Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blutbild + Harnstatus Pferd
Hallo ihr Lieben,
ich habe da mal eine Frage zum Blutbild von meinem Pony. Und zwar hat sie eine ganz leichte Anämie (0, 01 liegt der Hämatokrit unterm Normwert und der Ery-Wert ist sehr niedrig, aber grad noch in der Norm). Außerdem hat sie einen Magnesiummangel (0, 1 unter der Norm), einen Selenmangel (10 unterm Normwert in der Absorption), einen leichten Kupferüberschuss (1, 5 über der Norm in der Absorption) und eventuell einen Eisenüberschuss (je nachdem welchen Normwert man zugrunde legt, da war als einziges keine Norm vom Labor her angegeben).
Meint ihr der Magnesiummangel kann einen Einfluss auf die Anämie haben? Sie hat außerdem eine Anisozytose, das heißt ja ihr System versucht den Mangel an Erys auszugleichen... Selenmangel kommt von unseren Selenmangelböden...
Ansonsten könnte ich mir nur vorstellen, dass es von Blutwürmern kommt, allerdings hatte sie in der Sammelkotprobe nur eine leichte Belastung mit MDS-Eiern...
Außerdem eine Frage zum Harnstatus: es war Blut im Harn (++) und Erys (+). Kann sowas von der Rosse kommen oder ist das definitiv ne Infektion?
(Übrigens hab ich sie grad als Pflegefall gekauft und versuche sie jetzt erstmal überall auf den Stand zu bringen :-)) )
Vielen Dank schonmal für jeglichen Rat :).
Liebe Grüße
Wenn die Werte immer alle nur so knapp über oder unter der Norm liegen, ist das meist noch gar nicht so wirklich besorgniserregend. Man hat ja nun mal auch was die Referenzbereiche angeht, eine Normalverteilung, und das bedeutet, das 5% der Pferde durchaus gering über- oder unterhalb der Referenzwerte liegen können.
Von daher wäre für mich jetzt nur der Selenwert relevant, der zwar zu niedrig ist, aber noch nicht besorgniserregend. (Supplementieren würde ich das wohl dennoch). Anisozytose, ist da noch näheres beschrieben?
Blut sollte eigentlich auch in der Rosse nicht im Urin sein... da würde ich schon weitergehend gucken, ob man dafür noch einen Grund finden kann.
Danke schonmal für deine Antwort :).
Also das mit dem Magnesium würde halt dazu passen, dass sie ab und an ein bisschen hypernervös und schreckhaft ist. Und oft auch ein bisschen steif (kann aber auch am Alter liegen, sie ist schon 21 ;))
Zur Anisozytose steht ansonsten nichts... nur ein "+". Hatte mir das jetzt so erklärt, dass sie ja ein bisschen wenig Erys hat und ihr Körper daher vllt vermehrt neue Blutzellen ausschüttet??
Wenn sie z.B. Harnsteine hätte, müssten die dann nicht auch in Harnstatus und -sediment irgendwie erkennbar sein? Bei Bakterien war auch ein "+" in Klammern, das hat mein Prof aber nicht bemängelt (kann ja auch aus der Scheide oder so gekommen sein beim Harn absetzen...). Würde es Sinn machen, den Tierarzt nochmal Katheter-Harn nehmen zu lassen?
Liebe Grüße
Das ist die Frage. Ich würde glaube ich noch einmal so Urin auffangen, und noch mal nen Stick reinhalten, um herauszufinden, ob es ein temporäres Problem ist mit dem Blut im Harn, oder eben nicht. Wenn es dann immer noch der Fall ist, würde ich unter Umständen auch einen Katheter schieben.
Warum hast du denn eigentlich eine Urinprobe genommen, gab es dafür weitergehende Gründe? (Blutbild macht man ja durchaus auch mal so, jedenfalls einige Pferdeleute, Urinuntersuchung eher, wenn schon irgendein Verdacht besteht, oder Beschwerden bestehen, die auf ein Problem hindeuten).
Ok, werde bis nächste Woche abwarten, damit die Rosse ganz sicher vorbei ist, um sicherzugehen, dass es nicht eventuell aus der Gebärmutter kommt. Dann werd ich mal sonen Test mit nem Stick machen.
Ich hab die Urinprobe genommen weil ich EMS mit Insulinresistenz bei ihr vermutet habe, da sie extreme Fetteinlagerungen am Mähnenkamm hat. Und die Tante im Labor hat mir empfohlen die Glucose im Urin abchecken zu lassen, da der Wert im Blut durch den Transport nicht so genau ist. Allerdings war der Glucosewert im Urin Null. Mich wundert halt, dass ich ansonsten keine Symptome habe. Wäre ohne die EMS-Vermutung niemals auf die Idee gekommen ne Urinprobe zu nehmen.
Hatte mir halt gedacht, dass ich wenn dann gleich alles angehen will und nen Überblick über ihre Gesundheit will ;).
Glucose wird normalerweise in gesonderten Röhrchen genommen, das der Wert dann ungenau ist, kannte ich noch nicht. Wurden denn drei Röhrchen abgenommen? Serum, EDTA und Glucose?
In was für Röhrchen wird Glucose denn extra abgenommen? Ist da irgendwas drin, was die Glucose bindet? Oder die Enzyme, die die Glucose abbaut?
Also von gesonderten Röhrchen hat sie nichts gesagt. Ich wusste auch ehrlich gesagt nicht, dass es das gibt... Hab Serum und EDTA abgenommen und direkt bei der Klinik für kleine Klauentiere im Labor abgegeben. Sie meinte halt durch den 3-stündigen Transport wäre ein Glucosewert im Blut nicht mehr aussagekräftig...
Was mir grad noch eingefallen ist: ne Bekannte von einer Freundin von mir hat von ihrem Pferd auch grad ein Blutbild machen lassen und die hat mir das gezeigt.
Der Erythrozyten-Wert war 1, 44 und der Hämatokrit 0, 07. Der Tierarzt hat ihr jetzt ein Mineralfutter verordnet und meinte damit wirds wieder.
Ich hab nur gesagt: wenn das mein Pferd gewesen wäre, ich wäre in Ohnmacht gefallen bei den Werten... kann das überhaupt sein? Liegt da nicht irgendwie ein Fehler vor? Das Pferd dürfte doch eigentlich nicht mehr stehen, wenn die Werte stimmen?!?
Welche Maßeinheiten denn?
Also, der Referenzwert beim Hämatokrit liegt bei 30 - 45 % - kann man auch noch in anderen Einheiten angeben, aber 0,07 wüßte ich nicht, welche Einheit das sein sollte, damit das den Normbereich darstellt?
SuperSonic
27.06.2014, 18:07
In was für Röhrchen wird Glucose denn extra abgenommen? Ist da irgendwas drin, was die Glucose bindet? Oder die Enzyme, die die Glucose abbaut?
Natriumfluorid (NaF) soll die Glykolyse hemmen.
In was für Röhrchen wird Glucose denn extra abgenommen? Ist da irgendwas drin, was die Glucose bindet? Oder die Enzyme, die die Glucose abbaut?
Natriumfluorid-Röhrchen. NaF hemmt die Glykolyse.
Müsste es auch bei Vetis geben. Stabilität für die Glucosebestimmung laut unserem Labor wohl 24h.
Welche Maßeinheiten denn?
Also, der Referenzwert beim Hämatokrit liegt bei 30 - 45 % - kann man auch noch in anderen Einheiten angeben, aber 0,07 wüßte ich nicht, welche Einheit das sein sollte, damit das den Normbereich darstellt?
Naja also Erythrozyten in T/l und Hämatokrit in l/l. Die liegen also sehr deutlich unter dem Referenzwert...
Na, aber bei einem Hkt von 0,07 - da würde ich tatsächlich an einen Fehler glauben. Ich hab im Kopf, das der Wert unter 20 (also, 0,2 l/l) kritisch wird, das wäre aber dann ja schon unter 10!! Das wäre dann aber beides schon echt heftig....
also bei uns in der vorlesung wurde irgendwann gesagt, dass bei einem htk unter 15 (oder 12, bin mir grad nicht sicher) über eine bluttransfusion nachgedacht werde sollte... und unter dem wert wäre er ja himmelweit...
Eben, genau deswegen kann ich mir auch, wenn das Pferd fit und munter wirkt, nicht vorstellen, das der Wert korrekt ist!
Eben, genau deswegen kann ich mir auch, wenn das Pferd fit und munter wirkt, nicht vorstellen, das der Wert korrekt ist!
Genau das gleiche hab ich auch gesagt. Aber man glaubt ja lieber dem alteingesessenen Tierarzt als der kleinen "dummen" Tiermedizinstudentin ^^.
Viehdoc: für was hast du dich denn nun entschieden? fütterst du irgendwas zu?
ja, sie bekommt jetzt Magnesiumcitrat, weil das eine der wenigen für Pferde hoch verfügbaren Magnesium-Verbindungen ist. (in normalen Mischfuttermitteln ist zu 99% immer Magnesiumoxid drin, was völliger Schwachsinn ist). Das ist zwar teuer, dafür bekomme ich dann aber die gewollte Wirkung. Das Pulver mische ich dann unter ein Pelletfutter mit wenig Stärke und Zucker und vor allem ohne Melasse, mit Kräutern usw. (ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schwierig es ist, ein gescheites Futter zu finden, in dem nicht 50% Zucker drin ist, was in "Hufrehe-Futtern" fürn Scheiß verarbeitet wird, ist die reine Verbraucher-Vera*schung). Danach gibts dann normale Mineral-Brickets oder sowas zu, wenn der Magnesium-Mangel erstmal weg ist.
Naja, es werden ja auch spezielle "Rehe-Kraftfutter" angeboten. Sorry, aber die Pferde, die Rehe bekommen, brauchen zum Großteil kein Kraftfutter und bekommen es dennoch....
Am besten fand ich das Futter, worauf deklariert wurde "Haferfrei", und an dritter Stelle der Inhaltsstoffe stand dann "Haferflocken", und ich dachte mir nur, aha....
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