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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Untergang der Pharm Bio



Lissminder
07.07.2014, 21:01
Hallo,
Geht die pharmazeutische Biologie allmählich unter? Da ich mich nun gerade mit BP3 rumquäle und wieder abertausende Pflanzen lernen muss, die eventuell ein Kunde in 3 Monaten als Teedroge in der Apotheke kauft, (wenn er nicht lieber zum Fertigarzneimittel greift)- so frage ich mich, ob die Bio nicht langsam an Bedeutung verliert. Was meint ihr? Ich bin eigentlich voll der Biofan und könnte mir auch vorstellen in dem Bereich eine Diplom-/ Doktorarbeit zu schreiben, doch habe ich die Befürchtung, dass es wenig zukunftsweisend ist.
Ich freue mich über euere Einschätzungen:-meinung

Minoo
09.07.2014, 21:07
denkt doch bitte mal an die Herstellung von Impfstoffen, rekombinanten Antikörbern also den ganzen Biologika. Da sist DIE Domäne der pharmazeutischen Biologie und damit noch eine zukunftsträchtige.
Klar, der Tee macht da nicht mehr so das Rennen ;)
Aber geradedie Deutschen schwören auf ihre pflanzlichen Präparate, die sind nicht wegzudenken. Nicht umsonst zählt Deutschland zur Wiege der Phythotherapie und hat Pionierfunktionen auf gesetzlicher und regulatorscher Ebene für die HMP geschaffen.

StuartProwerFaktor
15.07.2014, 09:09
Pharmazeutische Biologie ist sicherlich nach wie vor ein absolut zukunftsträchtiges Feld. Nur sind die Pharmazeuten da, zumindest was die Qualifikation seitens des Studiums angeht, eher schlecht aufgestellt. Da sind Biotechnologen (und etliche andere Fachrichtungen) etc natürlich wesentlich (!) besser qualifiziert. Aber viele Arzneistoffe leiten sich aus der Natur ab und da gibt es sicherlich noch viel zu entdecken. Und gerade Antikörper etc steht garantiert noch eine rosige Zukunft bevor.

miss p
16.07.2014, 19:54
also unser prof meinte, dass die pharmazeuten zumindest im bereich arzneipflanzen bzw pflanzen generell wesentlich besser ausgebildet sind als die biologen. die haben wohl botanik und systematik komplett gestrichen.

und jetzt meine persönliche meinung: bio ist der letzte mist. wozu lern ich hunderte strukturformeln und pflanzen auswendig? das interessiert doch spätestens nachm 3. stex keinen mehr, was für flavanoide jetzt genau in der birke drin sind.
und das sich die pflanzenfamilien gefühlt alle 3 monate ändern trägt auch nicht dazu bei, dass ich das fach mag...

Lissminder
16.07.2014, 20:59
und jetzt meine persönliche meinung: bio ist der letzte mist. wozu lern ich hunderte strukturformeln und pflanzen auswendig? das interessiert doch spätestens nachm 3. stex keinen mehr, was für flavanoide jetzt genau in der birke drin sind.
und das sich die pflanzenfamilien gefühlt alle 3 monate ändern trägt auch nicht dazu bei, dass ich das fach mag...

Jo, das unterstreiche ich drei Mal. Auch wenn die Phytopharmaka-Nachfrage in den letzten Jahren weniger wurde, schätzen doch viele ihre pflanzlichen Präparate. Hier ein Teechen da ein Tinktur, usw. in der Selbstmedikation sind die Phytos gefragt wie nie. Da wäre also schon Beratungsbedar seitens des Apothekers. Aber eben hauptsächlich zu den Fertig-AM. Ich will damit sagen, dass die Bio ihren Schwerpunkt mal ganz anderes gewichten sollte. Wie du schon sagst, weg von Pflanzen-Terminologie hin zur Phytheotherapie!
Aber was bei uns in der AappO steht ist bekanntlich wie in Stein gemeißelt.