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geraldguss
09.07.2014, 09:53
Hallo, ich bin mir nicht sicher, ob medizin das richtige für mich ist. Sollte man naturwissenschaftlich interessiert sein? Das bin ich nämlich nicht soo sehr. Ich kann nicht gut mit krankheit und tod umgehen, bin sehr sensibel. Meint ihr ich sollte aus diesem grund lieber etwas anderes studieren? ich könnte mir eine tätigkeit als internist bzw kardiologe oder ev gyn vorstellen. Bin handwerklich/chirurgisch nicht so geschickt. Bin eher der denker. Das interesse an bio, physik, chemie und anderen fächern kommt denke ich während des studiums beim lernen.

janals
09.07.2014, 10:02
Darf ich mal andersherum fragen warum dich die Tätigkeit als Internist bzw Gynäkologe interessieren würde? Was daran bzw was am Medizinstudium interessiert dich denn (irgendwas wird es ja sein, sonst hättest du das bestimmt nicht in Betracht gezogen, sondern dich gleich anderweitig orientiert :) )?
Versteh mich nicht falsch, aber wenn ich sage Häuser interessieren mich null, ich bin kein kreativer, einigermaßen Kunst/Design interessierter Typ und habe null Bock mich tagtäglich auf der Baustelle mit diversen Leuten rumzustreiten und Verantwortung mag ich auch nicht, dann würde ich bestimmt nicht auf die Idee kommen, Architektur zu studieren. Was ich damit sagen will: Vielleicht solltest du ein bisschen mehr überlegen, was dir gefällt und was dich interessiert anstatt die Sache andersherum anzugehen.

Viel Erfolg für deinen persönlichen Weg auf jeden Fall :)

Matzexc1
09.07.2014, 10:09
Hallo, ich bin mir nicht sicher, ob medizin das richtige für mich ist. Sollte man naturwissenschaftlich interessiert sein? Das bin ich nämlich nicht soo sehr. Ich kann nicht gut mit krankheit und tod umgehen, bin sehr sensibel. Meint ihr ich sollte aus diesem grund lieber etwas anderes studieren? ich könnte mir eine tätigkeit als internist bzw kardiologe oder ev gyn vorstellen. Bin handwerklich/chirurgisch nicht so geschickt. Bin eher der denker. Das interesse an bio, physik, chemie und anderen fächern kommt denke ich während des studiums beim lernen.

Bei mir hat sich das Interesse an Physik,trotz 2 Jahren Studium, noch nicht entwickelt. Biologie ist eigentlich nur in der Vorklinik relevant,aber du brauchst Interesse um das richtig hinzubekommen. Weil Chemie ist in der Biochemie sehr stark und klinische Chemie gibt es auch noch.

Darf ich fragen wie du auf Medizin gekommen bist? Ich hab mehrere Pflegepraktika gemacht um mal zu sehen ob das Gesundheitswesen was für mich ist,ich würde dir eher zu etwas anderem raten

ehemaliger User_25062015
09.07.2014, 10:12
Bist du an der Medizin interessiert oder eher an dem weißen Kittel und der Anrede als "Herr Doktor"?

Gesocks
09.07.2014, 10:14
Hast du 'ne Alternative, die dir bei ernstgemeinter Überlegung ähnlich attraktiv (wie auch immer geartet) erscheint wie Medizin? Wenn nein, fang's einfach mal an.

Besänftigend: Ich bin handwerklich geschickt und war auch kurz (:-))) chirurgisch interessiert, fand's im OP aber meistens gähnend langweilig, wenn's nicht gerade richtig was zum Zerpflücken gab. Von Innerer hatte ich vorm Studium keine greifbare Vorstellung und dachte das wäre langweilig, mittlerweile finde ich's genial. Kurzum, mit Fachrichtungen liebäugeln ist evtl. motivatorisch ganz schön, muss aber m.E. keine Rolle bei der Studienwahl spielen.

Sternchenhase
09.07.2014, 10:45
Alles Quark ;-)

Gesocks
09.07.2014, 10:47
[...] Es gibt natürlich auch in der Medizin Bereiche, wo du nicht unbedingt "Krankheitskontakt"(/Patientenkontakt) hast, z.B.:
- Chirurgie/Orthopädie (bisschen schlecht, wenn du handwerklich nicht so geschickt bist) [...]
Wtf? Beides weder "krankheits-" noch patientenarm.

Matzexc1
09.07.2014, 10:48
- Chirurgie/Orthopädie (bisschen schlecht, wenn du handwerklich nicht so geschickt bist)



Das man dort weniger Patientenkontakt hat ist mir neu.

Matzexc1
09.07.2014, 10:49
Bei Forschung würde ich eher Humanbiologie vorschlagen.Aber das ist richtig Chemielastig

Absolute Arrhythmie
09.07.2014, 10:50
Jeder hat das Recht einen Studiengang "auszuprobieren". Auch bei Medizin.

Sternchenhase
09.07.2014, 10:57
Wtf? Beides weder "krankheits-" noch patientenarm.

Ja, tut mir Leid, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich bin davon ausgegangen, dass der TE von "internistischen" Krankheiten spricht, im Sinne von Pneumonie und Co..

Natürlich gibt es in der Chirurgie auch Krankheiten (auch internistische) etc, aber der Kontakt mit diesen Patienten fällt weniger intensiv (außer während der OP und davor und der Besuch danach) aus, das meinte ich :). Bei uns in der Akut-Geriatrie, bzw. Nephrologie (meine Einsatzgebiete) werden die Patienten die ganze Zeit über intensiv durch die Ärzte betreut (-> sehr viel mehr Krankheit und Tod).

Matzexc1
09.07.2014, 10:58
Ich bitte um Verzeihung:
Ich studier einfach mal Medizin weil ich es kann und mir sonst nichts besseres einfällt halte ich nicht für sinnvoll.
Vor allem nicht wenn die Wartezeit so hoch wie aktuell ist, ich hab manchmal das Gefühl das jedem mit einem Abitur von 1,0-1,5 sofort geraten wird Medizin zu studieren

@geraldguss
Ich finde es sehr toll das du um Rat fragst und nicht einfach losläufst. Die Entscheidung musst du treffen,aber ich würde mir das genau überlegen.

mtz93x
09.07.2014, 11:00
gelöscht, weil sinnfrei

Absolute Arrhythmie
09.07.2014, 11:09
@matzexc1: Naja, die Diskussion kann man endlos und drei Jahre führen und auf sämtliche Ausbildungberufe/Studiengänge ausweiten.
Letztlich bleibt jedoch, ganz unabhängig davon was ich persönlich von so einer Entscheidung halten mag, das Grundgesetz, welches jedem freie Berufswahl garantiert. Ich kann also niemandem absprechen es mal versuchen oder angucken zu wollen, weil er es (in meinen Augen!) "nicht genug will".
Auf so ein Niveau weil gerade ich als Wartezeit-Betroffene mich nicht herab begeben.
Dann kann man nämlich auch direkt damit anfangen, dass 3,7er Warter die es letztendlich vielleicht nicht schaffen den "Guten" nen Platz wegnehmen, etc, blabla.

Ich behaupte mal, dass viele Leute die jetzt als Ärzte arbeiten, sich am Anfang ihres Studiums nicht hundert Prozent darüber bewusst waren, was auf sie zukommt.
Und zumindest gefühlt hat der Großteil meiner Kommilitonen auch kein Interesse für Naturwissenschaften, bleibt aber doch jedem selbst überlassen.
Just my 2 cents.

Matzexc1
09.07.2014, 11:17
@matzexc1: Naja, die Diskussion kann man endlos und drei Jahre führen und auf sämtliche Ausbildungberufe/Studiengänge ausweiten.
Letztlich bleibt jedoch, ganz unabhängig davon was ich persönlich von so einer Entscheidung halten mag, das Grundgesetz, welches jedem freie Berufswahl garantiert. Ich kann also niemandem absprechen es mal versuchen oder angucken zu wollen, weil er es (in meinen Augen!) "nicht genug will".
Auf so ein Niveau weil gerade ich als Wartezeit-Betroffene mich nicht herab begeben.
Dann kann man nämlich auch direkt damit anfangen, dass 3,7er Warter die es letztendlich vielleicht nicht schaffen den "Guten" nen Platz wegnehmen, etc, blabla.

Ich behaupte mal, dass viele Leute die jetzt als Ärzte arbeiten, sich am Anfang ihres Studiums nicht hundert Prozent darüber bewusst waren, was auf sie zukommt.
Und zumindest gefühlt hat der Großteil meiner Kommilitonen auch kein Interesse für Naturwissenschaften, bleibt aber doch jedem selbst überlassen.
Just my 2 cents.

Ich sprech ihm das Recht auf seine Entscheidung auch nicht ab. Ich bin nur dafür sich genau zu überlegen was man will und um Rat zu fragen,in der Medizin gibt es ja das Konzept der 2.Meinung

geraldguss
09.07.2014, 11:53
Vielen dank leute. Bin echt bisschen verzweifelt. Ich bin mal ganz ehrlich: man findet als arzt gut einen sicheren job, verdient gut, muss sich nicht nach dem sinn fragen und ist örtsmäßig flexibel. Das interesse ist bei mir nicht so sehr am medizinstudium sondern mehr am arztberuf vorhanden. Vielleicht habe ich auch falsche vorstellungen vom arztberuf. Stelle mir die tätigkeit als internist so vor: dektektiv - versuche mit verschiedenen methoden (ekg, ultraschall etc rauszufinden was der patient hat), leben retten, kardiologie beschäftigt sich mit wichtigem organ und man muss nicht so geschickt sein mit den händen....Ich muss halt einfach sagen, dass ich schwer mit negativen dingen umgehen kann. Ein beispiel: der bruder meiner freundin lag nach einem unfall auf der intensiv: ich kann mir das einfach nicht gut ansehen. Das nimmt mich mit und das meine ich mit sensibel. Ginge mir auch so wenn ich die person nicht kenne. Alternative wäre jura und bwl

Chris.
09.07.2014, 12:35
Vielen dank leute. Bin echt bisschen verzweifelt. Ich bin mal ganz ehrlich: man findet als arzt gut einen sicheren job, verdient gut, muss sich nicht nach dem sinn fragen und ist örtsmäßig flexibel.

Trotzdem musst du dann mit deinem Job jahrelang zig Stunden am Tag leben. Da sollten nicht nur die Rahmenbedingungen die Motivation sein.

Und was bedeutet "muss sich nicht nach dem Sinn fragen"?

mtz93x
09.07.2014, 13:20
Und was bedeutet "muss sich nicht nach dem Sinn fragen"?

Ich denk mal dass das so gemeint war, dass außer Frage steht, dass die Arbeit einen Sinn hat. Wer wills schon in Frage stellen ob es sinnvoll ist, anderen Menschen zu helfen? - Egal ob aktiv oder passiv.

Es gibt da andere Jobs von denen man sich eher denken könnte, ob diese überhaupt Sinn machen.

:-meinung

geraldguss
09.07.2014, 13:51
Ja genau. Die sinnfrage muss man sich jedenfalls nicht stellen im beruf.

Snowcake
09.07.2014, 13:51
Jeder hat das Recht einen Studiengang "auszuprobieren". Auch bei Medizin.

:-dafür
Das sehe ich ganz genauso.
Wer rechtmäßig einen Platz bekommt, darf ihn annehmen, auch wenn er viele Zweifel hat und gar nicht sicher ist, ob das das Richtige für ihn ist. Denn jeder, der diesen Platz nicht bekommen hat, hatte i. d. Regel schlechtere Voraussetzungen.
Und selbst wenn jemand im 3.,4.,6. oder 9. Semester noch das Handtuch wirft, gibt es Leute, die sich dann über diesen Platz freuen, z. B. solche, die ihr Studium NC-bedingt in Ungarn, Riga oder sonst wo begonnen haben.
Wer einen Platz besetzt, nimmt ihn niemandem Weg, egal aus welchen Beweggründen er sich dazu entschlossen hat!!