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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eingeklagt! Wird man anders behandelt?



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zahnfee_to_be
29.08.2014, 08:20
Ein guter Freund von mir möchte gern Zahnmedizin studieren, aber sein Abischnitt wird leider schlechter als 3 sein und damit hat er wohl nur über die Wartezeitquote eine Chance…
Er überlegt jetzt, sich vielleicht an einer Uni einzuklagen. Hat irgendjemand Erfahrungen mit Einklagen bzw. kennt jemanden, der das gemacht hat? Es geht mir nur darum, dass mein Freund sich fragt, ob er als Eingeklagter mit irgendwelchen Nachteilen zu rechnen hat. Wissen die Profs, wer sich eingeklagt hat oder bleibt das geheim? Und hat irgendjemand Erfahrungen damit gemacht, dass "Eingeklagte" tatsächlich irgendwie schlechter behandelt worden sind? Würde uns wirklich mal interessieren.

Matzexc1
29.08.2014, 08:27
Hi.Ich hab selbst 2 Jahre lang den Klageweg versucht.Ergebnis: Ein Haufen Geld vertan,kein Studienplatz

Die meisten Unis machen außerdem sofort eine Gegenklage,was die Kosten noch erhöht. Es ist auch schon Leuten passiert das sie nachträglich wieder rausgeklagt wurden(MHH, vor ein paar Jahren),Erfolg wird er nur haben wenn er Sohn eines Zahnarztes ist oder einen Haufen Geld über hat. Ich weiss von 2 Arztkindern die so reingekommen sind und von einer wo der Vater Anwalt ist,als Normalsterblicher halte ich einklagen für sinnlos

anna1708
04.09.2014, 08:59
also die prüfungen in der vorklinik liefen bei uns größtenteils anonymisiert ab, da sollte es kein problem sein.
bei anderen (vor allem mündlichen) prüfungen kommt es natürlich auf den prüfer drauf an. kann sein, dass er was gegen eingeklagte hat (aus welchem grund auch immer). kann aber auch sein, dass er was gegen dunkelhaarige hat oder gegen frauen. insofern, auch egal.

ehemaliger User_11062015
04.09.2014, 11:27
Es ist auch schon Leuten passiert das sie nachträglich wieder rausgeklagt wurden(MHH, vor ein paar Jahren)

ist einer Bekannten dieses Semester passiert. Bei uns hat sie noch groß angekündigt, dass sie jetzt geht, da sie einen Platz in D bekommen hat, wir haben eine kleine Abschiedsparty geschmißen und jetzt sitzt sie halt wieder bei uns ^^
Ein Semester hats gehalten.

zahnstein24
04.09.2014, 11:48
ist einer Bekannten dieses Semester passiert. Bei uns hat sie noch groß angekündigt, dass sie jetzt geht, da sie einen Platz in D bekommen hat, wir haben eine kleine Abschiedsparty geschmißen und jetzt sitzt sie halt wieder bei uns ^^
Ein Semester hats gehalten.
Ernsthaft? Das hab ich noch nie gehört und bin etwas schockiert. Hat die Bekannte dann ganz regulär ein Semester mitstudiert bevor sie von der Uni wieder rausgeklagt worden ist? Was soll das denn? Was hat die Uni denn davon?

Absolute Arrhythmie
04.09.2014, 11:53
Ernsthaft? Das hab ich noch nie gehört und bin etwas schockiert. Hat die Bekannte dann ganz regulär ein Semester mitstudiert bevor sie von der Uni wieder rausgeklagt worden ist? Was soll das denn? Was hat die Uni denn davon?

Das ist aber doch seit Jahren ein bekanntes Phänomen. Deshalb wird ja auch auf allen Seiten eher vom Klageweg abgeraten. Die Unis wollen natürlich keine eingeklagten Studenten, da sie ja im Normalfall ihre Kapazitäten eigentlich schon erreicht haben. Daher wird dann gegen die Einklagung geklagt und der Student wird schuppdiwupp, wieder exmatrikuliert. Was die Uni davon hat? Abschreckung? Keine Ahnung, ich finds ehrlich gesagt absolut okay. Dann lieber die Kapazitäten richtig berechnen und mehr Plätze in einem fairen Verfahren über HSS vergeben ;-)

*edit: Und ein Zeitungsartikel zu dem Thema:
http://www.sueddeutsche.de/karriere/studenten-in-hannover-eingeklagt-dann-rausgeworfen-1.937355

ehemaliger User_11062015
04.09.2014, 12:04
Ernsthaft? Das hab ich noch nie gehört und bin etwas schockiert. Hat die Bekannte dann ganz regulär ein Semester mitstudiert bevor sie von der Uni wieder rausgeklagt worden ist? Was soll das denn? Was hat die Uni denn davon?

das passiert mittlerweile sogar immer öfter. Gerade das Erklagen eines Platzes im 1. Semester und vor allem das Halten dieses Platzes wird immer schwieriger. Meine Bekannte hat sich im Sommer 2014 eingeschrieben, ein Freisemester genommen um in Ungarn noch die 3 großen scheine machen zu können und im August ging die Uni dann in Revision und sie ist wieder exmatrikuliert worden. Ich glaube, dass die Verhandlungen sogar noch laufen - dazu hat sie sich nicht mehr geäußert - auf jeden fall ist sie wieder bei uns.

zahnstein24
04.09.2014, 12:18
Okay, das war mir wirklich neu, muss ich gestehen. Ich dachte, wer einmal drin ist, bleibt drin. Alles andere finde ich auch unmenschlich. Kapazität hin oder her.

Absolute Arrhythmie
04.09.2014, 12:19
Okay, das war mir wirklich neu, muss ich gestehen. Ich dachte, wer einmal drin ist, bleibt drin. Alles andere finde ich auch unmenschlich. Kapazität hin oder her.

Aber das Leute mit genug geld die Möglichkeit haben schneller einen Studienplatz zu erlangen als "arme" Leute hälst du für fair? ^^

zahnstein24
04.09.2014, 12:28
Aber das Leute mit genug geld die Möglichkeit haben schneller einen Studienplatz zu erlangen als "arme" Leute hälst du für fair? ^^
Nein, aber das ist leider ein anderes Problem.
Aber wie kann es denn sein, dass ein Gericht erst sagt, "Ja, da ist noch Kapazität, du hast den Studienplatz." Und ein Jahr später sagt ein Gericht. "Oh, hoppla, da haben wir uns vertan. Du bist exmatrikuliert." ?

Absolute Arrhythmie
04.09.2014, 12:32
Nein, aber das ist leider ein anderes Problem.
Aber wie kann es denn sein, dass ein Gericht erst sagt, "Ja, da ist noch Kapazität, du hast den Studienplatz." Und ein Jahr später sagt ein Gericht. "Oh, hoppla, da haben wir uns vertan. Du bist exmatrikuliert." ?

Das ist eben das Prinzip der verschiedenen Instanzen in unserem Rechtsstaat. Auch ein verurteilter Mörder kann in Berufung gehen und von einer höheren Instanz freigesprochen werden. Und jeder, der sich einklagt, muss damit rechnen wieder rausgeklagt zu werden. Deshalb würde ich es von vorne herein sein lassen, mir wäre persönlich das Kosten/Nutzen-Verhältnis zu gering und das Risiko zu groß.

Aber andere Nachteile wird man im Studium immerhin eher nicht haben. Obwohl ich darauf verzichten würde Kommilitonen davon zu erzählen, auf welchem Weg man seinen Platz bekommen hat ;-)

zahnstein24
04.09.2014, 12:57
Das ist eben das Prinzip der verschiedenen Instanzen in unserem Rechtsstaat. Auch ein verurteilter Mörder kann in Berufung gehen und von einer höheren Instanz freigesprochen werden
Wobei es beim Mörder nur die zwei Optionen gibt. Entweder er hat es getan und ist schuldig oder nicht. Das auf die Studienplatzklage zu übertragen, finde ich schwierig.
Aber du hast schon Recht, so funktioniert eben Rechtstaat und wir können sicher froh sein, dass er so funktioniert. Auch wenn es manchmal weh tut.

anna1708
31.03.2015, 08:16
gibt es eigentlich irgendwo offizielle zahlen zu diesem thema? also mich würde mal interessieren, wie viele kläger pro semester tatsächlich erfolgreich sind. oder lässt sich das in irgendeiner form schätzen?

jan_mediklin
31.03.2015, 08:18
Ich schätze, die Unis würden solche Zahlen nur sehr zurückhaltend veröffentlichen. Sonst haben sie im nächsten Semester wahrscheinlich die doppelte Zahl von Klagen. (Es sei denn, es hätten tatsächlich 0 Kläger geschafft, einen Platz zu bekommen)

EVT
31.03.2015, 17:45
Ich würde mich an die Anwälte oder Gerichte wenden. Manchmal steht es auch in den Tageszeitungen.

jan_mediklin
01.04.2015, 10:08
Ich würde mich an die Anwälte oder Gerichte wenden. Manchmal steht es auch in den Tageszeitungen.

Danke für die Info. So ernst verfolge ich die Sache dann aber doch nicht. Ich dachte nur, wir könnten mal zusammentragen, was wir so wissen... also ich persönlich kenne nur einen, der mir erzählt hat, dass er es versucht hat. und bei ihm hat es geklappt. in Berlin. ist aber schon ein paar Jahre her,

DieJen
01.04.2015, 15:05
Hallo, also uns wurde erzählt, dass die Profs und Dozenten ja sehr wohl wissen wer sich eingeklagt hat und dass das nicht unbedingt von Vorteil sei. Sprich: nicht empfehlenswert laut den Dozenten.

EVT
01.04.2015, 15:09
Bei Zahnmedizin fällt mir keiner ein, aber in der Humanmedizin kenne ich einige erfolgreiche Kläger.

Ich frage mich immer, woher die Dozenten das wissen sollten. :-nix Die werden ja keine Rundmail mit den Namen kriegen. Es fällt nur auf, wenn man viel später im Semester ankommt, aber viele Kläger fangen dann auch erst im nächsten Semester an.

ehemaliger User_25062015
01.04.2015, 16:06
Sprich: nicht empfehlenswert laut den Dozenten.

Pfeif auf die blöden Dozenten...wie EVT schon sagte..es fällt maximal auf, wenn ein ganzer Stoß an Studenten später kommt. Aber das könnten auch Nachrücker o.ä. sein. Und ganz ehrlich..diese Missgunst darüber wie jemand an nen Studienplatz gekommen ist..nervt. Ich persönlich gönne wirklich jedem seinen Studienplatz. Wenn sich während des Studiums rausstellt, dass jemand ein Idiot ist, dann gönn ichs demjenigen auch mal, wenn er ein Semester drauf packen muss oder fliegt..aber jemandem das Leben schwer machen, weil derjenige es geschafft hat ins Studium zu kommen, egal wie..versteh ich nicht.

EVT
01.04.2015, 18:23
Ich glaube, wenn Dozenten sowas sagen, ist es eben deren persönliche Meinung und sie tun so, als wüssten sie, wer sich eingeklagt hat, um die Leute einzuschüchtern oder so.

Es steht ja keinem auf die Stirn geschrieben, es gibt keinen Vermerk bei der Matrikelnummer... Wie sollen die Profs das wissen?
Nur die Leute aus der Zulassungsstelle werden es wissen, aber die haben mit den Prüfungen nichts zu tun und werden sich auch so nicht jeden Namen merken.

Klagen dauert doch sowieso immer total lange, so dass man erst im nächsten Semester oder Jahr anfangen kann, dann fällt es gar nicht auf.
In Göttingen war mal im Radio, dass sich superviele Leute einklagen konnten. Aber da dort auch ewig lange wegen der Teilplätze nachgerückt wird, wäre es sicherlich nicht aufgefallen.