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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizin - das richtige für mich?



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geraldguss
09.07.2014, 23:25
Carotheres wie meinst du das mit medizin beeinflusst dich persönlich mehr? @heerestorte: wieso hast du gewechselt? Bwl habe ich mir tatsächlich auch überlegt. Das mit "sinn" im beruf ist noch ein bisschen schwierig für mich. Ich identifiziere mich extrem über den beruf. War in der schule auch immer sehr gut und bin sehr ehrgeizig und leistungsorientiert.

Heerestorte
09.07.2014, 23:35
Ich habe gewechselt, weil Jura mir einfach keinen Spaß gemacht hat und mir das alles zu theoretisch, hypothetisch war.
Trocken ist Jura nicht. Ist halt viel Denkarbeit. Aber es gibt kaum ein Studium, welches so nah an der späteren Arbeitspraxis ist.
Weil später, als Anwalt, schreibt man nunmal viele Gutachten und genau das macht man auch im Jurastudium.
Deswegen sind alle, die sagen, dass Jura trocken wäre, verblendet.
Zumindest wenn man trocken so definiert, dass ein Fach dann trocken ist, wenn es nix mit dem späteren Beruf zu tun hat.
Da gibt es in der Medizin weitaus trockenere Fächer.

Vielleicht war ich auch zu blöd dafür ;)

Carotheres
10.07.2014, 00:02
Ich glaube, wenn man sich für den Beruf als Arzt entscheidet ist das eine "Lebensaufgabe" von der man auch in seiner Freizeit kaum abschalten kann, weil es einen menschlich so prägt.
In anderen Berufen ist es glaub ich leichter Beruf und Privatleben zu trennen und deswegen ist es dann auch einfacher, seine Erfüllung in Familie etc. zu finden, und der Beruf eher etwas ist, was einem natürlich Spaß machen soll, aber nie an erster Stelle steht. Das soll jetzt garnicht so klingen, als ob ich da soviel Ahnung hätte, aber das sind einfach so Gedanken von mir, wie ich mir das ungefähr vorstelle :)

Heerestorte
10.07.2014, 00:08
Das stimmt schon teilweise.
Ich kenne einen Chefarzt persönlich und er hat auch schon nachts um 1 besorgt auf Station angerufen und nach dem Wohl von kritischen Patienten gefragt. Ich denke, dass Dr. Cox das eigtl. relativ gut widerspiegelt in Scrubs.

Solara
10.07.2014, 00:09
Ich glaube, wenn man sich für den Beruf als Arzt entscheidet ist das eine "Lebensaufgabe" von der man auch in seiner Freizeit kaum abschalten kann, weil es einen menschlich so prägt.
In anderen Berufen ist es glaub ich leichter Beruf und Privatleben zu trennen und deswegen ist es dann auch einfacher, seine Erfüllung in Familie etc. zu finden, und der Beruf eher etwas ist, was einem natürlich Spaß machen soll, aber nie an erster Stelle steht. Das soll jetzt garnicht so klingen, als ob ich da soviel Ahnung hätte, aber das sind einfach so Gedanken von mir, wie ich mir das ungefähr vorstelle :)
Nein, natürlich kann man da in der Freizeit abschalten, wäre ja schlimm, wenn nicht!
Das ist ein Beruf, der zumindest mir immer noch Spaß macht. Und wenn Frei ist, dann beeinflusst mich der Job gar nicht.

Natürlich gibt es einzelne, die überhaupt nicht abschalten können oder alternativ in x medizinisch geprägten Nebenjobs tätig sind, die können natürlich schwerer abschalten, aber da bleibt auch wenig Freizeit dann übrig.

Also, keine Lebensaufgabe, sondern stinknormaler Job - wenn ich allerdings mit Tod und Krankheit nicht umgehen kann, dann ist das definitiv kein Job für einen. Und gerade als Internist mit den ganzen multimorbiden Menschen oder als Gynäkologe mit harten Diensten und großer Verantwortung in der Geburtshilfe sollte man dann doch mit beidem gut umgehen können.

@ heerestorte

Dein CA: der kann auch nicht abschalten - er hat doch jemanden im Dienst, der sich darum kümmert. Klar ist es nett, wenn da ein Vorgesetzter sich noch engagiert - aber für was habe ich da dann jemand vor Ort?

Heerestorte
10.07.2014, 00:16
Dein CA: der kann auch nicht abschalten - er hat doch jemanden im Dienst, der sich darum kümmert. Klar ist es nett, wenn da ein Vorgesetzter sich noch engagiert - aber für was habe ich da dann jemand vor Ort?

Das musst du ihn fragen ;)

Gildrion
10.07.2014, 00:22
Verstehe mich bitte nicht falsch, aber um in seinem Beruf als Mediziner glücklich zu werden, sollte man vermutlich ein gewisses Grundinteresse am Menschen haben (dazu gehören aber nunmal eben leider auch die ganzen unschönen Dinge des Lebens, wie Krankheiten, Tod und auch das Verständnis/Interesse an den biol./chem./phys. Abläufen im Körper).

Es gibt nix Schlimmeres als in einem Beruf zu arbeiten, den man nur halbherzig macht und der einem nur Zweifel aufdrängt...und ich denke mir, dass deine Unsicherheit/deine Zweifel einfach nur ein Resultat eines Bauchgefühls sind, welches dir ohnehin schon sagt, dass dieser Beruf eben nicht dein Ding ist.

Die Punkte, die du interessant oder reizvoll am Medizinerdasein schilderst, könnte man vermutlich noch auf hunderte andere Berufe 1 zu 1 anwenden. Warum auf Gedeih und Verderb versuchen, diesen Weg zu gehen, wenn es da draußen noch so viele andere berufliche Alternativen gibt, die sicherlich besser zu dir passen?

Rico
10.07.2014, 00:26
Ich glaube, wenn man sich für den Beruf als Arzt entscheidet ist das eine "Lebensaufgabe" von der man auch in seiner Freizeit kaum abschalten kann, weil es einen menschlich so prägt. Naja, also gesund ist das so nicht. Die Freizeit ist zur Erholung da, zum Abschalten - und nicht dazu, dauernd über die Entscheidungen des Tages nachzugrübeln. Wenn man "kaum abschalten" kann, weil man seinen Beruf tatsächlich als "Lebensaufgabe," die das ganze Leben einnimmt interpretiert, dann ist der Weg zum Burnout vorprogrammiert.
Es gibt Diensthabende, die werden was auch immer passiert schon schaukeln

In anderen Berufen ist es glaub ich leichter Beruf und Privatleben zu trennen und deswegen ist es dann auch einfacher, seine Erfüllung in Familie etc. zu finden, und der Beruf eher etwas ist, was einem natürlich Spaß machen soll, aber nie an erster Stelle steht. Das soll jetzt garnicht so klingen, als ob ich da soviel Ahnung hätte, aber das sind einfach so Gedanken von mir, wie ich mir das ungefähr vorstelle :)Ich hab ja jetzt nur den einen Beruf, daher fehlt mit der Vergleich, aber auch andere hier in diesem Thread genannte Berufe haben ja massiven Einfluss auf das Leben von anderen Menschen, grad zum Beispiel der Jurist (Richter: Verurteilen ja/nein? war es vielleicht doch ein Fehlurteil? Sitzt da jetzt ein Unschuldiger im Knast? Müssten es wirklich 4 Jahre sein oder hätten es auch 2 oder drei getan?) oder der BWLer (Personalentscheidungen, strategische Entscheidungen über das Wohl einer Firma an deren Arbeitsplätzen das Glück, die Lebensplanung und der Wohlstand hunderter Mitarbeiter und deren Familien hängt?).
Das sollte doch genauso leicht oder schwer vom Privaten fern zu halten sein wie irgendwelche ärztlichen Entscheidungen. :-meinung
Wenn einen ein Beruf davon abhält in der Familie die Erfüllung zu finden, die man gerne möchte, dann ist es der falsche Beruf, egal ob Arzt oder Jurist.

Carotheres
10.07.2014, 00:41
Ich verstehe eure Meinungen und ich habe mich sicherlich auch nicht ganz so ausgedrückt, wie ich es vielleicht meine.
Auch ich habe keine Vergleiche aus dem Berufsleben, aber mich würden ärztliche Entscheidungen bei denen es im äußerten Fall um Leben und Tod geht, mehr beeinflussen, als zum Beispiel "kündige ich jetzt x Leuten oder nicht".
Meine Meinung zum "abschalten" im Privatleben mag etwas verzerrt sein, da ich sehr viel von Ärzten weiß, die Patienten im Hospiz betreuen, Hausbesuche machen etc. sprich Menschen in ihrer letzen Lebensphase jeden Tag betreuen. Mag eher eine Ausnahme sein, aber gibt es definitiv auch und nein, diese Ärzte haben/hatten in ihrem Berufsleben kein Burnout.

Carotheres
10.07.2014, 00:51
Aber das führt hier vielleicht auch etwas zu weit :)
@geraldguss , ich würde dir auch empfehlen Praktika zu machen und mit verschiedenen Leuten über ihre Motivation für ihren Studiengang/Beruf zu reden. Hat mir auch geholfen :)

Rico
10.07.2014, 01:00
Ich verstehe eure Meinungen und ich habe mich sicherlich auch nicht ganz so ausgedrückt, wie ich es vielleicht meine.
Auch ich habe keine Vergleiche aus dem Berufsleben, aber mich würden ärztliche Entscheidungen bei denen es im äußerten Fall um Leben und Tod geht, mehr beeinflussen, als zum Beispiel "kündige ich jetzt x Leuten oder nicht".Vielleicht gerät das Leben von dem, den Du da kündigst um ein paar Euro mehr Gewinn zu haben dadurch völlig aus den Fugen, Insolvenz, Scheidung, Suizid... :-nix
Im Arztberuf mag das ja vordergründiger sein, aber kommt in anderen Berufen auch vor.

Meine Meinung zum "abschalten" im Privatleben mag etwas verzerrt sein, da ich sehr viel von Ärzten weiß, die Patienten im Hospiz betreuen, Hausbesuche machen etc. sprich Menschen in ihrer letzen Lebensphase jeden Tag betreuen. Mag eher eine Ausnahme sein, aber gibt es definitiv auch und nein, diese Ärzte haben/hatten in ihrem Berufsleben kein Burnout.Aber dann haben die sich ja durch ihre Facharztwahl und die Wahl des Arbeitsplatzes für so ein Modell aktiv entschieden - das ist ja auch okay, wenn sie dadran Freude haben und Erfüllung finden.
Aber es geht auch anders und wenn man das so nicht will, dann spricht das nicht gegen den Arztberuf.

geraldguss
10.07.2014, 10:29
Ich denke mir würde die tätigkeit als wirtschaftsanwalt oder manager in der wirtschaft auch spass machen. Ich hoffe ich kann hier auch diesen "sinn" finden bzw weiss ich noch nicht wie wichtig dieses kriterium für mich wirklich ist.

ehemaliger User_25062015
10.07.2014, 10:37
Also was ich so ein bisschen rauslese...du suchst scheinbar einfach nur nach ner Tätigkeit mit viel Ansehen..ich mein zwar auch, dass es jeder einfach probieren darf..aber ich wuerd dir schon von Medizin abraten.

Chris.
10.07.2014, 12:37
Ich denke mir würde die tätigkeit als wirtschaftsanwalt oder manager in der wirtschaft auch spass machen. Ich hoffe ich kann hier auch diesen "sinn" finden bzw weiss ich noch nicht wie wichtig dieses kriterium für mich wirklich ist.

Wenn ich dich vorher richtig verstanden hab, verstehst du unter "Sinn" scheinbar sowas wie "einem guten Zweck dienend". Ein leistungsorientierter und ehrgeiziger Wirtschaftsanwalt, also einer, der sehr gut in seinem Job ist...glaube nicht, dass sich das mit deinen Vorstellungen von "den Sinn nicht hinterfragen müssen" deckt....Hast du dich denn etwas genauer mit diesem Feld auseinander gesetzt? Also, weißt du, woran Erfolg da gemessen wird?

EVT
10.07.2014, 18:48
Vor allen Dingen sind da die Arbeitszeiten auch nicht gerade kurz...