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ASS1000
08.06.2014, 14:45
@ mtz93x: Jep!!! Aber Menschen mit sehr großem Selbstbewusstsein kann man dieses Ziel schwer ausreden. Da kommt man auch mit Realismus ned weit ;)

Giftmischer
08.06.2014, 14:57
Fortbildungen werden leider nicht bezahlt, wobei ich einen Sonokurs auch als Fortbildung dazu zähle und mich jetzt für ein We 150 Euro kostet.
Hm. Ich hab noch nie mitbekommen, dass bei uns eine Fortbildung nicht bezahlt worden wäre...


Weiterhin arbeitet ihr mit Ausscheidungsprodukten wie Urin, Stuhl, Speichel etc.

hat man teilweise auch mit betrunken, psychisch kranken, aggressiven, oftmals auch übelriechenden Patienten zu tun
Erzähle das dem Pflegepersonal.


Als Arzt arbeitet man auch am Wochenende, in der Nacht und auch an Feiertagen.
Finde ich persönlich jetzt nicht so furchtbar schlimm. Wie schon gesagt arbeiten unzählige Berufe genauso, Selbstständige insbesonders, die wahrscheinlich zusätzlich das Wort "Urlaub" aus ihrem Vokabular streichen können. Ungeachtet all dessen hängt es aber auch von der gewählten Fachrichtung ab. Unsere Strahlentherapeuten habe ich z.B. noch nie wochenends in der Klinik gesehen.


Ich gehe nicht davon aus dass die Arbeitsbedigungen in Zukunft groß besser werden, eher im Gegenteil. Im Gesundheitssystem wird weiterhin versucht einzusparen und das betrifft meist zuerst das Personal.
Das ist in jeder Branche so.

ASS1000
08.06.2014, 15:12
@Giftmischer: Dann seid froh darüber, ein kommunaler Träger einer Grossstadt bezahlt es uns leider nichts :(

Ja wissen tun es die meisten, aber wirklich bewusst wird es Ihnen erst wenn sie damit täglich zu tun haben. Deshalb habe ich diesen Punkt nochmals aufgeführt.
Das gleiche zu den Nacht-/We-Diensten.
Ist ja auch gut wenn du das nicht schlimm findest, es gibt dennoch viele die sich nichts unter Nacht-und Wedienst vorstellen können und klagen dann sobald sie ran müssen.

...Ich hoffe ich habe mich nicht missverständlich ausgedrückt, dass sollte hier kein Thread zur kompletten Arztberuf-Debatte inkl. Vor-und Nachteilen ausufern sondern lediglich die Fakten des Arztberufes darstellen!!!

Chris.
08.06.2014, 15:25
Erzähle das dem Pflegepersonal.

Ist doch jetzt unpassend auf das Pflegepersonal hinzuweisen. Es werden einzelne Punkte beschrieben, die ein Schüler in der Oberstufe wahrscheinlich erstmal nicht auf dem Radar hat und die dann aber nach vielen Jahren ziemlich relevant werden können. Finde ich erstmal nichts Schlimmes dran. - Sicher, aus der Perspektive des TE. Kann also so sein, muss es aber nicht.

Dabei geht es um die Arbeit des Arztes in der Klinik, nicht um die des Pflegers, der Reinigungskraft oder des Kioskbesitzers.
Vergleiche nach oben und unten sind immer möglich, aber nicht notwendig. Dann wäre der Marburger Bund ja auch überflüssig, weil es so vielen anderen Ärzten in anderen Ländern noch schlechter geht.

Omega-6
08.06.2014, 15:25
Danke dir ASS1000

Finde die Auflistung für Medizinstudenten und die es werden möchten schon hilfreich. Es sind Fakten an denen man nichts drehen kann und in den Köpfen präsent sein sollte, wenn man es studieren möchte. Ansonsten sollte man nochmal umdenken und sich neu strukturieren. In meiner Karriereberatung damals kann ich mich nicht erinnern das dort darauf eingegangen wurde. Einizge Punkte waren: Ärzte verdienen gut, arbeiten aber auch viel und sind den Großteil ihrer Zeit in der Klinik. Das Pflegepraktikum sollte man am besten vor dem Studium schon absolvieren, da es ansonsten in den Semesterferien gemacht werden muss.

Das war's.

Ich an deiner Stelle würde mich auch nicht zu den ganzen persönlichen Kommentaren äußern. Ist ja schön und gut daß man das für sich nicht schlimm findet. Aber bin dennoch deiner Meinung, daß man sich darüber im Klaren sein sollte und es auch bei Weitem nicht in jeder Branche Usus ist. Schon gar nicht in dieser Kombination.

Coxy-Baby
08.06.2014, 15:26
Naja deine Fakten sind halt nicht differenziert genug für Leute die sich nicht damit auskennen.... Dein Punkt mit den Pflichtbeiträgen zur Ärzteversorgung, das ist doch 1000mal besser als Rentenkasse, das kommt bei dir nur nicht rüber, und zum Thema Haftpflicht, die kostet 55 Euro im Jahr und selbst die kann man von der Steuer absetzen (zumal ne Privathaftpflicht dabei ist!)

-wilhelmina-
08.06.2014, 15:29
@Wilhelmina: Ich werde trotzdem nicht das Gefühl los mich rechtfertigen zu müssen.

Aus diesem Grund hatte ich dazu geschrieben, dass mir durchaus bewusst ist (durch meinen eigenen Freundeskreis) dass einige Fakten auch auf andere Berufe zutreffen, wobei ich keinen kenne wo er in diesem Gesamtpaket vorhanden ist.
Insbesondere wenn ich leitende Positionen übernehme wie z.B. Verkaufsleiter einer Aldifiliale, habe ich fast gleiche Arbeitszeiten, dann aber auch ein Jahresgehalt von 95.000 Euro+Dienstwagen.

Geld ist daher nicht alles, man muss für den Beruf gemacht sein und sich mit seinen Facetten bekannt machen, nicht das man am Ende unzufrieden ist und Leuten, die wirklich aus voller Überzeugung Arzt werden möchten, die Möglichkeit durch die Studienplatzvergabe nimmt.

Ich wollte keinesfalls dieses Gefühl hervorrufen [-::-]

Beim letzten Absatz stimme ich Dir komplett zu!

ASS1000
08.06.2014, 15:35
Danke euch Chris und Omega.

@coxy-baby: es ist und bleibt ein Überblick, Ergänzungen sind gern Willkommen :) ich wollte nicht allzuviel Schreiben, ich empfand den Beitrag so schon sehr lang. Außerdem bringen persönliche Meinungen wie ich den Beruf persönlich wahrnehme in meinen Augen nicht viel, da es immer noch eine persönliche Einstellung widerspiegelt. Für jemanden der es nicht so eng sieht noch ein- zwei Stunden länger zu arbeiten kann für jemand anderen aber komplett gegenteilig sein, insbesondere wenn er jemand ist der sehr gerne pünktlich geht.

@Wilhelmina: :) dann bin ich ja beruhigt :)

Chris.
08.06.2014, 15:36
Ja, das Negative an Punkt 7 erschließt sich mir immer noch nicht....Und es stimmt schon, du solltest stärker betonen, dass einige dieser Punkte auf deinen Erfahrungen beruhen und nicht allgemeingültig sind...zumal stellenabhängig (Überstunden, Fortbildungskosten, Privatleben etc.) und auch abhängig vom sozialen Umfeld. Andere Menschen im Umkreis mit anderen Ambitionen, Ausbildungen und Gehältern usw. führen zu anderen Schlussfolgerungen.

Omega-6
08.06.2014, 15:43
Aber meinte ASS1000 nicht daß Punkt 7 einfach nur faktisch aufgeführt wurde?
Vielleicht sollte man den Beitrag zur Ärztekammer bedenken, die Haftpflicht die dazukommt, notfalls noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder sogar Gebühren für den Marburger Bund oder andere Vereine. Ggf. noch eine gute Rechtschutzversicherung ^^
Das läppert sich und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Daß stellt man dann dem Gehalt gegenüber.
Aber bevor das ausufert: Natürlich gibt es den Zusatzkram in anderen Berufen auch, aber für mich auch bestes Beispiel die Hebammen: steigende Versicherungsbeiträge

Omega-6
08.06.2014, 15:53
Ich kann ja dazu mal ein paar Zahlen nennen, was da monatlich abgeht vom Konto wegen den Versicherungen:

BU=120
priv. Haftpflicht=4
Berufshaftplicht=30 (bei 300.000 Schadenssumme)
Rechtsschutz=12
Ärztekammer=23
Ärztevereine=35

Das sind 224 Euro die monatlich zusätzlich abgehen. Das klingt für mich jetzt nicht wenig oder was meint ihr?

Chris.
08.06.2014, 15:54
Aber meinte ASS1000 nicht daß Punkt 7 einfach nur faktisch aufgeführt wurde?
Vielleicht sollte man den Beitrag zur Ärztekammer bedenken...

Wo ist denn jetzt das Problem mit dem Versorgungswerk?


Falls es nur faktisch aufgeführt wurde, dann gehört es aber eher zu den Punkten wie "Man braucht ein Bankkonto um das Gehalt beziehen zu können"...ist also in dem Zusammenhang nicht sonderlich erwähnenswert.

Omega-6
08.06.2014, 15:57
Moment ich glaube du hast da was falsch verstanden, das Versorgungswerk ist nochmal was anderes. Du musst als Arzt später Pflichtbeiträge an die für dich zuständige Ärztekammer zahlen. Das sind Gebühren die dort jährlich anfallen.
Des Weiteren bist du verpflichtet einer Ärztekammer zugehörig zu sein und dich dort anzumelden.

Omega-6
08.06.2014, 15:59
Hier mal ein Link der Ärztekammer Berlin:

http://www.aerztekammer-berlin.de/10arzt/10_Mitgliedschaft/15_Mitgliedsbeitrag/index.html

Coxy-Baby
08.06.2014, 16:07
Hmm man zahlt im ersten Jahr gar nichts bis 30 Euro und dann so um die 300 Euro, bei einem Gehalt von 30k netto doch eher übersichtliche Zahlen....

Mometasonfuroat
08.06.2014, 16:11
Ich finds viel. 300 pro Jahr nur dafür das man als Arzt gemeldet ist. Aber das ist auch wieder was subjektives

Dennoch war es ja gut daß es aufgeführt wurde. Einige wissen anscheinend nicht mal das man Mitgliedsbeiträge an die Kammer zahlen muss *gefaelltmirnicht*

Chris.
08.06.2014, 16:15
Sorry, dann habe ich es falsch interpretiert...ich dachte es liefe auf die Renten-Beiträge hinaus.

Aber Versicherungen und andere Beiträge sind doch -außer einigen fixen- auch individuell und stellenabhängig, nicht? Also je nach dem, was dein Arbeitgeber nicht mitabdeckt und Versicherungen, von denen du meinst, das du sie bräuchtest etc....und die Mitgliedschaften in den Gesellschaften usw. sind doch auch nicht Pflicht. Oder sehe ich es falsch?

Mometasonfuroat
08.06.2014, 16:26
Die Rentenbeiträge gehen automatisch ab, die Sache musst du vorher nur beantragen. Findest du aber bestimmt hier im Forum weitere Infos.
Klar variieren die Beiträge und die Versicherungen die du wählst, aber finde es grob fahrlässig ohne Berufs-und Privathaftpflicht als Arzt durch die Gegend zu spazieren.
Wenn du dich selbstständig machst, gehört ne BU auch dazu, wie in jeder anderen Selbstständigkeit auch.
Das einzige was ich als individuell betrachte ist die Mitgliedschaft in Ärztevereinen.

Chris.
08.06.2014, 16:27
Ich finds viel. 300 pro Jahr nur dafür das man als Arzt gemeldet ist. Aber das ist auch wieder was subjektives

Dennoch war es ja gut daß es aufgeführt wurde. Einige wissen anscheinend nicht mal das man Mitgliedsbeiträge an die Kammer zahlen muss *gefaelltmirnicht*


Nicht nur damit du irgendwo gemeldet bist...darum habe ich auch nicht gedacht, dass das damit gemeint ist.
Ist wohl wie mit den Steuern eine Ansichtssache...manche verstehen sie als Strafe und "nur damit man irgendwo gemeldet ist"...ist eine mögliche Art Beiträge zu deuten. Auch z.B. die Beiträge für den Marburger Bund- man sollte sich mal den Sinn des Ganzen vor Augen führen.
Die Höhe und die Relation bezogen auf das am Ende verfügbare Gehalt ist natürlich wieder eine andere Sache...das Prinzip an sich aber nicht falsch.

Mometasonfuroat
08.06.2014, 16:37
Na wenn das so ist sollte jede Berufsgruppe ihre Kammer haben und am Ende des Jahres abhängig vom Gehalt Beiträge zahlen.
Der Sinn einer Kammer hat sich mir noch nicht so Recht erschlossen, klärt mich auf.