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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lernen während Wartezeit sinnvoll?



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ehemaliger User_25062015
08.07.2014, 14:56
Und ich finde, dass man eine Ausbildung anfangen sollte, mit der man auch noch was anfangen kann, wenn das mit dem Medizinstudium doch nicht so toll ist. Und da is es einfach Mumpitz ne medizinische Ausbildung anzufangen, nur weil sie einem minimal was fürs Studium bringt.

Nessiemoo
08.07.2014, 15:02
Hm, ich würde es eifnacher machen:

macht es dir Spaß? Mit den kärtchen und so? Findest du es spannend? Wenn ja, dann mach das weiter. Es bringt bestimmt was, auch wenn nicht ganz viel.

Ich (als Lernkärtchenhasser) würde dir aber vielleicht lieber raten, einfach möglichst viel zu lesen. das was man auswendig lernt, vergisst man richtig schnell, das was man mit Interesse durchgelesen hat bringt wesentlich mehr.

Was eine sehr sinnvolle Vorbereitung zum Studium ist - Englisch. Ich habe ein paar Kommilitonen, die es nicht wirklich gut können, und die haben große Schwierigkeiten mit wissenschaftlichen Studien, es gibt immer wieder Lernmaterial auf Englisch usw usw. Das lohnt sich wirklich!

mtz93x
08.07.2014, 16:23
Ich kann nach 6 Jahren arbeiten in der Klinik jetzt sagen, dass mir der Umgang mit Patienten liegt, ich mit der strengen Hierarchie zurecht komme und mir all die Schattenseiten des Arzt-Seins bekannt sind. Und von denen kriegst du als nicht-Mediziner nicht immer was mit. Von dem ganzen medizinischen backround mal abgesehen.

Ich mache ab 01. August ein FSJ im Patientenbegleitdienst im Krankenhaus, was mir als erste Orientierung dienen soll, ob ich denn mit dem Krankenhausalltag auch wirklich klar komme. Da ergibt sich denke ich bestimmt auch die ein oder andere Möglichkeit mit den Ärzten sich zu unterhalten. Also einen kleinen Einblick in den Klinikalltag werde ich dann denke ich schon haben, aber das konntest du ja nicht wissen weil ich das mit dem FSJ nicht erwähnt hatte :)

Bezüglich der Ausbildung wollte ich hier betonen, dass mir ein Standbein für den Fall, dass es mit dem Studium nicht klappen sollte, wichtiger ist. Und da ist mir ein Beruf von dem ich mir vorstellen kann dass ich ihn ein Leben lang ausüben kann wichtiger, wie ein Beruf der mir eventuell mal fürs Studium von Nutzen sein könnte (also in etwa so, wie es Sanguis erwähnt hatte) :-)


Hm, ich würde es eifnacher machen:

macht es dir Spaß? Mit den kärtchen und so? Findest du es spannend? Wenn ja, dann mach das weiter. Es bringt bestimmt was, auch wenn nicht ganz viel.

Ja, das macht es.


Ich (als Lernkärtchenhasser) würde dir aber vielleicht lieber raten, einfach möglichst viel zu lesen. das was man auswendig lernt, vergisst man richtig schnell, das was man mit Interesse durchgelesen hat bringt wesentlich mehr.

Ich bin jetzt niemand, der stundenlang an einem Buch sitzt, aber ich schaus mir halt ab und zu an weil das Interesse vorhanden ist. Zudem bin ich jemand der fast täglich irgendwelche Videos / Dokus zum gegebenen Thema anschaut. Zum Beispiel sowas: http://www.youtube.com/watch?v=sCMSnUB8noc oder manchmal auch Aufnahmen aus irgendwelchen OPs, die öffentlich gemacht wurden.
Aber dass man aus solchen Videos effektiv nicht viel mitnimmt ist mir klar, weil man sich das ganze sowieso nicht merken kann :D Dazu ein paar Videos von Vorlesungen oder irgendwelche Dokumentationen z.B., aber ob der Informationsgehalt wirklich hoch ist wage ich zu bezweifeln (Dokus) :D


Was eine sehr sinnvolle Vorbereitung zum Studium ist - Englisch. Ich habe ein paar Kommilitonen, die es nicht wirklich gut können, und die haben große Schwierigkeiten mit wissenschaftlichen Studien, es gibt immer wieder Lernmaterial auf Englisch usw usw. Das lohnt sich wirklich!

War mein stärkstes Fach aufm Gymnasium. :D Aber habe auch so viel mit der englischen Sprache zu tun, spreche auch regelmäßig Englisch mit anderen Leuten von daher sollte es denke ich kaum an der Sprache scheitern.

Arrhytmicin
08.07.2014, 17:10
Ich mache ab 01. August ein FSJ im Patientenbegleitdienst im Krankenhaus, was mir als erste Orientierung dienen soll, ob ich denn mit dem Krankenhausalltag auch wirklich klar komme. Da ergibt sich denke ich bestimmt auch die ein oder andere Möglichkeit mit den Ärzten sich zu unterhalten. Also einen kleinen Einblick in den Klinikalltag werde ich dann denke ich schon haben, aber das konntest du ja nicht wissen weil ich das mit dem FSJ nicht erwähnt hatte :)

Bezüglich der Ausbildung wollte ich hier betonen, dass mir ein Standbein für den Fall, dass es mit dem Studium nicht klappen sollte, wichtiger ist. Und da ist mir ein Beruf von dem ich mir vorstellen kann dass ich ihn ein Leben lang ausüben kann wichtiger, wie ein Beruf der mir eventuell mal fürs Studium von Nutzen sein könnte (also in etwa so, wie es Sanguis erwähnt hatte) :-)

Natürlich, mit dem FSJ bekommst du schon echt gute Einblicke...eigebtlich sogar mehr als das, du arbeitest ja aktiv mit und schaust nicht nur zu :) ich hab auch eins gemacht vor der Ausbildung und muss sagen, dass ich mich in diesem Jahr auch persönlich echt weiterentwickelt hab!

Und dein Argument mit dem Ausbildungsberuf kann ich voll und ganz nachvollziehen, auch wenn ich hoffe, dass du dein Studium gut bestehen wirst und nicht darauf zurückkommen musst :)
Jedenfalls finde ich es gut, dass du dein Leben und deine karriere planst und nicht alles dem Zufall überlässt

Arrhytmicin
08.07.2014, 17:12
Achso und was die Ärzte angeht: immer fragen, fragen, fragen :-top die meisten sind da echt erklärungswillig und freuen sich, wenn jemand Interesse zeigt! ;)

el suenio
08.07.2014, 17:17
Naja, als Arzt muß man schon irgendwie "zweisprachig" sein. Unter einer Acetabulumsfraktur oder eine Cholezystitis können sich die meisten Patienten nämlich nix vorstellen, da muß man schon auch die deutschen Begriffe für Diagnose, Bildgebung, etc. parat haben.
Ja, da gebe ich dir vollkommen Recht. Die deutschen Übersetzungen sind aber teilweise so ungebräuchlich, dass ich mir das einfach schlecht merken kann, weil das kein Mensch sagt, gerade in der Anatomie. Beschreiben können, worum es sich handelt, sollte man dann aber schon können. Fällt mir immer auf, wenn ich "Programm ansagen" gehe und den Patienten erzähle, dass sie am nächsten Tag eine Sonographie haben. Nachdem mich verständlicherweise ein paar Mal Pat. angeschaut haben und offensichtlich keine Ahnung hatten, was genau das sein soll, sag ich immer gleich dazu: Ultraschall :-))

EVT
08.07.2014, 17:20
nur weil sie einem minimal was fürs Studium bringt.

Oh oh, was sagen denn die Warter dazu? :-))

Ich wuerde auch eine Ausbildung machen, die mir liegt und Spass macht. Wenn man mit der vor und waehrend des Studiums auch noch flexibel und gutes Geld verdienen kann, umso besser.
Es sei denn, man koennte mit Ausbildungsbonus noch vor Ablauf der Wartezeit reinkommen, aber mit 3.0 unmoeglich.
Ich stelle es mir auch frustrierend vor, sieben Jahre lang im Krankenhaus oder Rettungsdienst zu arbeiten und dann immer die Aerzte und Studenten zu sehen und man selber kann noch nicht studieren.
Das hat mich ja schon in meinem kurzen Zahnidasein gefrustet.

Chris.
08.07.2014, 17:28
EVT, hast du Zahnmedizin als Alternative zu Humanmedizin angefangen? Weil dein Abi nicht reichte?

Absolute Arrhythmie
08.07.2014, 17:29
Ich hab in meiner Ausbildung nicht besonders viel gelernt, was mir jetzt was bringen würde (Krankenpflege). Zumindest nicht was Chemie, Bio, BC, Anatomie, etc angeht.
Aber natürlich hat man mehr praktische Erfahrung, man kann eher was mit klinischen Bezügen anfangen und mir fällt es zumindest oft relativ leicht, einen Sinn darin zu erkennen auch "blöde" Fächer lernen zu müssen.
Außerdem hat man natürlich den Bonus, dass man im Umgang mit Patienten, Ärzten, etc versiert ist.

Ich muss aber auch sagen, dass ich schon den Eindruck hab dass sich doch so manche Kommilitonen dermaßen einen drauf einbilden, dass es auch nicht mehr schön ist.
Soooo nen Vorteil hat man nämlich wirklich nicht.

Ich würde auch eher dazu tendieren, was zu machen was einem Spaß macht.
Wenn man dabei noch was lernt - schön. Wenn nicht - umso besser :-))

Ich habs persönlich so gemacht, dass ich im letzten (13. ^^) Wartesemester ein bisschen Chemie vorgelernt hab. Das hat mir nicht wirklich was gebracht, aber ich hatte bei Studienbeginn weniger Angst.
Ansonsten ist die Stoffmenge so viel und geht so tief, dass ich nicht glaube, dass sich das jemand ernsthaft vorher reinzieht und auch alles behält.

Arrhytmicin
08.07.2014, 17:29
Oh oh, was sagen denn die Warter dazu? :-))

Ich wuerde auch eine Ausbildung machen, die mir liegt und Spass macht. Wenn man mit der vor und waehrend des Studiums auch noch flexibel und gutes Geld verdienen kann, umso besser.
Es sei denn, man koennte mit Ausbildungsbonus noch vor Ablauf der Wartezeit reinkommen, aber mit 3.0 unmoeglich.
Ich stelle es mir auch frustrierend vor, sieben Jahre lang im Krankenhaus oder Rettungsdienst zu arbeiten und dann immer die Aerzte und Studenten zu sehen und man selber kann noch nicht studieren.
Das hat mich ja schon in meinem kurzen Zahnidasein gefrustet.

also ich bin wie gesagt überhaupt nicht der Meinung, dass sie nur "minimal" was bringt, aber das Thema will ich hier nicht weiter breitlatschen, wir driften ab! :-D

Du hast recht, am Anfang der wartezeit war ich meeega gefrustet, vor allem als ich Studenten begegnet bin. Ich dachte immer, ich kann das auch, ich darf nur noch nicht....das war manchmal schon n bisschen hart.
Mittlerweile find ichs nicht mehr schlimm (auch wenn die Studenten nun mittlerweile sogar jünger sind als ich), weil ich weis was ich kann und alles schon erreicht hab und dass meine Erfahrung auch sehr viel wert ist. Außerdem ist die Warterei ja nun bald vorbei, da kommt so langsam Freude auf, kein Platz mehr für Frust! :-)

Absolute Arrhythmie
08.07.2014, 17:35
also ich bin wie gesagt überhaupt nicht der Meinung, dass sie nur "minimal" was bringt, aber das Thema will ich hier nicht weiter breitlatschen, wir driften ab!

Woher willst du wissen ob es was bringt und wieviel, wenn du noch nicht studierst? ;-)

EVT
08.07.2014, 17:36
EVT, hast du Zahnmedizin als Alternative zu Humanmedizin angefangen? Weil dein Abi nicht reichte?

Ich wollte erst Human machen, dann Zahn, hab also auch mit Zahn angefangen und dann gemerkt, dass es mir doch zu handwerklich ist und konnte aber zum Glueck gut wechseln.

ehemaliger User_25062015
08.07.2014, 17:42
@EVT Ich möchte keinesfalls ne Ausbildung abwerten...aber wie AA auch schon gesagt hat, manche bilden sich dermaßen was drauf ein, dass sie schon im medizinischen Bereich gearbeitet haben und fangen an juengere Kommilitonen zu belächeln, in Krankenhaus-Abkuerzungen zu sprechen usw. Das nervt. Genauso wie naturwissenschaftliche Vorkenntnisse einem nur nen minimalen Vorteil bringen, bringt die Ausbildung nur minimal viel. Irgendwann ist jeder Vorteil ausgeschöpft. Von daher - immer das tun was einem Spaß macht.
Wie gesagt, nichts gegen Warter oder Ausbildungen, aber ich glaub meine Sicht deckt sich auch ein bisschen mit AAs Erfahrungen.

Absolute Arrhythmie
08.07.2014, 17:45
Ich denke, ne Ausbildung hat nen ganz anderen Wert, der auch nicht zu vernachlässigen ist.
Man hat selber Geld verdient, auf eignenen Füßen gestanden, im Job (mehr oder weniger viel) Verantwortung übernommen und musste auch schonmal die ein oder andere Prüfung bestehen. Ausbildungen sind oft zäh, langweilig und doof, Arbeiten macht auch nicht so viel Spaß, man hat zu wenig frei und verdient zu wenig Geld.
All das sind mMn schon serh wertvolle Erfahrungen, die mir aktuell mehr bringen als meine rudimentären Kenntnisse der menschlichen Anatomie :-))

EVT
08.07.2014, 17:47
Ja solche kenne ich auch.. Am besten finde ich das Argument, dass man dann ja kein Pflegepraktikum mehr machen muesste. Ich glaube, jeder macht lieber drei Monate KPP, meinetwegen auch noch mehr, als sechs oder sieben Jahre zu warten..
Es sitzt ja keiner freiwillig die Wartezeit ab.
Ich haette mit meinem Abi ja auch sechs Jahre warten muessen, aber da hat mir der Ausflug ueber ZM mehr gebracht, nicht nur Zeitersparnis.
Aber die Lebenserfahrung und Empathie natuerlich... :-))

Chris.
08.07.2014, 17:57
Ich fange an dieses Wort zu mögen...glaube, einem empathischen Arzt bin ich bisher noch nie begegnet :-D

EVT
08.07.2014, 18:19
Ach doch, ich schon. Ich war leider schon bei vielen und nur zwei fielen da negativ raus, aber die sind fachlich so gut, dass ich trotzdem hingehe. Die sind Radiologe und Nuklearmediziner. :-D

Chris.
08.07.2014, 18:30
Hehe...sympathisch sind ja viele, aber empathisch? Na, um so besser für dich...tatsächlich ist der einzige Arzt, der mir bei diesem Wort am ehesten in den Sinn kommt, ein Radiologe...aber "ein empathischer Radiologe" - das klingt wirklich wie ein Oxymoron :-D

el suenio
08.07.2014, 19:31
Doch, doch, ich bin auch schon einigen wirklich empathischen Ärzten begegnet. Aber ich glaube ja, dass die Empathie durch eine medizinische Ausbildung eher abnimmt. Nicht umsonst werden die Schwestern mit steigendem Alter immer unfreundlicher und verlieren das Verständnis für die Pat.. Also, das kann man natürlich nicht auf alle übertragen, aber oftmals ist es doch so. Man kann auch nicht alles verstehen, aber irgendwie ist es doch sehr schön, wenn man mit dem Patienten arbeiten kann und ihn nicht als seinen Untergebenen sieht.
Ausbildung vor dem Studium hin oder her, die bringt nur was, wenn man auch was dafür macht. Auch, wenn ich noch Jahre vom Studienbeginn entfernt bin, bin ich mir sicher, dass mir auch einige theoretische Kenntnisse im Studium was bringen werden, weil es anatomisch für eine Ausbildung doch recht tiefgründig war. Klar, ist das bei Weitem nicht alles, aber auch wir mussten Dinge wie den Circulus arteriosus willisii oder die größeren Abzweigungen des Plexus brachialis etc. auswendig lernen. Sicher ist das nur ein Bruchstück, aber immerhin schon mal was, das einem dann nicht mehr unbekannt ist.
Und klar ist auch, dass man definitiv keine med. Ausbildung vor dem Studium gemacht haben muss. Das zu behaupten, wäre Unfug. Wenn mein Abi notenmäßig gereicht hätte, hätte ich natürlich auch sofort angefangen zu studieren. Aber ich bin jetzt im Moment wirklich sehr froh, dass es so gekommen ist, denn ansonsten wäre ich persönlich im Berufleben gnadenlos baden gegangen. Nur, die restlichen 3-4 Jahre könnte ich mir jetzt sparen, aber wir sind ja nicht bei "Wünsch dir was" ;-)
Falls das mit dem Medizinstudium nichts wird, hab ich auch ein kleines Problem, denn als Krankenschwester möchte ich auf keinen Fall arbeiten, zumindest nicht auf Normalstation. Ich mag diese Pflege unter Zeitdruck einfach nicht. Aber man kann ja dann auch noch irgendwas im medizinischen Bereich studieren und hat sich somit nicht alles verbaut.