.

Nessiemoo
04.06.2014, 20:26
Ach mit dem Alter...ich fühle mich zB auch immer etwas komisch weil ich eben so jung bin im KH. Da hat einfach jeder Alter eigene Probleme, egal wann man anfängt.

Hebamme2014
04.06.2014, 22:12
Ja ich denke ich habe noch nicht genug Wartesemester. Es sind eben erst 9 (oder 10?), mit der Ausbildung hätte ich dann hoffentlich genug und dazu natürlich noch die Erfahrung im Klinikalltag.
Habe glücklicherweise schon einen Ausbildungsplatz, musste auch schon 2 andere Plätze absagen, damit andere Bewerberinnen nachrücken können. Also ich werde definitiv die Ausbildung zur Hebamme machen, da ich nicht wüsste was ich sonst in der Zeit machen sollte. Außerdem habe ich die Praktika gemacht um Hebamme zu werden, da ich das unbedingt wollte und immernoch will. Jedoch interessiert mich eben Medizin seit dem Praktikum genauso :-wand das hätte ich vorher auch nicht gedacht.

Hebamme2014
04.06.2014, 23:27
Das Leben der anderen sollte nie die Richtung deines eigenen Leben bestimmen. Hast ja nichts davon, wenn du dir in 10 Jahren denkst: Ich hab zwar nicht Medizin studiert- aber wenigstens war ich nicht die älteste Assistenzärztin ;-)

Außerdem wirst du ja wie erwähnt auch ältere Assistenzärzte treffen....und dir ist wohl auch bewusst, dass du Sachen gemacht und erlebt hast, die andere dann noch nicht gemacht und gesehen haben. Ist ja letztendlich egal wer wieviel gemacht hat oder wie geradlinig man irgendwohin gelaufen ist. Am Ende sitzen alle bei der selben Morgenbesprechung und haben den gleichen stressigen Tag vor sich.

Während einer Famulatur habe ich eine Ärztin getroffen, die erst mit 42 im KH als Chirurgin angefangen hat. In "ihrem früheren Leben", wie sie es nannte, war sie wohl Hausfrau und Mutter von drei Kinder gewesen. Und im Bekanntenkreis war sie für die Idee so spät nochmal mit Medizin anzufangen belächelt worden. Egal, jetzt hat sie es gemacht, steht im OP und freut sich, dass sie Ärztin geworden ist.

Wow das mit der Chirurgin ist echt ein Wahnsinn, find ich super wenn man sich in dem Alter auch noch neuen Herausforderungen stellt und nicht stagniert. Und ich denke ein Medizinstudium allein ist schon eine Herausforderung, aber mit 3 Kindern, bewundernswert! Wenn ich Freunden erzähle, dass ich mir vorstellen kann nach der Ausbildung noch Medizin zu studieren kommen auch immer solche "belächelnden" Reaktionen.
Ach ja und ich bin mir auch sicher, dass ich Dinge erlebt habe in meinem früheren Beruf und auf Reisen, die viele andere vl. nicht erlebt haben. Hat mich sicherlich auch geprägt und heute ärger ich mich natürlich auch, dass ich beim Abi so faul war. Aber egal, hatte wahrscheinlich alles so seinen Sinn :-D

Ah und mir fiel auch vorher ein, als ich im Krankenhaus war um meine Mandeln entfernen zu lassen, duften vor der OP mehrere Medizinstudenten mal reingucken und mussten dem Oberarzt erklären was sie da sehen. Da waren auch 2-3 dabei die ich auch 30-40 schätzen würde.

Danke euch für eure Zustimmung =) ihr seid echt super!

Chris.
04.06.2014, 23:46
Sie meinte, in ihrem Fall war es mit den Kindern sogar etwas einfacher. Weil sie es gewöhnt war sich organisieren zu müssen und die Kinder dann auch schon etwas älter und dadurch etwas selbstständiger waren. Sie hatte das erste Kind glaub ich schon mit 19 bekommen. Das ließ ihr dann mehr Freiraum im Studium. Ich hatte den Eindruck, dass es ihr in dieser Reihenfolge auch besser gepasst hat, weil sie "noch jung viel von meinen Kindern" hatte.
Deswegen mein ich auch, jeder macht seinen Weg auf seine Weise. Dir viel Erfolg und Spaß bei deiner Ausbildung!

Und schau dich doch mal weiter im Forum um. Hier sind ja einige ältere Studenten unterwegs, die ihre Eindrücke dazu schildern.

Hebamme2014
04.06.2014, 23:53
Danke dir =)
Und ja, denke es ist nicht unbedingt schlecht so früh ein Kind zu bekommen. Habe auch eine Freundin die so früh ein Kind bekam (das nun schon 6 ist) und in der Zeit hat sie sich so super organisiert und macht nun richtig Karriere, und sieht ihr Kind natürlich trotzdem sehr oft. Vielleicht geben Kinder auch noch einen gewissen Anreiz die ganze Sache ernster zu nehmen.

Ja werde hier weiterhin mitlesen, und mal die ganzen Foren durchklappern :-D dir viel Spaß im Studium! Darf ich noch fragen wie alt du bist? Wenn ich hier nun mit 25 schon zu den Älteren gehöre :-oopss

Chris.
05.06.2014, 00:18
Klar ;-) auch 25...aber du hast mich missverstanden. Mein Punkt war, dass du sehen wirst, dass es noch ältere Studenten in deinen Kursen geben wird. Und da diese auch irgendwann mal die Weiterbildung anfangen, eben nicht alle Assistenzärzte so jung sind wie du bisher den Eindruck hast.

Ich glaub beim MedStudium ist das allein schon durch die Wartezeitbewerber oder die, die vorher was anderes probiert haben, überhaupt nicht so exotisch wie du glaubst. Hatte bisher nie den Eindruck, dass das Alter sonderlich relevant wäre.
Z.B bei BWL oder Finance würde es wohl eher auffallen...

ehemaliger User_29072015
05.06.2014, 07:00
wir haben auch wen mit über 40 :-) alter ist egal, hauptsache man lebt seinen traum.

ich hab mit 29 angefangen und eine Freundin mit 34 ;-)