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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 3, A10/B173, Ventrikuläre Tachykardie



25.08.2003, 16:40
Erstmaßnahme sollte hier die Intubation sein, der Patient hat bereits Schnappatmung.

Danach können durchaus elektrische oder medikamentöse Therapieversuche unternommen werden.

betäuber
25.08.2003, 16:46
Die Intubation ist nicht mittel der Wahl sondern die sofortige synchronisierte Defibrillation (Kardioversion). Die VT ist hämodynamisch instabil (RR-Abfall) und kann nur durch die Elektrotherapie des Herzens therapiert werden ehe ein Umschlagen in Kammerflimmern erfolgt.
Zu Lidocain: Mittel der Wahl bei kreislaufstabilen Kammertachykardien infolge Ischämie
Zu Ajamalin: Mittel der Wahl bei kreislaufstabilen KT anderer Ursache und bei solchen mit schmalen Kammerkomplexen.
Intubation bringt in diesem Fall gar nichts, ist nur Zeitverschwendung.

25.08.2003, 16:52
Kardioversion ist bei instabiler VT MIT Puls indiziert.
Defibribrillation bei VT ohne Puls.

Bevor Du ewig am Patienten rumbastelst, solltest Du ihn schon oxigenisieren können. Deshalb primäre Intubation.

betäuber
25.08.2003, 16:55
Was heisst hier ewig rumbasteln. Der Patient hängt eh am Monitoring daher Schockabgabe in weniger als 30 sec.
Intubation (Zeug zusammenstellen lassen, Vorgang) dauert erheblich länger und ändert am kardialen Behandlungszwang rein gar nichts sondern je länger VT anhält desto grösser Gefahr Kammerflimmern. Risk management by early shock.

Netzelch
25.08.2003, 16:55
Natürlich würde man hier zuerst defibrilieren.

Das is keine ventrikuläre Tachkardie, sondern ein handfestes Kammerflattern. ALso ein Kreislaufstillstand.

Außerdem sollte man jemanden der Ateminsuffizient is net glei intubieren sondern erstma mit Maske oxigenieren... aba das nur am (wichtigen) Rande.

25.08.2003, 16:58
OK. ich geb mich geschlagen Aber Intubationsvorbereitungen möcht ich trotzdem treffen ;)

25.08.2003, 16:58
ich bin auch für die kardioversion....

25.08.2003, 17:03
Schnappatmung und dann Maske ? glaube nicht... Der ist ja schon bewußtlos, also kein Problem mit der Intubation.

Mal alle Logik beiseite. Bis jetzt war beim IMPP in allen (so weit ich mich erinnere) Fragen wo es um solche Notfälle ging immer Intubation bzw Beatmung als erstes indiziert.

25.08.2003, 17:06
was? kammerflattern?

ne ist ne pulslose vt bzw. instab. VT

erste priorität hat die Kardioversion....ACLS Stand 2003

Netzelch
25.08.2003, 17:07
wenn irgendwo steht, daß man bewußlose (die ja bewußtlos sind weil die Luft im Kopp fehlt) intubieren soll, ohne vorher die Maske zu nehmen, dann schreib wo... ansonsten mach bidde vorher die Maske drauf...

der is nur bewußtlos, weil sein Herz net pumpt und des geht am besten mit Strom wieder an... also tu ihm den gefallen...

das IMPP will hier bestimmt auch niemanden auf dem gewissen haben und defibrillieren...

25.08.2003, 17:20
war doch wohl ne anästehsiefrage. und was macht der anästhesist als erstes ?

Schnorchel setzten !!

zuberi
25.08.2003, 18:10
Also ich muß auch sagen, dass laut den Richtlinen für die ACLS bei pulsloser ventrikulärer Tachykardie so schnell wie möglich eine Kardioversion durchgefürhrt werden muß. Beatmen kann man so einen Patienten schließlich ja auch erstmal mit Beutel und Maske, bevor man ihm gleich nen Schlauch reinschiebt!

25.08.2003, 19:06
elektotherapie geht immer vor beatmung! wo habt ihr alle notfallkurs gehabt. möcht nicht wirklich auf eurer station liegen wenn ihr da rumlauft.

25.08.2003, 19:28
NATÜRLICH IMMER ZUERST DEFI!!!!
Ist doch klar! Man kann doch locker 'n paar Minuten ohne Atmung auskommen, solange wenigstens der Kreislauf noch funzt. Was bringt denn Beatmung OHNE Kreislauf? Dann haben wir schon oxygeniertes Blut in den Lungengefäßen! Und außerdem gilt als goldene Regel, daß der Erfolg des Defibrillierens streng von der Dauer des Arrhythmie/ Asystolie abhängt! Also als erstes & sofort & immer bei Flimmern/ Flattern/ VT kardiovertieren! Wenn der wieder in den Sinusrhythmus springt, braucht der Mann gar nicht intubiert zu werden. (Im übrigen reicht ein Blick in den Pschyrembel: Flattern -> bei Adam-Stokes defibrillieren!)

25.08.2003, 19:57
sehr richtig, da gibt´s nix anderes zu sagen. OHNE kreislauf kannst du dir deinen sauerstoff aus tubus/maske sonst wohin pusten ;-))

Cerna
26.08.2003, 13:36
Ich hör`immer nur Intubieren oder Kardioversion:

Also meiner Meinung nach gibt man bei einer Ventrikulären Tachykardie nach einem Myokardinfarkt Lidocain i.v..
Steht auch so im Herold.

Schließlich ist eine Kardioversion nicht gleichbedeutend mit einer Defibrillation! Eine Kardioversion ist vor allem bei Vorhofflimmern indiziert.

26.08.2003, 13:41
Eine Defibrillation ist sehr wohl gleichbedeutend mit Kardioversion. Kardiovertiert werden kann nämlich sowohl medikamentös als auch elektrisch (= Defi).

Cerna
26.08.2003, 13:46
Mir hat ein Kardiologe (so ähnlich) erklärt:

Kardioversion: Gezielter Stromstoß nach EKG, d.h. in der vulnerablen Phase: d.h. Ziel ist Umspringen von Vorhofflimmern in normalen Sinusrhythmus

Defi: einfach drauf, da sowiese unkontrollierte Erregungen im Myokard: d.h. bei Kammerflimmern

airmaria
26.08.2003, 13:57
Kardiversion: getriggerter Stromstoss bei VHF mit 1:1, 1:2 Überleitung z.B.

Defibriliation: ungetriggerter Stromstoss zwecks kompletter Depolariasation des Herzens, indiziert bei VT

"Mary" airmaria