grundewelle
24.06.2014, 23:36
Abend,
vorgestern haben wir einen Patienten mit RTW (ohne NA) auf der Straße aufgegabelt. Er war von fünf Passanten umgeben und lehnte an einem PKW, wobei er offensichtlich Probleme hatte auf den Beinen zu bleiben.
Noch bevor wir die Trage draußen hatten, um ihn aus dieser misslichen Lage zu holen, wurde er bewusstlos, war nur schwer auf Schmerzreiz erweckbar. Puls war derzeit unverändert.
Nach etwa 20 Sekunden war er dann wach und fand die Aktion mit der Trage vollkommen überzogen und ist mit Hilfe in den RTW eingestiegen, meinte aber selbst, dass es ihm "dreckig" ginge.
Im RTW hat er sich dann hingelegt, war extrem unruhig, aber die ganze Zeit ansprechbar.
Hier unsere Messdaten/Untersuchungsergebnisse etc.
RR 118/73mmhg im liegen,
HF 81/min, Sinusrhythmus, keine ERBST, P-Wellen normal, schmale QRS-Komplexe, alles unauffällig (allerdings nur 4-Pol).
SpO2: 96% unter RL.
AF: ca. 20/min
BZ: 132mg/dl
Pupillenmotorik normal, MW, prompt lichtreagibel, seitengleich.
Kein Foetor.
Warme, gerötete Haut, wenig schwitzig.
Kurzzeitig Angabe von retrosternalem Schmerz, auf Druck reproduzierbar, nachher nicht mehr vorhanden.
Druckschmerz McBurney, negatives Bloombergzeichen, zu zwei Zeitpunkten getestet, Appendix noch drin.
Auskultatorisch VAG.
Temperatur (wurde später im KH gemessen, da bei uns nicht an Bord) 36,1°C
Anamnese:
Alter 42 Jahre, guter AZ und EZ.
Keine Vorerkrankungen, keine Medikamente, keine Allergien, immer gesund gewesen bis auf gestern und heute.
An besagten Tagen insgesamt dreimal Erbochen, die Woche vorher erkältet gewesen.
Etwa eine halbe Stunde vor Eintreffen RTW auf Fußballspiel der Kinder gewesen, dort ein Bier getrunken (von Freund der dabei war bestätigt).
An sich nichts besonderes, der Patient war allerdings total agitiert, betonte mehrmals, dass es ihm dreckig ging, dann war er immer mal wieder weg. In den Phasen der Bewusstlosigkeit Apnoe mit Abfall SpO2 bis 77%!
Auch bei Überstrecken, Esmarch etc KEINE Atmung. Beutel etc. waren griffbereit, der Patient ließ sich aber immer wieder auf starken Schmerzreiz erwecken und war dann völlig orientiert, hat einfach da weitergemacht wo er aufgehört hat.
Zu dem Zeitpunkt sind wir dann zügig richtung KH gefahren. Auf der Fahrt bot sich das gleiche Bild mehrmals.
Mit unseren bedingten Möglichkeiten kam für uns dann folgendes in Frage:
Intox
unklares Abdomen, evtl schon Präsepsis oder SIRS (!?)
Im KH angekommen: Die Geschichte wiederholte sich einige male, der Patient wurde aber zunehmend verwirrter und beschrieb, dass er Probleme hat seine Worte richtig zu finden und zu sortieren.
Die Schmerzen im Abdomen waren dann nicht mehr auslösbar, nun jedoch erneutes Erbrechen.
Was meint ihr dazu? Irgendwie passt da viel nicht zu den typischen Bildern, oder?!
vorgestern haben wir einen Patienten mit RTW (ohne NA) auf der Straße aufgegabelt. Er war von fünf Passanten umgeben und lehnte an einem PKW, wobei er offensichtlich Probleme hatte auf den Beinen zu bleiben.
Noch bevor wir die Trage draußen hatten, um ihn aus dieser misslichen Lage zu holen, wurde er bewusstlos, war nur schwer auf Schmerzreiz erweckbar. Puls war derzeit unverändert.
Nach etwa 20 Sekunden war er dann wach und fand die Aktion mit der Trage vollkommen überzogen und ist mit Hilfe in den RTW eingestiegen, meinte aber selbst, dass es ihm "dreckig" ginge.
Im RTW hat er sich dann hingelegt, war extrem unruhig, aber die ganze Zeit ansprechbar.
Hier unsere Messdaten/Untersuchungsergebnisse etc.
RR 118/73mmhg im liegen,
HF 81/min, Sinusrhythmus, keine ERBST, P-Wellen normal, schmale QRS-Komplexe, alles unauffällig (allerdings nur 4-Pol).
SpO2: 96% unter RL.
AF: ca. 20/min
BZ: 132mg/dl
Pupillenmotorik normal, MW, prompt lichtreagibel, seitengleich.
Kein Foetor.
Warme, gerötete Haut, wenig schwitzig.
Kurzzeitig Angabe von retrosternalem Schmerz, auf Druck reproduzierbar, nachher nicht mehr vorhanden.
Druckschmerz McBurney, negatives Bloombergzeichen, zu zwei Zeitpunkten getestet, Appendix noch drin.
Auskultatorisch VAG.
Temperatur (wurde später im KH gemessen, da bei uns nicht an Bord) 36,1°C
Anamnese:
Alter 42 Jahre, guter AZ und EZ.
Keine Vorerkrankungen, keine Medikamente, keine Allergien, immer gesund gewesen bis auf gestern und heute.
An besagten Tagen insgesamt dreimal Erbochen, die Woche vorher erkältet gewesen.
Etwa eine halbe Stunde vor Eintreffen RTW auf Fußballspiel der Kinder gewesen, dort ein Bier getrunken (von Freund der dabei war bestätigt).
An sich nichts besonderes, der Patient war allerdings total agitiert, betonte mehrmals, dass es ihm dreckig ging, dann war er immer mal wieder weg. In den Phasen der Bewusstlosigkeit Apnoe mit Abfall SpO2 bis 77%!
Auch bei Überstrecken, Esmarch etc KEINE Atmung. Beutel etc. waren griffbereit, der Patient ließ sich aber immer wieder auf starken Schmerzreiz erwecken und war dann völlig orientiert, hat einfach da weitergemacht wo er aufgehört hat.
Zu dem Zeitpunkt sind wir dann zügig richtung KH gefahren. Auf der Fahrt bot sich das gleiche Bild mehrmals.
Mit unseren bedingten Möglichkeiten kam für uns dann folgendes in Frage:
Intox
unklares Abdomen, evtl schon Präsepsis oder SIRS (!?)
Im KH angekommen: Die Geschichte wiederholte sich einige male, der Patient wurde aber zunehmend verwirrter und beschrieb, dass er Probleme hat seine Worte richtig zu finden und zu sortieren.
Die Schmerzen im Abdomen waren dann nicht mehr auslösbar, nun jedoch erneutes Erbrechen.
Was meint ihr dazu? Irgendwie passt da viel nicht zu den typischen Bildern, oder?!