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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorkurse in Naturwissenschaften ?



ellgrace
08.06.2014, 15:25
Hallo :) da ich nach grobem Suchen keinen Thread mit dieser Frage gefunden hab stell ich sie einfach mal hier:

Ich habe vor (wenn ich denn angenommen werde) dieses WS mit Medizin anzufangen, nur hab ich definitiv Wissenslücken in den Naturwissenschaften (v.a. Physik, teilweise auch Chemie) und es ist mir klar dass ich damit nicht die ultra-guten Startbedingungen habe aber andererseits hätte eine andere Fächerkombi definitiv meinen Schnitt runtergezogen, ich hatte also keine andere Wahl...

Viele Unis bieten ja Vorkurse in diesen Bereichen an, bei Frankfurt (nur als Bsp.) beginnen die im September.
Ich warte noch auf mein TMS Ergebnis und erst danach entscheidet sich an welchen Unis ich mich überhaupt bewerbe und außerdem kann es ja sein, dass man seinen Bescheid erst in der 2. Runde des ADHs bekommt und dann wäre es für Frankfurt zB. ja schon zu spät.

Hat irgendwer Erfahrungen mit den Vorkursen und dem ganzen drumherum gemacht? Muss man sich dafür schon immatrikuliert bzw mindestens mal die Zusage der Uni haben?
Bei mir käme noch hinzu dass es NICHT meine Heimatstadt werden wird und ich dann noch früher eine Wohnung oder irgendwas Provisorisches bräuchte...
Oder sind diese Vorkurse nicht zwingend notwendig? Ich meine, wenn man zB. nachrückt wäre es dafür ja sowieso zu spät, oder?

Vielen Dank jetzt schon mal, freue mich von euren Erfahrungen und Meinungen zu hören :-)

Noemie187
09.06.2014, 18:13
Ist zwar nicht 100% die Antwort auf deine Frage, aber Chemie kannst du wirklich sehr gut als Selbstkurs lernen und zwar mit dem Buch "Verständliche Chemie" von Arnold Arni. Ich mache dies auch gerade als Vorbereitung auf das Fach Biochemie und dieser Selbstkurs hilft mir sehr weiter! Auch ich habe noch keinen Studienplatz, aber vorher schon mal etwas zu lernen, schadet ja nicht ;-). LG

black_night
09.06.2014, 20:22
Mach dir da mal keine Sorgen, glaub mir wenn ich dir sage, dass die Naturwissenschaften das kleinste Problem der Vorklinik sein werden. Ich hatte in der Schule auch nur Physik in der Oberstufe, trotzdem hat's bisher ganz gut geklappt, auch wenn's bei Chemie etwas anstrengend war ;)
Ich hab übrigens die Vorkurse nicht besucht, aber von meinen Freunden die dort waren, weiß ich dass diese Vorkurse nicht all zu viel gebracht haben und es nur gut war, weil man da die Leute kennengelernt hat.

EVT
09.06.2014, 23:36
An sooo vielen Unis gibt es das doch gar nicht oder?
Und wie du ja selber schon gesagt hast, wenn man erst in der 2. Runde des AdH oder im Nachrueckverfahren seinen Platz bekommt, hat man da gar keine Zeit mehr fuer.
Die meisten schaffen das auch so ;-)
Du kannst dir ja selber ein paar Grundlagen anlesen, ansonsten eben waehrend des Semesters.

LML-Marv
10.06.2014, 02:05
Grüß dich :)
Also ich habe vor diesem SS an den Vorkursen der Uni Köln teilgenommen. Im Grunde fand ich es schon ganz hilfreich, allerdings waren es wirklich absolute Grundlagen, die man sich selbst auch locker in 1-2 Stunden erarbeiten kann. Meine Tutoren haben mir auch mehrfach versichert, dass sie selbtst nicht bei diesen Kursen waren und dadurch kaum bis gar keine Nachteile hatten.
Wie Black_Night schon gesagt, war das geniale an den Vorkursen nicht unbedingt der Inhalt, sondern einfach die Chance schon so früh neue Leute kennen zu lernen. Zumindest für mich war das in einer ganz neuen Stadt gold wert.
Und was deine Sorgen bezüglich einer zu späten Zulassung betrifft: Ich hatte meinen Bescheid auch erst in der 2. Stufe des AdH bekommen und konnte dennoch an den Vorkursen teilnehmen, da diese in der Woche vor den eigentlichen Vorlesungen stattfanden, also vom 01.04 bis 07.04. Das war zumindest in Köln so ;)

ellgrace
10.06.2014, 10:55
Also erstmal danke für eure Antworten. Gut, dann bin ich definitiv beruhigt! Hab gar nicht daran gedacht, dass man das auch teilweise Zuhause machen kann :-oopss ist aber bestimmt eine gute Idee sich ein bisschen was anzulesen. Aber dann kann ich ja sicher sein, dass ich nicht total hinterherhinke nur weil ich nicht alle Naturwissenschaften in der Oberstufe belegt habe.

und @LML-Marv das ist gut zu wissen, da Köln für mich auch in Frage kommt, also vielen Dank ;)

black_night
11.06.2014, 02:24
....Hab gar nicht daran gedacht, dass man das auch teilweise Zuhause machen kann

Ich würde sogar weitergehen und behaupten, dass du später im Studium nicht nur teilweise Sachen Zuhause machst, sondern in erster Linie Zuhause/Bib lernen wirst. Es ist Selbststudium angesagt ;)

fredox
19.07.2014, 18:02
Mach dir echt keinen Stress. Lernen kannst du noch genug, wenn du mit dem Studium angefangen hast. Und das ist alles kein Hexenwerk - Mediziner machen Chemie ja nur auf einem seeeehr niedrigen Niveau (unser Dozent hat immer, wenn wir nachgefragt haben, gesagt "müsst ihr nicht wissen, ihr seid ja nur Mediziner" - und er hatte Recht!!!) :). Ich hatte vor meinem Medizinstudium NIE auch nur eine Stunde Chemie in der Schule (Sprachliches Gymnasium, dann Abi in England), Bio in der 10. abgewählt und auch von Physik nicht viel Ahnung. Und das hat trotzdem alles irgendwie geklappt. Kenne auch niemanden, der DESWEGEN rausgeflogen wäre, da gibt es andere Fächer (Anatomie, Biochemie....) an der sich die Leute deutlich eher die Zähne ausbeißen...

Luciferase
19.07.2014, 18:13
Für ein Selbststudium kann ich in Chemie den Wawra empfehlen- Chemie verstehen und es gibt auch -Chemie berechnen:-)

davo
19.07.2014, 23:15
Ich war auch so einer der sich vor Studienbeginn ziemliche Sorgen gemacht hat in Sachen Naturwissenschaften. Nun ist das zweite Semester vorbei und ich habe (u.a.) den Biologie-Schein, den Chemie-Schein und den Physik-Schein bestanden.

Zur Vorbereitung hatte ich mir damals die "Basiswissen Schule"-Bücher aus dem Duden-Verlag gekauft, und zwar jeweils den Band für die 5.-10. Klasse und den Band für das Abitur, in Summe also sechs Bücher. (Mir fällt gerade auf dass ich dafür in Summe €143,70 ausgegeben hab... ziemlich krank :-oopss ) Die hab ich mir zu ca. 70% durchgelesen, aber halt wirklich nur durchgelesen, nicht gelernt oder durchgearbeitet. Außerdem habe ich mir "Der menschliche Körper" von Kugler gekauft und ebenfalls durchgelesen (aber auch wieder weder gelernt noch durchgearbeitet). ("Der Körper des Menschen" von Faller und Schünke ist, wie mir mittlerweile bewusst geworden ist, einem Uni-Lehrbuch inhaltlich und stilistisch deutlich ähnlicher. Das Buch von Kugler richtet sich eher an Laien und ist nicht so detailliert wie das von Faller und Schünke.)

War diese Vorbereitung hilfreich? Ja, für mich schon, da ich seit vielen, vielen Jahren kein Biologie, Chemie und Physik hatte, da sie mir etwas Selbstvertrauen in dieser Hinsicht gab und mich mental aufs Medizinstudium vorbereitete. Aber war sie notwendig? Sicher nicht.

Was vielleicht noch wichtiger ist: ich denke nicht dass es sinnvoll gewesen wäre sich mit "echten" Uni-Lehrbüchern auf das Studium vorzubereiten, da die Schwerpunkte und die Klausuren doch an jeder Uni ziemlich unterschiedlich sind. Gerade in Genetik, Mikrobiologie und Chemie hätte man sicher auch ziemlich anders prüfen können - in Zellbiologie und Physik hingegen kamen mir unsere Klausuren ziemlich "normal" vor. Außerdem ist es in diesen Fächern auch gar nicht sooo leicht ein gutes Lehrbuch zu finden - in Chemie hab ich den Zeeck, aber der ist rückblickend eigentlich gar nicht so gut wie er anfangs gewirkt hat. Ganz gut fand ich "Basics Chemie" als Ergänzung zu den Vorlesungsunterlagen und Altklausuren. In Physik hab ich den Harms, der ist zwar glaub ich fürs Physikum ziemlich gut (v.a. das Übungsbuch), aber für die Klausuren auch nicht sooo der Wahnsinn. Wir hatten in Physik ziemlich gute Vorlesungsunterlagen, die waren wirklich ausreichend. Hab mir dann aber in meiner Panik auch noch "Basics Physik" gekauft was ebenfalls ganz gut ist. Eigentlich fand ich den Buselmaier (Biologie) von den Naturwissenschaftslehrbüchern noch am besten - mit dem bin ich bis heute zufrieden, auch wenn ich ihn am kürzesten benötigt habe. Aber auch da hatten wir ziemlich gute Vorlesungsunterlagen (und, zumindest in Zellbiologie, auch ziemlich gute Vorlesungen).

In Summe fand ich Chemie definitiv am schwersten, denn in Chemie gibt es so viele Dinge die man eigentlich wissen müsste um zu verstehen was da vor sich geht, und die aber meist nur unvollständig oder gar nicht erklärt werden, selbst in ausführlichen Lehrbüchern. (Und so oft verwendet man in der Chemie der Einfachheit halber empirische Näherungen statt genauere Berechnungen, was dem Verständnis dann wieder eher abträglich ist.) Bei Biologie und bei Physik hingegen hatte ich immer den Eindruck dass von Anfang an alles aufbauend erklärt wird. Und das obwohl die Chemie-Lehre bei uns eigentlich ziemlich gut ist, und die Chemie-Profs schon mehrere Preise für ihre Lehre gewonnen haben.

In Chemie und in Physik gibts in Gießen auch jeweils freiwillige Tutorien parallel zur Vorlesung - die in Physik waren auch wirklich ziemlich gut, die in Chemie auch ganz OK. Was mir bei den Physik-Tutorien aufgefallen ist, dass die, die sie am dringendsten nötig gehabt hätten, oft am wenigsten aufgepasst haben, die Beispiele nicht zuhause gerechnet hatten, nicht mal die richtige Seite aufgeschlagen hatten, Fragen gestellt haben aufgrund derer klar war, dass sie nicht aufgepasst hatten, usw. Und vereinzelt gab es halt auch Leute die einfach komplett ahnungslos waren was Dreisatz oder die wissenschaftliche Notation anbelangt (beides IMHO noch VIEL wichtiger ist als Logarithmen oder die natürliche Exponentialfunktion).

Langer Rede kurzer Sinn: über Biologie stolpert wohl niemand, und bei Chemie und Physik kann man das Risiko wirklich stark reduzieren wenn man in den Vorlesungen aufmerksam ist, von Anfang an mitlernt, die Übungsbeispiele rechnet, Altklausuren rechnet, regelmäßig mit Kommilitonen über das Fach redet. Eine Vorbereitung im eigentlichen Sinn ist denke ich nicht notwendig - wenn man sich dennoch vorbereiten will sollte man mathematische Grundlagen wiederholen (wissenschaftliche Notation, Dreisatz, Logarithmen und Exponentialfunktionen, Winkelfunktionen, Sinus und Cosinus, etc.) und kann, wenn man will, die Duden-Bücher verwenden. Die sind wirklich ganz gut - mit meiner heutigen Erfahrung würde ich mir aber nur die für die 5.-10. Klasse kaufen, denn die Abitur-Bände sind eigentlich Overkill.

Ich persönlich finde makroskopische Anatomie bisher definitiv am stressigsten bzw. am "schwersten" - Biochemie und Physiologie werden sicher auch nicht ohne sein. Aber die Naturwissenschaften sind, wenn man gut organisiert und mit einer positiven Einstellung an die Sache rangeht, eigentlich gut machbar.

ehemaliger User_25062015
19.07.2014, 23:20
Langer Rede kurzer Sinn

In der Tat :-))

Rico
19.07.2014, 23:54
Ich habe alle Folgen von "Es war einmal... das Leben" angekuckt. Mehrfach.
Damit bin ich gut durch's Abi und den größten Teil der Vorklinik gekommen. Nur für Biochemie war es etwas zu oberflächlich, war dann auch mein schlechtestes Fach im Physikum.
Kann es aber trotzdem weiterempfehlen: Wenn man das *verstanden* hat, was da passiert, dann hat man schon 50% des relevanten Wissens... und es ist immer wieder schön zu sehen wie die Keime vermöbelt werden.

Sticks
20.07.2014, 07:13
Die Vorkurse sind doch eher zum kennenlernen. :-)
Ich fand dir in Bochum insgesamt sehr gut. Aber gerade in Chemie würde Stoff aus dem Semester soweit vorgegriffen, dass könnte man einfach nicht verstehen. Zum kennen lernen der Leute u d der Atmosphäre war sauber Super.

McDübel
20.07.2014, 09:41
Als ich mit dem Studium angefangen bin, wurden alle ab 25 oder ab 27 Jahre (genau weiß ich es nicht mehr) von der Uni angeschrieben und auf einen 3-tägigen Mathekurs aufmerksam gemacht (zur Auffrischung). Ich bin auch da gewesen, weil wegen mal gucken und so :-)). Aber man hätte es auch lassen können. Das kriegt man auch alles ohne diesen Kurs(e) hin. :-)

EVT
20.07.2014, 20:50
In Münster gab es während des Semesters Tutorien speziell für Leute, die schon lange aus der Schule raus waren. Fanden wir unfair. :-D

stagediver
21.07.2014, 14:17
In Münster gab es während des Semesters Tutorien speziell für Leute, die schon lange aus der Schule raus waren. Fanden wir unfair. :-D
Verbesserungsvorschlag an die Uni; für die anderen Studenten, Tutorien a la "das Leben ist kein Ponyhof" und "Lebenserfahrungen" anbieten ;-) (ist doch nur Spaß, nicht böse sein hehe)

sheep
21.07.2014, 17:52
In Münster gab es während des Semesters Tutorien speziell für Leute, die schon lange aus der Schule raus waren. Fanden wir unfair. :-D
dieses crashkursmodell (mit unterricht in kleingruppen) gibt's in hh auch - ebenfalls semesterbegleitend (über mehrere termine) - allerdings für alle, die bedarf und/oder bock drauf haben (in bio, chemie, physik & mathe). inhaltlich perfekt auf die jeweiligen vls abgestimmt. ist wirklich ne gute sache, zumal die dozenten meist suuuper gut und irre motiviert sind (hatte zb. in fast allen kursen 'nen "teacher of the year" (biochemiker) - didaktisch und fachlich einfach nicht zu toppen! :-top