PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mkg vs. HNO



FleX4
20.07.2014, 09:38
Hallo Kollegen,

ich habe nun mein Humanmedizinstudium beendet und stehe nun vor der Frage in welche Fachrichtung ich gehen möchte. Ein operatives Fach sollte es auf jedenfall sein.
Dabei kommt mir HNO in den Gedanken. Vor die großen Operationen vor allem die Tumorchirurgie mit Lappenplastiken beeindrucken mich. Endoskopische Chirurgie sind nicht ganz so mein Fall was ja häufig vorkommt in der HNO. Nun habe ich mich etwas über den MKG schlau gemacht. Dieser operiert vorwiegend im Gesicht und Kopfbereich , hat hohe traumatologische Aspekte im Vordergund was ich ziemlich spannend finde.
Leider muss man dafür nochmal Zahnmedizin studieren.
Kann mir jemand sagen wie lange das Studium der Zahnmedizin nach Humanmedizin für den MKG ist?
Geht es in dieser Zeit schon als Facharzt für MKG zu arbeiten?
Einige sagen die Grenzen zwischen MKG und HNO sind sehr gering , daher nun die Frage lohnt sich für mich dann überhaupt der MKG Facharzt? Einen HNO Platz hätte ich vielleicht schon.

Ich wäre über Antworten dankbar,

Liebe Grüße,
F.

Vincenco
20.07.2014, 10:38
Also im ZM Studium wird dir einiges angerechnet, das Physikum und den ganzen Vorklinikkrams (Physio,Biochemie,Anatomie) musst du eigentlich nicht mehr machen.
Bei meiner Freundin (ZM-Studentin) sind 2-3 Humanmediziner die MKG machen wollen und die mussten z.B das komplette Physikum (auch den Zahnmedizinischen Teil, warum auch immer) nicht mehr ablegen. Auch in der Klinik werden Fächer wie Innere/Chirurgie, Patho,Mikrobio,Pharma etc angerechnet.

Was du natürlich machen musst sind die ganzen Zahnikurse, Phantom1-3 und die klinischen Kurse und wie sie alle heißen.
Am besten würde ich mal einer Gespräch mit der Fakultät mit der du liebäugelst anstreben, die können da sicherlich konkreteres zu sagen in wie viel kürzer das Studium wird.

2 von den drei Humanis arbeiten übrigens auch nebenher als Assistenzärzte auf der MGK Station der hießigen Kopf Klinik. In wie weit das aber auf FA anrechenbar ist weiss ich nicht. Das ZM Studium hier ist auch sehr Zeitaufwändig, in den letzten 2 Jahren ist man quasi jeden Tag von 8-18 Uhr pflichtmäßg an der Uni.
Deswegen können die auch nicht viel arbeiten.

~JB~
20.07.2014, 12:51
Hallo,

außer in Bayern und Niedersachsen kannst du bereits während dem ZM-Studium als Weiterbildungsassistent in der MKG anfangen, wobei zeitmäßig meistens nur eine 50%-Teilzeit möglich ist, die aber in diesen Fällen auch probemlos genehmigt wird.
Erst zur Facharztprüfung muss dann die Approbation als Zahnarzt vorliegen.

Ausführliche Infos findest du in der jeweiligen WBO und bei der DGMKG (http://www.dgmkg.org/dgmkg.nsf/0/5E8EFA047B33F424C1256B52004C2F32?OpenDocument).

MfG

EzRyder
29.07.2014, 22:42
Stimmt die beiden Fächer haben viele Gemeinsamkeiten.
Grundsätzlich ist die HNO diagnostischer, breiter und intellektuell anspruchsvoller. MKG macht mehr Traumatologie, was meiner Erfahrung nach eher Nachteil als Vorteil ist. Denn man bekommt im Dienst die ganzen Assis die sich auf die Fr**** hauen sowie einfach nerviges Zeug wie ausgeschlagene Zähne. Tumorchirurgie ist genau das gleiche, HNO baut eben auch Larynx aus - MKG dafür den Unterkiefer. Wenn man später in die Praxis will geht beides gut. In der HNO gibt es noch die Subspezialisierungen in Otochirurgie, Laryngologie oder eben Pädaudiologie als eigener Facharzt. MKG macht an speziellen spannenden Dingen die Spalten und an manchen Kliniken auch Kraniozephale Sachen. Plastisch aesthetisch geht später auch mit beiden aber mit HNO besser, da man hier (nach viel Buckelei) an die Rhinoplastiken rankommen kann(schwierig).
Fazit: Als Mediziner noch das(theoretisch läppische - praktisch schikanöse) Zahnmed Studium zu machen und nebenher seine Arbeit zu organiesieren lohnt den ganzen Ärger nur sehr bedingt. Für gemein hält sich als Mediziner die Affinität zum dentoalveolären System in Grenzen und wenn man HNO auch gut findet würde ich ganz klar dazu raten.
guten Berufsstart

Snowcake
29.07.2014, 22:55
Wobei die MKG in Sachen Implantologie und plastische Gesichtschirurgie finanziell in meinen Augen lukrativer ist, wenn das für dich eine Rolle spielt und du dir den Bereich vorstellen kannst.