PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auswahlverfahren reformieren - nur wie?



Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 [8] 9 10 11 12 13 14 15

EVT
12.07.2014, 21:52
Nicht nur beten, sondern auch aktiv handeln. ;-)

Matzexc1
12.07.2014, 21:53
Ich bete zum Himmel, dass das so bleibt..

Dito.
Ich weiss nur Hausarzt. Wir haben hier auch ein Schwerpunktcurriculum Primärversorgung.Ein paar der Teilnehmer schliessen den Hausarzt für sich inzwischen aus.Ist ihnen zu wenig

EVT
12.07.2014, 22:10
Naja, um wieder zur Ursprungsfrage zurückzukommen, glaube ich, dass immer mehr Unis den TMS verwenden werden. Ist ja sehr bequem für sie.
Schon allein damit sie sagen können, dass sie eben nicht nur auf die Abinote schauen.
Münster wollte auch weg vom nur 1.0er Image (da wurden ja auch nicht alle genommen selbst im AdH) und hat sich ein eigenes Verfahren ausgedacht. Sie sind aber weiterhin natürlich sehr beliebt und jetzt liegt der NC wieder bei 1.2.

Muriel
12.07.2014, 22:32
Noch mal eine schon mehrfach hier gestellte aber nie beantwortete Frage: Ist es wirklich sicher (!) irgendwann mal so gewesen, dass die Wartezeit das Abi aufbesserte? Mein Abi ist 15 Jahre her, seitdem hat sich viel am Vergabeverfahren geändert, aber das gab es damals ganz sicherlich nicht. Daher frage ich mich, ob auch das "früher" dabei eine urban legend ist.

Absolute Arrhythmie
12.07.2014, 22:41
Ich glaub das gab es nie.

WackenDoc
12.07.2014, 22:43
Aufgebessert nicht direkt. Aber es gab eine Berechnung, in die Abinote und Wartezeit einflossen. Wie das ganz genau ging, weiss ich aber auch nicht mehr. ist zu lange her.
Also die mit besserem Abi mussten kürzer warten als die mit schlechteren. Da gab es aber auch die Möglichkeit direkt mit dem TMS einen Platz zu bekommen.

Muriel
12.07.2014, 22:44
Letzteres wusste ich. Aber diese Noten-Wartezeit-Berechnung fand ich immer etwas suspekt...

EVT
13.07.2014, 04:56
Ich habe mal versucht, etwas dazu online zu finden, bisher leider nicht erfolgreich. Aber es gibt Artikel aus dem Jahr 1970, die auch von heute sein könnten, sehr amüsant. In etwa wie das Zitat von Sokrates über die schlechte Jugend von heute. :D
http://www.zeit.de/1970/40/von-stand-und-unverstand

1970 gab es anscheinend auch die ersten Teilstudienplätze:
"Vorerst hat "der Laden Universität nur noch begrenzte Öffnungszeiten", spotteten Kölner Studentenfunktionäre im vergangenen Jahr: "Bildungspassierscheine -- hier vorläufig Immatrikulation genannt -- sind in Sicht."
Als in der letzten Woche das neue Semester an den bundesdeutschen Universitäten begann, wurden 60 Medizinstudenten der Marburger Philipps-Universität die "begrenzten Öffnungszeiten" schriftlich bescheinigt. Da die Medizinische Fakultät ihnen einen Arbeitsplatz nur bis zur ärztlichen Vorprüfung (Physikum) garantieren kann, wurden sie "auf Zeit" immatrikuliert.
Nach diesem Examen müssen die angehenden Mediziner die Universität wieder verlassen. Ob und wo sie ihr Studium fortsetzen können, ist ungewiß" denn gerade in den medizinischen Fächern sind die Ausbildungskapazitäten so knapp bemessen wie in keiner anderen Universitätsdisziplin."

Der NC in Kiel war da 2.6 und es wurde über Tests nachgedacht.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44944150.html

Dann gibt es von der bmvd quasi zu jedem Thema auch ein Positionspapier, so auch zum KPP http://bvmd.de/fileadmin/intern_alle/Positionspapiere/2011/2011-10-29_Positionspapier_Pflegepraktikum.pdf

oder Auswahlverfahren
http://bvmd.de/fileadmin/intern_alle/Positionspapiere/2011/2011-05-01_Positionspapier_Auswahlverfahren_zum_Medizinstu dium.pdf

oder Erhöhung der Studienplätze
http://bvmd.de/fileadmin/intern_alle/Positionspapiere/2011/2011-06-19_Positionspapier_Studienplatzerhoehung.pdf

was zum Landarztmangel
http://bvmd.de/fileadmin/intern_alle/Positionspapiere/2014/Positionspapier_2014-01_Gegen_unsachliche_Merkmale_als_Auswahlkriterien _zum_Medizinstudium.pdf

Und was zur Zukunft:
http://bvmd.de/fileadmin/intern_alle/Positionspapiere/2014/Positionspapier_2014-06-01_Zukunft_und_W_entwicklung_Medizinstudium.pdf

twin2
13.07.2014, 08:10
Auch wenn ich hier gleich Haue kriege ;-), da es nicht unserem politischen System/Verständnis entspricht:

Ich würde sogar eine Art Vertrag unterschreiben, dass ich mich verpflichte (evtl. für 10 - 15 Jahre) in Deutschland zu bleiben und die Ausbildung "Medizinstudium" für die BRD zu Nutze mache.(Ähnlich wie bei der Bundweswehr)
Besser eine Verpflichtung des "Bleibens" als gar keinen Studienplatz. Dafür eine Erhöhung der Medizinstudienplätze von ca. 10 %.

Immerhin wird das Studium ja durch auch durch den Staat finanziert und die Ausbildung ist ja nicht ganz billig. Da ist es ja auch irgendwie unfair, wenn das Studium von Deutschland finanziert wird und der zukünftige Arzt dann ins Ausland geht, wenn doch hier ein Ärztemangel herrscht. Im übrigen ist die Bevölkerung in den osteuropäischen Ländern schon jetzt angeschmiert, da sich diese Ärztewanderung ebenfalls dort bereits fatal auswirkt.


Natürlich müsssten dazu die entprechenden Rahmenbedingungen gemacht werden, damit die Arbeitsbedingungen etc. sich nicht weiter verschlechtern. Das ist nämlich der Haken bei meinem Gedanken, darüber bin ich mir sehr wohl bewußt.
Wenn der Arbeitgeber weiß, dass dem Arbeitnehmer ja nichts anderes übrig bleibt, so sind Tür und Tor des Ausnutzens weit geöffnet. Dies gilt es dann im Vorfeld entgegenzuwirken.

Athene.*
13.07.2014, 08:49
Vielen Dank, EVT für die interessanten Artikel! Hm, so eine Verpflichtung fände ich auch gut, das gibt's ja auch schon in Sachsen im Rahmen eines Stipendiums für Ungarn. Was die Erhöhung von Studienplätzen betrifft, bin ich allerdings kritisch ... Die Stellungnahme, die EVT gepostet hat, bringt es auf den Punkt: Bei Erhöhung der Plätze würde die Qualität der Ausbildung maßgeblich darunter leiden, Kleingruppenunterricht könnte nicht mehr stattfinden und gewisse Kapazitäten wie zb Praktikumsplätze können einfach nicht aus dem Boden gestampft werden. Zudem ist das Ganze ja auch eine Frage der Finanzierung.

twin2
13.07.2014, 08:57
Wenn aber eine Abwanderung gestoppt werden kann, dann werden die finanzielle Mittel auch nicht in den Sand gesetzt.
Außerdem könnte man bei "Nichteinhaltung des Vertrages" einen Betrag festsetzen, den der ausgebildete Mediziner sozusagen zurückzahlen muss. Damit wäre das Geld "projektgebunden". Ok, 10 % wären evtl. zu viele zusätzliche Plätze.......

Coxy-Baby
13.07.2014, 09:03
Ihr seid wirklich bereit euch an ein Bundesland zu binden? Auf Gedeih und Verderb? Was man so macht für nen Studienplatz.

WackenDoc
13.07.2014, 09:07
Das mit der Verpflichtung funktioniert auch bei der Bundeswehr nur bedingt. Und da steht vor der Einstellung noch ein recht ausführliches Auswahlverfahren.

Mit einem generellen Verpflichtungssystem wäre der Ausbeutung wieder Tür und Tor geöffnet. Einige würden bestimmt klagen und andere werden sich einfach krank schreiben lassen.

twin2
13.07.2014, 09:08
Auch wenn die Medizinstudiensplätze durch die Bundesländer finanziert werden, so würde ich den Vertrag natürlich nicht an ein Bundesland koppeln sondern an Gesamt-Deutschland.

Coxy-Baby
13.07.2014, 09:11
Und welches Interesse sollte Bundesland A daran haben Ärzte für Bundesland B auszubilden? (denn diese Diskussion gibts ja schon aktuell in Sachsen-Anhalt z.B.)

twin2
13.07.2014, 09:13
Das mit der Verpflichtung funktioniert auch bei der Bundeswehr nur bedingt. Und da steht vor der Einstellung noch ein recht ausführliches Auswahlverfahren.

Mit einem generellen Verpflichtungssystem wäre der Ausbeutung wieder Tür und Tor geöffnet. Einige würden bestimmt klagen und andere werden sich einfach krank schreiben lassen.

Genau das schrieb ich ja, das ist der Haken......... Es fehlen dann einfach die Rahmenbedingungen.

twin2
13.07.2014, 09:15
Und welches Interesse sollte Bundesland A daran haben Ärzte für Bundesland B auszubilden? (denn diese Diskussion gibts ja schon aktuell in Sachsen-Anhalt z.B.)

Ja, da sind wir wieder bei dem Problem "Bildung ist Ländersache". Evtl. ist das ein großer Haken in Deutschland, dass jeder sein eigenes Süppchen kochen muss. Ist ja schon bezüglich Schulen und Abitur so und zieht sich weiter......

Aber wir kommen natürlich vom Thema ab.......

Coxy-Baby
13.07.2014, 09:18
...watn fürn Thema? Wir sind mittlerweile bei Seite 8 und bis jetzt hab ich noch nicht einen realistischen Vorschlag gelesen. ;-)

twin2
13.07.2014, 09:20
.....woran man wohl erkennen kann, dass es wohl keinen wirklichen Lösungsansatz gibt.
Immer wird jemand unzufrieden sein, wie es gehandhabt wird. Der 2er Abiturient möchte den Test stärker bewertet haben und derjenige, der einen schlechten Tag beim TMS hatte, möchte seine Mühen fürs Abi honoriert haben. Auwahlgespräche sind ja auch nicht unbedingt immer so aussagekräftig, da sehr subjektive Dinge wie Sympathie etc. mit hineinspielen.

Matzexc1
13.07.2014, 09:26
Ein paar Seiten vorher machte jemand den Vorschlag 50% Abiturquote,50% Wartezeit. Ich würde noch einen verpflichtenden Test(TMS/Ham-Nat) dazugeben,vielleicht noch 30 Tage KPP vor Semesterstart und das war es dann.

Wobei ich da KPP reformieren würde.In Köln gibt es anscheinend einen Lernzielkatalog,den Inhalt kenn ich nicht,aber es geht in die richtige Richtung.Außerdem würde ich auch sagen aufschlüsseln wie im PJ(eine chirurgische,eine internistische und eine Wahlfachstation).

Und je nach Fach der passende Katalog mit sowohl pflegerischen als auch ärztlichen Dingen.
Bsp.Chirugie(eine ausgewählte Standard-OP. Pflege:korrekte OP-Vorbereitung und Nachsorge.Arzt:Wie läuft die OP ab? auf Wunsch mit Besuch des OP-Saals