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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man im PJ gefeuert werden?



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Mometasonfuroat
07.08.2014, 22:18
Mein PJ ist zwar schon rum, aber stelle mir gerade die Frage was passiert wäre, wenn ich etwas mehr rebelliert hätte. Kann man im PJ entlassen werden?
Ich habe leider jeden scheiss mitgemacht. 5 Stunden Blut abnehmen am Stück, Überstunden, das ganze unbezahlt, ewig im OP gestanden. Die Launen des OA ertragen, mich anbrüllen lassen, Botengänge erledigt und nichts von den Visiten mitbekommen usw.
Teilweise also wirkliches wissen, was im Klinikalltag fehlt verpasst, dafür aber die Lücken der jeweiligen Stationen gefüllt, so wie es meine Nachfolger gerade vermutlich auch tun.

Mich ärgert es gerade sehr nicht mehr eingefordert zu haben, wie z.B. einfach weniger Blutentnahmen machen, sie stehen lassen und dafür die Visiten begleiten, einfach pünktlich gehen, keine ständige Präsenz zeigen....

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Hätte Chef einen denn entlassen können, wenn man nicht nach deren Pfeife getanzt hätte (z.b. einfach nur 1-2 blutentnahmen pro Tag machen, die wirklich spannenden untersuchungen beobachten auch von anderen Abteilungen. Den tag lang in der Funktion verbringen).
Ich kann mich daran erinnern, dass jedes mal wenn ich fragte ob ich einige Stunden in die Funktion dürfte oder in die Rettungsstelle, es hieß " nein nein bleib mal hier, du kannst gehen wenn die Assis deine Hilfe nicht mehr brauchen-du sollst ja größtenteils im stationären Bereich eingesetzt werden")

ehemaliger User_11062015
08.08.2014, 00:23
gibts im PJ nicht sogar eine Art Probezeit?
Ich könnte mir schon vorstellen, dass der PJ-Platz gekündigt werden kann.
Weiß jemand von euch mehr dazu? Die frage würde mich auch interessieren.

lottisworld
08.08.2014, 08:02
Die Antworten dazu findest Du in der PJ- Ordnung Deiner Uni. Natürlich kann man im PJ gefeuert werden. Voraussetzung ist, dass Du Dich grob daneben benimmst oder grob fahrlässig handelst.

Natürlich muss man sich nicht alles gefallen lassen- es gibt Logbücher und in jedem fürs PJ zugelassenen Lehrkrankenhaus einen Lehrverantwortlichen. Wenn auf dem kleinen Dienstweg keine vernünftige Lösung herbeizuführen ist, bleibt der Weg zum Dekanat.

Welchen Weg man gehen möchte und was das Maß des Erträglichen ist, wird natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

Probezeit im PJ? Was'n das für'n Quatsch? Du hast mit denen keinen Arbeitsvertrag - sie haben eine Ausbildungsverpflichtung, nicht mehr und nicht weniger. Und wer gute Ausbildung macht, kann auch sicher mal ungescholten die eine oder andere Überstunde aus den Peejays rauslocken. :-meinung

ehemaliger User_11062015
08.08.2014, 13:05
ich hatte sogar im Pflegeprakikum eine Probezeit.
Das musste ich sogar extra unterschreiben ^^

edit: man sollte vielleicht aber auch erwähnen, dass ich es bezahlt bekommen habe.

Miss_Verständnis
08.08.2014, 14:44
Also ich glaube wenn man im PJ gefeuert wird, muss man schon richtig scheisse bauen.. :-keks

Mometasonfuroat
08.08.2014, 16:05
also in der pj ordnung steht: die anweisungen der anweisenden ärzte ist folge zu leisten

...sprich wenn der möchte dass ich erst ALLE BE machen soll, dann muss ich es machen, egal wie viele stunden.....oder verstehe ich es falsch.

Sebastian1
08.08.2014, 16:12
Naja, du bist ja in erster Linie als Student da. Um was zu lernen. Und bekommst maximal eine geringe Aufwandsentschädigung - wenn überhaupt - dafür. Du bist kein Stationsassistent oder die "BE-Schlampe", um's mal flapsig auszudrücken. Ich kenne es eigentlich so (als PJ genau wie als Stationsarzt der PJler betreut), dass es ein Geben und Nehmen ist. Bisschen mitmachen, bisschen Interesse zeigen, dann sollte das eigentlich fluppen. Da gehört auch mal ne BE dazu, da gehören dann aber auch die Bonbons des jeweiligen Faches mal dazu.
Wenn das in ein Extrem ausartet (PJ wird nur als Depp vom Dienst missbraucht auf der einen Seite, PJ pickt nur Rosinen und ist sonst desinteressiert auf der anderen Seite), dann werden beide Seiten damit nicht glücklich.

WackenDoc
12.08.2014, 10:46
Auf meiner Station haben wir das so gehandhabt, dass wir morgens in der Regel gemeinsam Blut abgenommen haben. Jeder so viel, wie er bis zur Frühbesprechung geschafft hat. Nach der Frühbesprechung wurde gemeinsam der Rest abgenommen und dann ging es mit OA und PJ auf Visite.
Und selbstverständlich haben wir übernommen, wenn unser PJ mal kein Blut bekommen hat.

Ich finde, als PJ sollte man die Routinetätigkeiten wie Viggolegen und Blutentnahmen mitmachen, aber eben nicht ausschließlich und nicht auf Kosten der Ausbildung.
So wie in meinem PJ dass ich nicht mit auf Visite konnte, weil die Blutentnahmen nicht fertig waren und wir teilweise noch auf andere Stationen dafür ausgeliehen wurden, geht gar nicht.

ehemaliger User_11062015
12.08.2014, 16:07
So wie in meinem PJ dass ich nicht mit auf Visite konnte, weil die Blutentnahmen nicht fertig waren und wir teilweise noch auf andere Stationen dafür ausgeliehen wurden, geht gar nicht.

das hört sich ja schrecklich an! :(
konntest du da nichts dagegen machen? gibt es eigentlich so eine Art rating für KH von PJ'lern für PJlern um sich vor so etwas weitestgehenst zu schützen?

Laelya
12.08.2014, 16:11
das hört sich ja schrecklich an! :(
konntest du da nichts dagegen machen? gibt es eigentlich so eine Art rating für KH von PJ'lern für PJlern um sich vor so etwas weitestgehenst zu schützen?

nennt man auch pjranking ;-)

WackenDoc
12.08.2014, 16:19
seit meinem PJ hat sich zum Glück einiges geändert. Damals gab es die PJ-Mobilität nicht (wäre in meinem Fall eh schwer geworden PJ woanders zu machen) und die Plätze wurden von der Uni verlost.

Und wir hatten die Abteilungsleiter als Prüfer.

Miss_H
12.08.2014, 16:33
seit meinem PJ hat sich zum Glück einiges geändert. Damals gab es die PJ-Mobilität nicht (wäre in meinem Fall eh schwer geworden PJ woanders zu machen) und die Plätze wurden von der Uni verlost.

Naja an manchen Unis hat sich da nicht so viel getan... (ist z.B. bei Quartalen statt Tertialen nicht so einfach. Man wird heute auch trotz anderem Wunsch noch in eine Klinik geschickt.)

Fr.Pelz
14.08.2014, 14:08
Also wir hatten mal einen ziemlich blöden PJler (fachlich unterirdisch, Benehmen totale Katastrophe, richtig frech). Das hatte ich damals mit dem CA besprochen und der war sich sicher, dass man PJler rausschmeissen kann. Allerdings hat er es nicht getan aus Angst, der Typ würde das rumerzählen und es würden keine PJler mehr kommen.
Man müsste es vermutlich mit der Heimatuni desjenigen besprechen und gute Gründe nennen. Dass sich jemand weigert, länger als 1h BEs zu machen, würde hoffentlich nicht als guter Grund anerkannt werden.

(Wir haben ihn schlussendlich an eine andere Klinik ´vermittelt´, die ihn auch fachlich mehr interessierte)

ehemaliger User_11062015
14.08.2014, 14:18
auch wenn es gerade nicht direkt zum Thema passt..
Ab wann gilt ein PJler als fachlich inkompetent? Also was muss er da können bzw. eben nicht können? Auf der internistischen Station, wo ich mein Pflegepraktikum absolviert hatte, waren zu der Zeit auch zwei PJler, die von den Pflegekräften, als auch vom Stationsarzt wirklich non stop - ich nenns jetzt mal - sehr emotional 'kritisiert' wurden.

Snowcake
14.08.2014, 14:56
auch wenn es gerade nicht direkt zum Thema passt..
Ab wann gilt ein PJler als fachlich inkompetent? Also was muss er da können bzw. eben nicht können? Auf der internistischen Station, wo ich mein Pflegepraktikum absolviert hatte, waren zu der Zeit auch zwei PJler, die von den Pflegekräften, als auch vom Stationsarzt wirklich non stop - ich nenns jetzt mal - sehr emotional 'kritisiert' wurden.

das würde mich auch interessieren :-?

Laelya
14.08.2014, 15:01
auch wenn es gerade nicht direkt zum Thema passt..
Ab wann gilt ein PJler als fachlich inkompetent? Also was muss er da können bzw. eben nicht können? Auf der internistischen Station, wo ich mein Pflegepraktikum absolviert hatte, waren zu der Zeit auch zwei PJler, die von den Pflegekräften, als auch vom Stationsarzt wirklich non stop - ich nenns jetzt mal - sehr emotional 'kritisiert' wurden.

ich glaube es geht weniger um richtige skills die du können musst, sondern eine art und weise die du an den tag legst und dass du, bei Unwissen dein Mund aufmachen kannst und lernbegierig bist.

in all meinen tertialen wurde nullvorwissen vorausgesetzt, außer "wie erhebe ich eine Anamnese und wie führe ich eine körperliche Untersuchung" alles andere wurde immer wieder erklärt und erzählt. je nachdem mit wieviel Enthusiasmus und Vorwissen du ins Tertia gehst, desto mehr kannst du vielleicht für dich rausholen....

ich denke es ist auch sehr davon abhängig wo man ist. ich war zweimal an er Uniklinik und einmal an einem kirchlichen träger, und es war überall gleich.

Per se konnte der student nichts und man durfte nichts von ihm verlangen, wer zeigen konnte, dass er etwas konnte, wurde bejubelt und hat demnach höhere aufgaben bekommen (mal blöd formuliert) bzw. wurde in andere Bereiche eher mit einbezogen

Anne1970
16.08.2014, 07:47
In jedem Lehrkrankenhaus sollte es einen PJ-Beauftragten geben: wenn das PJ so läuft: hingehen und beschweren!
(In meinem PJ in Fulda (LehrKKH der UniMarburg) gab es so einen Fall: der PJ Beauftragte und der Vorstand hatten zum lockeren Stammtisch eingeladen und nach den Erfahrungen der Studierenden gefragt. Eine hatte in einer Abteilung Grund zur Klage. Da wurde hausintern ein Wechsel in ein anderes Fach organisiert. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie heute in dem Haus in dem Fach als Ärztin zufrieden und glücklich arbeitet :-top)
Da du es durchgezogen hast, solltest du deine Erfahrungen unbedingt dem/der PJ-Zuständigen deiner Uni mitteilen!
Lehrkrankenhäuser sind daran interessiert auch weiter PJ-Studenten zu bekommen. Die Uni muss darauf achten, dass die Kriterien dafür eingehalten werden. Wenn keiner den Mund aufmacht, wird sich auch nichts ändern!:-dafür

Fr.Pelz
16.08.2014, 13:34
das würde mich auch interessieren :-?

In meinem Fall wusste derjenige z.B nicht was Betablocker sind. Dosierung, Handelsnamen etc waren gar nicht gefragt, sondern das Wort fiel irgendwo im Gespräch und er fragte nach. Prinzipiell ja nicht schlecht, dass man nachfragt. Und ich bin ja auch keine Leuchte in Pharma, aber dass Betablocker u.a. Antihypertensiva sind, kann man im PJ schon wissen, denke ich.

Pampelmuse
17.08.2014, 08:44
Ich kann mir vorstellen, dass das sehr schockierend für Dich gewesen dein muss, aber ich hätte da spontan mehrere Personen im Kopf, von denen das auch hätte kommen können. Es gibt genug Leute, die sich durch's ganze Studium bescheißen (um es mal so krass zu sagen), so gut wie nie anwesend sind und sich die Famulaturen von Papi haben bestätigen lassen...

Jauheliha
17.08.2014, 08:59
In meinem Fall wusste derjenige z.B nicht was Betablocker sind. Dosierung, Handelsnamen etc waren gar nicht gefragt, sondern das Wort fiel irgendwo im Gespräch und er fragte nach. Prinzipiell ja nicht schlecht, dass man nachfragt.

Wie überstehen denn solche Leute 10 Semester? :-nix

Während meines PJ habe ich es erlebt, dass jemand rausgeschmissen wurde. Es war allerdings eine Erasmusstudentin. Da weiß ich nicht genau wie da die Regularien aussehen.
Wir waren zusammen auf einer kardiologischen Station. Sie kam immer ca. 30 Minuten zu spät und wurde manchmal stundenlang nicht gesehen (rauchen, Kaffee trinken, telefonieren) und ich musste immer hinterherlaufen und kontrollieren, ob und wie sie die Dinge, die ihr aufgetragen wurden, auch erledigt hatte. Ansonsten hat sie hat meist im Vorbereitungsraum gesessen und auf ihrem Handy herumgetippt. Auch während der Visite. Wenn wir sie gebeten haben, zu helfen, hat sie gesagt "okay", aber dann brauchte es manchmal noch fünf Anläufe, bevor sie etwas gemacht hat.
Wäre alles nur halb so schlimm gewesen, wenn sie denn die paar Dinge, die sie gemacht hätte, auch gewissenhaft ausgeführt hätte. Oder z. B. gesagt hätte "Das kann ich nicht". Hat sie aber nicht.
Das Blut "ihrer Patienten" ging komischerweise dauernd auf dem Weg ins Labor "verloren", sodass sogar einmal ein Herzkatheter nicht stattfinden konnte. Irgendwann haben wir dann auch mal nicht abgenommene Röhrchen im Mülleimer gefunden. Eine ganze Woche lang hat sie mir beim EKG schreiben zugesehen, und als sie dann irgendwann mal selbst welche geschrieben hat, waren die alle unbrauchbar, sodass alle noch einmal geschrieben werden mussten. Des Öfteren hat sie auch die Patienten verwechselt. Zum Glück nur beim EKG schreiben.
Wir haben ca. vier Wochen alles versucht, aber es hat nicht funktioniert... Irgendwann wurde dann eine Krisensitzung einberufen, und der Oberarzt hat dann beschlossen, dass sie am nächsten Tag nicht mehr wiederkommen braucht....
Schon tragisch :-nix aber das wäre tatsächlich nicht weiter zu verantworten gewesen...