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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Buddhismus als 'fake'-Konfession für kirchliches Haus?



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Roxanna
29.06.2014, 17:41
Hallo!

Auf meinem Schreibtisch liegt ein Arbeitsvertrag für ein Job in einem katholischem Haus. Weder im Vorstellungsgespräch, noch in den 3 (!) Tagen Hospitation bin ich je nach meiner Religionszugehörigkeit gefragt worden... aber dennnoch denke ich, dass ich im Personalfragebogen unter 'Konfession' irgendwas eintragen muss.
Ich bin übirgens ex-katholisch.

Jetzt meine Frage: War jemand von euch in einer ähnlichen Situation und ist mit Buddhismus (dem ich mich übrigens verbunden fühle) durchgekommen?

Danke für die Hilfe!

Thomas24
29.06.2014, 17:45
Was spricht denn gegen konfessionslos?

Pupskopf
29.06.2014, 17:46
Versthe ich nicht, warum schreibst du nicht einfach konfessionslos? Meist ist das heute kein Problem, dass du ex-katholigsch bist solltest du jedoch lieber nicht erwähnen, das könnte probleme geben.

Kackbratze
29.06.2014, 17:52
Pffft, vollkommen irrelevant. Dein Vertrag liegt Dir vor, wenn das eine Hürde hätte sein können, sparen die meist den Versand des Arbeitspapiers. Bei uns arbeiten jede Menge konfessionslose...

Roxanna
29.06.2014, 18:18
Konfession ist wohl Pflicht...

Espressa
29.06.2014, 19:59
Bei mir kam die "Frage nach der Religion" auch erst spät, beim unterschreiben. Mit dem Hinweis dass unrichtige Angaben oder spätere Verletzung dieser Klausel einen Kündigungsgrund darstellen könnten.
Ich wäre vorsichtig mit bewusstem Lügen...

Lava
29.06.2014, 20:05
Ich hab während des Vorstellungsgesprächs selber gefragt, sonst wäre es da wohl gar nicht zur Sprache gekommen. Konfessionslos war dann absolut OK, wobei ich auch Ossi bin, da darf man das. ;-)

Relaxometrie
29.06.2014, 20:12
Vorallem muß man sich fragen, ob man sich mit einer Lüge wohlfühlt. Es kann ja unter Kollegen immer mal passieren, daß ein Gespräch über Religion entsteht.....ich hätte keine Lust, ein Lügenkonstrukt mit mir herumzutragen.
Außerdem möchte ich der Institution Kirche auch nicht die Macht geben, daß ich mich für sie in Lügengeschichten verwickele.

Meine Erfahrung in Kurzform (hab schon viel darüber geschrieben und bin es leid.....es prostituieren sich einfach noch zu viele Ärzte (bleiben trotz Unglaubens Kirchenmitglied), als daß sich da in absehbarer Zeit mal etwas ändern würde).
1. Kirchenaustritt während des Studiums. Dann erstmal 2 Jahre in nicht-kirchlichem Haus gearbeitet. Dann in katholischem Haus beworben, Stellenzusage beider Chefs der Abteilung. Als die Personalabteilung fragte, ob ich nie getauft worden bin, oder ausgetreten bin: ehrliche Antwort meinerseits (daß ich ausgetreten bin), und zack....war die Stelle weg.
2. Habe dann 2x eine Stelle in einem nicht-kirchlichen Haus gefunden, musste dafür aber umziehen, da in der Gegend, in der ich studiert und die ersten beiden Jahre gearbeitet habe, fast alle Krankenhäuser kirchlich sind.
3. Hatte mich Anfang des Jahres mal wegbeworben (ohne Zeitdruck....ich wollte einfach wieder in eine größere Stadt ziehen), und es war wieder ein katholisches Haus. Dort habe ich nach Stellenzusage seitens des Chefs direkt gesagt, daß ich aus der Kirche ausgetreten bin und das auch bleibe. Nach einer Bedenkzeit (vermutlich musste die Verwaltung gefragt werden), bekam ich die Antwort, daß man mich trotzdem einstellen würde. Hab dann aber dankend verzichtet, da ich kein ewiger Bittsteller sein möchte, und niemandem die Füße küssen möchte, weil sie mich als Atheist einstellen.

Auf absehbare Zeit werde ich mich nicht mehr in einem kirchlichen Haus bewerben.

EVT
30.06.2014, 02:49
Werde doch Mitglied in der DBU, dann hast du was offizielles ;-)

mainzer
30.06.2014, 06:58
nach meinen erfahrungen tun sich kirchliche träger mit der einstellung von konfessionslosen nicht schwer (gab's bei uns damals auch)...was hingegen ein fristloser kündigungsgrund ist: kirchenaustritt während bestehendem arbeitsverhältnis.
von daher wäre ich recht entspannt und würde ehrlich bleiben...

Peter_1
30.06.2014, 08:29
nach meinen erfahrungen tun sich kirchliche träger mit der einstellung von konfessionslosen nicht schwer (gab's bei uns damals auch)...was hingegen ein fristloser kündigungsgrund ist: kirchenaustritt während bestehendem arbeitsverhältnis.
von daher wäre ich recht entspannt und würde ehrlich bleiben...

Ich wäre recht vorsichtig mit solchen verallgemeinernen Aussagen, ich selber habe sowohl einen entspannten als auch einen nicht entspannten Umgang erlebt, kommt ganz auf den Träger und die Personalsituation an.

Mano
30.06.2014, 09:13
Wie wäre es mit freikirchlich?

Christoph_A
30.06.2014, 10:05
Wie oben gesagt, gibt immer solche und solche Träger. Prinzipiell können sie einem die Einstellung als Konfessionsloser verweigern, was mein ehemaliger Arbeitgeber auch gemacht hat beziehungsweise immer noch praktiziert. Andere KH in Gegenden, wo jeder Weißkittel sofort zwangsrekrutiert wird, der die Dorfstraße entlanggeht, sind da sicher nicht so "picky".

Rico
30.06.2014, 10:26
Vor allem ist halt ein bedeutender Unterschied, ob man immer konfessionslos war oder ob man ausgetreten ist.

Ersteres ist eher unproblematisch, da ist man ja quasi ein verirrtes Schäfchen, das noch nicht den rechten Weg zur Herde gefunden hat, das stellt in der Regel kein Hindernis für Einstellung dar und nur selten für den Aufstieg (wobei Chefpositionen AFAIK quasi nie an Konfessionslose egal welcher Provenienz gehen).
Aktiv ausgetretene haben aber nach kirchlichem Selbstverständnis mit der Kirche gebrochen (nach Kirchenrecht ein Akt der Häresie auf den die Exkommunikation folgt, Austreten wie aus dem Turnverein kann man da gar nicht :-notify) und da verstehen dann die kirchlichen Häuser oft schon deutlich weniger Spaß.

LasseReinböng
30.06.2014, 11:59
Vor allem ist halt ein bedeutender Unterschied, ob man immer konfessionslos war oder ob man ausgetreten ist.



Das ist der Knackpunkt. Daß die Eltern gottlose Barbaren waren, kann einem niemand krumm nehmen, aber wenn man selber ausgetreten ist, pfui !

LasseReinböng
30.06.2014, 12:05
Pffft, vollkommen irrelevant. Dein Vertrag liegt Dir vor, wenn das eine Hürde hätte sein können, sparen die meist den Versand des Arbeitspapiers. Bei uns arbeiten jede Menge konfessionslose...

Du bist aber auch im protestantischen Norden ( = gottlose Barbaren), da können die kirchlichen Häuser schlichtweg keine hohen Ansprüche stellen.

Roxanna
30.06.2014, 12:25
So, ich habe jetzt tatsächlich mit der Personalabteilung gesprochen. Eine Religion ist tatsächlich Pflicht.

Ich bekomme da erstmal nur einen befristen Vertrag als Schwangerschaftsvertretung. Ich habe jetzt natürlich bBedenken, dass ich (auch hier im barbarischen Norden) später nicht entfristet werde.

Relaxometrie
30.06.2014, 12:31
Ich bekomme da erstmal nur einen befristen Vertrag als Schwangerschaftsvertretung. Ich habe jetzt natürlich bBedenken, dass ich (auch hier im barbarischen Norden) später nicht entfristet werde.
So wie es klingt, bekommst Du nach der Schwangerschaftsvertretung wohl keinen entfristeten Vertrag. Aber Du hast dann Berufserfahrung und kannst Dich ja neu bewerben. Damit hat sich das Krankenhaus dann aus Bockigkeit ins eigene Knie geschossen, weil sie Dich als eingearbeitete Mitarbeiterin ziehen lassen. Aber das ist -abgesehen von der Energie, die ein Neustart kostet- nicht Dein Problem.

altalena
30.06.2014, 12:36
....
3. Hatte mich Anfang des Jahres mal wegbeworben (ohne Zeitdruck....ich wollte einfach wieder in eine größere Stadt ziehen), und es war wieder ein katholisches Haus. Dort habe ich nach Stellenzusage seitens des Chefs direkt gesagt, daß ich aus der Kirche ausgetreten bin und das auch bleibe. Nach einer Bedenkzeit (vermutlich musste die Verwaltung gefragt werden), bekam ich die Antwort, daß man mich trotzdem einstellen würde. Hab dann aber dankend verzichtet, da ich kein ewiger Bittsteller sein möchte, und niemandem die Füße küssen möchte, weil sie mich als Atheist einstellen.

Auf absehbare Zeit werde ich mich nicht mehr in einem kirchlichen Haus bewerben.

Warum hast du dich denn dort überhaupt beworben, wenn ein Stellenantritt in diesem kirchlichen Haus für dich ohnehin nicht in Frage gekommen wäre? Versteh ich nicht so ganz :-nix Oder hast du dir das dann im Nachhinein erst überlegt?

dmtec
30.06.2014, 12:48
Warum verschweigst du das mit dem "ausgetreten" nicht einfach? Oder sagst meinetwegen du bist katholisch. Wie sollen die das nachprüfen?