PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 1. Semester Modellstudiengang Berlin - Charité



jktz90
16.06.2014, 13:11
Hallo,

ich werde bald in Berlin anfangen Medizin zu studieren. Kann mir jemand sagen (am besten der in Berlin studiert/studiert hat) was mich im 1. Semester im Modellstudiengang erwartet?

Wie sehen die ersten Klausuren aus u. welche Fächer erwarten mich? Welche Chemie Kenntnisse werden am Ende des 1. Semesters erwartet?
Ich würde einfach gerne jetzt schon etwas vorarbeiten, um den Stress während des 1. Semesters zu verringern :-lesen (muss weit weg ziehen u. hatte kein Biologie/Chemie in der Schule)

Ist es schlimm wenn man die erste Vorlesungswoche verpasst? Dummerweise findet genau dann eine Hochzeit im Ausland statt :-blush
Danke

pesanserinus
16.06.2014, 22:21
Ich studiere im 5. Semester in Berlin. Ich versuche mal deine Fragen zu beantworten:

- im 1. Semester hast du ein Modul mit viel Biochemie, ein Modul Zellbiologie und ein Modul Neurophysiologie sowie das Einführungsmodul wo man verschiedene Sachen macht wie z.B. einen Erste Hilfe Kurs.

- es gibt im Modellstudiengang keine Fächer, das solltest du eigentlich schon wissen wenn du da anfängst ;)

- das erste Semester ist sehr entspannt, es werden am Anfang Tutorien angeboten zu Physik, Bio, Chemie, also mach dich lieber nicht schon vorher verrückt. Du kannst im Semester schon genug lernen, genieße es lieber bevor du anfängst nichts machen zu müssen. Wenn du etwas machen willst --> Pflegepraktikum

- Thema Veranstaltungen verpassen: das ist SEHR SCHWER an der Charité. Man hat extrem wenig Fehlzeiten und sollte sie sehr weise einteilen, denn es ist schwer die Veranstaltungen nachzuholen (verlegen kann man meistens vergessen). Gerade in der ersten Woche ist ja die Einführung für alles, da sollte man eigentlich dabei sein. Da findet noch nicht so ganz viel statt wo man Anwesenheitszeiten hat, aber es ist schon unglücklich direkt die Fehlzeiten zu verballern, vor allem weil man z.B. beim Format KIT in einigen Semestern gar nicht fehlen darf (ob das im Ersten so war weiß ich nicht mehr).

stagediver
17.06.2014, 10:52
wie sieht es mit Material/Hardware (allgemein) aus?
was braucht man alles? Kittel? Präpbesteck? Fange in Hannover an (auch Modellstudiengang)

ehemaliger User_25062015
17.06.2014, 10:56
Leute, bleibt ruhig und wartet ab. Was ihr alles braucht erfahrt ihr in den Einfuehrungstagen, da werden oft auch Sammelbestellungen gemacht. Alles wird gut.

stagediver
17.06.2014, 11:16
:D nerv nerv nerv ... jaaaaa hast ja Recht hehe

Matzexc1
17.06.2014, 11:23
Und an manchen Orten,wie Berlin, gibt es die SEG-med die haben alles was man braucht

jktz90
17.06.2014, 12:41
- im 1. Semester hast du ein Modul mit viel Biochemie, ein Modul Zellbiologie und ein Modul Neurophysiologie sowie das Einführungsmodul wo man verschiedene Sachen macht wie z.B. einen Erste Hilfe Kurs.

- es gibt im Modellstudiengang keine Fächer, das solltest du eigentlich schon wissen wenn du da anfängst ;)


Das wusste ich so z.B nicht. Klar hört man überall von Modellstudiengang, aber alles läuft ja nach der gleichen Approbationsordnung ab.


- das erste Semester ist sehr entspannt, es werden am Anfang Tutorien angeboten zu Physik, Bio, Chemie, also mach dich lieber nicht schon vorher verrückt. Du kannst im Semester schon genug lernen, genieße es lieber bevor du anfängst nichts machen zu müssen. Wenn du etwas machen willst --> Pflegepraktikum

Ist das nicht den Stundenten gegenüber unfair, die im normalen Regelstudiengang studieren? Ich bin immer davon ausgegangen, dass das erste Semester auch direkt mit Anatomie mit Testate etc anfängt, womit viele ja Probleme haben. Pflegepraktikum wollte ich zumindest die Hälfte absolvieren, einen Teil lasse ich mir dann für später übrig ;)


- Thema Veranstaltungen verpassen: das ist SEHR SCHWER an der Charité. Man hat extrem wenig Fehlzeiten und sollte sie sehr weise einteilen, denn es ist schwer die Veranstaltungen nachzuholen (verlegen kann man meistens vergessen). Gerade in der ersten Woche ist ja die Einführung für alles, da sollte man eigentlich dabei sein. Da findet noch nicht so ganz viel statt wo man Anwesenheitszeiten hat, aber es ist schon unglücklich direkt die Fehlzeiten zu verballern, vor allem weil man z.B. beim Format KIT in einigen Semestern gar nicht fehlen darf (ob das im Ersten so war weiß ich nicht mehr).

Klingt sehr verschult, was für mich aber auch nicht unbedingt schlecht ist.

Würdest du wieder den Modellstudiengang studieren wollen?

Danke für deine Informationen

pesanserinus
17.06.2014, 16:08
Ob ich ihn wieder studieren wollen würde.....fragst du mich zum falschen Zeitpunkt. Ich habe gerade einen tierischen Hals auf die Uni, da leider die Organisation oft so gar nicht läuft, aber das will ich jetzt auch nicht großartig ausführen. Man muss einfach selbst sehr hinterher sein und nicht denken, dass man von alleine alle relevanten Infos bekommt. Also immer fleißig alle Infos im Campusnet lesen. Der Studiengang an sich ist für mich ganz gut, da ich medizinische Vorerfahrung habe. Wie es sich ohne "anfühlt" direkt am Patienten zu sein, kann ich nicht sagen. Es ist auf jeden Fall sehr viel Eigeninitiative gefragt.

Sicher läuft das unter der gleichen Approbationsordnung und es gibt auch eine Tabelle, in der man nachlesen kann welche Module welchen Schein ergeben würden im Regelstudiengang, allerdings hast du selbst absolut keine Fächereinteilung. Es gibt z.B. Seminare in denen du Physik, Physiologie und Biochemie zusammen behandelst, weil es das Thema eben so ergibt.

Wie meinst du das, dass es unfair ist? Anatomie haben wir ja trotzdem , nur später (3./4. Semester und irgendwann später nochmal im 8. oder so). Ich meinte nicht, dass du dir im 1. Semester "die Eier schaukeln" kannst :D , aber rückblickend war vor allem das 1. Modul schon sehr angenehm. Du schreibst im 1. Semester auch nur 3 MC-Prüfungen am Ende und hast eine mündliche Prüfung. Testate gibt es auch nicht so richtig. Ich habe von Profs gehört, die halt am Tisch mal abfragen, aber bestehendrelevante Testate gibt es nicht. Du wirst immer erst am Ende des Semesters geprüft und da unterscheiden sich dann die Formate jeweils ein bisschen (mündlich-praktisch=smpp, MC, OSCE=praktische Prüfung, Hausarbeit, 3D-MC=spezielle Anatomieprüfung im Präpsaal usw.).

Was die Anwesenheitszeiten angeht ist es wirklich extrem verschult. Da vermisse ich die Lockerheit der Geisteswissenschaften (hatte vorher was anderes studiert und da war das nicht so streng).

pesanserinus
17.06.2014, 16:12
Uuuund: man muss sich wirklich nichts vorher kaufen. Alles was man braucht kriegt man bei Seg-Med oder Lehmanns direkt am Campus oder bestellt es z.B. als ganze POL-Gruppe gemeinsam irgendwo (DocCheck gibt Rabatt wenn man sich dort als Student ausweist). Am Anfang braucht man Kittel (gut wären zwei, einer fürs Labor, der Andere für den U-Kurs), Stethoskop, Lampe, evtl. Maßband. Das reicht eigentlich. Es wird immer gesagt Spatel....KAUF UM GOTTES WILLEN KEINE! :D Ich habe die Dinger noch NIE gebraucht, der Dozent hatte immer welche wenn sie gebraucht wurden.

Das hier gilt allerdings nur für Berlin, was in anderen Städten gefordert wird, weiß ich natürlich nicht.

mabbert
10.07.2014, 22:00
Hea! Kann mir jemand was zur Strukturierte Mündlich-Praktische Prüfung (SMPP) nach dem ersten Semester im Modellstudiengang sagen? Wie genau läuft die ab? Was wurde geprüft? Wurde am Patienten geprüft oder gab es Schauspieler oder gar keine Patienten? Musste man untersuchen oder nur Sachen zeigen? Vielen Dank für eure Hilfe!!

pesanserinus
14.07.2014, 22:36
Die smpp gibt´s vom 1. - 3. Semester. Da muss man sich eigentlich keinen Kopf machen, es ist die dankbarste Prüfung, weil du nicht nur ein Kreuzchen machen kannst, sondern zeigen kannst, was du alles weißt.

Man ist dort mit 4 anderen in der Prüfung (im Idealfall, manchmal auch weniger, wenn sich jemand abmeldet). Entweder werden Themen gezogen, oder die Prüfer teilen welche zu, das ist von denen abhängig. Jeder muss dann eine praktische Aufgabe machen und dazu Fragen beantworten und wird dann in einem theoretischen Teil noch Sachen gefragt. Abgeprüft werden natürlich die Lernziele. Man sollte sich nicht zu sehr auf das Fachgebiet des Prüfers verlassen, da z.B. Herr Schunk alles fragt und nicht nur sein Gebiet. Es sind Studenten als Schauspieler dabei, an denen man die Untersuchungen vorführen muss, es kann aber sein, dass man etwas pipettiert oder ein Mikroskop da hat.

Ich musste z.B. folgendes im 1. Semester machen: Lunge untersuchen, Blutfluss durch das Herz erklären, anatomische Ebenen aufsagen, Ionenverhältnisse bei Ruhe- und Aktionspotenzial erklären (was ist wann offen/geschlossen, geht rein/raus etc. mit Aufmalen am Whiteboard) und die Kurve am Arbeitsmyokard erklären. Die Anderen mussten z.B. eine Wunde versorgen, einem Bewusstlosen helfen (GCS, Bodycheck, Notruf absetzen), Muskeln auf der Tafel erklären, Todeszeichen benennen, irgendeine physikalische Formel herleiten usw. Protokolle kannst du bei OLM einsehen.

Richtig gut ist die erst im 3. Semester, da geht man nämlich zum Prüfen auf Station und untersucht (Derma, Kardio, Ortho, Gastro, wobei es gefühlt am häufigsten Derma gab).

Goldstern24
13.08.2014, 09:32
Hey,
ich will mich auch in Berlin bewerben, hab mir auch mal die Anforderungen an zukünftige Studenten ect. durchgelesen. Da steht neben naturwissenschaftlichen Kenntnissen auch, dass man gute sprachliche Fähigkeiten in Englisch haben muss. Grrr, ich bin echt ziemlich mies in Englisch und wollte fragen, ob es wirklich so ist oder ob man sich auch mit mäßigen Englischkenntnissen durchmogeln kann.
Vielen Dank schonmal.

LG

pesanserinus
13.08.2014, 14:55
Hallo Goldstern24,

weißt du wie oft ich in meinen bisher 5 Semestern Englisch sprechen musste? 1 mal. Mit einem indischen Patienten der uns im Seminar vorgestellt wurde. :D

Sie schreiben das, weil es oft Artikel und Studien gibt, die eben auf Englisch sind, aber ich denke da fuchst man sich rein. Ich hab C1 Niveau in Englisch und sogar 1 Semester Englisch studiert und ich muss bei solchen Sachen auch erst nach den medizinischen Begriffen gucken oder nach statistischen Begriffen etc. Das ist einfach Fachsprache und da muss man sich reinlesen, egal in welcher Sprache. Ich nehme mal an du hattest einige Jährchen Englisch in der Schule und solltest dir daher keinen Kopf machen.

Falls es dich aber stört: die Charité bietet Sprachkurse an und die HU hat einen extra Mediziner-Kurs der einen für Auslandsaufenthalte fit machen soll.

Misbeth
13.08.2014, 17:04
Hallo Pesanserinus,
du bist an der Charité? Machst du den Regel- oder den Modellstudiengang? Kannst du mir sagen wie viele Stunden pro Woche du ca. anwesend sein musst bzw. wie es allgemein zeitlich aussieht? Das wäre wirklich hilfreich!
Danke

pesanserinus
13.08.2014, 22:55
Hi Misbeth,

ja ich bin an der Charité im Modellstudiengang. Also das mit den Stunden ist sehr verschieden je nach Semester und POL-Gruppe. Es gibt "Muttigruppen", die haben immer sehr früh Schluss, aber man kann auch nen doofen Stundenplan erwischen und dann lange Pausen zwischen den Veranstaltungen haben oder auch erst Abends etc. Geht es dir um das Arbeiten nebenbei? Das geht eigentlich ganz gut, wenn man sich gut organisieren kann. Ich habe bisher nur im 3. Semester nicht gearbeitet, weil das einfach extrem vollgestopft ist mit Präpkurs und GÄDH (ein Wahlpflichtfach) + reguläre Vorlesungen, Seminare, Praktika, U-Kurs. In allen anderen Semestern habe ich gearbeitet und das geht auch. Ich gehe allerdings nicht in Vorlesungen und habe dadurch etwas mehr "Luft". Ich hab mal in meinen Stundenplan aus dem letzten Semester geschaut und die Stunden zusammengerechnet die man anwesend sein muss: 18,5 - 20h in etwa, wenn man die Vorlesungen auch mitzählt. Das schwankt aber immer etwas, je nachdem ob man in der Woche z.B. KIT (Kommunikation) hat o.ä. Dann kommt eben dazu was du noch an Vor- und Nachbereitung brauchst, was ja dann individuell ist. Ich habe mir einen Studentenjob direkt an der Uni gesucht, bei dem ich vorwiegend am Wochenende arbeite und auch ein bisschen was Zuhause machen kann und damit komme ich ziemlich gut hin. Wenn man direkt an der Uni arbeitet entfällt natürlich auch noch das extra hinfahren zum Job, da man ja eh am Campus ist. Schreib mich ruhig direkt an, wenn du etwas spezielleres wissen willst.

Misbeth
14.08.2014, 09:17
Hi Misbeth,

ja ich bin an der Charité im Modellstudiengang. Also das mit den Stunden ist sehr verschieden je nach Semester und POL-Gruppe. Es gibt "Muttigruppen", die haben immer sehr früh Schluss, aber man kann auch nen doofen Stundenplan erwischen und dann lange Pausen zwischen den Veranstaltungen haben oder auch erst Abends etc. Geht es dir um das Arbeiten nebenbei? Das geht eigentlich ganz gut, wenn man sich gut organisieren kann. Ich habe bisher nur im 3. Semester nicht gearbeitet, weil das einfach extrem vollgestopft ist mit Präpkurs und GÄDH (ein Wahlpflichtfach) + reguläre Vorlesungen, Seminare, Praktika, U-Kurs. In allen anderen Semestern habe ich gearbeitet und das geht auch. Ich gehe allerdings nicht in Vorlesungen und habe dadurch etwas mehr "Luft". Ich hab mal in meinen Stundenplan aus dem letzten Semester geschaut und die Stunden zusammengerechnet die man anwesend sein muss: 18,5 - 20h in etwa, wenn man die Vorlesungen auch mitzählt. Das schwankt aber immer etwas, je nachdem ob man in der Woche z.B. KIT (Kommunikation) hat o.ä. Dann kommt eben dazu was du noch an Vor- und Nachbereitung brauchst, was ja dann individuell ist. Ich habe mir einen Studentenjob direkt an der Uni gesucht, bei dem ich vorwiegend am Wochenende arbeite und auch ein bisschen was Zuhause machen kann und damit komme ich ziemlich gut hin. Wenn man direkt an der Uni arbeitet entfällt natürlich auch noch das extra hinfahren zum Job, da man ja eh am Campus ist. Schreib mich ruhig direkt an, wenn du etwas spezielleres wissen willst.

Vielen Dank! Das hat mir schon sehr geholfen. Ich werde mich zum nächsten Sommersemester bewerben und hoffe dann mit 15 Wartesemestern und SK 3 reinzukommen. Mir fallen in der Zwischenzeit sicher noch Fragen ein! LG