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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Als Assistenzarzt in einer Praxis mit Gehalt abhängig von eigener Leistung



sternchen-jg
13.06.2014, 21:48
Hallo,
habe eine Frage, ob jemand Erfahrung hat, wie die Vergütung in der Praxis für Ärzte in Weiterbildung aussieht. Kennt jemand die Situation, wenn der Lohn von der Leistung/ Profit des Assistenzarztes abhängig ist? Ist es üblich und rentiert sich das? Ich frage mich, wie man die Zahlen bei Gehaltsvereinbarung überprüfen kann, wenn man vorher die Arbeitsvorgänge und Praxisstruktur noch gar nicht kennt... Wie plant man so etwas, ohne sich zu verkalkulieren?
Wäre für die Antworten sehr dankbar und für Ratschläge, ob es sinnvoll ist und was zu berücksichtigen wäre...
Danke!!!

Harvey
14.06.2014, 09:39
Um welche Fachrichtung geht es denn? Deine Idee wird zu Beginn der Beschäftigung recht mühsam werden - weil man beim patientenstamm erstmal vertrauen aufbauen muss, dass sie auch zu dir gehen und nicht nur zum Chef. Zudem würde dieser sehr darauf achten, dass die privatpatienten bei ihm bleiben. Computerprogramm machen es vielleicht möglich aufzutrennen wer wen gesehen hat. Bzw. Erstellst selbst die Statistik. Nur schwierig wenn die Patienten mehrmals da waren - würdet ihr dann die quartalspauschale aufteilen? Wenn es ums Geld verdienen geht , würde ich eher mit dem praxis Chef aushandeln praxiszeit und Räume und Geräte fuer eigene Igel Sachen zu bekommen - zB Mittwochnachmittag oder am Wochenende oder fuer die Hausbesuche nach der Praxiszeit dann die Vergütung bekommst oder mehr Freizeit in der du dann anderswo Dienste machst.

herrdoktor0815
14.06.2014, 09:55
Nach meiner Einschaetzung muss der Chef in der Weiterbildung ein festes Gehalt zahlen. Ich wuerde darauf bestehen, dass es sich an dem Tariflohn der kommunalen Krankenhaeuser orientiert.

sternchen-jg
14.06.2014, 12:12
Es handelt sich um Weiterbildung in Psychiatrie, in der Praxis sind mehrere Ärzte. D.h. mit Geräte und Räumen wird es nicht das Problem sein. Aber da ich nicht verstehe, wie ich die Gehaltssituation von außen am besten überblicken kann, habe ich Sorge, erst nach gewisser Zeit festzustellen, dass ich mich verkalkuliert habe... Und das würde ich irgendwie umgehen wollen... Ich orientiere mich als Wunschgehalt am KH-Tarif, das wäre für mich in Ordnung... Und dann verstehe ich auch nicht, wie es mit Urlaub bei Umsatzbeteiligung ist, also auch auf eigene Kosten?
Ich denke, optimal wäre ein Festgehalt angenähert an Tarif und alles darüber hinaus nach Umsatzbeteiligung, oder?

Rico
14.06.2014, 12:26
Musst Du halt mal durchrechnen. Die sollen Dir sagen, was Du so ungefähr pro Patientenkontakt kriegst (weiß gar nicht, ob Psychiatrie da anders abgerechnet wird als die somatische Medizin, die werden ja kaum für 40€/Quartal nen Patienten durch 12 PT-Sitzungen nudeln) und ob die noch was abziehen dafür, dass Du die Praxisinfrastruktur (Räume, MFA) nutzten darfst.
wenn Du dann weißt, was Du so ungefähr pro Patient erlöst, dann kannst du ja rechnen wieviele Du machen müsstest um Deinen Gehaltsvorstellungen nahe zu kommen.

Ist das denn explizit eine Weiterbildungsstelle? Dann wäre nämlich noch zu klären wie denn die Weiterbildung dann aussieht, wenn Du da Dein Gehalt selber erwirtschaftest. Die halbe Stunde, in der Du Dich mit dem Weiterbilders besprichst oder ihm mal bei einer Behandlung über die Schulter schaust, verdienst Du ja schonmal kein Geld. Keine sehr glückliche Konstellation für eine Weiterbildung, wenn Du quasi immer vor der Entscheidung Geld verdienen oder was lernen stehst... :-meinung

Wäre aber auch mal interessant zu wissen, ob das überhaupt so geht, oder ob das nicht eine Scheinselbstständigkeit ist, wenn Du in der Praxis eines Kassenarztes, der gleichzeitig Dein Weiterbilder ist, die Patienten über dessen Kassenzulassung abrechnest und dann davon einen Anteil erhältst.
Hat denn diese Praxis schonmal einen Weiterbildungsassistenten nach diesen Modell beschäftigt, den man befragen kann?

Espressa
20.06.2014, 21:30
Hmm, keine Ahnung was in der Psychiatrie wohl so üblich ist...
ABER.
Ich wäre sehr skeptisch bei diesem Konzept, da letztlich auch Ausbilder an ihren Weiterbildungsassistenten ja tendentiell eher verdienen wollen als drauflegen, bzw. als aus reiner Nettigkeit einfach für plusminus nix auszubilden.

Sprich allein schon die Tatsache dass es einem angeboten wird, würde mich stutzig machen.
Wohler ist einem doch wenn man sein mehr oder minder festes Gehalt hat, und dabei auch zugucken, nachfragen, besprechen kann was immer anfällt. Schließlich muss man sich in der WB-Zeit "für später" wappnen, und sie nicht nur möglichst gewinnbringend irgendwo absitzen.

dmtec
28.06.2014, 02:49
In welchen Fachrichtungen kann man denn als Weiterbildungsassistent in Praxen angestellt werden? Und wenn, wieviel Berufserfahrung muss man mitbringen?

Rico
28.06.2014, 13:16
In quasi allen. Berufserfahrung hängt davon ab, was der Praxisinhaber = Weiterbilder möchte.