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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spezieller Fall - wie komme ich zum Studienplatz?



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EastAsia
21.06.2014, 16:15
Hallo :)

Hoffentlich wurden meine Fragen nicht schon beanwortet, ansonsten bitte ich um Entschuldigung! Google und die Suchfunktion habe ich bereits intensiv genutzt.

Meine Situation
Nach dem Abitur mit 2,6 habe ich mich für einen Studiengang entschieden und musste leider nach drei Semestern feststellen, dass dieser gar nicht meinen Vorstellungen entspricht. Ich habe ein halbes Jahr Pause gemacht (also ein lächerliches Wartesemester gesammelt) und mich anschließend für ein Chemie-Studium mit Ziel medizinische bzw. pharmazeutische Forschung entschieden. Das Studium macht mir großen Spaß, aber leider merke ich mehr und mehr, dass die (chemische) Forschung nichts für mich ist. Nun bin ich ziemlich am Ende meines Bachelors und habe einen Traum - Medizin studieren!

Meine Möglichkeiten

1. Quereinstieg
Überall lese ich, dass ich bei meiner Universität einen Äquivalenzschein besorgen und diesen dann beim Landesprüfungsamt einreichen muss, das mich dann in ein höheres Semester einstuft. An meiner Universität wird Medizin gar nicht angeboten, kann ich trotzdem Äquivalenzscheine bekommen?
Wie hoch sind die Chancen auf einen Quereinstieg an der Uni Tübingen? Soll ich mich - auch wenn eigentlich nur Tübingen in Frage kommt - deutschlandweit bewerben, um den Studienplatz tauschen zu können? (Im Zweifelsfall würde ich es auch auf mich nehmen, täglich eine längere Strecke zu pendeln.)

2. Doppelter Quereinstieg
In diesem Fall würde ich erst einen Quereinstieg zu Zahnmedizin probieren. Das sollte einfacher sein, oder? Im Zahnmedizin-Studium würde ich dann versuchen, die nötigen Humanmedizin-Scheine zu machen und so vielleicht noch höher eingestuft zu werden - und dann erneuter Quereinstieg in Humanmedizin. Weiß jemand, ob ich in Tübingen als Zahnmediziner die Humanmedizin-Scheine machen darf? Oder findet ihr, das ist ein zu großer Umweg?

3. Zahnmedizin plus Zweitstudium
In diesem Fall würde ich einen Quereinstieg zu Zahnmedizin versuchen und auch zu Ende studieren, um dann aus zwingenden beruflichen Gründen das Zweitstudium in Humanmedizin zu beginnen. Wie stehen da meine Chancen? Muss ich irgendetwas beachten? Allerdings wäre ich bei meinem Abschluss dann auch schon ziemlich alt!

4. Zweitstudium
Alternativ könnte ich zuerst mein Chemie-Studium abschließen und danach ein Semester aussetzen, Praktikum, Master oder Ähnliches machen. Damit wäre ich dann Zweitstudienbewerber. Meine Noten liegen um die 2,5, also sieht es diesbezüglich nicht so rosig aus... Meine Bachelor-Arbeit werde ich voraussichtlich in Epigenetik schreiben, also einem verwandten Bereich. Werden mir mit Bachelor schon wissenschaftliche Gründe anerkannt oder kann ich das vergessen?

Welche Möglichkeit haltet ihr für die beste? Wo habe ich die größten Chancen? Oder habe ich noch eine Möglichkeit übersehen?

ehem. User 08082014
21.06.2014, 17:05
Hallo EastAsia (cooler Name übrigens) ;),

1. und 2. würde ich vergessen, es ist sehr schwer. Kenne sehr wenige, die es geschafft haben. Eine Option hierbei wäre Ausland, z.B. Ungarn. Das wäre, wenn du das nötige Kleingeld hast, der schnellste Weg. Zu 3.) ja das kannst du machen, dann beantragst du die 1. FG zum WS und kommst auf jeden Fall in das Medizinstudium rein. Zu 4.) Mit Bachelor kann man sehr schwer wissenschaftliche Gründe durchsetzen, außer, man kann etwas vorlegen (Paper, Poster, Review etc.). Promoviere selber zur Zeit und meine wissenschaftlichen Gründe wurden 2x abgelehnt (während der Promo-Zeit), weil ich die o.a. Belege nicht vorweisen konnte. Du kannst dich auch dieses WS für wissenschaftliche Gründe nicht bewerben, da du das Gutachten 1 Monat vor der Deadline (31.05. bzw. 15.07.) beantragen musst.

Mein Tipp:

1.) Bachelor zu ende machen + Master (Bsp. pharmazeutische Chemie, Biochemie) und eine Arbeitsgruppe suchen. Nach dem Master dann mit wissen. Gründen bewerben. Versuche bis da zu belegen, was du alles in der med. Forschung geleistet hast.

2.) Nach dem Bachelor mit der 3. FG bewerben. Das wird aber schwer, weil die HSS zu 95% diese ablehnt. Aber nichts ist unmöglich, dazu würde ich mir die ganzen Threads durchlesen und sehr gut vorbereiten.

Viel Erfolg!

EVT
21.06.2014, 17:50
Es kommt beim Quereinstieg darauf an, wieviele aequivalente Scheine du hast. Weisst du das schon? Bei Chemie etc., besonders Bachelor, ist es aber meistens schwierig, genuegend gleiche Scheine zu sammeln.
Auch wenn es an deiner Uni keine Medizin gibt, kann man Bescheinigungen bekommen.
Der Quereinstieg erfordert aber eine hohe oertliche Flexibilitaet, du scheinst sehr auf Tuebingen fixiert zu sein... Keine gute Voraussetzung.
Ich habe auch den Quereinstieg von Zahn- zu Humanmedizin gemacht und musste dreimal sehr kurzfristig durch ganz Deutschland umziehen.
In Tuebingen werden oefter Plaetze eingeklagt, vielleicht ist das ja was fuer dich?

Erst zu Zahnmedizin den Quereinstieg zu versuchen ist keine schlechte Idee. Aber auch da musst du an die richtige Uni kommen, wo die Vorklinik gleich ist und dann einen HM-Platz bekommen. Es gibt ca. 200 Bewerber auf die wenigen Plaetze im hoeheren Semester.
Zweitstudium von Zahnmedizin aus wuerde mir zu lange dauern.. Es sei denn, du kannst dir auch vorstellen, Zahnarzt zu werden. Nach dem ZM-Studium bekommst man aber wegen MKG gut einen Platz in HM.
Zweitstudium nach Chemie sind die Chancen glaube ich nicht so gut, da schaust du am besten in den Zweitstudiumsthread.

Ich glaube, die sicherste und schnellste Methode fuer dich an einen Humanmedizinplatz zu kommen, ist im Ausland.
Notfalls musst du einen Kredit aufnehmen. Oesterreich ist kostenlos, aber da ist die Anmeldefrist fuer den Test schon lange vorbei, das geht erst naechstes Jahr wieder.
Du solltest dich nur von Tuebingen loesen.
Oder du brichst dein Studium ab und sammelst Wartesemester.

EastAsia
21.06.2014, 18:32
Danke für eure Antworten und danke für das Kompliment :D Den Namen habe ich gewählt, weil ich im ersten Studiengang Chinesisch studiert habe und mich schon immer sehr für die asiatischen Kulturen interessiert habe - nur so am Rande ;)

Ein Studium im Ausland wäre für mich nur sehr schwer realisierbar. Meine Familie ist nicht sehr reich, weshalb ich seither den Bafög-Höchstsatz erhalten habe. Selbst die Finanzierung in Deutschland wird für mich wahrscheinlich sehr anstrengend, da das Bafög wegfällt. Zum Glück wohne ich nahezu kostenlos. Ich will nicht wissen, welche Kosten im Ausland erst auf mich zukämen. Je nach Land spreche ich noch nicht einmal die Sprache.
Bezüglich der wissenschaftlichen Gründe wäre es also sinnvoll zu versuchen, irgendwie ein Paper mit meinem Namen zu veröffentlichen? Normalerweise machen das doch meistens nur Doktoranden, gibt es da irgendwie Ausnahmen?
Wenn ich einen Master mache, muss es ziemlich sicher sein, dass ich dann auch einen Platz bekomme... Sonst studiere ich richtig in die falsche Richtung und bin dann auch irgendwann zu alt.
Mir ist das etwas peinlich, ich habe lange nachgedacht und auch gegoogelt, aber irgendwie stehe ich auf dem Schlauch: Was meinst du denn mit FG?
Für Chemie selbst bekomme ich auf jeden Fall einen Äquivalenzschein, für Physik so wie es aussieht auch. Wie sieht es eigentlich mit Latein aus? Ich hatte das schon in der Schule und muss es im Studium nicht mehr machen, wenn ich das richtig verstanden habe? Bekomme ich da dann auch einen Äquivalenzschein? Wenn ja, von wem?
Über das Einklagen habe ich mich noch nicht wirklich informiert... Scheint aber eine teure Angelegenheit zu sein, also eher nichts für mich.
Bei Zahnmedizin frage ich mich halt noch, ob dafür meine handwerkliche Begabung ausreicht. Für das Studium wahrscheinlich schon, aber ich habe wahnsinnig Angst, dann einen Patienten zu verpfuschen. Oder lernt man das dann entsprechend und ich muss keine Angst haben?
Wie gesagt, ich würde auch etwas weiter fahren wie Tübingen. Nur glaube ich, dass über 200 Kilometer am Tag dann auch meinen Studienerfolg negativ beeinflussen.
Jetzt noch 6 oder gar 7 Jahre zu warten und zwischendrin nichts zu tun kommt für mich nicht in Frage. Ich hab mein Abitur schon vor 5 Jahren gemacht. Da kann ich gleich Hartz IV beantragen, falls du verstehst, was ich meine^^ Das einzige was ich tun könnte wäre, meinen Abschluss durch Praktika oder Ähnliches noch ein bisschen in die Länge zu ziehen. Allerdings werde ich voraussichtlich schon 8 Semester benötigen (aufgrund von Krankheit) und das sieht dann im Lebenslauf auch nicht mehr so klasse aus, wenn ich dann plötzlich 10 gebraucht habe...

ehemaliger User_25062015
21.06.2014, 18:38
6-7 Jahre nix tun? Wieso so ein Mumpitz? Ne Ausbildung is da ja locker drin.

EVT
21.06.2014, 18:51
Ni hao! Ich habe auch mal Chinesisch gelernt, aber irgendwann war es mir zu muehsam^^

Wenn du jetzt nochmal wechselst, bekommst du kein Bafoeg mehr oder?

In Ungarn kann man auf Deutsch studieren, ist aber auch mit das teuerste. Rumanien ist guenstiger, so 6.000 Euro im Jahr meine ich und auf Englisch.
Du musst auch bedenken, dass jedes Jahr, das du weiter mit dem falschen Studium verschwendest, ein Jahr weniger Gehalt als Arzt bedeutet und dich das teurer zu stehen kommt als ein Kredit. Es gibt hier mehrere, die sich ihr Studium im Ausland ueber einen Kredit finanzieren.
In Witten kann man das Studium nachher zurueckzahlen, aber es ist sehr schwierig, dort angenommen zu werden.

Beim Zweitstudium kann man eben nie sicher sein, ob man den Platz bekommt. Das ist das Problem.
FG steht fuer Fallgruppe.

Zwei grosse aequivalente Scheine muessten fuer Zahnmedizin reichen, Termi (Latein) ist nur ein kleiner Schein. Den bekommst du nicht von der Schule. Als Zahni muss man kein Termi machen, als Humani schon, auch mit Latinum.
Bist du dir sicher, dass du die Bescheinigungen bekommst? Meistens scheitert es an den fehlenden medizinischen Bezuegen, da hilft dir ein Chemiediplom auch nicht weiter.
Ich weiss nicht, wie gross die Erfolgschancen fuer den Quereinstieg in Tuebingen fuer ZM sind, fuer HM faellt mir keiner ein, der es dort geschafft hat. Musst du mal googeln oder Studenten aus Tuebingen fragen oder dort im Sekretariat.

Beim Warten tust du ja nicht nichts.. Ich wuerde eine Ausbildung machen, wo du Geld verdienst, in dem Beruf arbeiten und dann mit dem Studium anfangen. Dann koenntest du auch in Tuebingen bleiben, falls du die dort notwendigen Sozialkriterien erfuellst. Das Studium koenntest du dir dann mit Arbeiten in deinem Beruf finanzieren.

Quereinstieg ist eine unsichere Sache, die auf jeden Fall laenger dauert als direkt anzufangen. Schon wenn man sich immer in ganz Deutschland bewirbt, kann es mehrere Semester dauern, bis man einen Platz bekommt. Selbst Leute, die genuegend Scheine fuer die Anrechnung von zwei Semestern haben, bekommen nicht sofort einen Platz. Man konkurriert auch mit den vielen Leuten, die aus Osteuropa wieder zurueckkommen wollen.
Wenn du so auf Tuebingen fixiert bist, sehe ich ehrlich gesagt schwarz fuer dich.

EastAsia
22.06.2014, 16:14
Richtig, bei einem erneuten Wechsel stünde mir kein Bafög mehr zu.

Natürlich bedeutet jedes Jahr im falschen Studiengang ein Jahr weniger Gehalt als Arzt. Andererseits: Wer sagt denn, dass ich das Studium schaffe? Nachher habe ich einen riesigen Schuldenberg angehäuft, den ich nicht bezahlen kann. Zum Leben bräuchte ich etwa 800 Euro im Monat und dann noch die ca. 6000 Euro Studiengebühren. Bei 6 Jahren Studium (und Bafög-Schulden) wären das dann über 100 000 Euro Schulden. Ich glaube kaum, dass es erstrebenswert ist, mit so einem Schuldenberg ins Berufsleben zu starten. Und Kinder hätte ich dann auch gerne zeitnah, wie soll ich die unterhalten, wenn ich nur mit der Rückzahlung von Krediten beschäftigt bin und dann eventuell noch einen Hauskredit zusätzlich aufnehmen muss?

Witten kommt aufgrund ähnlicher Gründe nicht in Frage.

Auf der Homepage der Uni Tübingen steht, man muss Terminologie nicht machen, wenn man bereits in der Schule Latein hatte. Das trifft auf mich zu, habe auch das Latinum.
Bei Chemie bin ich mir sicher, dass ich die Bescheinigung bekomme. Ein Kommilitone wollte schon früher wechseln und hat die Bescheinigung erhalten. Er hat dann allerdings ein Praktikum im Krankenhaus gemacht und festgestellt, dass Medizin auf jeden Fall nicht das Richtige für ihn ist. Bei Physik müsste ich noch schauen, eventuell auch stattdessen Biochemie, darauf liegt mein Schwerpunkt.

Dass man beim Warten nicht unbedingt nichts tun muss, ist mir schon klar ;) Allerdings habe ich mich schon nach meinem ersten Studienabbruch über Ausbildungsmöglichkeiten informiert. Leider finde ich nichts, was mich irgendwie weiterbringt. Die meisten für mich interessanten Ausbildungen sind schulisch und kosten Geld, aber mein Lebensunterhalt ist damit nicht gesichert. Die einzige für mich interessante andere Ausbildung ist völlig fachfremd, man verdient vor allem in der Ausbildung zu wenig und auch danach nicht wirklich gut. Zudem habe ich in diesem Bereich schon einiges an Erfahrung gesammelt und habe Angst vor Unerforderung in der Ausbildung. Und irgendetwas machen, nur um Geld zu verdienen, woran ich überhaupt keinen Spaß habe, kommt nicht in Frage. Sonst könnte ich ja gleich weiter auf die Forschung hinarbeiten...

Wie gesagt, Tübingen muss es nicht unbedingt sein, aber liegt eben nur 50 Kilometer entfernt. Ulm und Heidelberg wären auch in Ordnung (beide ca. 100 km).

Mittlerweile habe ich mich auch mal über die Bundeswehr informiert. Der Vorteil wäre natürlich, dass ich bezahlt werden würde. Gegen körperliche Auslastung habe ich auch nichts, im Gegenteil. Aber 17 Jahre sind natürlich eine verdammt lange Zeit und ich muss mich wie gesagt nach dem Studium auch mal langsam um die Familienplanung kümmern.

Coxy-Baby
22.06.2014, 17:10
Naja wirklich speziell ist dein fall nicht, aber wenn man mal querliest, ein mal mehr "hätte gerne alles und zeitnah" also inklusive Kinder und Haus. Da ja immer ellenlang rumgeschrieben wird, steht auch irgendwo warum du Medizin studieren willst? Was hast du so an Vorerfahrungen im Bereich, FSJ Praktikum? Ansonsten mal knallhart gucken, was du wann haben möchtest und dementsprechend handeln! Also wenn es medizin sein muss erstmal schauen welche Scheine du auch wirklichin händen hältst, dann versuchen zu bewerben....und und und. Und wie genau du dich über Bundeswehr informiert hast weiß ich nicht, aber dir ist klar man ist SOLDAT? also Einsätze, Versetzungen, Facharzt kann man sich nicht unbedingt aussuchen, etc.?

EVT
22.06.2014, 17:51
Ich glaube, dass die Lebenshaltungskosten in Rumaenien deutlich guenstiger sind als in Deutschland. Die meisten studieren ja auch nicht dort zuende, sondern wechseln nach Deutschland zurueck, so schnell wie sie eben einen Platz bekommen.

Als Arzt verdient man gut, damit kann man die Bafoegschulden zurueckzahlen, machen andere ja auch. Ebenso Kredit fuer die Studiengebuehren.
Man muss auch nicht sofort ein Haus kaufen nach dem Studium.

Wie gesagt, als Zahni muss man kein Termi machen, wenn man Latein in der Schule hatte. Als Humani muss man an jeder Uni in Deutschland Termi machen.

Du kannst den Quereinstieg zu Zahnmedizin ja probieren, wenn du zwei Scheine hast. Aber da muss erstmal ein Platz freiwerden und dann bist du auch noch auf drei Unis beschraenkt... Dann willst du noch weiter zu Human wechseln, das gleiche Spiel von vorne. Lies dir hier mal die Quereinstiegsthreads durch.
Du bist ja nicht der Erste mit dieser Idee. Was machst du denn, wenn es mit den Bewerbungen nicht klappt?

Du willst halt nicht warten, keinen Kredit aufnehmen, Studiengebuehren in Witten auch nicht spaeter zurueckzahlen, nicht weit wegziehen... Mit deinem Abi hast du aber leider keine grossen Moeglichkeiten.
Warum hast du dich nicht sofort nach dem Abi fuer Medizin entschieden? Warum jetzt?

eb2911
22.06.2014, 18:06
hi EastAsia,
du hast all deine möglichkeiten ja schon ganz gut aufgezählt bekommen. aber ich muss coxy-baby schon auch zustimmen. wieso genau jetzt medizin dein traum ist, kam noch nicht raus. ich weiß selbst, wenn man noch nicht studiert will man das unbedingt und es gibt keinerlei alternativen, aber für mich kann ich sagen, dass sich das auch wieder relativiert während des studiums. ich würde dir raten, dass du - wenn möglich - ein urlaubssemester nimmst und bisschen praktikumserfahrung sammelst, dich in die medizin-vorlesungen setzt und das alles mal auf dich wirken lässt. wenn du dann immer noch absolut davon überzeugt bist, dass es keinen anderen weg gibt, ist und bleibt der sicherste weg ne ausbildung zu machen und auf die wartezeit zu gehen (aber das dauert halt). deine sorgen, dass du das studium möglicherweise nicht schaffst, kannst du denke ich hinten anstellen. wer sich hinsetzt und lernt, schafft das auch (mal abgesehen von übelster prüfungsangst). denke du hast jetzt während deines chemiestudiums für dich ja sicherlich schon rausgefunden, welche lernmethode am besten passt.
und noch kurzer nachtrag zur bundeswehr: die machen einem das schon schmackhaft, ja! aber ich seh wies den bundeswehrlern hier ergeht, der druck ist noch größer wie für uns zivilisten das ganz in regelstudienzeit und mit bestnote abzuschließen und semesterferien gibts auch keine! wenn du damit kein problem hast und auch nicht damit, andere über dich bestimmen zulassen, ist das mit sicherheit ne überlegung wert!

EVT
22.06.2014, 18:13
Wobei die Bundeswehr auch aufs Abi guckt...

WackenDoc
22.06.2014, 18:21
So isses und mit 2,6 könnte das mit einer Einladung zum Assesmentcenter eng werden.
Es gibt allerdings keinen fixen NC, sondern die Grenze bis zu der eingeladen wird wird je nach Bewerberlage festgelegt. Vor ner Weile lag die mal bei 1,3-1,5.

Es gibt übrigens viele SanOA die primär wegen des Studienplatzes und Gehalt zum Bund sind. Bei denen ist dann auch das Geheule entspechend groß wenn sie in den Einsatz sollen.

Coxy-Baby
22.06.2014, 18:29
Vielleicht sollte ich mich bei der Bundeswehr bewerben, so fesche Uniform und 95% Kerle.....hat doch was ;-)

EastAsia
23.06.2014, 08:08
Warum möchte ich Medizin studieren?
Medizin studieren und Arzt werden war schon als Kind mein Traum. Ich hab das in jedes Freundschaftsbuch geschrieben, allen Leuten erzählt etc. In der Pubertät hat sich der Wunsch etwas verlaufen, da waren - wie bei vielen - erstmal andere Dinge wichtiger als ein sehr gutes Abitur. Im Nachhinein natürlich ein dummer Fehler, aber heute kann ich daran nichts ändern. Meine Noten waren zudem in den Naturwissenschaften nicht gut, ich ging also davon aus, dass ich ein naturwissenschaftliches Studium ohnehin nicht schaffen würde und orientierte mich in die sprachliche und wirtschaftliche Richtung. Nach meinem Studienabbruch zog ich Medizin wieder in Betracht, mir wurde jedoch schnell klar, dass meine Chancen auf einen Studienplatz gegen Null gingen. Auch nach möglichen Ausbildungsberufen für eine mögliche Wartezeit schaute ich mich um, konnte jedoch nichts Passendes finden - das Problem habe ich ja auch heute noch ;) Da mich Chemie auch schon immer interessiert hatte und ich mir eine Tätigkeit in der Forschung damals sehr gut vorstellen konnte, begann ich mit dem Studium und dem Ziel medizinische und pharmazeutische Forschung. Ich war mir sicher, dass ich auch damit glücklich werden könnte, bis ich herausfand, dass die Forschung überhaupt nichts ist.
Zudem bin ich vor etwa zwei Jahren durch eine Freundin zum DRK gekommen und engagiere mich seither ehrenamtlich. Wenn alles klappt, kann ich nächstes Jahr parallel zum Studium (oder dazu, was ich ansonsten mache) die Ausbildung zuerst zum Rettungshelfer und dann zum Rettungssanitäter machen.

Bundeswehr
Dass man sich den Facharzt nicht aussuchen kann, habe ich bereits gelesen. Allerdings bildet die Bundeswehr hauptsächlich Fachärzte in den Bereichen aus, die mich interessieren - Chirurgie, Allgemeinmedizin etc.
Mir ist auch klar, dass man dann Soldat ist. Allerdings denke ich nicht, dass ich mit einem kleinen Kind nach dem Facharzt groß versetzt werde oder sogar ins Ausland muss. Und den Mutterschutz muss die Bundeswehr genauso einhalten wie jedes andere Unternehmen. Das Einzige, was ich noch nicht gefunden hab: Verlängert der Mutterschutz wiederum die Dienstzeit? Und wie sieht es bei der Elternzeit aus?

Was, wenn es mit den Bewerbungen nicht klappt?
Dann muss ich - übergangsweise oder alternativ - etwas anderes studieren. Oder nach dem Bachelor versuchen, eine für mich passende fachfremde Stelle zu finden.

EVT
23.06.2014, 08:22
Mach doch eine Ausbildung zum Rettungsassistenten und verbring die Wartezeit beim Rettungsdienst.

EastAsia
23.06.2014, 08:45
Da haben wir schon das nächste Problem... Ich kann die Ausbildung unmöglich in Vollzeit machen, da sie natürlich nicht bezahlt wird. Das ginge also nur studien/berufsbegleitend. Und ob mir das 6 bis 7 Jahre hauptberuflich Spaß macht... Ich denke eher nicht.

smanpodg
23.06.2014, 08:53
Egal wie speziell dein Fall auch geartet ist und wie groß dein "Traum" ist, Ärztin zu werden, du hast dieselben Chancen wie der Pool, der sich in deiner Fallgruppe mitbewirbt.
Also feile an einem wissenschaftlichen Grund und bewirb dich für das Zweitstudium.

PS: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Hört sich alt und abgeschmackt an, aber manchen Leuten muss man das ab und an sagen.....
PPS: Vielleicht solltest du in deine Bewerbung gleich mit reinschreiben, was alles zu berücksichtigen ist, was du nicht kannst oder willst, was garnicht geht und was sein muss, weil du deinen Traum ja so hartnäckig verfolgst.

EastAsia
23.06.2014, 09:17
Dass das Leben kein Wunschkonzert ist, ist mir schon klar - aber man muss das Beste daraus machen ;)
Und zu deinem PPS: Willst du damit sagen, ICH bin an meiner finanziellen Situation schuld? Wenn ja, finde ich das ziemlich assi.

smanpodg
23.06.2014, 09:24
Nein, das wollte ich nicht sagen. Ich meinte damit genau das, was dort steht. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich stand selber vor einer ähnlichen Entscheidung, habe es zwar mit der Zulassung sehr einfach gehabt aber der Rest war eben sehr eng gesteckt. Aber letztendlich muss man eben schauen, wie man das Leben finanziert, da der Gesetzgeber es nicht vorsieht, Studenten über 30 zu unterhalten. Es wird mit Bafög schwer, es wird mit der Krankenversicherung schwer, es wird mit der Rentenversicherung schwer. Und wenn du dann ne Möglichkeit hast, mit dem Nebenverdienst über die Runden zu kommen und bekommst noch ein heiss begehrtes Stipendium, wird das noch mit Steuerklasse 6 versteuert ;)
Also egal, wie du dich entscheidest und ob du nen Platz bekommen solltest: Bevor deine ganzen Nebensächlichkeiten wie Wohnung, Geld und Absicherung nicht stehen, ist an ein zweites Studium kaum zu denken.

EastAsia
23.06.2014, 09:48
Bafög bekomme ich für Medizin ohnehin nicht mehr, da ich entweder bereits einen grundständigen Abschluss in der Tasche habe oder der Fachrichtungswechsel zu spät erfolgt ist. Das ist kein Problem, denn damit rechne ich bereits ;)
Das Kindergeld fällt auch weg, da ich während dem Studium 25 werde. Auch damit rechne ich und das ist kein Problem ;)
Zum Glück bin ich nicht über 30, d.h. ich zahle nur die normale studentische Krankenversicherung. Ist zwar keine Familienversicherung, aber immerhin um die Hälfte günstiger wie die freiwillige Versicherung.
Wo genau siehst du Probleme mit der Rentenversicherung? Das ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen.
Ich wohne nahezu kostenlos (zahle nur die anfallenden Kosten), also ich denke schon, dass ich mich mit einem Nebenjob über Wasser halten könnte ;)