Auswahlverfahren reformieren - nur wie?

[EVT]

Dann sollte man die Leute lieber qualifizieren als ihnen erst gar keine Chance zu geben... Deutsch kann man ja lernen. Leute nur zu nehmen, weil sie die Ausbildung packen wuerden, dann aber gar nicht darin arbeiten, bringt doch nichts.

Ich wuerde auch die Teilstudienplaetze nicht mehr verlosen, sondern die einfach in die Nachrueckerliste in Goettingen integrieren, faende ich auch fairer.

Ich wuerde auch neue Privathochschulen nicht behindern ;-) Besser als wenn alle nach Osteuropa gehen.

[Shizr]

Nun zur Wartequote. Ich will niemanden angreifen, aber ich finde die Wartezeitquote schwachsinnig. Die Qualifikation fürs Studium verbessert sich durchs Warten eher nicht und in der Wartezeitquote hat man auch die höchste Abbrecherquote. Zudem ist es wirtschaftlich auch nicht gerade rentabel wenn eine Person 7 Jahre lang aufs Medizinstudium wartet. Mir ist das ganze aber auch suspekt weil ich es in keinem anderen Land gesehen habe.
Die Wartezeitquote abzuschaffen wäre verfassungswidrig. BVerfGE (http://de.wikipedia.org/wiki/BVerfGE) 33, 303



Ich hab neulich nen Artikel gelesen (wenn ich den wiederfinde, reiche ich ihn als Quelle nach), dass es bei den Abbrechern sehr darauf ankommt, ob das "Spätberufene" sind (also bspw. 15 Jahre nach Abitur beschließen, jetzt doch Medizin studieren zu wollen) oder ob sie sich direkt nach dem Abitur beworben haben, einschlägige Ausbildungen absolviert haben, um die Wartezeit rumzukriegen.
Für Erstere gilt das wohl tatsächlich mit der relativ höheren Abbrecherquote, bei letzteren nicht.


Meine Idee wäre:
50% Abiturbestenquote, 50% Wartezeit. Modifiziert nach einschlägigen Ausbildungen, abgeleistetem Dienst (BuFDi, Verpflichtungen für K-Schutz, THW, FF), evtl. TMS. (Ich bin vom TMS nicht überzeugt, weil ich ihn für sehr trainierbar halte. Außerdem... ist das nicht damals abgeschafft worden, weils extrem mit der Abiturnote korreliert hat?)
Wichtig wäre mir: Wartezeit ergibt sich ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Bewerbung bei der ZVS. Nicht notwendigerweise ab dem Abitur.

Damit würde man - so zumindest meine Hoffnung - beide Quoten von den Extremen wegholen.


edit: Artikel gefunden.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/medizinstudium-die-inflation-der-spitzenzeugnisse-11336173.html?printPagedArticle=true

[EVT]

Frueher gab es auch nicht so viele Spitzenabis, jetzt schon. Vielleicht ist es daher besser, den TMS wieder zu benutzen?

[Coxy-Baby]

Wow jetzt ist scheinbar ein FAZ Artikel schon eine belastbare Quelle. Wenn man "weiss" wer wie weshalb abbricht muss es ja dazu Umfragen geben, gibt es dazu also eine Primärquelle?

[mtz93x]

(Ich bin vom TMS nicht überzeugt, weil ich ihn für sehr trainierbar halte. Außerdem... ist das nicht damals abgeschafft worden, weils extrem mit der Abiturnote korreliert hat?)

Ich hatte mal in einem Artikel gelesen, dass er abgeschafft wurde weil mitte der 90er (?) die Anzahl der Bewerber auf einem Tiefpunkt war und sich deshalb die Kosten dafür nicht mehr gelohnt haben oder so ähnlich. In welchem Artikel das war, weiß ich nicht mehr genau.

Edit: Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Test_f%C3%BCr_Medizinische_Studieng%C3%A4nge) (12.07.2014, 18:28 Uhr): "Der TMS wurde in den Jahren 1986 bis 1996 bei der Auswahl der Bewerber für einen Studienplatz im Fach Medizin routinemäßig eingesetzt und laufend aktualisiert, jedes Jahr kam eine neue Testfassung zur Anwendung. Der Test wurde abgeschafft, als die Bewerberzahl im Fach Medizin nicht mehr deutlich über der Zahl der Studienplätze lag und der hohe Aufwand dieses Tests nicht mehr gerechtfertigt erschien."

[EVT]

Wow jetzt ist scheinbar ein FAZ Artikel schon eine belastbare Quelle. Wenn man "weiss" wer wie weshalb abbricht muss es ja dazu Umfragen geben, gibt es dazu also eine Primärquelle?

Hast du den Artikel gelesen? Die Quellen stehen dadrin.

Ich stelle eine Anfrage ans Statistische Bundesamt, vielleicht haben die die aktuellsten Zahlen.

[Coxy-Baby]

Steht da eine handfeste Quelle mit Quellenangabe drin?

[Melody94]

Ich finde die Idee mit dem TMS auch mit am Besten.
Der erste, zwar kleinste Schritt zur Problemlösung, wäre meiner Meinung nach den TMS widerholen zu lassen, da es auch ziemlich Abhängig ist von der Tagesverfassung.
So ungefähr wie in Österreich dann..

Ansonsten finde ich die Idee mit KPP/FSJ verpflichtend zu machen auch nicht schlecht.

Mit am wichtigsten finde ich aber naturwissenschaftlichen Fächern auf dem Abiturzeugnis mehr Berücksichtigung zu schenken.
Eine 1/1+ im Kunst LK ist jetzt nicht gerade die Bombenleistung im Vergleich zu jemandem der diese Note in Mathe, Bio, Chemie oder Physik hat..

[Nessiemoo]

Ich bin für Hirngewebenachweis mit Sono, wenn ich so ein paar meiner Kommilitonen angucke.

[Physalis]

Ich finde die Idee mit dem TMS auch mit am Besten.
Der erste, zwar kleinste Schritt zur Problemlösung, wäre meiner Meinung nach den TMS widerholen zu lassen, da es auch ziemlich Abhängig ist von der Tagesverfassung.
So ungefähr wie in Österreich dann..

Ansonsten finde ich die Idee mit KPP/FSJ verpflichtend zu machen auch nicht schlecht.

Mit am wichtigsten finde ich aber naturwissenschaftlichen Fächern auf dem Abiturzeugnis mehr Berücksichtigung zu schenken.
Eine 1/1+ im Kunst LK ist jetzt nicht gerade die Bombenleistung im Vergleich zu jemandem der diese Note in Mathe, Bio, Chemie oder Physik hat..

Das mit den Naturwissenschaften ist so ne Sache... je nach Bundesland kann man alle oder nur 1-2 belegen. Und ich bezweifle jetzt einmal, dass Kunst deutlich leichter als Chemie ist.. Die meisten die ich kenne und Chemie Lk hatten, wählen es weil sie es können & wenn mans einmal kann, dann kann man es auch, ohne sehr viel dafür zu tun. Bei uns im Jahrgang gab es keinen Kunst Lk, aber in unserem GK waren einige dabei, die es schriftlich hatten. Und die mussten einiges, wirklich einiges lernen und können. Das ist nicht so lasch wie immer alle denken.

[WackenDoc]

Und was soll ein KrankenPFLEGEpraktikum für ein MEDIZINstudium bringen?
Und was soll ein TMS, wo man an einem einzigen Tag gegenüber einem Abitur, wo Leistungen von 2 Jahren einfließen, für Vorteile als alleiniges Auswahlkriterium bringen?

[Arrhytmicin]

Ohne jetzt alle Kommentare im Detail gelesen zu haben....kam schon der Vorschlag, mehr Studienplätze zu schaffen? Natürlich ist das mit finanziellem Aufwand verbunden, allerdings wirft das derzeitige Bewerbungsverfahren auch immense Kosten auf!
Dem Ärztemangel könnte man so auch entgegenwirken. Vielleicht sollten auch mehr Unis zum SS mit dem Studium beginnen.

Ansonsten bin ich auch dafür, die WS Quote auf 40% anzuheben und die Abiturbestenquote abzuschaffen. Leider scheint es immer mehr zum Trend zu werden, dass sich die Schüler mit sehr gutem Abitur für ein Medizinstudium entscheiden, weil ihnen nahegelegt wird, dass sie für andere Studiengänge zu überqualifiziert sind.

[Coxy-Baby]

Zum gefühlt 100. Mal das Problem mit zu wenig Ärzten ist eher ein post-Studium Problem da nur 50-60 klassisch langfristig hier Arzt spielen wollen....

[Matzexc1]

Ohne jetzt alle Kommentare im Detail gelesen zu haben....kam schon der Vorschlag, mehr Studienplätze zu schaffen? Natürlich ist das mit finanziellem Aufwand verbunden, allerdings wirft das derzeitige Bewerbungsverfahren auch immense Kosten auf!
Dem Ärztemangel könnte man so auch entgegenwirken. Vielleicht sollten auch mehr Unis zum SS mit dem Studium beginnen.

Ansonsten bin ich auch dafür, die WS Quote auf 40% anzuheben und die Abiturbestenquote abzuschaffen. Leider scheint es immer mehr zum Trend zu werden, dass sich die Schüler mit sehr gutem Abitur für ein Medizinstudium entscheiden, weil ihnen nahegelegt wird, dass sie für andere Studiengänge zu überqualifiziert sind.

Wir haben aktuell weniger Studienplätze als Westdeutschland vor der Wiedervereinigung. Neue Studienplätze wären definitiv sinnvoll.

@KrankenPFLEGEpraktikum
Soweit ich weiss soll das einen Einblick und Grundkenntnisse vermitteln.Ich persönlich halte ein 3-monatiges Praktikum für relativ sinnfrei.

@Arrhytmicin
Ich kenn das mit dem Nahelegen wegen einem Abischnitt Medizin zu studieren von mehreren Leuten.

[Athene.*]

Leider scheint es immer mehr zum Trend zu werden, dass sich die Schüler mit sehr gutem Abitur für ein Medizinstudium entscheiden, weil ihnen nahegelegt wird, dass sie für andere Studiengänge zu überqualifiziert sind.

Genau das sehe ich leider auch. Kenne auch genügend Menschen, die niemals "mehr Aufwand" (TMS, FSJ, Ausbildung) betrieben hätten, wenn es nötig gewesen wäre, weil sie es halt nicht so sehr wollten. Ist ja auch an sich nichts verwerfliches, jedoch ist es Leuten gegenüber nicht fair, die sich immer weiter engagieren und trotzdem kaum berücksichtigt werden.

[Matzexc1]

Ich hab TMS,Ausbildung,Pflegepraktikum und am Ende blieb die Wartezeit.

Es ist außerdem ein Mythos das die Medizinstudenten die Ausbildungsplätze in der Pflege wegnehmen. Die meisten verlassen die Pflege wegen der Arbeitsbedingungen.

[Athene.*]

Ich hab TMS,Ausbildung,Pflegepraktikum und am Ende blieb die Wartezeit.

So wird es wohl bei mir auch aussehen, wenn ich nicht einen Wahnsinns-TMS raushauen werde. :-heul (Heidelberg, Mannheim)

[boyaz]

Der, der am schnellsten an der Uni ist, sollte einen Platz bekommen.

[Coxy-Baby]

So wird es wohl bei mir auch aussehen, wenn ich nicht einen Wahnsinns-TMS raushauen werde. :-heul (Heidelberg, Mannheim)

Womit wir beim Grund der Threaderstellung sind.....

[SunaU]

So wird es wohl bei mir auch aussehen, wenn ich nicht einen Wahnsinns-TMS raushauen werde. :-heul (Heidelberg, Mannheim)

Gibt es eigentlich verbindlichere Auskünfte über die Bonierung von FSJ oder "sozialen Betätigungen" (länger als 6 Monate) in MA oder HD?
Die sind da ja anscheinend ziemlich in der Auslegung frei (Unsinn des Vergabesystems).

Aber wenn maximal 10 Punkte vergeben werden, kann zB ein einjähriges FSJ nur etwa 2 Punkte geben ?

Weiß jemand mehr?


Motivationsschreiben finde ich auch dumm. Da kann man sich einfach über Wert verkaufen.
TMS finde ich eher schlecht und die Noteninflation ist sicher ein Problem.