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Markus-HEX
27.07.2014, 21:09
Da gehen die Meinungen auseinander. Mein Chirurgie-Prüfer im Examen stellte sogar fest, daß die Monaldi-Drainage, über ne Viggo zum Beispiel, Gefahr läuft, durch die sich wieder ausdehnende Lunge abgedrückt zu werden und daß man das häufig nicht mitbekäme. Er meinte zu uns noch, daß er deswegen wann immer möglich lieber ne ordentliche Bülau favorisiere.
Monaldi sagt ja erst mal nur was über die Position - man kann eine Thorax-SAUG-drainage ja auch in Monaldiposition einlegen. Die punktion mit Viggo ohne Ventil wird aber die Lunge nicht expandieren - wie auch - die Lunge ist aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften Kollabiert - wo sollte die Energie herkommen, sie wieder zu expandieren?

grundewelle
27.07.2014, 22:14
Vom Beatmungsgerät? Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Großteil der Patienten mit Spannungspneumothorax auch intubiert werden.

Wahrscheinlich wird hier niemand leugnen, dass eine kontrolliert eingelegte Saugdrainage in Monaldi oder Bülau besser ist, als die Entlastungspunktion mit Viggo. Ob man präklinisch die Zeit und Erfahrung hat ist da eher ausschlaggebend.
Die wenigsten werden sich zutrauen sowas während der Fahrt zu machen :O

tami...san
28.07.2014, 03:20
Während der Fahrt wohl kaum. :D

Kackbratze
28.07.2014, 08:44
Hmm, ich hab bisher "immer" lieber die Bülau gelegt, da ich bei der Monaldi bisher bei Kollegen die Mammaria-Verletzung beobachten konnte/durfte.
Bei uns hatte der mich ausbildende Thoraxchirurg auch auf die Bülau geschworen, weswegen ich die ratzifatzi reinpacke und bei Monaldi in Schweiss ausbreche.

Sebastian1
28.07.2014, 10:02
Vermutlich tatsächlich eine Frage dessen, wie man ausgebildet wurde. Ich hab halt höllischen Respekt davor, irgendwann mal subphrenisch zu landen und Leber oder Milz anzuritzen...

WackenDoc
28.07.2014, 18:37
Noch eine Info am Rande: Beim Bund werden die sogenannten Einsatzersthelfer-Bravo (EEE-B) in der Entlastungspunktion ausgebildet.
Das sind normale Soldaten- also keine Sanis- mit einer erweiterten Erste-Hilfe-Ausbildung.

Dafür kleben wir auch alle offenen Thoraxverletzungen erstmal ab. Bei V.a. Spannungspneu wird erstmal punktiert- es sei denn wir haben keine anderen Probleme, Zeit und Sicherheit. Ist schon beeindruckend, wenn man einen Patienten geliefert bekommt bei dem auf jeder Zeit 2-3 Nadeln im Thorax stecken und der Rest mit Chest-Seals zugepflastert ist.

Kackbratze
28.07.2014, 18:45
Vermutlich tatsächlich eine Frage dessen, wie man ausgebildet wurde. Ich hab halt höllischen Respekt davor, irgendwann mal subphrenisch zu landen und Leber oder Milz anzuritzen...

Zitat dazu vom TCH: wenn Du dir nicht sicher bist, geh eben ein Stockwerk höher rein. Hauptsache erstmal drainiert. Neu anlegen unter gesicherten Bedingungen kannst Du später.

tami...san
28.07.2014, 18:56
Noch eine Info am Rande: Beim Bund werden die sogenannten Einsatzersthelfer-Bravo (EEE-B) in der Entlastungspunktion ausgebildet.
Das sind normale Soldaten- also keine Sanis- mit einer erweiterten Erste-Hilfe-Ausbildung.

Dafür kleben wir auch alle offenen Thoraxverletzungen erstmal ab. Bei V.a. Spannungspneu wird erstmal punktiert- es sei denn wir haben keine anderen Probleme, Zeit und Sicherheit. Ist schon beeindruckend, wenn man einen Patienten geliefert bekommt bei dem auf jeder Zeit 2-3 Nadeln im Thorax stecken und der Rest mit Chest-Seals zugepflastert ist.

Ehhh hilfe :O

//stefan
03.08.2014, 16:26
ich würde auch noch gerne eine frage in den raum werfen (war ein paar tage nicht im forum):

warum bei solch desolaten kreislaufparametern und beginnender eintrübung 200mg propofol und 0,25mg fenta?
find ich eine ziemlich knackige dosierung. klar, es zählt auch ein wenig der eindruck vor ort aber so wie sich der fall schildert wären 0,15mg fentanyl und 100-150mg propfol (+relaxierung!!) wahrscheinlich mehr als genug...

(der eine lieber etwas mehr hypnotikum, ich sehe gerne eine gute analgesie und weniger hypnotikum = 0,15-0,2mg fenta und 80-120 propofol + succi/rocuronium; bei einem standardpatienten der eingetrübt ist und beschissene werte hat).